Fuchsjagd am Misthaufen

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17 Okt 2005
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....wünsche Dir kräftig Waidmannsheil.
Habe fast die gleiche Bedingung. Ein Riesenheuhaufen mitten im Feld, 35 Meter zur Kanzel. Seit August wird ordentlich geludert und sehr viel Getreide unter das Heu geschoben. Dann wurde der gesamte Haufen schon wiederholt kräftigst mit Fischöl eingenebelt (Frischlings Fischöl).
Wenn das gut läuft hoffe ich dort auch wieder zweistellig hinlangen zu können. Hin und wieder dient der Haufen auch zum Aufbauen von Lockkrähe, dann gibt es dort auch noch Krähenstrecke.
Die Strecke vom Vorjahr ist aber schon absolut super ! Was hast Du da alles angewendet ?
Fähenurin ? Schleppen, tägliches Kirren mit Fleisch ?
 
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Abgesehen von (fast) täglichem Kirren mit kleinen und gut versteckten Fleischbrocken haben wir keine weiteren Tricks angewandt. Wichtig ist meiner Meinung nach auch, dass die Brocken nicht zu schnell von Krähe, Elster und Mäusebussard gefunden werden, denn die Kollegen graben, sobald sie den Platz einmal erfolgreich inspiziert haben, jeden noch so kleinen Brocken aus dem Mist aus.

Habe schon verschiedenste Versuche gestartet mit Schleppe ziehen (Aufbruch im Zwiebelnetz etc.). Der einzige Erfolg war der, dass die Füchse mit wehender Lunte geflüchtet sind.

Auch habe ich schon die Blase von einer nachweislich ranzigen Fähe (kam zusammen mit einem Rüden, der sie sehr umgarnt hat) an einen Pfahl und Sträucher geträufelt. Hat leider keinerlei Wirkung gezeigt.

Ich denke dassregelmäßige Beschicken des Platzes mit kleinen Leckereien zeigt längerfristig mehr Erfolg. Allerdings sollte sichergestellt sein, dass nicht ein Mitjäger den Aufbruch von der Rehwildjagd einige hundert Meter weiter in der Hecke entsorgt.
 
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Seibert schrieb:
Abgesehen von (fast) täglichem Kirren mit kleinen und gut versteckten Fleischbrocken haben wir keine weiteren Tricks angewandt. Wichtig ist meiner Meinung nach auch, dass die Brocken nicht zu schnell von Krähe, Elster und Mäusebussard gefunden werden, denn die Kollegen graben, sobald sie den Platz einmal erfolgreich inspiziert haben, jeden noch so kleinen Brocken aus dem Mist aus.

Habe schon verschiedenste Versuche gestartet mit Schleppe ziehen (Aufbruch im Zwiebelnetz etc.). Der einzige Erfolg war der, dass die Füchse mit wehender Lunte geflüchtet sind.
WH Paul, der jetzt raus geht und nach den Füchsen schaut, der Mond reicht dereits.
Auch habe ich schon die Blase von einer nachweislich ranzigen Fähe (kam zusammen mit einem Rüden, der sie sehr umgarnt hat) an einen Pfahl und Sträucher geträufelt. Hat leider keinerlei Wirkung gezeigt.

Ich denke dassregelmäßige Beschicken des Platzes mit kleinen Leckereien zeigt längerfristig mehr Erfolg. Allerdings sollte sichergestellt sein, dass nicht ein Mitjäger den Aufbruch von der Rehwildjagd einige hundert Meter weiter in der Hecke entsorgt.
Dito :!: Ich bin eh der Meinung das man Aufbrüche nicht einfach im Revier entsorgen sollte, entweder geziel auf den Luderplatz oder aber tief vergraben.
 
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Wünsch Dir auch ein kräftiges Weidmannsheil!!!
Ich freu mich auch schon auf´s Fuchsjagern :wink:

Weidmannsheil nach D,
MeisterE
 
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Wir werden unsere Misthaufen jetzt auch einrichten. Da Sie immer an der gleichen Stelle aufgesetzt werden finden die Füchse Sie auch immer wieder.
Aber gut finde ich die Idee mit der Europalette drunter, werde ich mal ausprobieren.

Gruß Iwamm
 
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@ Christoph

Ich habe keine Ahnung warum ich Deinen Bericht aus Dezember 08 nicht gelesen habe, habe mir aber soeben die Zeit genommen und finde ihn viel zu kurz :D
Sehr gut geschrieben, hätte länger sein dürfen.

Dann wünsche ich Dir auch für dieses Jahr wieder einen solch grossen Erfolg, es scheint sich ja fast kein Nachbar um "Eure" Füchse zu kümmern, aber wer nicht will.....

Wmh, Ralf
 
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Mit Kuhmist habe ich bisher noch nichts ausprobiert. Habe aber mal gelesen, dass der Pferdemist die Wärme besser halten soll. An kalten Tagen hat der Haufen manchmal richtig gequalmt.

@Sauer80: Danke für die Blumen.
 
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..Da hast Du recht, Aufbrüche einfach so liegen lassen schmälert den Erfolg auf den Fuchs ungemein. Bei uns werden Sauen oft am Platz aufgebrochen und dann geht 300 Meter weiter am Luderplatz nichts mehr.

Ich glaube das das wilde Entsorgen von Aufbrüchen und Schlachtabfällen mit das Hauptproblem am schlechten Luderplatzerfolg ist.

Ich habe jahrelang 300 Meter neben einem Hof einen super Luderplatz betrieben, der Erfolg war aber mäßig. Die Füchse zogen oft vorbei ohne hinzugehen. Der Bauer sagte mir dann mal er entsorge tote Hühner, Schlachtabfälle usw. bei sich hinter dem Haus.

Ähnliches an einem Luderplatz 350 Meter hinter einem Angelsee. Der Verein entsorgt alle toten Fische und Fischaufbruch in einer Grübe in einem Busch, klar, dass da nichts mehr sonst geht.

Ohnehin ist bei Luder das Ausbringen von viel Luder absolut kontraproduktiv. Der Fuchs frisst sich kugelrund und läuft nicht mehr. Wer täglich gehenkann ist im Vorteil.

Mich würde aber doch interessieren wie man eine solch unglaubliche Strecke von 28 Füchsen an einem Platz im Jahr hinbekommt. Habt Ihr solche Massen an Füchsen?
Ist das der einzige Luderplatz weit und breit ?
Werden die Füchse sonst geschont ?
Ich denke es ist klar, dass in den Nachbarrevieren gar nichts passiert.

Noch eine Frage zum Marder. Ich schieße die Füchse am Luderplatz, vor allem ab November phasenweise in Serie, Marder gehen mir aber nie an den Luderplatz oder aber höchst selten. Ist Dörrobst tatsächlich der springende Punkt oder kommen die bei Euch auch sonst bei Luder ?

Die Wirkung der Fähe ist jedoch nicht zu unterschätzen. Hänge mal bei Schnee eine Fähe im Januar an Deine Anhängekupplung und ziehe sie kreuz und quer um den Luderplatz herum. Die Fähe lasse dann unte dem Heu liegen. Das schreckt nicht ab ! Du wirst das Gegenteil feststellen !!

Noch eine Frage: Sind das alles Kugelfüchse ?????? :shock:
 
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Nachdem der Akku des Fotoapperates wieder vollständig geladen ist und ich nun die Bilder übertragen konnte, kommt hier der Bericht vom ersten Ansitz am Luderplatz:

Um 22:30 Uhr bin ich aufgebaumt und das Wetter war nicht gerade berauschend. Zwar ging kein Wind, aber der Mond kam nur abschnittsweise zum Vorschein bzw. gab ein eher fahles Licht. Dennoch konnte ich auf dem an die Kanzel angrenzenden Rapsacker drei Hasen ausmachen. Diese hoppelten ständig hin und her und von daher hatte ich schonmal drei "Aufpasser" für diesen Abend.

Um 23:00 Uhr hörte ich leises Knacken im Wildacker, konnte jedoch nicht eindeutig sagen ob es sich um Wild handelte oder nur einige Blätter von einem Kirschbaum gefallen waren. Das mehrmalige Abglasen der Randbereiche des Wildackers führte letztlich doch zum Erfolg: Ein Fuchs kam aus dem Dickicht und schnürte Richtung Misthaufen. Schnell den Gehörschutz aufgesetzt und die Waffe in Anschlag gebracht. Der Fuchs stand ungefähr drei Meter unterhalb des Misthaufens und holte sich Wind. Das Absehen stand ruhig auf dem Blatt und nach dem Schuss machte der Fuchs eine Flucht Richtung Wildacker. Der anschließende Blick durchs Fernglas brachte auch keinerlei Bestätigung. Nun gut.

Gegen 23:45 Uhr war der Himmel stark wolkenverhangen und es zeichneten sich keine Schatten der umliegenden Sträucher und Bäume mehr ab. Als der Rundumblick am hohlen Birnbaum angekommen war registrierte ich einen Fuchs, der den Baum gerade weiträumig umschlug. Gehörschutz auf, Waffe in Anschlag - kein Fuchs zu sehen. Ah ja, hinter einem dickeren Busch Kamille war der rote Freibeuter. Die weiße Kamille erleichterte die Suche und kurz darauf hatte ich auch den Fuchs im Absehen. Er schnürte zuerst spitz auf mich zu, blieb dann stehen und drehte den Kopf zur Seite. Sollte ich? Ich wartete noch einen Augenblick und der Fuchs schnürte breit weiter. Ein kurzes "Pfiiep" und er stand: Einen Atemzug später lag er verendet an Ort und Stelle.

Um 00:30 Uhr war es dann erneut soweit: Ein Blick auf die "Passschneise" bestätigte Reinecke, der sich jedoch auf Abwegen befand und im ungemähten Teil der Stilllegung verharrte. Ich hatte den Roten zwar im Absehen, doch konnte ich absolut nicht sagen wie er stand. Absetzen der Waffe, erneuter Blick mit dem Glas. Der Fuchs schnürte jetzt auf den Rapsacker. Waffe hoch: Fuchs weg. Erneuter Blick mit dem Glas: Fuchs schnürt bereits auf 150m spitz von mir weg und jetzt höre ich auch das heiser "hau hau hau" in weiter Ferne. Diese Laute hatte wohl auch der Fuchs vernommen und machte sich von dannen. Zwei Minuten später ein Knacken im Wildacker. Ein Blick durchs Glas: Unterhalb des Misthaufens, am Anschuss des 1.Fuchses, steht ein Roter: Gehörschutz auf, Bergstutzen an die Schulter gezogen und nach einigem hin und her ist der Schuss draußen. Der Fuchs macht eine Flucht von 30m auf mich zu und bleibt auf dem Rapsacker verendet liegen.

Nun soll es aber gut sein, zumal laut Mondhelligkeitskalender die Werte ab jetzt schlechter werden. Zuerst zum Anschuss des ersten Fuchses: Schweiß ist da, sogar ein Stück des Herzens. Bleibt nur die große Frage: Ist dies wirklich der Anschuss des ersten Fuchses oder der des dritten Fuchses, schließlich stand dieser an exakt der gleichen Stelle. Eine kurze Suche im Schein der Lampe bringt keine neuen Erkenntnisse. Also wird die Sache auf morgen früh vertagt. Die beiden anderen Füchse hab ich schnell eingesammelt und im Heckträger verstaut.

Am heutigen Morgen bin ich um 09:00 Uhr erneut an Ort und Stelle; diesmal mit unseren Hunden. Der Anschuss ist schnell gefunden, doch fehlt das Stück Herz. Vermutlich haben dies die Rabenkrähen und Elstern verspeißt. Ich schaue 40 Meter weiter die zweite Passschneise entlang und da liegt Reinecke. Dennoch will ich meinem Hund den Spaß nicht verderben und lasse ihn "seinen" Fuchs finden.

1. Fuchs (Fähe) mit 5,86 kg, Einschuss: Blatt, Schussweite: 50m, Flucht: 40m
2. Fuchs (Rüde) mit 7,00 kg, Einschuss: Blatt, Schussweite: 60m, Flucht: 00m
3. Fuchs (Rüde) mit 6,34 kg, Einschuss: Blatt, Schussweite: 50m, Flucht: 30m

Im Übrigen waren alles junge Füchse, zwei definitiv aus diesem Jahr. Der stärkere Rüde war wahrscheinlich vom letzten Jahr - aber wer weiß das schon so genau.

3004851.jpg


Anschuss

3004856.jpg


3004857.jpg


3004858.jpg


Von rechts nach links: Fuchs Nr.1, 2, 3 (Fähe, Rüde, Rüde)

Für die Statistik zähle ich 4 gesehene und 3 erlegte Füchse. Da ich bei dem dritten gesehenen Fuchs nicht sicher sagen kann, ob dieser auch der letztlich Erlegte war. Ich schreibe mir lieber einen Fuchs "gesehen" zu viel auf. Bei den Hasen mache ich es umgekehrt: Schreibe hierbei nur die auf, die ich gleichzeitig sehe. Lasse mich dann gerne überraschen, wenn mehr da sind als "gezählt".

Zwei Feststellungen musste ich an diesem Abend erneut machen:

1. Das schwierigste ist schnell, aber dennoch geräuscharm den Gehörschutz aufzusetzen und die Waffe in Anschlag zu bringen. Ist der Fuchs erstmal im Absehen, klappts auch in den meisten Fällen.

2. Die 222.Rem wirkt bei Treffern von unter 50m nicht sofort tödlich und Fluchten von bis zu weiteren 50m sind möglich. Alles was an Schussentfernung über 50m liegt, liegt meistens am Platz.

Gruß und Waidheil
 

jfk

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hallo seibert.
meinen allerhöchsten respekt für die von dir erlegten füchse. habe mir eben deinen beitrag vom vergangenen jahr durchgelesen. muss sagen: danke das dieser man nicht in meiner näheren umgebung wohnt, denn als eingefleischter baujäger hätte ich angst um meine kleinen roten freunde. :wink: :wink: :wink:
also mach weiter so und bleib`schön da wo du bist. in diesem sinne viel waidmannsheil für die kommenden ansitze
so long...
jfk
 
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Waidmansheil

Nicht schlecht für einen Ansitz

bin gespannt wie es weiter geht
 
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Sauber, wenn das bei mir auch mal so laufen würde. Letzte Nacht von 20.00 bis 23.15 gesessen, dann ging wegen Nebel nichts mehr. Heute den Luderplatz kontrolliert und Spuren ohne ende. Vergrabe das Luder immer in kleinen Brocken auf ca. 20m x 30m, der Fuchs hat gezielt meine Spur gearbeitet und jeden Brocken ausgegraben. Heute ist es zu dunkel bei uns.
Haben in diesem JJ auf 1200ha aber auch schon 42 Füchse, 16 von mir.
Den letzten hab ich vorgestern auf ne gemähten Wiese erlegt. leider wiedermal kein Foto, sorry.
WH Paul
PS Allen Raubwildjägern WH
 

JEF

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27 Feb 2005
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@seibert kräftiges weidmannsheil

danke für deine ausführlichen erzählungen ist wirklich schön zu lesen
ich hoffe das ich die tage auch endlich mal wieder rauskomme bin aber gerade im prüfungsstress....

also nochmals weidmannsheil - weiter machen und weiter berichten :wink:
 
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Sauber, Seibert, Weidmanns Heil!

Was für ein Geschoß verwendest Du denn in der 222?
 

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