Jagdgäste und andere Überraschungen

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17 Okt 2005
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Jeder kennt Sie, oder gar der ein oder andere ist einer.....
Jagdgäste sind unverzichtbar, unverzeihlich, unvermögend, unausweichlich, unkultiviert, unverschämt, unerhört gut etc...

Oft bringen SIe einen Pächter zur Weißglut, herzhaft zum lachen oder schlichtweg zur Fassungs und Sprachlosigkeit.
Angeregt durch den Herrn der 4tsder, den im Schweizer (Steuer)Exil grantelnden Hexenhammer die vielleicht schönsten Begebenheiten mit bekannten oder unbekannten Vetretern dieser Spezies dem Jagdgast

Alleine jagen ist doof dachte ich mir und lud im Sommer des letzten Jahres einige Bekannte zur Jagd ein. Anwesend war auch ein mir bekannter Jäger, der eigentlich als sehr zuverlässig galt.
Freigegeben waren Rehböcke und Schmalrehe sowie Sauen. Alle Tierarten ohne persönliche Einschränkungen meinerseits, sondern waidgerecht und in eigener Verantwortung (auch mir gegenüber)
Alleine diese Freigabe, die ich damals in meinem jugendlichem Beuteifer gab, würde mir heute die Stirn runzeln und ließe mich einiges erahnen.....

Zu diesem Zeitpunkt wußte ich noch nicht, was am Abend auf mich zukommen sollte. Rasch waren die Sitze verteilt und Ruhe kehrte ein. Der übliche SMS Verkehr setzte ein und ließ mich einiges gewahr werden was "meine" Jungs so in Anblick hatten, frei nach dem Motto guckst Du nur oder........

So hate besagter Jagdgast schon recht früh am Anbend einen guten Rotspiesser vor, Rehwild machte sich rar. Im Laufe der Dämmerung zog ein junger Abschussbock hastig auf die von mir beobachtete Fläche und fiel auch ebenso schnell ins Gras. Zufrieden mit mir und der Welt, baumte ich ab und ging zum Bock. Die Dämmerung schritt zügig voran . Dann hörte ich recht nah den Schuss. Uiuiuiii dachte ich, kann ja nur ein Schwein gewesen sein. Alles andere wird schon nicht mehr gehen ........dachte ich.

Ein Anruf kurz darauf enthob mich dann jedweder Vermutung. Einen Bock hate der Gast beschossen, aber er könnte Ihn nicht finden. Schnell fuhr ich zu Ihm hin und ließ mich einweisen. Ich stand dann in meterhohen Brennnesseln und ein "gewisses Gefühl" ergriff besitz meiner Magengegend. Ein Bock hätte in diesem Bewuchs höchstens mit den Endenspitzen herausgeschaut............. Bestätigung nach 30 mtr Fluchtstrecke ... Der Rotspiesser anstatt des angesagten Gabelbockes lag!!!!!!
 
A

anonym

Guest
Das fette "Rehwild" wär bei denen bestimmt gut durch den Winter gekommen, wenn es der Jagdgast nicht gestreckt hätte. Darauf ein dreifach donnerndes Waidmannsheil und Horrido......... :lol:
 
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Es fehlt die Passende Ansage !

z B : Rotwild verdirbt den Charakter;

und lieber die Frau vom Chef poppen als einen falschen Hirsch schießen....


und dann ein Bild einer der Abgewarkten " Dorfschönheiten" zeigen....


Wirkt 100%dig !



Andreas
 
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Shit happens.
Torf, auch "nur" Jagdgast. Andererseits kenne ich einige Pächter, die mit ihren Fehlern gottseidank auch nicht heimlich umgehen - was ist dann also schlimmer: wenn ein Gast Mist baut oder der Herr Beständer?
 
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ganz ohne schuß eine kleine begebenheit die ich heuer mit einem angehenden jungjäger hatte.

wir sassen gemütlich zusammen auf einem bodensitz damit er zu seinen "praxisstunden" (immerhin 40 an der zahl sind notwendig um zur prüfung antreten zu können) kommt. und so im gespräch erzählte er mir dass er wirklich gerne einen haselhahn schiessen wolle und ob das bei meinem jagdherrn wohl gehen würde. wir haben zwar genügend haselwild bei uns im revier aber wir bejagen dieses kleine rauhfußhuhn sehr schonend. vor allem ist es bei uns nicht üblich dass bereits im ersten jagdjahr ein rauhfußhuhn erlegt wird.

auf meinen, deshalb etwas erstaunten blick meinte er erklären zu müssen dass er es auf die "blauen federn für den hut" abgesehen hat.

im ersten augenblick wusste ich dann nicht ob ich lachen oder weinen sollte. jedenfalls hab ich ihm dringend empfohlen die wildkundeunterlagen nochmals durchzunehmen bevor er zur prüfung geht
 
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Zum Thema:

Wenn der Jagdgast mit den Begebenheiten nicht ganz klar kam, d.h. er nicht genau wusste, wie hoch die Brenneseln sind, und vielleicht bis dato noch nie Rotwild in Anblick hatte, kann bei starker Dämmerung ein Spiesser der nur knapp aus dem Kraut schaut schonmal zum Böckchen werden. :? :wink:

Nur konnte ich mir nicht erklären, warum er einen Gabler beschossen hat. Dunkelheit :?: :!: :lol:
 
A

anonym

Guest
der_mit_der_Bracke_jagt schrieb:
ganz ohne schuß eine kleine begebenheit die ich heuer mit einem angehenden jungjäger hatte.

wir sassen gemütlich zusammen auf einem bodensitz damit er zu seinen "praxisstunden" (immerhin 40 an der zahl sind notwendig um zur prüfung antreten zu können) kommt. und so im gespräch erzählte er mir dass er wirklich gerne einen haselhahn schiessen wolle und ob das bei meinem jagdherrn wohl gehen würde. wir haben zwar genügend haselwild bei uns im revier aber wir bejagen dieses kleine rauhfußhuhn sehr schonend. vor allem ist es bei uns nicht üblich dass bereits im ersten jagdjahr ein rauhfußhuhn erlegt wird.

auf meinen, deshalb etwas erstaunten blick meinte er erklären zu müssen dass er es auf die "blauen federn für den hut" abgesehen hat.

im ersten augenblick wusste ich dann nicht ob ich lachen oder weinen sollte. jedenfalls hab ich ihm dringend empfohlen die wildkundeunterlagen nochmals durchzunehmen bevor er zur prüfung geht


:wink: Oh, oh, OT.. :?: :mrgreen:

Varmi
 
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Vor Jahren war ich in einem Jagdrevier eingeladen. Selbst jung und ohne eigenes Revier, wurde ich in ein für mich damals geltendes Toprevier eingeladen.

Heute würde ich eher über dieses Revier milde lächeln und es als Schweinepuff titulieren. In diesem Revier, es lag im näheren Bereich des Kesselinger Tales, waren Sauen und sogar Muffel inkl. Widder freigegeben.

Am Tag dieser Ansitzjagd, es waren ca 10 Jäger zugegen, war herrlichstes Winterwetter. Wir verteilten uns auf die Hochsitze und es dauerte gar nicht lange, da waren die ersten Schüsse zu vernehmen. Am Abend lagen dann 15 Sauen , ein paar Lämmer-Schafe und drei Widder auf der Strecke.

Der dortige Pächter hatte die Räumlichen Voraussetzungen und so konnte ein Großteil der Jäger dort nächtigen. Nach dem Morgenansitz wurde einer der Schützen, er hatte am Vorabend zwei Sauen und einen Widder hingerichtet, gebeten, in der naheliegenden Bäckerei 30 Brötchen mitzubringen, da sich diese auf dem Weg von seinem Ansitz zur Einsatzzentrale befand.

Er tat dann auch wie geheißen und legte noch beim Frühstück, dem Pächter, die Quittung, welche er sich hatte extra ausfertigen und abstempeln lassen, vor und bat um die Erstattung seiner Auslagen in Höhe von 18 DM.

Selten habe ich ein fassungsloseres Gesicht als das des Hausherrns gesehen.
 
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torfstecher schrieb:
sh*t happens.
Torf, auch "nur" Jagdgast. Andererseits kenne ich einige Pächter, die mit ihren Fehlern gottseidank auch nicht heimlich umgehen - was ist dann also schlimmer: wenn ein Gast Mist baut oder der Herr Beständer?

Je nachdem was passiert ist es gleich schlimm oder gleich lustig.
Nur muss sich der Pächter nicht um eine neue jagdeinladung kümmern... :lol:

Bei uns ist es übrigens umgekehrt passiert. Der Gast ( selbst Pächter eines Niederwildrevieres) hatte Rotwild und Schwarzwild frei.
Der Anruf kam: "Habe ein Schmaltier" erlegt. Nach kurzer Nachsuche standen wir dann vor einer Rehgeis. Das war dem Gast dann doch etwas peinlich...
 
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Jetzt kann ich mir vorstellen. warum mich neulich in Nds. der Förster fragte "ob ich weiß, wie Rotwild aussieht."
 
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5/07
Aufgang der Bockjagd in einem Rheinland Pfälzischen Staatswaldrevier.

Ein deutscher Jagdgast kommt zum Revierförster und bittet diesen um Hilfe.

Er hätte ein Schmalreh geschossen und schafft es nicht, dieses in seinen Kofferraum unterzubringen................... Alttier hochträchtig...... hmpf
 
D

doghunter

Guest
Er tat dann auch wie geheißen und legte noch beim Frühstück, dem Pächter, die Quittung, welche er sich hatte extra ausfertigen und abstempeln lassen, vor und bat um die Erstattung seiner Auslagen in Höhe von 18 DM.

Selten habe ich ein fassungsloseres Gesicht als das des Hausherrns gesehen.

Ich hatte vor einigen Jahren einen Oberstudienrat als JJ. Der hatte freie Büchse (unendgeltlich gegen Übernahme des Wp) auf Sauen, Raubwild und einen Bock. Als dieser nach ca. 4 Monaten im Revier bemerkte, das an einer Hochsitzleiter einige Schrauebn locker waren, bat ich ihn diese bei nächsten Mal zu reparieren.
1 Woche später brachte er mir auch eine Quittung über 7,70 € für Schrauben! Der musste sich für das nächste Jahr eine andere Jagdgelegenheit suchen :oops:
 

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