Namibia auf eigene Faust?

A

anonym

Guest
Liebe Gemeinde,

bin neu hier und möchte gleich ein neues Thema posten, weil sich hier doch bestimmt ein paar Leute mit Afrika-Erfahrung herumtreiben:

Wäre es sinnig und machbar, eine Namibia-Fleischjagd-Reise auf eigene Faust zu organisieren?

Zum Hintergrund: Ich habe wenig Geld und bin nicht an Trophäen interessiert – aber sehr an selbstständigem Jagen. Der Plan wäre, namibische Farmer direkt anzusprechen, mir von ihnen die für die Waffeneinfuhr nötige Einladung zu besorgen und dann auf derem Grund zu jagen. Eventuell auch in Namibia herumzufahren und auf anderen Farmen vorstellig zu werden.

Ist das naiv? oder könnte so eine Low-budget-Jagd funktionieren?

Und noch eine Frage bitte: Habe nur einen Repetierer in .308 Win. - wäre der in Namibia einsetzbar (auf diverse Antilopenarten) oder ist dieses Kaliber doch zu schwach/nichts für vielleicht nötige große Schußentferungen?

Danke vorab schon mal sehr für Einschätzungen, Tipps, Hinweise!

Grüße

Glimrende
 
A

anonym

Guest
Hallo und willkommen im Forum!

Das kannst Du machen. Vorgehensweise:

Inserat in der Allgemeinen Zeitung (googeln). Einladung brauchst Du nicht, nur bei der Waffeneinfuhr eine Anschrift, wo Dein Aufenthalt ist. Rechne Dir aber keine Chancen aus.

Persönlich würde ich das nicht machen, weil

- niemand auf Dich wartet, um Bestände durch Fleischjagd = culling von einem Greenhorn reduzieren zu lassen. Fleisch wird in Namibia immer verwertet! Notwendiges culling, das wird als Fleischjagd bezeichnet, ist bestens organisiert und wird von Profis durchgeführt. Niemand, der sowas vor hat, braucht den europäischen Jäger dazu. Hierzu gibt es Spezialisten, die sicher schießen, treffen und nach wenigen Stunden ist die Beunruhigung vorbei und das tote Wild in Kühllastern abtransportiert.

Sicher, es gibt welche, die sowas mitmachen und dann erzählen sowie schreiben (!!!) daß der Farmer europäische Jäger zum culling benötigt. Blödsinn. Das ist kein culling, sondern verbilligter Abschußverkauf. Meist vom Auto runter, auf gehetztes Wild und ohne Erlebniswert.

Von Farm zu Farm zu fahren ist ... naiv. Namibia ist ein jagdethisch sehr hoch stehendes Land. Alles ist bestens organisiert. Gesetzliche Vorschriften regeln genau die reguläre Vorgehensweise. Ich würde mich an Deiner Stelle nicht in eine Grauzone begeben - das hätte zwar dann den gewünschten Erlebniswert, doch das mußt Du nicht haben. Ich kann Dich davor nur warnen.

Ich halte nichts davon, einen Kudu schnell mal am Zaun oder Wasserloch abzuknallen. Das hat nichts mit Jagd zu tun. Auch hast Du nicht die Erfahrung, um sicher anzusprechen und selbständig auf afrikanisches Wild zu jagen. Du bist für den Farmer ein "Risiko". Er wird als reiner Rinderfarmer auch kaum Zeit haben, sich mit Dir den ganzen Tag zu spielen.

Mein Fazit:

Ich verstehe den Wunsch "Afrika" sehr sehr gut! Um aber ein entsprechend rundes Erlebnis zu haben, kommt es nicht auf die Stückzahl an. Buch` bei seriösen Anbietern eine Jagd - oft gibt es sog. last season oder Messeangebote. Viele Foristi können Dir sicher auch bewährte Anbieter nennen. Fahr` weniger Tage und mach` eine saubere Jagd mit Jagdführer oder Berufsjäger. Wenn Du keine Trophäen senden lassen willst - ja, das kostet u. U. einiges Geld - dann leg mehr Wert auf eine tolle Pirschjagd, Nachtansitz am Wasserloch, mittags im Jagdgebiet mit Lagerfeuer. Davon zehrst Du ein Leben lang.
 
Registriert
11 Jun 2009
Beiträge
4.623
Ich bin der gleichen Meinung mit Bora. Es ist möglich mit ein wenig Zeit und Geduld eine billige aber gute Jagdmöglichkeit zu bekommen. Andere Wege, außer ernste Anbieter, sind insbesondere in Africa und allgemein Weltweit nicht zu empfehlen ! Man darf in diesem Ausland keine Schwierigkeiten mit den lokalen Behörden bekommen !!! Was die Waffe angeht ist man mit einer .308 ein wenig unterbewaffnet für mittelgroße bis große Antilopen. Besser wäre eine 300 Magnum oder eine einfache 9,3x62 .
 
A

anonym

Guest
Hier wird Dir geholfen:

http://www.natron.net/napha/deutsch/

Ich rate Dir dringend, ja nicht auf ein vermeintlich günstiges Angebot bei einem Farmer einzugehen, der weder MJF, JF noch Berufsjäger ist. Egal, was man Dir erzählt!!! Jagd bei einem nicht registrierten Anbieter - da bist Du schneller in einer Zelle, als Dir lieb ist. In einem Land, wo Viehdiebstahl mit 20 Jahren quittiert und Vergewaltigung oft nicht verfolgt wird, kannst Du Dir ja mit gesundem Verstand ausmalen, was auf Wilderei-Vorwurf folgt. Als Weißer in total überfüllten Zellen unter gewaltbereiten inhaftierten Schwarzen - sicher kommst Du wieder nach Hause, aber nicht alleine, sondern mit HIV und einer Menge neuer Erfahrungen. Ich glaube, das willst Du nicht wirklich.
 
A

anonym

Guest
Vielen Dank für die bisher eingegangenen Antworten!

Da überwiegt ja die Skepsis; um nicht zu sagen: Schwarzen-Schwarzmalerei...

Hat denn keiner schon auf eigene Faust in Namibia gejagt?

Grüßle

Glimrende
 
Registriert
24 Aug 2009
Beiträge
509
glimrende schrieb:
Vielen Dank für die bisher eingegangenen Antworten!

Da überwiegt ja die Skepsis; um nicht zu sagen: Schwarzen-Schwarzmalerei...

Hat denn keiner schon auf eigene Faust in Namibia gejagt?

Grüßle

Glimrende

Warum sich da keiner melden wird, ist Dir ja ausführlich erklärt worden. Es scheint fast so, dass Dir die Antworten nicht gefallen. mach et doch Atze und erzähle es uns nachher. :wink:
 
Registriert
27 Dez 2008
Beiträge
2.561
glimrende schrieb:
Hat denn keiner schon auf eigene Faust in Namibia gejagt ?

Als Ausländer darfst Du lediglich in einem afrikanischen Land ohne bestätigten Jagdführer jagen und das ist in Kamerun. In Namibia benötigt man eine Jagdlizenz, welche der Jagdfarmer oder Berufsjäger bei der Naturschutzbehörde beantragt. Der Gast wäre keine Hilfe, da er ständig von einem Jagdführer begleitet werden muß, welcher dann auch gleich selbst schießen könnte. Wilderei wird hart bestraft und bei einem Jagdunfall ohne gültige Lizenz werden Farmer und ausländischer Jäger beide in einem verdreckten Knast landen. Die schwarzen Farmarbeiter hätten auch ein Druckmittel gegen ihren Arbeitgeber, da sie diesen anschwärzen könnten. Schlag Dir das Ganze schnell aus dem Kopf.

Reiner
 
Registriert
11 Jun 2009
Beiträge
4.623
ReinerW schrieb:
glimrende schrieb:
Hat denn keiner schon auf eigene Faust in Namibia gejagt ?

Als Ausländer darfst Du lediglich in einem afrikanischen Land ohne bestätigten Jagdführer jagen und das ist in Kamerun. In Namibia benötigt man eine Jagdlizenz, welche der Jagdfarmer oder Berufsjäger bei der Naturschutzbehörde beantragt. Der Gast wäre keine Hilfe, da er ständig von einem Jagdführer begleitet werden muß, welcher dann auch gleich selbst schießen könnte. Wilderei wird hart bestraft und bei einem Jagdunfall ohne gültige Lizenz werden Farmer und ausländischer Jäger beide in einem verdreckten Knast landen. Die schwarzen Farmarbeiter hätten auch ein Druckmittel gegen ihren Arbeitgeber, da sie diesen anschwärzen könnten. Schlag Dir das Ganze schnell aus dem Kopf.

Reiner

Ich kann nur zustimmen und auch nochmals warnen. In Cameroun würde ich auch nichts alleine unternehmen da es schon genug Probleme mit den bestätigten Anbieter gibt und die lokale Verwaltung nicht den besten Ruf genießt. Vergessen sie nicht, in Africa wenn man frägt ist immer alles möglich, aber die Wirklichkeit gestaltet sich oft ein wenig anders ! Jagen in fernen Ländern ist eine sehr delikate Angelegenheit die eine solide Infrastruktur verlangt die sie auch bei Bedarf schützen kann ! Wir sprechen aus langjähriger Erfahrung .
 
Registriert
27 Dez 2008
Beiträge
2.561
Ich habe in früheren Zeiten oft ohne Führer in verschiedenen Länder aller Erdteile gejagd, aber die Zeiten haben sich geändert. Nach vielen Jagden in Kamerun würde ich es keinem Europäer ohne beste Beziehungen zu Autoritäten des Landes anraten. Selbst mit dem gültigen Jagdschein hat man reichlich Ärger mit geldgierigen Menschen in Uniform. In Afrika kommt man erheblich schneller in ein Gefängnis, als wieder heraus, auch wenn man noch so unschuldig ist.

Reiner
 
A

anonym

Guest
glimrende schrieb:
Liebe Gemeinde,

bin neu hier und möchte gleich ein neues Thema posten, weil sich hier doch bestimmt ein paar Leute mit Afrika-Erfahrung herumtreiben:

Wäre es sinnig und machbar, eine Namibia-Fleischjagd-Reise auf eigene Faust zu organisieren?

Zum Hintergrund: Ich habe wenig Geld und bin nicht an Trophäen interessiert – aber sehr an selbstständigem Jagen. Der Plan wäre, namibische Farmer direkt anzusprechen, mir von ihnen die für die Waffeneinfuhr nötige Einladung zu besorgen und dann auf derem Grund zu jagen. Eventuell auch in Namibia herumzufahren und auf anderen Farmen vorstellig zu werden.

Ist das naiv? oder könnte so eine Low-budget-Jagd funktionieren?

Und noch eine Frage bitte: Habe nur einen Repetierer in .308 Win. - wäre der in Namibia einsetzbar (auf diverse Antilopenarten) oder ist dieses Kaliber doch zu schwach/nichts für vielleicht nötige große Schußentferungen?

Danke vorab schon mal sehr für Einschätzungen, Tipps, Hinweise!

Grüße

Glimrende



Servus,

frag mal ihn:

profile.php?mode=viewprofile&u=4959

Dort wird dir geholfen.

Der Farmer ist übrigens ausgewanderter Franke... :wink:

.308 geht zur Not, aber nur mit harten Geschossen.

Wenn du es nicht sooo eilig hast, könntest du mit mir zsamm wieder runter.

2011 stell ich sicher einen kleinen Trupp zusammen. :wink:

Keine Vermittlung! Direkt über den Besitzer!

Nutz auch die Suchfunktion mit den Namibiaberichten von ratznjaga und Mike B.

Varminter
 
Registriert
27 Dez 2008
Beiträge
2.561
Toll und da darf man dann kostenlos Wildern sowie umsonst wohnen ???
Das es in Namibia noch solche Wohltäter der Menschheit gibt, welche für deutsche "Jagdhelfer" so ein Risiko eingehen, hätte ich nicht gedacht !
:roll:
 
Registriert
8 Mai 2006
Beiträge
2.393
Mein Rat:

A.)
Dein Vorhaben mag in einigen Fällen funktionieren (Low Budget, Culling in Afrika) wenn Du beste Beziehungen hast.

B.)
Hast Du die nicht hast -und die hast Du nicht-lasse die Finger davon.

Gruß FM
 
A

anonym

Guest
ReinerW schrieb:
Toll und da darf man dann kostenlos Wildern sowie umsonst wohnen ???
Das es in Namibia noch solche Wohltäter der Menschheit gibt, welche für deutsche "Jagdhelfer" so ein Risiko eingehen, hätte ich nicht gedacht !
:roll:


:wink: Mir ist klar, dass du als Jagdvermittler keine Freude hast, wenn jemand direkt bei einem Jagdfarmer bucht...

Dort wird auch nicht gewildert, aber es werden vom Farmer sehr günstige Cullingabschüsse angeboten.

Das ist etwas, was seeeeeehr wenige Jagdvermittler und Farmer anbieten.

Wer also nur Afrikajagd erleben will, ohne einen Container Hördl anzuschleppen, der ist dort recht gut dran...

Wer dort doch seine Traumtrophäe herumlaufen sieht, kann die auch erlegen, dann ist es halt normaler, teurerer Trophäenabschuss.

Alles klar?

Varminter
 
Registriert
8 Mai 2006
Beiträge
2.393
Wer also nur Afrikajagd erleben will, ohne einen Container Hördl anzuschleppen, der ist dort recht gut dran...

Hi Varminter,

kannst Du das mal näher ausführen, bitte auch mit:

- Beispielen
- Berichten
- Preisen

Danke und Gruß FM
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
21
Zurzeit aktive Gäste
167
Besucher gesamt
188
Oben