Farmermorde in Namibia

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Ich glaube nicht, daß "sie" es merken werden. Sie werden sich über die neue "Freiheit" so freuen, daß sie es nicht merken werden, wenn es dann langsam abwärts geht.

Irgendeine Weltorganisation wird aus "humanitären" Gründen schon zahlen, das Geld wird bei den Machthabern landen, die wirkliche Unterdrückung der Bevölkerung wird steigen und ein Industrieland im Hintergrund wird sich die Hände reiben!
 
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pudlich schrieb:
Übrigens schreibt die AZ, einen der Mörder habe man gefasst.


Das war leider eine Zeitungsente. In beiden Fällen sind die Täter noch auf freiem Fuß, was mich in diesem Land nicht wundert.
 

JMB

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Mai_Junge schrieb:
Man kann aber erkennen,wann eine Farm von einem Farbigen gehführt wird, man sieht schon nen Unterschied zu Weißen.
Wohl auch eine Folge der Apartheidspolitik:
Bildung für die Schwarzen war ja nicht gefragt.
Unterhält man sich mit Farbigen z.B. in Namibia und in Botswana merkt man da schon einen deutlichen Unterschied.
Und es gibt immer noch Weiße in Namibia, die es für unzumutbar halten ihr Kind auf eine Schule zu schicken, an der es auch schwarze Kinder gibt. :evil:


WaiHei
 
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Ich habe in Simbabwe nach der Unabhängigkeit schwarze Farmer erlebt, welche vorher über 20 Jahre auf der Farm gearbeitet hatten. Sie kannten sich bestens aus, aber waren nach der Übernahme des Landes zu faul Windmotoren zu warten und die Rinder zu dippen. Dafür waren sie nun den ganzen Tag besoffen. So verreckte das Vieh und die Farmen verwilderten. Das kann man nicht auf mangelnde Bildung schieben, das ist Mentalität.
Ich möchte meine Kinder auch nicht in Schulen schicken, wo Montags kaum ein Lehrer erscheint, weil er seine vom Suff verquollenen Augen noch nicht aufbekommt und der die Amtssprache des Landes noch nicht einmal halbwegs beherrscht.
Die deutschen Privatschulen stehen heute laut Gesetz auch schwarzen Kindern zu. Dort wird kein Kind wegen seiner Hautfarbe benachteiligt. Ich gehöre seit Jahren zu den Förderern dieser Schulen, welche nur aus privaten Spenden leben und ihre Lehrkräfte selbst bezahlen müssen. Ein weißes Kind auf einer der Standardschulen im südlichen Afrika würde genau so ungebildet bleiben wie der Großteil der Bevölkerung. In welchem afrikanischen Land ist den Regierenden die Bildung des Volkes wirklich wichtig. Ungebildete lassen sich erheblich besser regieren und sichern den Wohlstand der kleinen schwarzen Oberschicht.
 

JMB

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ReinerW schrieb:
Ich möchte meine Kinder auch nicht in Schulen schicken, wo Montags kaum ein Lehrer erscheint, weil er seine vom Suff verquollenen Augen noch nicht aufbekommt und der die Amtssprache des Landes noch nicht einmal halbwegs beherrscht.
Die deutschen Privatschulen stehen heute laut Gesetz auch schwarzen Kindern zu. Dort wird kein Kind wegen seiner Hautfarbe benachteiligt.
Es ging um eine ebensolche Privatschule und der weiße Vater fand es unzumutbar, dass sein weißes Kind dort zusammen mit schwarzen Kindern unterrichtet wird.

ReinerW schrieb:
In welchem afrikanischen Land ist den Regierenden die Bildung des Volkes wirklich wichtig. Ungebildete lassen sich erheblich besser regieren und sichern den Wohlstand der kleinen schwarzen Oberschicht.
Streiche afrikanisch!
Wie sagte Georg Schramm sinngemäß in "Neues aus der Anstalt"?:
"PISA das ist doch gewollt! Die sollen möglichst blöd sein, damit sie leichter manipulierbar sind."
Schwarze Oberschicht passt ja bei uns auch. :p


WaiHei
 
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Haben irgendwann mal alle weißen Farmer die kritischen Regionen verlassen,dann wird es wohl nicht lange dauern bis sich die einzelnen Stämme/Glaubensrichtungen/Parteien gegenseitig mit Macheten die Köpfe einschlagen.

In Europa war man auch Jahrhunderte lang damit beschäftigt sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen. Vielleicht ist das in gewisser Weise notwendig, damit sich so etwas wie ein zivilisiertes Zusammenleben entwickeln kann...[/list]
 
A

anonym

Guest
JMB schrieb:
ReinerW schrieb:
Ich möchte meine Kinder auch nicht in Schulen schicken, wo Montags kaum ein Lehrer erscheint, weil er seine vom Suff verquollenen Augen noch nicht aufbekommt und der die Amtssprache des Landes noch nicht einmal halbwegs beherrscht.
Die deutschen Privatschulen stehen heute laut Gesetz auch schwarzen Kindern zu. Dort wird kein Kind wegen seiner Hautfarbe benachteiligt.
Es ging um eine ebensolche Privatschule und der weiße Vater fand es unzumutbar, dass sein weißes Kind dort zusammen mit schwarzen Kindern unterrichtet wird.

Das hinkt aber gewaltig. Aussage eines einzigen Farmers wird verallgemeinert.
 
A

anonym

Guest
Als online-Abonnent der Allgemeinen Zeitung (wie einige Vorposter auch) und von der Jagd in Namibia Begeisterter, beobachte ich die Entwicklung und sprunghafte Zunahme der Gewaltkriminalität mit sehr großer Sorge. Ich war 2008 unten und habe mich nur noch gewundert, wie sich das Land zum Negativen verändert hat. Auch macht mir die zunehmende rassistische Hetze vom anscheinend alle Entwicklungen verschlafenden Altpräsidenten Nujoma ("Ihr müßt die Kolonialisten aus dem Land jagen" ) Sorge.

Die Vorgänge mit mit wiedererlangter Freiheit nicht umgehen können, Abschaffung der Apartheit (die in NAM nie in dem Ausmaß wie in SA bestanden hat) zu begründen ist m. E. zu simpel. Das ist wieder das typisch deutsche Beurteilen aus der Ferne und zeugt davon, daß man sich nie mit dem Land befasst hat. Schwarze haben mir 2008 gesagt, daß es ihnen früher besser ging und vor allem sicherer war (Taxifahrer, Angestellte in Swakop, Arbeiter). Auch Einzelfälle rassistischer Bemerkungen Weisser als Allgemeinzustand aufzuführen ist in meinen Augen mehr als daneben, denn in NAM leben Schwarz und Weiss zum weit überwiegenden Teil seit Jahrzehnten friedlich und ohne Rassenhaß nebeneinander.

JETZT gibt es erste offizielle Hassprediger aus der Politik - gegen Weiß.

Man kann auch nicht Arbeitsplätze aus dem Boden stampfen, wenn kein Bedarf da ist. Das Problem sehe ich u. a. darin, daß viele nur den vermeindlichen Reichtum der Weissen sehen, ohne aber die Arbeit, die dahinter steckt, daß Arbeitslosigkeit, Alkohol, Drogen und unfähige Politik eine hochexplosive Mischung sind. Es ist leichter, um an Alkohol und Geld zu kommen, zu wildern und wehrlose Bürger, abgelegene Farmer und Touris zu überfallen, als zu arbeiten. Das haben viele schnell gelernt. Auch macht es den Anschein, daß die Politiker zum Teil korrupt und unwillig sind.

Die Polizei ist denkbar schlecht ausgebildet, ja, man muß sich vorstellen, daß Polizeistationen nicht einmal ein Handy oder Funk sowie 24-Stunden einsatzbereite Fahrzeuge haben (der Farmerverband hat hier ja schon unterstützend gewirkt). Von Hundestaffeln, Tel-Fax-Email-Kommunikation ganz zu schweigen. Es zeigt sich immer wieder, daß vor allem die Regierungsbehörden in vielen Dingen völlig unfähig sind. Und der Fisch fängt bekanntlich beim Kopf... .

Überaus wichtig ist, daß wir aufhören, als Deutsche mit allem Angebot in Hülle und Fülle, mit funktionierender Legislative und Exikutive Urteile über Dritte zu bilden, ohne jemals unten gewesen zu sein. Auch halte ich die Politik der Bundesrepublik in Namibia, also des Botschafters, für völlig falsch - man sehe nur auf die Sache mit den Visa. Die Amerikaner sind uns hier um Welten voraus. Wer zahlt, kann auch Forderungen stellen. Möchte mal die US-Regierung sehen, wenn soviele US-Touris überfallen würden, wie Deutsche oder Deutschstämmige oder wenn es Probleme wegen willkürlich festgesetzter Aufenthaltstage gäbe. Da würden die Verantwortlichen vor Ort schnell "die Waden vorne" tragen.

Es muß endlich mal Schluß sein, ständig Diskussionen über hundert Jahre alte Schuldfragen zuzulassen und dann mit der Gießkanne Geld zu verteilen, das bei irgendwelchen korrupten Politikern versickert. Unterstützung ja, aber an Forderungen gebunden - Gutes tun, darüber sprechen und das Ganze überwachen. Persönlich, aber das ist nur meine Meinung, denke ich, daß es keine Lösung nach Schema F geben kann. Eine Lösung sehe ich nur in der Summe vieler Ansätze; wir bilden bspw. in jedem noch so korrupten Land Polizisten aus. Mein Freund war lange als Ausbilder in einem Staat Ex-Jugoslawiens - und weiß, daß sein Einsatz völlig umsonst ist. Es könnte die Polizeiarbeit vor Ort massiv durch Technik und Ausbilder, durch Hundestaffeln und Ermittlungsschulung unterstützt werden - schließlich haben wir ja genügend und nicht nur touristische Verbindungen nach Namibia. Und so gäbe es sicher viele viele Ansätze, auch im Bereich Bildung, Wirtschaft, Aufklärung, Medizin usw. Doch eines ist meiner Meinung nach klar:

Es ist völlig sinnlos, ein Land mit Maßnahmen oder finanziell zu unterstützen, wenn keine Gegenleistung von der Regierung gefordert und diese überwacht wird - und schon gar nicht bei der rasant zunehmenden negativen Entwicklung in Richtung Bananenrepublik. Das ist Verschwendung von Steuergeldern.
Wenn hier von übergeordneter bundesdeutscher Stelle kein massiver Druck auf Namibias Regierung kommt, dann bewegt sich absolut nichts. Wenn es so weiter geht, wird das Land wie das einst reiche und sichere Simbabwe - wo auch viele Farmer anfangs blauäugig gedacht haben, sie können sich wehren und seien gut gerüstet - in einem Strudel von Gewalt, Korruption und Willkür untergehen.
 
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Eine sehr gute Schilderung von Bora zu der heutigen Situation in Namibia. Heute konnte man in der AZ lesen, dass sich namibianische Politiker am Mugabe Lager ein Beispiel nehmen. Informationsminister Kaapanda sucht sich für die Zukunft seinen simbabwischen Amtskollegen Webster Shamu als Berater. In einer gestrigen Pressekonferenz in Windhoek durften die anwesenden Pressevertreter keine Fragen stellen, was wohl nach dieser Ankündigung das Normalste in einem demokratischen System gewesen wäre. Die Zukunft Afrikas allgemein sieht mehr als düster aus. Das gilt keineswegs nur für weiße Bürger, welche die meisten ehemaligen Kolonien zu einem bescheidenen Wohlstand gebracht haben, sondern gerade auch für die einfache schwarze Bevölkerung.

Reiner
 
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Wo wir gerade über Namibia reden, fällt mir ein Szene aus meinem Urlaub ein.

Der Farmarbeiter hatte den Auftrag, jeden Tag die Blumen zu gießen, da sie ja nunmal Wasser brauchen... Eines Tages regenete es (es war märz) und wen sieht man um halb 8 im strömenden Regen zum Wasserschlauch rennen?



Da wollte er ernsthaft im Regen die Blumen gießen...

Nun ist er gestorben. Mit 35 Jahren an HIV.
Hinterlässt ne Frau und ein Kind, welche auch beide Positiv sind.


Irgendwas läuft bei den Menschen dort nicht ganz richtig.
Ich habe das gefühl, dass sie ohne einen "MR" nicht ganz wissen was sie machen sollen und das Land noch weiter in runterziehen werden.

Kla gibt es auch Ausnahmefälle, jedoch leider nicht so viele.
Diese mir bekannten Ausnahmefälle verstehen sich auc recht gut mit den anderen Farmern und haben gelernt das einem nichts geschenkt wird.
 
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Ganz so einfach ist die Sache nicht.

Die Weißen haben diese Entwicklung mitzuverantworten. Bildung ist das Schlüsselwort und "Mentalität" ist auch eine Frage der Erziehung. Auf beiden Seiten herrschen dort diesbezüglich viele Defizite.

Das Hauptproblem dürfte darin bestehen, dass die Weißen mehrheitlich besser als die Schwarzen gebildet sind- quasi der Einäugige unter Blinden. Jedoch nur die Regierung verfügt über Bildung nach unseren Maßstäben und damit über 2 gesunde Augen.

Im Übrigen trägt die Subventionspolitik der EU viel zur Armut in der Dritten Welt bei.
 
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Bin als Österreicher zwar ein Außenstehender, Österreich hatte ja in seiner Geschichte keine Kolonien, kann mir aber vorstellen, daß die Bundesdeutsche Regierung wegen der Hererovernichtung bewusst sehr leise tritt.
 
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