Tierquälerei in den Oostvaardersplassen

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Ich habe gerade einige Topics zum Thema Oostvaardersplassen durchgelesen und vielleicht wäre es hilfreich, wenn ich die Sache etwas erläutere:

Das Naturgebiet, die Oostvaardersplassen, wird verwaltet durch den niederländischen privatisierten Staatsforst (Staatsbosbeheer). In dem Gebiet verenden im Moment täglich dutzende Stücke Rotwild, Pferde und Rinder durch einen Mangel an Futter und nötiger Dickung. Eigentlich sollte der Staatsforst das Verkümmern der Tiere durch Abschüsse vermeiden, aber leider wird das nicht gemacht. Der Staatsforst will nämlich die "Natur" (Ein Gatter mit 2000 Hektar Land) gedeien lassen. Die Schwächsten werden ja zuerst Sterben, genauso wie das in der Natur der Fall ist.

Im letzten Winter sind nach eigenen Angaben vom Staatsforst in der Periode vom 1. Januar bis zum 1. Mai 2009 im Gebiet 141 Rinder, 226 Pferde und 574 Stück Rotwild auf diese Weise zum Tode gekommen. Angesichts des derzeitigen kalten und anhaltenden Winters, prognostiziert man, dass die Mortalitätsraten von diesem Jahr die Raten von 2009 weit übertreffen werden. Der Bestand von 2.327 Stück Rotwild, 1.132 Pferde und 569 Rinder die dort, neben Tausenden von Gänsen, leben müssen, ist einfach viel zu groß für die rund 2000 Hektar. Es handelt sich hier um 200 Tiere pro 100 Hektar, die wegen einem 2 Meter hohem Zaun keine Möglichkeit haben, anderswo Nahrung zu finden.

Aktuelle Bilder von dem Gebiet zeigen eine desolate, völlig kahl gefressende Fläche. Bäume, fast gänzlich ohne Rinde und viele tote oder sterbende Tiere. Siehe zum Beispiel diesen sterbenden Hirsch:

383704057.jpg


..oder diesen bereits verendeten Hirsch:

383709627.jpg


Im Vergleich zum Skandal den es in Deutschland beim NABU gab, ist das hier weitaus schlimmer. Mittlerweile läuft es schon seit einigen Jahren so, aber leider befürworten Politik, Naturschützer und sogar die Tierschutzpartei mit Sitz im niederländischen Bundestag (Partij voor de Dieren) die Politik vom Staatsforst. Auf die Jäger wird, so wie sich das gehört in den Niederlanden, nicht gehört, also es gibt nur sehr wenige Leute die sich um diese Tiere bemühen. Dennoch könnte es Morgen einen Durchbruch geben. Wir werden Euch auf dem Laufenden halten.
 
N

nimrod.nl

Guest
Tchja CharlesFFM, es is wirklich unerhoert was sich z.Z in unser Heimat abspielt. :twisted:

Ohne-Wörter:

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NL-Staatsforst: "den Gesundheitszustand des Tieres ist Gut"



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NL-Staatsforst: "den Gesundheitszustand des Tieres ist Gut"



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NL-Staatsforst: "den Gesundheitszustand des Tieres ist Gut"


(Urheberrecht : Photobilder: Martijn de Jonge)
 
A

anonym

Guest
Gibts bei euch denn keine beherzten "Tierbefreier", die nachts ein wenig am Zaun spielen koennten? :roll:
 
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Ich bin fassungslos."Naturschützer " oder "Förster" oder wie die Veranlasser solcher Zustände sich nennen,gehören für immer aus dem Verkehr gezogen.Das sind dann genau die Leute,die in Brüssel dafür sorgen,daß solche Zustände Normalität in den Mitgliedsstaaten werden.Was ist eigentlich aus dem Nabuskandal geworden ?
 
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Gibts bei euch denn keine beherzten "Tierbefreier", die nachts ein wenig am Zaun spielen koennten? Rolling Eyes

Wie gesagt, die "Naturschützer", die sich normalerweise groß beschwerden wenn es um Jagd geht, hört oder sieht man jetzt nicht.

Vor einigen Jahren hat der Tierschutz mit einem Gerichtsverfahren versucht zu erreichen, dass die Tiere gefüttert werden sollten, aber sie haben das Verfahren verloren. Viel hätte das aber auch nicht gebracht. Wenn man die Tiere mit füttern im Winter am Leben hällt, reicht irgendwann die Vegetation im Sommer noch nicht mehr aus um die Population zu ernähren. Das einzige was hier hillft ist Abschuss. Im Moment wird zwar auch schon das ein oder andere Tier erlöst, aber erst wenn es in einem Stadium ist, in dem es nur noch die Augen bewegen kann. Es gibt dazu einen Beurteilungsbogen womit die Förster beurteilen sollen, ob sie das Tier schießen können oder nicht. Erst wenn man die Wirbelsäule sehen kann, das Tier schon seit zwei Tagen kein Fluchtverhalten mehr zeigt, wenn es apatisch ist und nicht mehr hoch kommt, sollte es geschossen werden. Leider wird das sogar nicht gemacht und das wird heute Abend im Fernsehen mit Videos und Bilder belegt.

Auch die Jäger sind fast machtlos. Da es in den Niederlanden kein Reviersystem gibt und man selbst dafür sorgen soll, dass man mindestens 40 Hektar zusammen kriegt, sind sehr viele Jäger abhängig vom Staatforst. Wenn der Staatsforst morgen entscheiden würde, ihre Flächen nicht mehr zu verpachten (und sie haben viele Flächen), dann verlieren sehr viele Jäger ihre Reviere. Die Jagdverbände können sich darum auch nicht groß zu der Sache äussern, weil sie sich sonst selbst in die Finger schneiden. Im moment ist es schon fast so, dass wir beim Staatsforst betteln müssen um die Flachen überhaupt zu bekommen und dabei kriegen wir dann auch noch die meist unmögliche Vorgaben aufgelegt. Wenn man den Staatsforst jetzt zuviel ärgert, kann man davon ausgehen, dass sie danach überhaupt nichts mehr verpachten.

Gestern Abend hat der niederländischen Bundestag die verantwortliche Ministerin nach dem aktuellen Zustand in den Oostvaardersplassen gefragt. Die Ministerin hat dabei schriftlich bekannt gegeben, dass seit dem 1. Januar 2010 bis gestern 686 Tiere (46 Rinder, 190 Pferde und 450 Stück Rotwild) umgekommen sind. Das entspricht 17,6% der Population. Sie sagt dazu, dass das weniger ist als erwartet. Auf Grund internationalen Untersuchungen hätte man nämlich mit 30% Ausfall gerechnet. Möglich wäre dies ein Zeichen, dass die Population durch die natürliche Selektion robuster geworden ist. :evil:
 
A

anonym

Guest
Was aus dem NABU Skandal geworden ist? Man hat das bis auf ein paar klitzekleine Repressalien gepflegt unter dem Teppich gekehrt und macht munter mit erhobenen Zeigefinger weiter. :twisted:
Da sich die EU wohl nicht weiter mit dem Tierschutz beschäftigt scheint HIlfe von aussen kaum möglich (s. Vergasungsaktion in den NL).
Wie reagiert die einheimische Presse? Wie wärs mit einer Demo? Wir Germanskis würden Euch sicherlich unterstützen!
 
G

Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
promillo schrieb:
Gibts bei euch denn keine beherzten "Tierbefreier", die nachts ein wenig am Zaun spielen koennten? :roll:

Das ist doch endlich mal eine gute Idee. Die armen Viecher, wann befreit sie endlich mal jemand aus diesem Öko-Ghetto?

Hoffentlich bleibt uns das hier erspart.
 
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Unglaublicher Wahnsinn !!!

Danke für den Bericht. Wer weiß, ob und wann man davon überhaupt irgendwann gehört hätte.

Das sollte man an die entsprechenden deutschen Vertreter in der EU weitergeben.
Auch, wenn es nur zum Info Zweck ist. Aber es wird wenigstens etwas publik.
 
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DUK schrieb:
promillo schrieb:
Gibts bei euch denn keine beherzten "Tierbefreier", die nachts ein wenig am Zaun spielen koennten? :roll:

Das ist doch endlich mal eine gute Idee. Die armen Viecher, wann befreit sie endlich mal jemand aus diesem Öko-Ghetto?

Hoffentlich bleibt uns das hier erspart.

ich halte von solchen "tierbefreiungsaktionen" der tierrechtler NICHTS, aber absolut nichts, nur bei den zuständen in NL könnte sogar ich mir vorstellen zur drahtschere zu greifen. das ist vorsätzliche quälerei. wie sollen 2 stück pro hektar genug zu fressen finden, und das auch noch das ganze jahr über. :evil: :evil: :evil: :evil:
 
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waldgeist schrieb:
IWas ist eigentlich aus dem Nabuskandal geworden ?
Hab vor kurzer Zeit gelesen das man mit dem ehemaligen Leiter des Woldenhofes Gänse,Fledermäuse und so weiter beobachten kann-stand im Heft der KVHS...
 
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Die Rinder und das andere Nutzvieh ist die eine Sache, aber wie kommen diese hohen Rotwildbestände (vielen Todesfälle) da zustande ?
Wieso hat sich die Population da noch nicht dem Lebensraum angepasst ?

Ist das Gebiet erst neu gezäunt ?

Wenn nicht müssten doch das Rotwild entweder schon längst abgewandert oder schon in den letzten Jahren stark zurückgegangen sein.

Kannst Du das bitte einmal erklären.

Zweite Sache ist: Bei so vielen Kadavern (auch, wenn es jetzt in der kühleren Jahreszeit ist) auf der geringen Fläche bekommt man da keinen Ärger mit dem Gesundheitsamt ? Stichwort: Seuchen, Botulismus, Trinkwasserverschmutzung ...
 
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Das Gebiet war früher Wasser (ijsselmeer), aber in den 70er Jahren wurde es trocken gelegt. Vor 30 Jahren hat der Staatsforst es eingezäunt und ein Naturpark daraus gemacht, in dem echte unregulierte Natur entstehen sollte. In den 80er Jahren wurden dann 32 Rinder und 20 Pferde ausgesetzt und Anfang der 90er Jahren 57 Stück Rotwild. Mittlerweile haben die sich so stark vermehrt, dass wir aktuell bei 4000 Tiere sind.

Lange Zeit ist das gut gegangen, aber vor einigen Jahren sind die Bestände dermaße groß geworden, dass das Nahrungsangebot im Gebiet nicht mehr ausreichend war. Seitdem verkümmert eigentlich jedes Jahr mindestens der natürlichen Zuwachs und in schweren Winter wie diesen noch ein paar Tiere mehr.
 
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Das ist doch irre. Wie kann man soetwas zulassen???? Die armen Viecher müssen ja verhungern. Die werden eingesperrt um zu verhungern.....

Soetwas ist unfassbar!!!!!
 

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