Hegeabschuss Rehwild

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Hallo Leute,

letztens gab es mal wieder eine Diskussion, u.a. kam das Thema Hegeabschuss eines Rehwildbock zur Sprache. Ein Bekannter stellte dabei folgende zwei Behauptungen auf, die ich allerdings nicht so ganz glauben kann:

- Ein Einstangebock ist auf jeden Fall ein Hegeabschuss. Es konnte nicht geklärt werden ob nur die Stange abgebrochen ist oder ob eine Fehlbildung vorliegt.

- Ein Hegeabschuss wird nicht auf den Abschussplan angerechnet.

Wie gesagt, glaube ich beides nicht so recht. Was meint die gesammelte Gemeinde?

Grüße
 
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Ein Hegeabschuß ist das erlegen eines Stückes um ihm unnötige Qualen zu ersparen. Also wenn bei dem Einstangenbock kein offener Bruch offensichtlich ist, ist es sicher kein Hegeabschuß.

zu 2
natürlich muß der auf dem Abschußplan vermerkt werden, du kannst ihn aber unter Fallwild buchen wenn es dir dann lieber ist.
 
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OtmarZitlau schrieb:
zu 2
natürlich muß der auf dem Abschußplan vermerkt werden, du kannst ihn aber unter Fallwild buchen wenn es dir dann lieber ist.
Können tut man vieles, aber ob es legal ist, wenn es KEIN Fallwild war,,wage ich zu bezweifeln :shock:
 
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13 Apr 2009
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Wenn das Stück so krank/verletzt war, das man es erlösen mußte, ist es sinnvoll sich Gedanken über die Verwertbarkeit zu machen. Wenn es denn verworfen wird, kannst du es genauso gut unter Fallwild buchen, wäre ja nur eine Frage der näheren Zukunft, wann es eingeht.
 
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Als das Rehwild noch nach Altersklassen bejagt wurde und G'wichtel mit grünen oder roten Punkten markiert wurden, gab es Hegeabschüsse. Ein Einstangenbock war ein Hegeabschuss, wenn z.B. der Rosenstock gebrochen war, der rote Punkt (Fehlabschuss) bekam einen grünen Querstrich. War nur die Stange gebrochen, war es kein Hegeabschuss, die Stange konnte ja im nächsten Jahr wieder normal wachsen.

Heute spricht man manchmal von Hegeabschuss, wenn man einen Abschuss meint der nach § 22a BJagdG geboten oder erlaubt ist. Das hat damit aber eigentlich nichts mehr zu tun und ein Einstangenbock unterfällt garantiert nicht § 22a BjagdG, wenn Du ihm die Stange nicht grad mitsamt Rosenstock abgeschossen hast.

In fast allen Bundesländern ist auch Fallwild auf den Abschussplan anzurechnen.

Dein Bekannter ist entweder Österreicher oder er hängt sehr alten Regeln nach.
 
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Ich hätte den Einstangenbock geschossen, aber ohne fadenscheinige Begründung warum das legitim ist. Sind wir Landwirte oder Jäger? :roll:
 
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BowHunteR schrieb:
Ich hätte den Einstangenbock geschossen, aber ohne fadenscheinige Begründung warum das legitim ist. Sind wir Landwirte oder Jäger? :roll:

Jo ich auch, ich hab ihn allerdings nicht gesehen. Danke für die Infos, habs mir schon gedacht. Fallwild zählt ja auch zum Abschussplan, darauf bin ich gar nicht gekommen.
 
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A.M.A.D.E.U.S schrieb:
In fast allen Bundesländern ist auch Fallwild auf den Abschussplan anzurechnen.

Weißt Du, in welchen Bundesländern Fallwild nicht auf den Abschussplan angerechnet wird? Würde mich interessiern, weil ich das mal irgendwo gelesen habe, aber nicht mehr weiß wo.
 
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Bei mir ist es völlig wurscht, ob ich das Stück schieße, oder ob überfahren wird. Auf dem Abschussplan wird es immer erscheinen müssen. Und: Ich weiß, wovon ich rede, ich habe in den letzten 3 Jahren 60 Stück Rehwild als Verkehrsopfer in meine Abschusspläne geschrieben.
 
A

anonym

Guest
Dingo schrieb:
Und: Ich weiß, wovon ich rede, ich habe in den letzten 3 Jahren 60 Stück Rehwild als Verkehrsopfer in meine Abschusspläne geschrieben.

Etwas bitterer Sarkasmus dazu:

Die Jagdgegener haben irgendwie doch recht: Jagd ist gar nicht notwendig. :cry:
Das Auto als evolutionärer Nachfolger der fehlenden Großkarnivoren ...
 
A

anonym

Guest
haeschen schrieb:
Dingo schrieb:
Und: Ich weiß, wovon ich rede, ich habe in den letzten 3 Jahren 60 Stück Rehwild als Verkehrsopfer in meine Abschusspläne geschrieben.

Etwas bitterer Sarkasmus dazu:

Die Jagdgegener haben irgendwie doch recht: Jagd ist gar nicht notwendig. :cry:
Das Auto als evolutionärer Nachfolger der fehlenden Großkarnivoren ...

Wenn 60 überfahren würden, gleichzeitig aber nix geschossen, dann würden noch zu wenig überfahren, um die übrigen habitatgerecht untergebracht zu wissen. Wer 60 Rehe, also 20 pro Jahr, überfahren bekommt, schießt zu wenig, was kein Vorwurf sein soll, manche bekommt man halt einfach nicht. Überfahrenes Wild ist immer ein Weiser auf zu hohe und oft viel zu hohe Wildbestände und ist eigentlich im Verbund mit anderen derartig geeigneten Weisern wie z.B. Verbiß etc. Grund und Anlaß genug, den Abschuß hochzufahren.
 
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9x19 schrieb:
haeschen schrieb:
Dingo schrieb:
Und: Ich weiß, wovon ich rede, ich habe in den letzten 3 Jahren 60 Stück Rehwild als Verkehrsopfer in meine Abschusspläne geschrieben.

Etwas bitterer Sarkasmus dazu:

Die Jagdgegener haben irgendwie doch recht: Jagd ist gar nicht notwendig. :cry:
Das Auto als evolutionärer Nachfolger der fehlenden Großkarnivoren ...

Wenn 60 überfahren würden, gleichzeitig aber nix geschossen, dann würden noch zu wenig überfahren, um die übrigen habitatgerecht untergebracht zu wissen. Wer 60 Rehe, also 20 pro Jahr, überfahren bekommt, schießt zu wenig, was kein Vorwurf sein soll, manche bekommt man halt einfach nicht. Überfahrenes Wild ist immer ein Weiser auf zu hohe und oft viel zu hohe Wildbestände und ist eigentlich im Verbund mit anderen derartig geeigneten Weisern wie z.B. Verbiß etc. Grund und Anlaß genug, den Abschuß hochzufahren.
Mit nichten, grundsetzlich hast du recht. Wenn aber wie bei uns im letzten Jahr der Fall, zwischen Enstand und z.B. Zwischenfruchtraps eine Hauptverkersstraße liegt, kannst du erlegen soviel du willst esw werden immer noch einige Überfahren.
Grundstzlich sollte man in Straßennahe den Bejagungsschwerpunkt setzen, durch Jagddruck und Vergrämung kann man so Wildunfälle reduzieren.
Wildäsungsflächen auf die das Wild ziehen kann ohne gefährdet zu sein sollten dann nicht bejagd werden!
Manchmal lassen sich sollche "Gefahrenquellen" auch durch gespräche mit den Landwirten verhindern oder sogar Ablekmaßnahmen durchführen, stichwort, wahl der Zwischenfrüchte.
WH Paul
 
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Vor 2 Wochen habe ich im allerletzten Licht im Wald ein Stück Rehwild gesichtet. Es ging immer 3-4 Gänge, blieb stehen und röchelte und schnaufte. Ich konnte nicht mehr genau ansprechen, entschloss mich aber aufgrund der sehr lauten Atemgeräusche zu schießen.
Es war ein uralter Bock - im ganzen Vorderkiefer noch 3 Zähne - und in der Lunge das:

122017 Lunge Rehbock.jpg

Das Bild zeigt den längs aufgschärften rechten Lungenflügel - und den verkümmerten linken...
Der Abszess/ Tumor ist so groß wie ein Tennisball - der lungenflügel war abnorm groß und total verhärtet.

CD
 

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