Pfeifer aus Österreich

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Was meinst du damit genau?
Hast du eine?
Wie ist die so von der Präzision, Schußverhalten, Verarbeitung,...?
 
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Ich kenne die, welche jahrelang bei meinem Büchsenmacher stand.
Verarbeitung und Schussleistung sind nicht das Problem. Eine Waffe soll ausbalanciert
sein. Diese Waffe fühlt sich dagegen ganz anders an, der Schwerpunkt liegt viel weite hinten -
im Vergleich zu einer "normalen" Waffe - zieht hinunter wie ein Rucksack ....

WTO
 
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Bullpup sind immer führige Waffen, ich mag keine andere. Ein Freund hat die Pfeifer und bekommt keine Präzision rein. Ist das Spannen nicht auch sehr laut??
Ich führe seit 25 Jahren das französische Modell Crapahute in .270 win, .300 win Mag und .375 H&H Magnum - und habe mir eine .460 Weatherby Magnum in Alaska bauen lassen.
Hier ein Artikel, den ich mal drüber schrieb, wurde in der schweizer Jagdzeitung Jagd und Hege veröffentlicht... 1993 Crapahute


Ein Designer, der ohne Vorkenntnisse aus dem jagdlichen Bereich ein praxisgerechtes Gewehr entwerfen sollte, wird es so bauen, wie es vor mir liegt: Gesamtlänge nur 82 Zentimeter, freischwingender Lauf über die gesamte Länge, keine präzisionshemmende Einschränkung des Schwingungsverhaltens durch Zielfernrohr- oder Visiermontage, Daumenlochschaft zum sicheren Freihändigschuß und große Magazinkapazität.
Der Name dieser handlichen Waffe lautet Crapahute, und sie kommt aus einem kleinen französischen Familienbetrieb Armurerie Gex in F 74700 Sallanches am Fuß des Montblanc, der mehr Wert auf präzise Feinarbeit als auf Massenproduktion legt. Die Modellbezeichnung Crapahute stammt aus dem militärischen Sprachbereich und bedeutet sinngemäß, sich den Berg hinaufzurobben.
Hier liegt auch schon der Haupteinsatzbereich. Bergjäger wissen sofort das kurze Gewehr zu schätzen. "Halt", sagen dann allerdings fast alle, "das geht auf Kosten der Lauflänge, und die brauche ich gerade im Berg, wo es gelegentlich nötig ist, auf weitere Entfernung zu schießen."
Beim genaueren Hinschauen verstummen die Kritiker, die Lauflänge ist voll ausgenutzt und trotzdem ist selbst bei 65 Zentimeter langen Läufen das Gewehr insgesamt nur 85 Zentimeter lang.
Dank dieser geringen Abmessungen ist die Crapahute im Berg und im dichten Gestrüpp als Nachsuchenwaffe extrem führig, da man mit dem üblicherweise mindestens 20 Zentimeter längerem Gewehr konventioneller Bauart leicht am Fels oder im Gestrüpp fest hängt.
Der zweite Aspekt, der sofort auffällt ist das Daumenloch im Schaft.
Durch das Daumenloch hat man einen sehr ruhigen Anschlag. Man kann sogar mit einer Hand halten und sicher schießen. Da bei diesem Griff die Oberarmmuskulatur angespannt wird - bei konventionellen Repetierern umgreift die Hand den Kolbenhals und hat dort wenig Halt, die Unterarmmuskulatur ist angespannt - kommt man mit der Feinmotorik des Zeigefingers beim Abziehen des Abzugs nicht ins Zittern. Meine "Künste" im Freihändigschießen sind bei der Jagd mit der Crapahute deutlich verbessert worden !
Die Backe des Jägers ruht auf einer zusätzlich eingefügten, mit einem Lederstreifen bezogenen Stahlplatte auf dem System. Der Schußknall wird dadurch nicht größer, denn der kommt ja von vorn aus der Mündung.
Bei konventionellen Repetierern findet sich der Abzug direkt unter dem System. Da dieses nun unter Weglassen des Kolbens direkt an der Schulter liegt, musste man bei der Crapahute mit einem Gestänge den Abzug rund 20 Zentimeter nach vorn verlegen. Das Problem, den Abzug ohne Spiel und möglichst verzögerungsfrei zu betätigen, ist hervorragend gelöst worden. Der Abzug ist mit einem Rückstecher ausgestattet, der sich beim Sichern selbständig entsticht.
Das System ist mit zwei Inbusschrauben vor und hinter dem Kasten im Schaft befestigt und wie bei den höchsten Anforderungen genügenden Benchrest-Waffen mit Epoxidharz ausgegossen. Der sehr schön in klaren Linien geformte Schaft wird aus schönem Nußbaumholz gefertigt, wobei man gegen einen wohltuend geringen Aufpreis einen wunderschönen Maserschaft erhalten kann. Ein leichter Schaft aus kevlarverstärktem Fiberglas ist auch erhältlich, damit wird die Waffe mit rund drei Kilogramm samt Glas extrem leicht.
Das ewige Diskussionsthema unter Präzisionsexperten des freischwingenden Laufes, der nicht durch Montagesockel oder Visiereinrichtungen gehemmt wird, ist bei der Crapahute hervorragend gelöst worden. Die praktisch unverwüstliche Dural Montage umgreift als Ring lediglich den tonnenförmigen Sockel der Laufwurzel. Von diesem aus führt eine solide, aber leichte Schiene freiliegend, dicht über dem Lauf nach vorn. Auf ihr sind die Sockel der Schwenkmontage angebracht.
Als Systeme stehen das bewährte Mauser K 98-, das solide Brünner ZKK- oder auch das teurere Kricosystem zur Wahl an. Beim Brünner System ist die Kaliberpalette allerdings auf .243 Winchester und 7x64 beschränkt. Auch Magnumkaliber werden gefertigt, ich führe seit Jahren auf fast allen Bergjagden mit bestem Erfolg eine sehr präzise Crapahute im Kaliber .300 Winchester Magnum.
Der Rückstoss ist geringer als bei im Gewicht vergleichbaren Waffen, da die kinetische Energie direkt in der Verlängerung des Laufes auf die Schulter übertragen wird und nicht in einem stoßfördernden Winkel wie bei den konventionellen Büchsen. Bei Magnumkalibern kann man den Lauf auch problemlos mit Magnaport oder einer Mündungsbremse versehen lassen.
Der ungemein feste und sichere Griff durch das Daumenloch hält die Waffe sicher und ohne Anstrengung.
Ein weiterer Pluspunkt bei der Pirsch ist die spezielle, an Scharfschützen im militärischen Bereich erinnernde Trageart. Die Waffe liegt schräg vor der Brust und wird durch die patentierte Riemenführung über die linke Schulter nach hinten und rechts unter der Achsel wieder zur Waffe führend gehalten. Das ermöglicht einen blitzartigen Anschlag der Waffe, ohne daß der Riemen von der Schalter genommen werden muß. Nachsuchenjäger schwärmen von der kurzen Waffe, dem blitzartigen Anschlagen beim Gehen und dem festen Halten im Daumenloch beim Kriechen durch Unterholz.
Durch das Tragen mit dem patentierten System schräg vor der Brust ist die Wirbelsäule gleichmäßig belastet. Man ermüdet auch bei längeren Märschen nicht und kommt an steilen Felswänden nicht aus dem Gleichgewicht.
Da die Armurerie Gex ihre rund 80 Waffen pro Jahr noch in sorgfältiger feinmechanischer Präzisionsarbeit mit seinen Büchsenmachern von Hand fertigt und dazu ein gründlicher Präzisionsfanatiker ist, kostet die Waffe in der Herstellung schon so viel, daß er sich keine Händler leisten kann, denen er ja die übliche Handelsspanne abgeben müßte. Man kann die Waffe also nur direkt bei ihm ansehen und bestellen.
Die Preise liegen bei 2.600 Schweizer Franken für Standardkaliber im System 98 K, bei 1.900 Franken für das ZKK System und bei 3.250 Franken für das Kricosystem, wobei jeweils 540 Franken für die Zielfernrohr-Schwenkmontage hinzukommen.
( F. Gex, 74, Quai Saint Jacques,F-74700 Sallanches,


Tel 33 50580550).
 
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Sprechen die deutsch oder englisch Doc Holiday?
Mit französisch habe ich es lei´der nicht so.:no:
 
T

Thaleskreis

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Die Pfeifer ist keine klassische Bullpup sondern durch den speziellen Verschluß nochmal kürzer.
 
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Die Pfeifer sind (durch den speziellen Verschluß) Einzellader.
Die französischen "von Doc" sind Mehrlader.
Ich finde die ganz interessant, da klein und kompakt.
Würde der gerne mal eine in die Hand nehmen um mir weiterführende Gedanken zu machen.
 
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Da wäre ja glatt der SR30 Umbau von Hensel sehr interessant für mich.
Wäre ja quasi kein Systemwechsel;-)
Danke für den Link!
 

KHH

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Da reichts mir schon um vom Glauben abzufallen, wenn ich die Waffe ohne Preis sehe. Grausam sieht das aus und ich kann mir nicht vorstellen, dass die gut im Handling ist.
 
T

Thaleskreis

Guest
Wenn man mal allen Traditionalismus aussen vor lässt und das ganze nüchtern technisch betrachtet ist es eigentlich logisch die Massen beim Schützen zu zentralisieren anstatt ständig eine Stange von sich wegzuhalten ;-)
 
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Sehe ich ähnlich Thaleskreis.
Könnte mir vorstellen, daß die "satter" im Anschlag liegt, da weniger Hebelarm.
Zudem dürften die ganz gut schwingen und man sollte "flexibler" sein.
 
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