Ansprechen Schmalreh

steve

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Also das beste Merkmal ist meines Erachtens, wenn Brüderchen und Schwesterchen auftauchen. :wink:
 
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Ganz schwierige Sache.

Bei uns im Wald sieht man meist nur ein einzelnes Stück - obwohl oft mehrere da sind. Ein Vergleich ist also kaum möglich. Im Mai sind die Schmalrehe noch deutlich kleiner als die Geißen, aber über den Sommer holen die Schmalrehe auf, während die Geiß ihre "Eindeutigkeit" verliert. Im Herbst wird's dann ganz schwierig.

Zudem unsere Rehe erst in der Dämmerung den Kopf raustrecken - da wird's nochmal schwieriger. Vor allem auch auf gleichförmigen Flächen, wo die Größe der Stücke durch die unterschiedlichen Entfernungen wieder relativiert wird.

Wir bemühen uns deshalb, das weibliche Rehwild im Winter zu erlegen.

"Böcke bestätigen" ist bei uns übrigens unerwünscht - das Herumgeschleiche der Jäger um die Einstände erhöht zu sehr den Jagddruck und bringt nichts. Einer unserer Helden nahm dazu auch noch den Hund mit - prost Mahlzeit. Die Böcke halten sich (bei uns) leider nicht an Zeit- und Ortspläne.

HG

Kima
 
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Deshalb die Fragen:
1.) "Kann man ab 1. Mai ein Schmalreh zweifelsfrei als solches ansprechen?"
2.) "Aufgrund welcher Merkmale spricht man es zweifelsfrei als Schmalreh . Aber ich hatte nicht einmal die Spur einer Chance eigene Erfahrungen zu sammeln, weil Schmalrehe im Frühjahr und Sommer tabu waren.

Nun bin ich gespannt auf euere Erfahrungen und Meinungen.

Viele Grüße
Siddhartha[/quote] Hallo Jagdfreund,viele Ratschläge hast Du bekommen.Alles richtig,aber bedenke es gibt jede Menge Ausnahmen von der Regel . Sicherheit gewinnst Du nur in der Praxis .Eigentlich ist es im Frühjahr die leichteste Kür,ein Schmalreh von einer Geiß zu unterscheiden. Und wer`s nicht kann,soll den Finger grade lassen .MfG u. Wmh.
 
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Lüderitz schrieb:
rehbock89 schrieb:

Was sind denn "Kidse" ??? :roll:

Das sind die Schwesterchen von den "Keksen" :lol:

Anosnsten muss man eigentlich den Abschuss von Schmalrehen am Bestand messen.
Ist der deutlich überaltert sollte man die schmalrehe eigentlich laufen lassen, damit er sich "verjüngt" Stattdessen Ricken mit Kitzen im september zusammen strecken.
Wenn das egal ist, bleibts dabei, im Mai bis max Juni kann man Schmalrehe super ansprechen. Wie man das aber im September oder noch später macht ist mir ein Rätsel! Bis dahin haben sich die Schmalrehe nämlich in die Stärkeklasse der Ricken gefuttert und die Spinne ist schon vor der Blattzeit kein Argument mehr.

Ab November ist es dann wieder fast egal
 
M

marder14

Guest
Im Mai sollte das Ansprechen noch einfach sein. Am sichersten ist es, wenn die letztjährigen Kitze (also Schmalreh und/oder Jährling) noch bei der Geiß stehen. Kommen zwei gleich große Rehe werden es auch Geschwister vom Vorjahr sein. Dann schiesse ich bevorzugt das Schmalreh, den Jährlingsbock kann ich noch später im Jahr als Bock ansprechen, das Schmalreh nicht mehr. Ab Juni/Juli besteht die Gefahr der Verwechslung. Gerade einzelne Stücke sind schwer auf ihre Größe anzusprechen, die Spinne ist vielleicht leer, weil die Kitze gerade gesäugt wurden oder der Bewuchs ist so hoch, dass man nicht mehr deutlich von hinten zwischen die Läufe sieht. Jetzt stell ich unbedingt die Bejagung auf Schmalrehe ein. Und trotzdem passieren Fehler. Vor Jahren schoss ich einen Knopfbock, der sich dann als (glücklicherweise nicht führende) Geiß erwies. Auch wenn ich eine große Strecke machen "muss" (mindestens 30 zum Teil bis über 40 Rehe pro Jagdjahr) so ist das Sicherste doch beim geringsten Zweifel den Finger gerade zu lassen. Kann man das Reh dann später sicher als Schmalreh ansprechen und kommt nicht mehr zu Schuss, so war es doch wenigstens eine gute Ansprechübung.
 
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silo schrieb:
@rehbock89
Züchtet ihr Rehe ?
Ihr schöpft so maximal den Zuwachs ab (Böcke inbegriffen), ist dir das bewusst ?

und schlimm?
dann werden es auch nicht mehr, wenn der zuwachs fällt :!:
wenn der verbiss und der körperliche zustand stimmen, hab ich damit weniger probleme als mit den schießern, die versuchen die armen bambis "auszurotten".
das ist jetzt zwar genauso überzogen, wie andere aussagen hier, aber...
 
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Hallo Leute,

umso mehr ich überlege und die Threads lese, umso mehr glaube ich, es kommt auf die Randbedingungen an. Dazu ein paar Beispiele aus meinem Erfahrungsbereich:

1.) Reine Feldjagd, flurbereinigt in einem Ballungszentrum.
Rehwild ist Wechselwild und nur im brusthohen Mais, in der milchreifen Frucht oder im tiefen Gras anzutreffen.
=> Ein Schmalreh ist nicht sicher anzusprechen. Das wäre ein reiner Glücksfall.

2.) Wirtschaftswaldjagd mit hohem Freizeitdruck ohne Lichtungen und Wildäcker.
Dort sieht man Rehe nur in der späten Dämmerung oder in der Nacht gegen die hellen Wege. Man sieht sie nur sehr kurz und sehr selten in der richtigen Position. Rehe sind immer Einzelgänger.
=> Ein Schmalreh ist sehr schwierig anzusprechen und es gelingt m. E. nur einem Vollprofi sicher.

3.) Feld-/ Waldrevier mit gutem Rehwildbestand und ruhigen Äsungsflächen.
Dort äsen mehrere Rehe schon öfters mal längere Zeit vertraut und man kann das Wild in Ruhe ansprechen. Man kann einfach warten, bis man das sieht, was man sehen muss, um es sicher ansprechen zu können. Zudem hat man den direkten Größenvergleich, weil oft mehrere Rehe draußen stehen. Dies von Anfang Mai bis vermutlich Mitte Juni.
=> Dort wird man ein Schmalreh ziemlich sicher präzise ansprechen können.

Deshalb glaube ich nun, daß es eine allgemeingültige Richtlinie nicht gibt. Es wird darauf ankommen, was man in der individuellen Situation konkret gesehen hat und wie sicher man euere Tipps umsetzen kann.

Und die Gretchenfrage ist noch, ob es Sinn macht in diesem speziellen Revier so "scharf" zu jagen. Wie gesagt, für mich wäre es nun nach sehr vielen Jahren das erste Schmalreh im Frühjahr.

Schauen wir mal,...

Viele Grüße
Siddhartha
 
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DAs Ansprechen eines Schmalrehs geht eigentlich immer gleich aber wie du schon schreibst das Sichtfeld muss erste Sahne sein und das Stück muss sich möglcihst lange von allen Seiten zeigen.

Für deine Extrembeispiel meine ich aber hilft es früh morgens zu jagen.
Um 5.30 Uhr und eventuell früher reicht das Licht und es sind noch keine Spaziergänger und Freizeittouristen unterwegs.
 
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Die Betonung liegt auf maximal. Man wird nie den ganzen Zuwachs abschöpfen. Das was an Adulten Stücken zusätzlich noch fällt wird auch keine 140% ausmachen.

Das Problem dabei ist, wen man “nur“ Böcke und Gaiß-Kitz bejagt, das es überwiegend zu dem Schlammmassel führt den man überwiegend, so denke ich antreffen wird. Ein desolates Geschlechterverhältnis, da m.E. zu gering in den jungen Weiblichen Bestand eingegriffen wird

M.E. sollte man nicht immer nur nach der Verbissquote schielen. Auch der "Zustand“ der Rehe ist nicht der optimale Indikator. Ich bin der Überzeugung, das durch einen schleichenden Prozess gar nicht bemerkt wird das der gesamt Zustand beim Rehwild immer “leichter“ wird.
Ich hatte mal in einem Revier gejagt, in dem 10kg beim Schmalreh als gut bezeichnet wurde.
Nun da wo ich jetzt jage, hab ich je nach Grenzwald Schmalrehe zwischen 9 und 14 kg.
Dürfte klar sein, das ich vom A-Plan nicht viel halte, wen nur nach solchen Gewirtschaftet wird, ohne die Lage zu berücksichtigen.

Wir haben weit mehr Verantwortung als Planeinhaltung und Verbissentlastung – Weniger ist mehr.

Mag sein das ich Falsch liege lasse mich gerne eines besseren Belehren.
Aber die überzogene Darstellung der vielen heimlichen Böcke wird mir unheimlich.

Nur mut zum Eingriff in die weibliche Jugendklasse

Ansonsten guten Abbo beim Pinsel-Ragout mit Gehörntrüffel
 
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die rehwilddiskussion hatten wir ja schon öfter...
da macht es keinen sinn jetzt HIER auch noch darüber zu diskutieren.
bei bedarf kann ja der alte treat hochgeholt werden :p

viel spass dabei---ich muss jetzt wech :wink:
 
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Siddhartha hat eigendlich schon fast alles gesagt
und 100%ig ist nur der Tod

am 1 Mai können Ricken schon gesetzt haben :wink:
 
A

anonym

Guest
Servus,

bei uns wirds schwer obwohl wir gute Möglichkeiten zum ansprechen haben.
Jahrling sind schon verfärbt. Die alten böcke teilweise auch schon. Sprünge haben sich diese Woche zum auflösen begonnen. Jahrlinge werden schon verscheut.
Geiß hat schon teilweise abgeschlagen. Jahrling steht häufig mit Schmalgeiß zusammen. Wenn der Jahrling nicht dabei ist, dann kümmert sich der alte Bock um die Schmalgeiß. Is zumindest einiger maßen sicher, da sich Geiß und Bock sich bei uns nicht leiden können.

mfg

nominus
 
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schalala schrieb:
silo schrieb:
@rehbock89
Züchtet ihr Rehe ?
Ihr schöpft so maximal den Zuwachs ab (Böcke inbegriffen), ist dir das bewusst ?

und schlimm?
dann werden es auch nicht mehr, wenn der zuwachs fällt :!:

Falsch ! Es werden trotzdem mehr.
Gründe zuhauf in alten Threads zu finden - Suchfunktion.
Schlimm auch, besonders fürs Rehwild.
Auch hier per Suchfunktion im Forum oder einschlägige Literatur benutzen.

Mal was aus meinem persönlichen Nähkästchen:
Ich wurde unter anderem von Jägern ausgebildet und geprägt die zwar das Alter eines Rothirsches oder Rehbockes auf erstaunliche Entfernungen und anhand grotesk kurzer Anblicke präzise festlegen konnten, die mir aber auf Bitten und Betteln keine sicheres Ansprechen von Schmalrehen und Schmaltieren zugestehen wollten.
Wäre dies wirklich unmöglich und der Abschuss in dieser Altersklasse unnötig, dann wäre dies mit Sicherheit in den gesetzlichen Jagdzeiten so definiert.
Wer also aufgrund fehlender Notwendigkeit meint hierauf verzichten zu können, der sollte bitte nicht behaupten das dies nur sehr eingeschränkt oder besser gar nicht praktizierbar ist. Dem fehlt nämlich jeglicher Beweis hierfür oder er hat bei seinen ersten Versuchen wohl großes Pech gehabt.
In diesem Fall sei jedem zugestanden sich aufgrund dieser persönlichen Erfahrung oder mangels dieser das Schiessen von Schmalrehen zu unterlassen. Es gibt aber keinem das Gewicht diese subjektive Einschätzung als Lehrsatz der Rehwildbejagung gelten zu lassen.

Und direkt an @rehbock89:
Das ist völlig in Ordnung wie du das machst. Und ich bin mir sicher das du dir wegen meiner Kritik nicht den Spaß verderben lässt. Und das ist gut so !
Wünsche dir allzeit guten Anblick und Waidmannsheil. :D
 

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