Vielleicht noch ein paar klärende Worte meinerseits dazu. Zunächst danke @Buchbergjäger für das Einstellen des Links.
Im Video sind weder Äsungsflächen als Killing Grounds zu sehen, noch sind Schälschäden und Verbiss egal.
In dem Revier wurde über ein halbes Jahr Jagdruhe gehalten, um Anfang Augst mit einer geschlossenen Truppe Kalb-Alttier zu jagen. Die Jagd findet dabei fast ausschließlich auf Schneisen statt, die in manchen Fällen einer Wildwiese vorgelagert sind (also auf dem Wechsel zur Äsungsfläche). Das Revier besteht hauptsächlich aus Laubholz mit dichter NV. Dort gibt es so viel Äsung, dass das Rotwild in dieser Zeit gar nicht raus muss zum Fressen. Das ist auch gut im Video zu sehen, das Rotwild zieht über die Schneise, verhofft ein mal kurz, ist aber nicht am Äsen interessiert. Das Rotwild ist vertraut und tagaktiv, dennoch sind die Begegnungen aufgrund der Revierstruktur mehr oder weniger zufällig. Daher werden die Chancen in dem kurzen Intervall auch konsequent genutzt und wenn möglich auch keine Zeugen hinterlassen. Dadurch bleibt das Kahlwild auch tagaktiv. Im Herbst werden dann alle Schalenwildarten bejagt. Beim Kahlwild ist es nach der Brunft aber schwer, da man dann nur noch Rudel antrifft. Dazu kommt, dass es dieses Jahr starke Eichen- und Buchenmast gibt. Dann wird man das Wild auf Wiesen und Schneisen gar nicht mehr sehen.