Reviergestaltung im Niederwildrevier

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Das Problem ist ja meist, dass Ausgleichsmaßnahmen für Bauprojekte gesucht werden.
Die Landwirte sind schon verärgert genug darüber, dass Ackerflächen versiegelt werden, dann wollen sie nicht noch Flächen für Ackerrandstreifen zur Verfügung stellen.

Dann sind Lerchenfenster eine "Alternative". Nach 2 Jahren verzichtet der Landwirt dann auch auf die Lerchenfenster. Kontrolliert ja eh keiner. :evil:
 
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REDSTAG schrieb:
Flächen für Ackerrandstreifen

Hier fängt das Problem schon an. Warum sollte so eine Fläche am Rand des Ackers liegen. Am besten noch am Neubaugebiet, am befestigten Weg, damit die Hunde dort drauf rumlaufen und nicht auf dem Feld des Landwirts.

Solche FLächen sollen ja Ausgelich sein für zerstörte Natur. Also darf das nicht an der Straße, an den Häusern neben Zäunen oder innerhalb der Autobahnausfahrt liegen. Solche Flächen haben nur einen Bruchteil des Wertes von Flächen die weitab liegen.

Gerade Biotopstreifen im Ackeröland können genauso gut im Acker oder zumindestens angrenzend an einen benachbarten Schlag liegen, die müssen nicht zum Weg hin angelegt werden. Das schafft eine weitere Grenzlinie.


Dann sind Lerchenfenster eine "Alternative". Nach 2 Jahren verzichtet der Landwirt dann auch auf die Lerchenfenster. Kontrolliert ja eh keiner. :evil:

Da könnte ja dann der Jäger vor Ort weiterhelfen. Erst wird der alte Wildacker zur Biotopfläche als Ausgeleichsmaßnahme und dann paßt der Jäger schon drauf auf, dass das nicht einfach verschwindet. Er hat ja ein eigenens Interesse daran...
 
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Ackerrandstreifen sind Agrarumweltmassnahmen ( oft über das KULAP des Kreises )mit genau definierten und auch cosscompliancerelevanten Förderkriterien und haben mit den üblichen Ausgleichsmassnahmen nichts zu zu tun. Innerhalb der Förderkriterien kann der Landwirt diese Streifen legen wie er möchte. Richtig ist, das solche Streifen den höchsten Wert im Sinne von Schaffung von nutzbaren Grenzlinien in einer Ackerfläche haben. Weiterhin sinnvoll ist ein Mindestabstand zu Hecken, Gehölzstrukturen etc, wenn es dem Rebhuhn nutzen soll. Schwarzbrachestreifen von 3 m mindestens einseitig besser beidseitig erhöht den Wert deutlich. Leider ist bei diesen Programmen einiges in die falsche Richtung gelaufen, weil die Saatgutbestimmungen dazu führen, das nur sehr grasshaltige Mischungen eingesetzt werden dürfen was dazu führt, das man nach 2 Jahren reine Grassbestände hat. Wenn nun ein ordungsliebender Landwirt mit eigenen Mulcher dazukommt und die Flächen ab August 2 oder 3 mal mulcht, hat man defacto Grünlandstreifen. Da der Förderzeitraum meist 5 Jahre umfasst ist das natürlich unsinnig, weil er die Flächen ja nicht natürlich neu einsaet in einem Verpflichtungszeitraum.

sinnvoll umgesetzt sieht das dann ggf so aus:


240420111.jpg


wildacker19juni20060169dg.jpg


wildacker19juni20060493vg.jpg


wildacker19juni20060359ii.jpg
 
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Keine Bilder davon, allerdings genau das was Theo. AL etc. sagen.
Wir haben ein paar Blühbrachen bei uns im Revier. Bedingung war damals, dass ein 5m Grasstreifen um die Fläche gehen muss, der kurz gehalten werden muss.
Dieser wird jetzt großzügig als Cat Walk genomme für diverse Hundebesitzer und Hundi kann sich bissl austoben und die Flächen auf den Kopf stellen :16: :16: :16: :16:
Jeder, der so was im Revier beabsichtig anzulegen empfehle ich dringend vorne normale Feldfrucht anzubauen bzw. irgendwas mit vielen Dornen und Zecken drinnen
 
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Jfgpm schrieb:
Blühbrachen bei uns im Revier. Bedingung war damals, dass ein 5m Grasstreifen um die Fläche ... wird jetzt großzügig als Cat Walk genomme für diverse Hundebesitzer und Hundi kann sich bissl austoben

Hier kann ich die Distelmischung von Saaten Zeller nur wärmstens empfehlen!

Marien-, Färber- und Eselsdistel haben krasse Spitzen an den Blättern, da geht kein Mensch und kein Hund mehr durch, die Samen sind groß, schwer uns ölhaltig, es fliegt also auch nix weg. Und wenn die Gassigänger erstmal gelernt haben, dass da kein Weg ist behalten die oft ihre Runden bei.

Nachteil ist, dass die Mischung nur einjährig ist und eine Weile zum Auflaufen im Frühjahr braucht. Solange ist das blühende Paradis dahinter ungeschützt.

Ich hatte die am Standrand ausgebracht und es hat sehr gut funktioniert. Nur Autos konnte ich damit nicht aufhalten ;-(
 
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AlterLohhäuser schrieb:
Ackerrandstreifen sind Agrarumweltmassnahmen
in Hessen HIAP (=hessisches integriertes Agrarumweltprogramm)
in Rheinland-Pfalz Paula (= Programm Agrar Umwalt Landwirtschaft)

Das Rheinland-Pfälzische Umweltministerium hat leider die Antragstfrist für das Programm 2013 im Juniund Juli gehabt. Die Landwirte hatten ganz andere Dinge im Kopf, also sich überlegen, welche Fläche genau jetzt da reinsollte. Dann schwebt das Damoklesschwert mit der 7%-Zwangsstilllegung weiterhin im Raum.

Die Hessen müssen den HIAP Antrag bis 15. Mai zusammen mit dem gemeinsamen Antrag abgeben, da paßt das deutlich besser zusammen. Die jeweilige Maßnahme läuft in beiden Fällen erst ab den 1. Januar des Folgejahres. Es braucht also reichlich Vorlauf.

Ich werde weiterhin mit meinen Landwirten im Gespräche bleiben, aber Paula wird dann leider erst ab 2014 Realität werden ;-(((((((
 
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Es fällt mir immer wieder auf, dass man auch zwischen reinen Monokulturbeständen artenreichen Lebensraum für Rebhuhn und Hase schaffen kann. Ein absoluter Hühner- wie Hasenmagnet sind zB hier im Erdinger Moos immer die Grenzlinien zwischen Raps / Gerste o Weizen und Mais / Luzerne. An den Grenzlinien spritzen die Bauern offenbar wegen wechselseitiger Unverträglichkeit (?) nicht oder zumindest wenig, so dass sich hier Ackerunkräuter ansiedeln können.

Sehe seitdem auch den Mais "entspannter" zumal der gerade jetzt in der Erntezeit super Deckung bietet. Hatte gestern ein schönes Erlebnis: Junghase äst im frisch gemähten Kleefeld mit angrenzenden Maisfeld - ich komme mit Gegenwind bis auf 3 m (!) an ihn ran, ziehe mich dann aber zurück. 5 min später sehe ich einen Bussard über der Stelle kreisen - und ahne böses. Tatsächlich: der Bussard stürzt nieder, aber der noch nicht ganz Dreiläufer schießt wie der Blitz in das schützende Maisfeld.. :)
 
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ich frage mich von welchen deutschen Personen die Zwangsstilllegung beschlossen würde und ob man hier nicht Einfluß nehmen könnte
 
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Ich stell mal wieder ein paar Bilder meiner Flächen rein:

Neuansaat im Jahr 2009, jetzt 4. Vegetationsperiode

Riesige Stieglitzschwärme sind derzeit auf der Fläche.

Der "Haupthahn" (Karpowityp) ist in der Mauser, standorttreu auf 20 ha, ausgewildert 2010.

Eine andere Fläche, für Hühner eigentlich zu hoch, aber nachdem ich dort die Disteln und den Ampfer bekämpft habe, sind Fehlstellen entstanden und die Hühner sind hauptsächlich dort drin.
 
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da wird man neidisch
was ist eigentlich aus deiner Miscanthusfläche an der einzelnen Birke geworden ?
 
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@Marterhund: Du meinst wahrscheinlich, die mittlerweile leider abgestorben Birke? ;-)

Meine LR1 ist heuer leider nix geworden. War nach der Saat viel zu trocken.
Ist erst angekeimt und dann vertrockent. Jetzt hab ich nur Melde und Gräser drin.

D.h. nächstes Jahr das ganze wieder von vorn beginnen...
 
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nun ja, so etwas passiert. obwohl Birken sehr robust sind und einiges aushalten
Kirschen sind da z.B anfälliger

bin der Meinung, daß man bei uns spätestens mitte April einsähen sollte da es Anfang Mai schon wieder zu trocken ist
oftmals wird aber auch das Unkraut zu wenig oder garnicht reduziert
 
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Kuder schrieb:
@Marterhund: Du meinst wahrscheinlich, die mittlerweile leider abgestorben Birke? ;-)
.
:28: :28:



So sah die Fläche 2011 aus, hat sich heuer nichts dran geändert...


Der Miscanthus steht heuer im 3. Jahr, da müsste sich ja was zeigen, hab aber keine Unkrautbekämpfung dort durchgeführt, da hockt er ein wenig, wird wohl noch ein Jahr brauchen
 
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hätte jetzt auch gedacht das da mehr steht

habe letztes jahr ca 100 Pflanzen in Töpfen vorgezogen
leider sind sie alle erfroren
 
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Mein Miscanthus steht auch sehr schütter, dafür dieses Jahr endlich mal sehr hoch - wenn man in händisch pflanzt ohne radikale Bodenvorbereitung (=Roundup) braucht er eben, um sich durchzusetzen.
 

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