Fuchsbejagung im Februar - BJG § 22; 4 ?

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Wenn die Ranz vorbei ist und jeder anständige Fuchsrüde seinen väterlichen Pflichten entgegensieht, kann m.E. die Erlegung GRADE DER RÜDEN nicht mehr problemlos ohne Konflikt mit dem 22; 4 erfolgen.

Ich kenne das Weltbild der Mehrheit der Jägerschaft und benötige keine Turbo- Auffrischung in Sachen Schadwildbekämpfung-Niederwildschutz und ähnlichem wissenschaftlich völlig unfundiertem Müll. Bin hier einfach stur areligiös und unbelerbar.

Mich interessiert nur, ob schon irgendwo ein Präzedenzfall mit der wildbiologischen Begründung geschützter notwendiger Elterntiere durchgezogen worden ist, welcher zumindest als Argument gegen populistische Februar-Fuchswoche den Elan der Waidgerechten bremsen könnte, hier schwerpunktmäßig wieder "alle revierlosen Jäger" einzuladen für das Ekelfoto vor sinnlos zu entsorgender Kadaver der "bösen Füchse".

Chrüazi,

Martin
 
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Das Problem ist:

Bisher liegt keine wissenschaftlich fundierte Abhandlung darüber vor, ob und inwieweit Rüden an der Welpenaufzucht beteiligt sind.

Isofern ist es stark abwegig, von väterlichen Pflichten zu sprechen/schreiben.
 
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Feuerlein schrieb:
Wenn die Ranz vorbei ist und jeder anständige Fuchsrüde seinen väterlichen Pflichten entgegensieht, kann m.E. die Erlegung GRADE DER RÜDEN nicht mehr problemlos ohne Konflikt mit dem 22; 4 erfolgen.

Ich kenne das Weltbild der Mehrheit der Jägerschaft und benötige keine Turbo- Auffrischung in Sachen Schadwildbekämpfung-Niederwildschutz und ähnlichem wissenschaftlich völlig unfundiertem Müll. Bin hier einfach stur areligiös und unbelerbar.

Mich interessiert nur, ob schon irgendwo ein Präzedenzfall mit der wildbiologischen Begründung geschützter notwendiger Elterntiere durchgezogen worden ist, welcher zumindest als Argument gegen populistische Februar-Fuchswoche den Elan der Waidgerechten bremsen könnte, hier schwerpunktmäßig wieder "alle revierlosen Jäger" einzuladen für das Ekelfoto vor sinnlos zu entsorgender Kadaver der "bösen Füchse".

Chrüazi,

Martin

Würden ÖJVler Rehe schießen, wenn man sie nicht essen könnte???
 
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Wir bejagen nur die Fähen. Sie sind auch zarter im Wildbret.

Hunsrückwilderer schrieb:
Würden ÖJVler Rehe schießen, wenn man sie nicht essen könnte???

Wieviel ÖJVler würden überhaupt noch jagen, wenn sie nicht den "Zahl vor Wahl"- Freifahrtsschein besäßen?
 
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Aber Geisen von den noch gesäugten Kitzen im Herbst wegschiessen,und sich dessen
nicht zu schämen,sondern als das Mittel zur Rettung des Waldes zu empfehlen,das können sie !!!!

Das ist dann öko... :?: -unlogisch!!!!
 
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bob57 schrieb:

Manche deutsche Waidmänner lesen keine Fachzeitschriften:

Zum Einstieg:

http://www.djz.de/447,725/

Und zur Vertiefung:

Vergara V. (2001): Comparison of parental roles in male and female Red Foxes, Vulpes vulpes, in southern Ontario. CANADIAN FIELD-NATURALIST 115(1):22-33

Wenn gewisse Leute es endlich mal lernen würden, in ISI-, Scopus- oder ähnlichen Datenbanken gelisteten Journals zu publizieren könnte man ihre Arbeiten auch leichter finden - die GWJF-Bände schaue ich jetzt nicht per Hand durch, aber da war IIRC auch was dazu drin. :evil:

Viele Grüße,

Joe
 
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Gut. Aber ist der Rüde "notwendig", oder "hilfreich"? Soll es wirklich so sein, dass der Rüde unabdingbar für die Aufzucht ist? Dann wäre Feuerleins Ansatz in der Tat richtig und man dürfte Fuchsrüden schon ab Januar nicht mehr bejagen. Biologisch scheint diese Tatsache in meinen Augen zweifelhaft. Aber ich bin Laie.

Ich persönlich lasse in der Aufzuchtszeit plus dicken Puffer ALLE Füchse laufen. Schon alleine wegen der Probleme beim Ansprechen.
 
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Hunsrückwilderer schrieb:
Gut. Aber ist der Rüde "notwendig", oder "hilfreich"?

Moin!

Deinen Ansatz verfolge ich auch so. Die Verwechslungsgefahr ist eine Sache. Aber wer im Frühjahr Fuchsrüden schiesst mit der Begründung, sie seien nicht "notwendig" darf auch nicht meckern, wenn im September die Ricke vor dem Kitz geschossen wird, die ist dann nämlich biologisch gesehen auch nicht mehr "notwendig", nur noch "hilfreich". :?

Die Frage nach der "Notwendigkeit" ist hier auch schwer zu beantworten, denn je nach Nahrungsangebot und Witterung z. B. kann in einem Jahr der Rüde "notwendig" sein, im anderen nicht. Ob das der Fall ist sieht man dann erst, wenn Welpen z. B. verhungern ... :(

Viele Grüße,

Joe
 
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Kein Problem, ich hab bis 28 Februar alle Fähen erlegt, dann werden die Rüden auch nicht mehr für die Aufzucht der Jungen benötigt :twisted: :twisted: :twisted:
WH Paul
 
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Als ob wir in Kanada leben würden mit deren geringen Fuchsdichten...

Hab mal gelesen in Nordschweden liegt der Fuchsbesatz bei 1 Fuchs auf 300ha,bei uns wird er wohl bei realistischer Betrachtungsweise bei 5 auf 100 ha liegen,meist noch weit höher....jedenfalls kann man solche Strecken schiessen(komm mir keiner mit dem Zuzug ins Vacuum -Theorie,die sind Flächendeckend vorhanden)

DEN Rüden gibt es hier nicht,weil die Fähe sich von mehreren decken läßt,also hat das Geheck mehrere Väter...Von denen sich dann uU einer zur Unterstützung der Fähe herablässt,oder einspringt,wenn die Fähe verunglückt und z.B überfahren wird...

Daß Rüden sich gelegentlich(wenn das Geheck schon einige Wochen alt ist und von der Fähe alleingelassen wird,vorher läßt ihn die Fähe nämlich nicht ran) durch herbeischleppen von Fraß zum Heckbau nützlich machen bei der Aufzucht ,ist oft beobachtete Tatsache,das die Fähe aber nicht allein klarkommt ist nicht nur unbewiesen,sondern durch Gehegeaufzucht belegt!!!!(nur nebenbei ein naheliegender Vergleich:bei wievielen Hunden darf der Rüde bei der Aufzucht mithelfen?Kommen die Hündinnen nicht klar?)

Wenn man jetzt die Fuchsdichten in Deutschland berücksichtigt,ist sichergestellt,daß für jede die Fuchswochen überlebende Fähe mindestens ein Rüde übrigbleibt,der beim Aufzuchtsgeschäft unterstützen könnte......

Das Schädlingsdenken,das Feuerlein hier unterstellt kennt er wohl am besten vom ÖJV hinsichtlich der Rehe im Wald!!!!

die Natur verarmt unter den hohen Fuchsdichten,da sind wir Jäger in der Pflicht!!!!und zwar ebenfalls flächendeckend!!!!!
 
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dernieauslernt schrieb:
das die Fähe aber nicht allein klarkommt ist nicht nur unbewiesen,sondern durch Gehegeaufzucht belegt!!!!(nur nebenbei ein naheliegender Vergleich:bei wievielen Hunden darf der Rüde bei der Aufzucht mithelfen?Kommen die Hündinnen nicht klar?)

Vorsicht! Verhalten in freier Wildbahn kann man nicht durch Gehegeuntersuchungen "belegen". Und wieviel Hundeaufzuchten hast Du schon gehabt, wo die Hündin sich das Futter selber organisieren musste weil Du ihr nichts hingestellt hast?

Und das die Paarungssysteme sich unterscheiden (können) bedeutet nciht, dass die Funktion "Vater" genauso lasch gehandhabt wird wie die "eheliche Treue".

(Edith meint gerade: Ontario ist zwar in Kanada, aber die Untersuchung umfasste urbane und periurbane Räume mit unseren Gegebenheiten vergleichbaren Rahmenbedingungen, soweit man das dem Artikel entnehmen kann.)

Wenn man jetzt die Fuchsdichten in Deutschland berücksichtigt,ist sichergestellt,daß für jede die Fuchswochen überlebende Fähe mindestens ein Rüde übrigbleibt,der beim Aufzuchtsgeschäft unterstützen könnte......

Es spricht nichts gegen eine scharfe Bejagung des Fuchses, aber sobald Welpen da sind gehört schon alleine wegen der Verwechslungsgefahr die Jagd ausgesetzt. Wer bis dahin seine Hausaufgaben nicht gemacht hat dem tut etwas Pause und nachdenken über vielleicht andere Strategien sicherlich auch ganz gut! ;)

Viele Grüße,

Joe
 
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Wie gesagt... Solange keine wissenschaftlich fundiert....

Alles andere erinnert an Pipi Langstrumpf: ..wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt
 
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Mohawk schrieb:
Es spricht nichts gegen eine scharfe Bejagung des Fuchses, aber sobald Welpen da sind gehört schon alleine wegen der Verwechslungsgefahr die Jagd ausgesetzt. Wer bis dahin seine Hausaufgaben nicht gemacht hat dem tut etwas Pause und nachdenken über vielleicht andere Strategien sicherlich auch ganz gut! ;)

Viele Grüße,

Joe

Das sehe ich auch so,aber den Rüden schon im Februar schonen,das seh ich weder als notwendig,noch erforderlich an-Die Richtung solcher Denkansätze sind klar und enden wohl in einer ganzjährigen Schonzeit,den der Rüde wird ja zum Decken gebraucht und nächstes Jahr gibts ja auch wieder ein Geheck.....
 
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bob57 schrieb:
Wie gesagt... Solange keine wissenschaftlich fundiert....

Alles andere erinnert an Pipi Langstrumpf: ..wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt

Hmm, eine bei ISI gelistete Zeitschrift wie Canadian Field Naturalist ist Dir nicht wissenschaftlich genug? Und die Arbeit selber hast Du gelesen, sowie andere Arbeiten zum Thema? Dann nenn' doch mal ein paar ...

Joe

@DNA: Ganz so extrem sehe ich das nicht - sonst dürften wir auch keine Böcke mehr schiessen ... ;)
 

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