Reviergestaltung im Niederwildrevier

admin · 11 Jul 2017

@ Perdix: Gelbe Karte

Es reicht jetzt!

@ all: bitte sachlich bleiben!

colchicus · 11 Jul 2017

An solchen Feldrainen mangelt es bei uns nicht. Wenn einmal nebenan LR I stand, sehen die Raine auch nach Jahren noch so aus..

oben im Bild: Miscanthusstreifen

REDSTAG · 11 Jul 2017

@colchicus

Sind bei dir die Hühner in der Etablierungsjahren noch in den Miscanthus gegangen als er noch nicht so hoch war?

Blaser19 · 11 Jul 2017

Lässt ihr den Miscanthus stehen oder schneidet ihr diesen ab und an mal um?

colchicus · 11 Jul 2017

In Asien bildet der M. ja riesige Dschungel, den schneide auch niemand um. Ein kleine Insel ist jetzt so nach 10-12 Jahren verschwunden. Sehr nährstoffreich, viele Brennnesseln da sieht man vom ehemal. Bestand nur noch ein paar Halme. Eine andere Fläche steht jetzt auch schon.....ohje muss nachgucken...gefühlt über 10 Jahre da wurde bisher nichts gemulcht. Nur die aufkommenden Bäume werden rausgeschnitten. Man kann aber auch mulchen. Wird ja auch geerntet. Winterdeckung brauch ich also käme nur das Frühjahr in Frage. Mit der Umstellung auf Bio ist der Rapsanbau zurückgegangen, dann kommt das Frühjahr und ich bin über jede Deckung froh.

colchicus · 11 Jul 2017

REDSTAG schrieb:
@colchicus

Sind bei dir die Hühner in der Etablierungsjahren noch in den Miscanthus gegangen als er noch nicht so hoch war?

Also M. ist die klassische Fasanendeckung. Hühner nutzen nur die Randstrukturen und die Fläche als Fluchtdeckung wenn's pressiert. Daher habe ich nur vergleichsweise kleine Inseln, 5 Stück gut verteilt, aber eine kann man abschreiben inzwischen.

In den ersten beiden Jahren ist er auf jeden Fall noch "hühnertauglich". Kommt halt drauf an wie schnell sich der Bestand schließt. Für Hühner genügen schon zimmergroße Inseln im freien Feld.

Große Flächen werden grundsätzlich auch vom Fuchs und den Sauen angenommen. Bleibt mal ein Fuchs in so einer kleinen Deckung dann geht er schnell raus, meist ohne großen Druck. Aber meist immer wenn man grad nur den Futtereimer zur Hand hat.

Am Rand der Kleinflächen steht auf jedem Fall ein Futterautomat im Lattenzaun.

Es ist oft erstaunlich welche Ansammlungen von Fasanen da im Miscanthus sind. In Niederbayern erlegten wir mal 76 Hähne aus einem Feld mit 1 ha, nichts ausgesetzt. Aber diese Zeit ist auch vorbei. Jahre später waren es dann vielleicht 5 Hähne und 5 Füchse auf derselben Fläche. Dazu keine weitere Erklärung.

REDSTAG · 14 Jul 2017

Blaser19 schrieb:
Lässt ihr den Miscanthus stehen oder schneidet ihr diesen ab und an mal um?

Der Miscanthus wird bei mir von einem Landwirt genutzt und etwa April gehäckselt. Als Brutdeckung daher nicht geeignet.

Da er sich überwiegend in Gewässernähe mit reichlich Ufergehölzen oder Auwaldrelikten befindet, wird er eh nur vom Fasan genutzt.

äsungsfläche · 14 Jul 2017

M ist der letzte Mist im Revier, ständiger Einstand für große Rotten Sauen und wenn der Miscanthus gedrückt wird kommt ausser Schwarzwild sämtlich vorkommendes Raubwild in Anblick. Sicherlich streichen da auch ein paar Fasanen raus, aber...
Beim Nachbarn steht ein 10 ha Schlag als Dauerkultur. Im März/April kommt der Häcksler. Für Niederwildhege ist das großer Müll.

Horrido

colchicus · 16 Jul 2017

Meine Miscanthusflächen sind Fluchtburgen. Nie größer als das man sie mit 3-max. 4 Flinten abgedecken kann. Leise umstellt kann der Fuchs einmal über einen Graben, das andere Mal über Hecken sich "verabschieden". Da steht dann einer.
Nun ich kenne auch andere Reviere mit Miscanthus. Könnte da ja mal ein Video von Honeybadger reinstellen...;-)

In Niederbayern ist der M. das klassische Winterbiotop in Verbindung mit der Fütterung. Auch wenn er nicht geerntet wird, ist der M. ich denke als Brutdeckung zu dicht und zu hoch. Aber die trockenen "Blätter" auf dem Boden sind die beste Alarmanlage wenn kein Schnee liegt, da kommt kein Fuchs ungehört rein und die Fasane laufen rechtzeitig weg.

Warum sonst hat man in China die höchsten Fasanendichten in den ausgedehnte M.-Dschungeln?

Nachdem im M. die Rottten fast immer gesprengt werden können, ist die Jagd höchst effektiv. Maximal zwei kamen raus bei einer Jagd in Ufr. von 13 konnten 9 erlegt werden, da sitzt lange and er Kirrung. Bei einer anderen Jagd in Ufr. an Miscanthusschlägen mit 0.5 - 1 ha kamen von irgendwas über 30 gesprengten Sauen bis auf 4 oder 5 alle zur Strecke.

Mit einer Zunahme des Miscanthusanbaues sind die Deckungsprobleme in der Feldflur die wir fast überall haben, deutlich gemindert.

Perdixeinbürgerer · 16 Jul 2017

Film über die Feldflur in Polen:

[video=youtube;akozlyV9zTc]https://www.youtube.com/watch?v=akozlyV9zTc[/video]

colchicus · 17 Jul 2017

Böhmen wie ich es liebe.....

Da wird nichts gestaltet, es ist einfach da....ganz ohne Faltblätter, Konzepte, Programme...

Ackerbrache...

Davor ausgedehnte Altgrasflächen....Raubwürger wollte ich fotografieren....

Es gibt intensive Landwirtschaft, aber auf dieser Fläche wird kein Kitz ausgemäht. Ein Teil der Wiesen ist jetzt immer noch nicht gemäht.

Fuhnejäger · 18 Jul 2017

Obwohl es natürlich nicht in ganz Polen so aussieht wie im Film werden doch erstaunlich viele Landesteile so bewirtschaftet. War schon oft bei den Polen im Urlaub und es ist erstaunlich, bei manchen Feldern muss man anhalten und hingehen um zu sehen was dort überhaupt angebaut ist.
Vieles deckt sich auch mit den Bildern von colchicus. Weiter östlich laufen die Uhren echt anders.
Immer irgendwie eine kleine Zeitreise.

Fuhnejäger · 18 Jul 2017

Habe heute mal die Blühflächen/Wildäcker kontrolliert. Gott sei Dank spielt das Wetter dieses Jahr besser mit. Sieht schon ganz gut aus.
Die Flächen haben einen 3/4ha und einen Hektar Größe.
Da will ich jetzt Schneisen reinmulchen. Wieviel wären sinnvoll und welche Breite ist nötig?

äsungsfläche · 18 Jul 2017

Moin, haben wir gestern gemacht 3m Schneisen. Ich bin mit dem Hund durchgegangen wegen evtl. Kitzen und der Trecker ist hinterhergefahren. Bei 1 ha würde ich evtl 6 m machen, oder 2 3m Schneisen als Krähenfüße beim halben reicht eine. Da haben sich heute Hähne und Hasen sehen lassen.
Die Mischung besteht aus Phacelia, Malve, Wicke, Rotklee, Buchweizen, Sojabohne, Mais ,Sonnenblume , Markstammkohl, Ackerbohnen, Erbsen und Hafer.

Horrido

colchicus · 19 Jul 2017

Ich wäre mit den Schneisen vorsichtig. Alle linearen Strukturen werden vom Raubwild gerne belaufen. Ob es ne Schneise ist oder nur ein Blühstreifen oder ne Hecke mit der idiotischen Baumreihe in der Mitte wo unten der Raubwildpass verläuft. Gemulchte Streifen mit kurzem Bewuchs sind wichtig, aber warum nicht am Rande? Wenns mal pisst und die Sonne raus kommt..

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