Neue Hochsitze braucht das Revier

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In meiner fast reinen Waldjagd (lediglich 2 kleine Grünflächen) versetze ich die Kanzeln nur äußerst selten. Für den Sitz habe ich ca. 7 Stunden gebraucht (leider sind mir die Nägel ausgegangen und ich musste ins zentral im Revier gelegene Holzlager, wo ich meinen Bedarf an Nägeln und Schwarten aufstocken konnte - da kommt alle paar Jahre das mobile Sägewerk). Zu zweit und ohne Fahrerei wäre es sicher schneller gegangen.


Als flexible Variante am Mais würde mir eine klappbare Holzleiter vorschweben. Da käme der Golf dann wieder zum Zuge ;-).

Gesendet von meiner Beretta via Bluetooth.

Wir haben uns verstanden :cheers:
 

JMB

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Um so ein Trumm schnell mal zu versetzen, wird es kaum ein Golf mit Anhänger vom Obi tun.
Es ist halt nicht jeder so beschränkt wie Du, in seinen Möglichkeiten.
Es soll doch tatsächlich Jäger geben, denen ein Traktor mit Frontlader o.ä. zur Verfügung steht.


WaiHei
 
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Es soll doch tatsächlich Jäger geben, denen ein Traktor mit Frontlader o.ä. zur Verfügung steht.

Stimmt ! :-D

Damit eine Kanzel umsetzten, auch wenn diese unten mit Dorenzeugs so richtig zugewachsen ist,
ein Kinderspiel.

Son Deutz hat ne Menge Kraft.....:biggrin:

Oder die Hochzeit..... Kanzel auf den Bock. :lol:

Remy
 
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Es ist erstaunlich was mit etwas Fantasie und Gesundem Menschenverstand und etwas ZEIT 1. zum Nachdenken und 2. zum Umsetzen mit geringsten Mitteln möglich ist:what:
einen solchen "Trumm" stelle ich notfalls alleine und mit nem Fiat Panda um:p (auch wenn mir bessere Möglichkeiten zur Verfügung stehn, selbstverständlich nicht über Öffentliche Strassen)
 
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Es ist halt nicht jeder so beschränkt wie Du, in seinen Möglichkeiten.
Es soll doch tatsächlich Jäger geben, denen ein Traktor mit Frontlader o.ä. zur Verfügung steht.

WaiHei

Bist schon ein echt schlaues Kerlchen. Würde mir auch zu Verfügung stehen, aber darum geht es nicht.
Mir ging es darum, mit einfachsten Mitteln arbeiten zu können.
 

JMB

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Wenn es DIR darum geht, dann ist das natürlich DEINE Sache!
Aber wenn andere hier andere Schwerpunkte setzen, dann ist das DEREN Sache und DU musst da nicht jedes mal daran rummäkeln.
Hätte er geschrieben, dass das seine "mobile" Kanzel wäre - OK. Hat er aber nicht!


WaiHei
 
A

anonym

Guest
Heute am Montag, dem 10. Okt. 2016 wurde ein neuer Ansitz mit Dach am Waldrand fertig.
Von der Idee (im Sommer 2016) bis zur Fertigstellung hats etwas gedauert, weil immer nur dann hingefahren und gearbeitet werden konnte, wenn der Bauer die Wiese gemähd hat, oder wenigstens eine Fahrspur und zwischendrin auch kein Vieh auf einem anderen Wiesengrundstück weidete. Es hat auch gedauert bis die paar Fichten-Stangen geschnitten, getrocknet und geschält waren und gedauert hats, weil ich ganz allein tätig war. Die Kanthölzer sind Lärche, alles steht auf Betonplatten.

Hier der Blick hinunter, am Waldrand links soll der Ansitz mit Dach stehen. Der Waldrand zieht sich vom Dorf nach Westen, in grober Richtung Isny hin. Im näheren Bereich hier stehen bereits 4 solcher Ansitze, so etwa jeweils 200 ... 300 m auseinander.

27093262mi.jpg


"Mit Dach" betone ich, weil ich da schon mal einen Ansitzstuhl ohne Dach, zu ebener Erde hingestellt habe, um Auszuprobieren, lohnt sich der Mehraufwand. Jetzt nach 5 Jahren konnte ich sagen - ja, in diesem stillen Winkel kommt am Morgen und am Abend immer wieder Wild auf die Wiese.


In der Gegend hier - auf ca. 900 m ü.N.N. - regnets ziemlich oft und der bisherige Freiluftsitz ist langsam ungemütlich geworden.

27093263ul.jpg


Die Ansitze stehen dort, wo dahinter eine Dickung ist.
Aus dem lichten Stangenholz tritt kein Wild aus, da brauchts keinen Ansitz am Waldrand.
Anfang Mai und Anfang September, nachdem einige Zeit kein Schuß gefallen war, kommt Wild sogar tagsüber aus der Dickung auf die Wiese, so gegen 8 Uhr , auch nochmal um 12 Uhr und am Nachmittag.

27093264vd.jpg


Besucher, Jogger, Radfahrer, etc. sind hier, an diesem Abschnitt des Waldrandes, selten, die bewirtschafteten Wiesen reichen bis an den Waldrand. Einen Wanderweg gibts woanders, 500 m weiter östlich, hier nicht. Im Winter wird allerdings vorm Waldrand eine Loipe gespurt, die täglich intensiv befahren wird.

Weil ich ganz allein diese Ansitzhütte aufgerichtet hab, waren die einzelnen Schritte und Hilfskonstruktionen zu überlegen. Hier so ein Zwischenschritt.

27093265ic.jpg



Die nächste Folge kommt gleich.

D.
 
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A

anonym

Guest
Das ist die Jagd. Wenn ich auf dieser Seite der Wiese hocke (bei Süd-Ost-Wind) kommen sie drüben raus, oder es fängt an zu regnen, da wirds schnell ungemütlich auf meinem Ansitz-Stuhl hinterm Holzstoß (der jetzt verfault ist).


27093386bc.jpg


Wenn ich hier sitze, kommt das Wild prompt auf der anderen Seite aus dem Holz. Die Lauf-Mündung zeigt dorthin, wo früher der Ansitz-Stuhl auf ebener Erde stand, wo jetzt die neue Ansitzhütte im Entstehen ist.

27093387fj.jpg




Unten:
Am 9. 10. 2016 ist er fast fertig, der neue Ansitz. Das schwerste für mich war, das ziemlich gewichtige Dach (Latten, Schalung, Well-Bitu-Pappe), gefertigt auf ebener Erde, allein hochzuhieven. Auf 2 Stangen, schräg angestellt, gelang es mit einem Seil von oben gezogen, ein paar Mal runter gesprungen, mit Kantholz nachgestützt, dann wieder von oben gezogen.
Letztendlich ist das Dach mit verzinktem Metall-Lochband nach unten hin auf der Unterkonstruktion befestigt, damit der oft sehr starke Wind und Sturm es nicht wegweht.


27093388kh.jpg


Das Dach schützt auch die Leiter im Innern der Ansitz-Hütte.



Ein Pirschweg führt von links rückwärts durchs Holz zum Ansitz.

27093389yh.jpg


Der Blick vom Gegenhang geht weit am Waldrand entlang und von hier oben gibts immer guten Anblick in der Früh und am Abend, nur es ist zu weit, zu Schuß kommt man von hier oben nicht.


Der Schluß - kommt gleich.

D.
 
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A

anonym

Guest
Heute am Montag, 10.10.2016, ist der Ansitz am Waldrand endgültig fertig geworden.
Hab innen, dort oben, wo der Dackel die Aussicht inspiziert, 20 cm breite Bretter umlaufend befestigt, damit der Dackel später mal auf der Lodenkotze Platz hat, damit ich den Stutzen gut auf der Lodenkotze am Auflagebrett abstützen kann und nichts raschelt ! Wer da immer wieder mal vom "Lodenjockel" spricht, muß bescheuert sein. Loden ist ein Material, das tatsächlich zur Jagd gehört, wie der Land Rover.

27093443od.jpg


Die Rosine inspiziert die Aussicht und ihren künftigen Platz.

27093444yi.jpg


Abgespreizt ist der Ansitz an den rückwärtigen Ecken mit Stangen schräg nach unten zur Erde.

27093445yd.jpg



Habe-di-Ehre
und
Waidmannsheil

D.
 
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Das ist ein typisches Beispiel dafür, wie ein Jäger (Dietram),
Art und Standort einer Kanzel nach seinen Bedürfnissen und nach Einschätzung vor Ort auswählt.

Mir gefällt z.B. das er die Größe und Art der Öffnungen so angepasst hat, dass er auf dem Wind sitzt.
Dann ziehts auch nicht so.

Von hinten angehend ist das sicher ein toller Platz, der gut zu erreichen ist.
Schönes Ding, farblich passt es sich alleine an.

Remy
 
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Das ist ein typisches Beispiel dafür, wie ein Jäger (Dietram),
Art und Standort einer Kanzel nach seinen Bedürfnissen und nach Einschätzung vor Ort auswählt.

Mir gefällt z.B. das er die Größe und Art der Öffnungen so angepasst hat, dass er auf dem Wind sitzt.
Dann ziehts auch nicht so.

Von hinten angehend ist das sicher ein toller Platz, der gut zu erreichen ist.
Schönes Ding, farblich passt es sich alleine an.

Remy

An diesem Standort sicher die angemessene Lösung, weil sich mittelfristig dort nichts ändert.
Das ist im Wald völlig anders.
Etwas unverständlich ist mir der Bauverlauf, aber der Bauherr wird sein Gründe gehabt haben
 
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An diesem Standort sicher die angemessene Lösung, weil sich mittelfristig dort nichts ändert.
Das ist im Wald völlig anders.

Da verstehe ich Dich nun wieder nicht.....

das muß auch nicht so sein.

Hier zu sehen, wie mit einfachen Handgriffen einer Veränderung des Waldes, der Sicht und Schießmöglichkeiten
vorgebeugt werden kann.

Remy
 

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A

anonym

Guest
Ja und NEIN! -- An den paar Euros für die Farbe und die Stunde zum Streichen ist es ausgegangen! :evil:


Dein Beitrag, lieber Waidgenosse, gibt mir Gelegenheit meine Meinung und Überzeugung zum Streichen und Colorieren von Reviereinrichtungen zu erläutern.

Eine kleine Ansitzkanzel, vor e i n e m Jahr errichtet, mitten im Holz, Schwartenbretter als Verkleidung, glitzt nicht mehr ganz so hell her. Übrigens sieht diesen Ansitz nur mein Dackel, das Wild und ich. Nur mein Pirschweg führt hin, keine Radfahrer, Hundeausführer, etc. kommen vorbei.

27101407qz.jpg


Unsere Holzbauwerke, Ansitze, Leitern, Kanzeln, werden vom Gesetz, von der Bauordnung als priviligierte Bauten in freier Natur anerkannt. Damit wird uns auch eine ganz besondere Verpflichtung auferlegt, nämlich eine ästhetisch ansprechende, ortsübliche, schlichte, zweckkonforme Gestaltung zu wählen. Wenn ich die bäuerlichen Stadel und Hütten hier rundum im Allgäu betrachte, ist seit Jahrhunderten kein Landwirt auf die Idee gekommen, seine Feldscheune zu colorieren. Die Holzschalung bleibt unbehandelt und ändert die Farbe - wie die Natur - vom hellen Braun sehr schnell hin zum dunklen und dann silbrigen Braunton.


Nach d r e i Jahren passt sich die Holzverkleidung (rechts neben der rotverfärbten Buche) schon recht gut dem Wald an. Kein heller Fleck mehr. Leider kommt hier niemand vorbei, bis auf 2 ... 3 Landwirte, die die Wiesen bewirtschaften und natürlich schaut sich das Allgäuer Vieh hier gelegentlich um.
27101408bw.jpg


Etwas näher ran: Das ist sie wieder. Wie gesagt - 3 Jahre sind vergangen, nachdem ich die Schwarten aus dem nahen Sägewerk abgeholt habe.

27101409mk.jpg


Heute, am 11. Okt. 2016 hats auf dieser Höhe (ca. 900 m ü.N.N. ) hier im Allgäu den ersten Graupel- und kurzen Schneeschauer gegeben, bald wirds so aussehen wie am Foto, bis dann endgültig der Winter kommt.
Erkennst Du sie - die kleine Ansitzhütte, links neben der Solitärfichte, links im Bild, Schnee am Dach, am Rand der Schonung. Das Holz ist inzwischen silbergrau.

27101410az.jpg

All diese Ansitze, nach und nach errichtet, sind nicht coloriert, das macht die Natur für mich viel besser. Man muß halt Geduld haben.

Habe-di-Ehre
und
Waidmannsheil

D.
 
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