Reviergestaltung im Niederwildrevier

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Dann frage ich nochmal: Es gibt keine attraktiven Flächen für das Wild, wo man den Boden ruhen lassen kann ?

Grünäsung: Grünlandstreifen , Klee- oder Luzerneflächen .

sieh Dir #911, Bild 1 an. Was würdest Du denken, was links und rechts vom Äsungsstreifen steht?

Insekten: spät gemähte Heuwiesen , Magerwiesen, Bei 70 bis 90 Bodenpunkten kommst Du selbst auf die Antwort... Altgrasbrachen usw.

Nochmal: Auch ich habe nichts gegen Kohläcker, Blühflächen. Nur in den Intensivackerbaugebieten fehlt es auch an anderen Strukturen. In England und Frankreich hat man das schon lange erkannt, in Deutschland stochert man noch im Nebel. In England vermarktet man die "Jagd" auf Volierenfasanen für viel Geld, damit lässt sich mehr verdienen als mit Ackerbau. Ist aber nicht unser Ansatz.

Ein Niederwildheger benutzt das Wort " Unland " Wenn mir ein Landbesitzer dankenswerter Weise ein Stück Land zur Anlage von Äsungsflächen überlässt und ich in unmittelbarer Nähe seines Ackers anfange Distel, Flughafer und Windhalm zu vermehren wird das niemand lustig finden. ?
Das wäre eine respektlose Sauerei meinerseits und alle Bemühungen diese "Niederwildenklave" weiter zu erhalten wären dahin.
Du musst nicht immer nur meckern, jeder kann nur mit den Mitteln arbeiten, welche ihm zur Verfügung stehen. Wenn
wir auch seit etlichen Jahren Sauen im Revier haben, so bleibt es doch ein Niederwildrevier mit Niederwild!
 
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Wieso beziehst du das persönlich auf dich ???

Ich fahre mehrmals die Woche durch ausgeräumte Agrarlandschaft. Ich kenne die Verhältnisse dort früher und heute. Ich bleibe dabei. Es fehlt dort Fläche mit unberührtem Boden.
Regelmäßig sehe ich den Vergleich zwischen einem Mittelgebirge mit viel Grünland und Wald und einer Intensivackerbauregion. Im Mittelgebirge wimmelte es letztes Jahr über den Weiden und Wiesen vor Insekten und in den Wiesen vor Heuschrecken im Intensivackerbaugebiet war im Vergleich tote Hose.

Ich richte mich mich hier nicht an einzelne Jäger, sondern an die Politik. Und kritisiere das System insgesamt. Es sind menschliche Gesetze und kein Naturgesetz, warum die Landschaft so ist, wie sie ist.
 
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@ filzkrake
Hallo, erstmal ein kräftiges :thumbup: dafür das du als Jungjäger was fürs Niederwild tun willst. Wie colchicus schon schrieb wären ein paar Informationen mehr hilfreich. Etwa Heckenlänge, gibt es Wasser, Ödlandereien. Auch Bundesland (vielleicht noch Nord, Ost, West, Süd. )
Momentan kannst du mal nach Jungfüchsen schauen, versuche Baue zu finden und zu kartieren in der Karte die Wautzebautz schon erwähnt hat. Und natürlich Fallen bauen, da hast du ja bereits nach Anregungen gesucht.
Hast du schon einen Überblick welches Niederwild alles bei euch vorkommt?
 
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Finde es aber lobenswert das sich jemand trotz Schwarzwild für Fasanen einsetzt :)
Gibt ja leider zu wenige, die das Niederwild noch interessiert, selbst hier in Ostfriesland.

Das will ich auch mal unterschreiben! Wenn es SW gibt, lassen fast alle, das Niederwild dafür über die Klinge springen. Zuviel Aufwand + Zuviel Zeit für zu wenig Ertrag. Raubwild wird praktisch nicht mehr bejagt, da könnte ja noch ne Sau kommen. Natürlich kann ich verstehen, das man bei großem landwirtschaftlichen Schaden einfach Prioritäten setzen muß. Ich habe da leicht reden, bei mir laufen die nur selten rum und für die Futterautomaten interessieren sich nur die Fasane. Deshalb finde ich es auch doppelt bemerkenswert, wie sich äsungsfläche fürs Niederwild reinkniet. Deshalb auch von mir: :thumbup:
 
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@ filzkrake
Hallo, erstmal ein kräftiges [emoji106] dafür das du als Jungjäger was fürs Niederwild tun willst. Wie colchicus schon schrieb wären ein paar Informationen mehr hilfreich. Etwa Heckenlänge, gibt es Wasser, Ödlandereien. Auch Bundesland (vielleicht noch Nord, Ost, West, Süd. )
Momentan kannst du mal nach Jungfüchsen schauen, versuche Baue zu finden und zu kartieren in der Karte die Wautzebautz schon erwähnt hat. Und natürlich Fallen bauen, da hast du ja bereits nach Anregungen gesucht.
Hast du schon einen Überblick welches Niederwild alles bei euch vorkommt?
Hallo, das Revier befindet sich in Südhessen (nähe Darmstadt). An Niederwild haben wir Hasen, Fasane und ein paar wenige Rebhüner.
Enten, Grau- und Kanadagänse sind ab und zu mal auf den Äckern. Nilgänse sind Dauerstress und eine wahre Plage. Wir haben nur den Grenzbach als Gewässer (dort kann man auch gut Nutria bejagen)
Schwarzwild ist nur gelegentlich zu Besuch.
Die Hecken/Gräben sind von 50m bis einigen 100m lang. Ganz unterschiedlich. Das Feldgehölz ist schön verwildert und beinhaltet eine riesige Dachsburg. Das Gehölz gehört der Stadt. Die Hecken auch. So werden sie auch leider bewirtschaftet und geflegt. Wir haben noch 3 Luzerneäcker und mehrere Wiesen für die Silagegewinnung. Überall in den hecken stehen Apfel- und Birnenbäume.

Eine Karte existiert. Die wir gaben so gut wie keine reinen Fuchsbauten sondern eher Dachsburgen. Die setzbauten der Füchse sind alle auf den Äckern und nicht einsehbar ( zu dem die jungfuchsjagd in Hessen per Schonzeit verboten ist.. )

Es gibt bereits Fasanenfütterungen.
Fuchs, Dachs, Kurzschnauzenfuchs, Krähen und Elstern werden bei uns bejagd.
Fallenvsind in Planung bzw in der Bauphase

Hab ich was vergessen?

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Hallo, das Revier befindet sich in Südhessen (nähe Darmstadt). An Niederwild haben wir Hasen, Fasane und ein paar wenige Rebhüner.
Enten, Grau- und Kanadagänse sind ab und zu mal auf den Äckern. Nilgänse sind Dauerstress und eine wahre Plage. Wir haben nur den Grenzbach als Gewässer (dort kann man auch gut Nutria bejagen)
Schwarzwild ist nur gelegentlich zu Besuch.Guten Morgen und Willkommen bei den ewig gestrigen, die immer noch etwas für das Niederwild tun, während die meisten sagen, dass es vergebens ist. Ist es nicht!
Zunächst braucht Du begeisterte Mitstreiter, allein geht es nicht. Ich versuch Dir ein paar Anregungen zu geben, was wir so gemacht haben, was umsetzbar ist, musst Du entscheiden, ich kenne weder Dein Revier, noch Besitzverhältnisse.

Die Hecken/Gräben sind von 50m bis einigen 100m lang. Versuche die Deckungen miteinander zu vernetzen, z.B. durch Dornenpflanzung. Je weniger offenes Gelände das Niederwild durchqueren muß, desto besser. Ganz unterschiedlich. Das Feldgehölz ist schön verwildert und beinhaltet eine riesige Dachsburg. Das Gehölz gehört der Stadt. Die Hecken auch. So werden sie auch leider bewirtschaftet und geflegt. Wir haben noch 3 Luzerneäcker und mehrere Wiesen für die Silagegewinnung. Überall in den hecken stehen Apfel- und Birnenbäume.

Eine Karte existiert. Die wir gaben so gut wie keine reinen Fuchsbauten sondern eher Dachsburgen. Fuchs und Dachs leben oft Tür an Tür! Die setzbauten der Füchse sind alle auf den Äckern und nicht einsehbar zur rechtlichen Situation in Deinem Bundesland mach ich keine Aussagen. Die Setzröhre gräbt die Fähe oft in Gerste, in der Nähe zu Rapsschlägen. Diese zu finden, da helfen die Landwirte (gutes Miteinander ist das A und O), in dem Sie im Frühjahr bei Pflanzenschutz und Düngung sehen wo gegraben ist und Dir das melden. Hier wirkt hin und wieder ein küchenfertiger Wildbraten Wunder! ( zu dem die jungfuchsjagd in Hessen per Schonzeit verboten ist.. )

Es gibt bereits Fasanenfütterungen.Das Mittel der Wahl heißt wenige, aber konsequent von September bis März/April beschicken. Dort muß, in besagten Monaten, immer etwas zu finden sein! Wir füttern Weizen, gemischt mit Weizenkaff und ab und an einer Handvoll Mais untergemischt. kein Kraftfutter, o.ä. wenn es geht einige Fichtenremisen anlegen und darin füttern.
Wir füttern seit Jahren nur auf einem Viertel der Revierfläche, die Fasanen ziehen sich im Winter zusammen, dort sind auch Äsungsstreifen mit z.B. Kohl.
Wenn der Besatz wachsen soll, ist auch Verzicht auf die Bejagung ein Aspekt, dazu müssen alle beteiligten Jäger auch bereit sein. Wer hier denkt ; Ein Pferd, dass ich nicht reiten kann, möchte ich auch nicht füttern! Der wird keinen Erfolg haben.

Fuchs, Dachs, Kurzschnauzenfuchs, Krähen und Elstern werden bei uns bejagd.
Fallenvsind in Planung bzw in der Bauphase
Wir haben Betonrohrfallen, da ist die Entnahme aber viel Aufwand, da z.B. der Waschbär fast nie in den Abfangkorb springt. Gute Erfolge haben wir mit großen Drahtkastenfallen, Eberswalder Jungfuchsfallen, aber das geht bei Dir ja wohl nicht! und einem Fangbunker (Betonbrunnenring mit abschließbarem Eisendeckel) mit Schwanenhals am Dorfrand hinter der Mauer eines Hühnergartens.Unerreichbar für spielende Kinder und Neugierige.
Hab ich was vergessen?

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Wir mussten auch erst lernen, dass weniger gemacht, aber das wenige konsequent und ordentlich, oft mehr ist!
Bedenke, dass Fütterung, Fallenkontrolle etc. Zeit kosten und abgeleistet werden müssen...

Vielleicht konnte ich Dir ein paar Anregungen geben? Waidmannsheil und viel Erfolg bei Deinen Bemühungen.
 
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@Filzkrake: Du hast ja schon einige Tipps erhalten. Bevor ich aber versuche alles auf Revierverbesserung zu setzten, würde ich zusehen, dass ich erst mal so viel wie möglich in die Raubwildbejagung investiere ( sowohl Zeit als auch Geld). Das ist nämlich der Punkt, den du als Jäger einfach alleine umsetzten kannst.

Georg- Franz
 
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Wieso beziehst du das persönlich auf dich ???

Ich fahre mehrmals die Woche durch ausgeräumte Agrarlandschaft. Ich kenne die Verhältnisse dort früher und heute. Ich bleibe dabei. Es fehlt dort Fläche mit unberührtem Boden.
Regelmäßig sehe ich den Vergleich zwischen einem Mittelgebirge mit viel Grünland und Wald und einer Intensivackerbauregion. Im Mittelgebirge wimmelte es letztes Jahr über den Weiden und Wiesen vor Insekten und in den Wiesen vor Heuschrecken im Intensivackerbaugebiet war im Vergleich tote Hose.

Ich richte mich mich hier nicht an einzelne Jäger, sondern an die Politik. Und kritisiere das System insgesamt. Es sind menschliche Gesetze und kein Naturgesetz, warum die Landschaft so ist, wie sie ist.

Die "verfehlte Agrarpolitik" ist denke ich ein großes Problem. Aber wir werden das als Jäger auch nicht ändern.

Ich konnte bei und um die Windräder auch kleine Flächen als Wildacker ergattern insgesamt sind es 10 Flächen zwischen 100 und 1000m². Die angrenzenden Landwirte wollten aber auch wissen, welche Pflanzen in der Mischung enthalten sind. Am liebsten hätte ich Lebensraum 1 ausgesät aber die Auflage war, es muss eine Mischung aus Kulturpflanzen sein um keine "Unkräuter" einzuschleppen".
Ich finde es gut, dass man hier im Forum einige gute Tipps und Anregungen bekommt was man machen kann. Es heißt aber nicht, dass auch jeder in der Lage ist das auch umzusetzen, aus welchem Grund auch immer. Warum schaffen wir es nicht uns zu freuen, dass es überhaupt noch Mitjäger gibt die was für das Niederwild machen? Sondern hauen immer noch drauf, weil der eine meint er hätte die Weisheit mit Löffeln gefressen und der andere ist dumm wie ein Sack Kartoffeln?! Es kann halt nicht jeder in seinem Revier immer alles umsetzen, auch wenn er es gerne möchte. Dafür spielen gerade im Punkto Lebensraumgestaltung zu viele Faktoren mit rein.

Schöne Grüße

Georg-Franz
 
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Heute früh mal wieder ein Hühnerpaar gesehen

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Leider nur mit dem Handy durch die Windschutzscheibe aber Scheibe runter haben se nicht mehr ausgehalten
 
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ich habe heute mit unseren JJ eine Begehung der Wildäcker vorgenommen. z.Zt. ist die am stärksten beäste Pflanze, sowohl vom Rehwild, als auch vom Hasen der Buchweizen. Dieser ist immer in unseren Mischungen enthalten. Buchweizen wurde schon immer gut angenommen, aber heute haben wir keine, nicht beäste Pflanze gefunden.

Horrido
 
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Unsere Landwirte mal wieder.....
Der breite Feldrain wäre ja an sich schon eine feine Sache..
"Der blüht mir noch zu wenig!" sprach's und säte einen Streifen Buntbrache ein, steht jetzt im 3. Jahr....
Jeder Quadratmeter zählt.

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Sind übrigens keine Bitterlupinen wie noch immer empfohlen, sondern der Natternkopf.
 
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Vor drei Wochen hat mir ein befreundeter Landwirt und Jäger einen Wildacker gemulcht. Durch den Regen in den vergangenen Tagen ist die Wildackermischung auch recht schön aufgegangen und bekam am Sonntag eine Kopfdüngung mit Blaukorn.

Als Wermutstropfen fielen mir die zahlreichen Schößlinge des Sauerampfers auf. Da dieser ja ein Rhizom bildet, freut er sich über jedes Mulchen, da damit Wurzelstücke über den ganzen Wildacker verteilt werden.

Wenn man nicht vor dem Mulchen radikal Glyphosat einsetzen will, dann bleibt nur, jetzt, wo die einzeln Wurzelstücke noch nicht wieder fest verwurzelt sind, diese mitsamt dem Rhizomstück abzusammeln, was ich dann auch getan habe. Einige Distelschößlinge mussten auch dran glauben, wobei ich der Distel - natürlich in Maßen - als Schmetterlingsweide durchaus zugetan bin. Auch das Rotwild beäst die Disteln mit Ausdauer und Vergnügen.
 
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Wenn man nicht vor dem Mulchen radikal Glyphosat einsetzen will, dann bleibt nur, jetzt, wo die einzeln Wurzelstücke noch nicht wieder fest verwurzelt sind, diese mitsamt dem Rhizomstück abzusammeln, was ich dann auch getan habe
Naive Frage: Was hast Du gegen Sauerampfer? ich meine, wir reden von *Sauer*ampfer, oder? Also nicht von dem mit den großen Blättern. Dann würde ich Dich verstehen...
 

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