Die Jagd 2025 - eine (Horror-) Vision ?

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Gelöschtes Mitglied 3798

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Nachdem ich das neueste Gutachten zur Wald / Wildproblematik, die Gesetzentwürfe und Pläne in verschiedenen Bundesländern und die Diskussionen ums Schwarzwild so verfolgt habe, hatte ich folgende Vision....


Wir schreiben das Jahr 2025...
Die Gesellschaft hat sich verändert und wir Jäger als Teil davon sind dem natürlich gefolgt.

Ich hatte vor 6 Jahren ein Revier gepachtet - die Pacht lag bei "ortsüblichen" 8,- Euro / ha - weiter wollte die Jagdgenossenschaft nicht runtergehen,
naja und wollte halt mein eigenes Revier.... :roll:

Zunächst ging ich daran mich um die überhöhten Schalenwildbestände zu kümmern - was ja meine gesellschaftliche Pflicht ist !
Innerhalb von drei Jahren habe ich es geschafft durch moderne Jagdmethoden den Wildbestand anzupassen - meinen Gästen hat das sehr gefallen, ich selber hab in der Zeit auch vier fünf Rehe erlegt.
Dumm war nur das ich die Menge an Wildpret für 43 Cent / Kilo an einen Wildprethändler abgeben musste.
Leider darf man dieser Tage nicht mehr wie früher selbst vermarkten, auch selber essen ist verboten - die Eu sagt man müsse die Verbraucher schützen.
Gottseidank hat mir der Wildhändler angeboten - Teile meiner Rehe - nun lebensmitteltechnisch geprüft für 38 Euro / kg - zu überlassen, so kann ich wenigsten zweimal im Jahr Wild essen....
Naja, ist ja ein Vorzugspreis - der Wildhändler muss ja auch sehen wo er bleibt - hats auch nicht leicht der Gute - Fleischessen ist heutzutage ja gesellschaftlich sehr kritisch zu sehen und deshalb stark reglementiert.
Ja, der EU - Zentralrat weiß was gut für die Bürger ist - deshalb ist er ja auch sehr besorgt....

Wenigstens ist der Waldzustand jetzt so wie er sein soll - das sieht man ja an den Weisergattern - jetzt sieht der Wald überall so aus - gottseidank !
Die Jagdgenossen freuen sich auch...
Gut, wir hatten auch schon kleinere Differenzen - ich hatte mal darauf hingewiesen, das in Gattern ja nur zu sehen ist wie Wald ohne Wild aussieht.
Das hat man aber nicht gelten lassen, das könne man nicht so sehen - sagte man mir.
Das habe ich natürlich eingesehen - der Waldbesitzer muss natürlich auch wirtschaftlich denken....
Muss ich ja auch - sagte ich und bat darum den Pachtpreis zu reduzieren.
Schließlich rentiere sich eine Drückjagd ja auch nicht mehr - und Einzeljagd ist ja mittlerweile verpönt.
Das hat der Jagdvorsteher aber leider abgelehnt, man hätte ja schließlich einen Vertrag, meinte er...
Ausserdem habe die Jagdgenossenschaft ja auch Unkosten - man müsse mal die Wege wieder in Angriff nehmen, ausserdem wolle man einen neuen Brennholzfertiger beschaffen
- der alte schaffe die anfallenden Mengen nicht mehr - man müsse ja auch von was leben...
Wo wir grad dabei wären, meinte der Herr Jagdvorsteher, beim Selmerbauern im kleinen Talholz wäre ein verbissenes Ahornbäumchen gefunden worden.
Ich solle doch mal vorbeikommen und das wie üblich "unkompliziert" regeln - man würde sich ja diesbezüglich auf mich verlassen können.
Wahrscheinlich würde mir der Selmerbauer auch nicht den Ertragsausfall eines 120 Jahre alten Furnierbaumes in Rechnung stellen, sondern vermutlich nur den Brennholzwert eines 80 jährigen Baumes.
Irgendwas müsse er ja verlangen, meinte der Jagdvorsteher, man müsse ja schließlich auch leben....
Das verstünde ich sicher...
Da lachte er, der Herr Jagdvorstand...
Man sehe sich ja zum Jagdessen.
Ach ja, sagte er noch, wir müssen noch einen Termin fürs jährlich Kaffekränzchen für die Damen des Dorfes ausmachen - und ob man wieder mit einer kleinen Spende für den Sportverein rechnen dürfe...
...dann ging er, der Herr Jagdvorstand.

Naja, ich will mal nicht so sein denke ich mir - man hat ja schließlich gesellschaftliche Pflichten.
Vielleicht lässt ja der Wirt etwas im Preis nach fürs Jagdessen - aber seit ich ihm kein Wild mehr liefern darf - wegen der EU - Regelung, muss ich natürlich auch den vollen Preis zahlen.
Er hätte ja auch nichts zu verschenken, meinte der Wirt...

Naja, hoffentlich lassen mich heuer die Sauen in Ruhe.
Seit diese neuen Kulturen mit der neuen Maissorte - extra für Biogas und Kraftstoff gezüchtet angebaut werden, steigen die Schäden noch mehr.
Das dumme an der Sorte ist, das die Sauen fast nichts anderes mehr fressen...scheint ihnen zu schmecken.
Letztes Jahr musste ich einen Kredit aufnehmen um die Schäden auszugleichen.
Auf eine Beteiligung der Jagdgenossenschaft wollte man nicht eingehen.
Es sei ja schließlich meine gesellschaftliche Pflicht - Schäden des Wildes zu bezahlen - schließlich sei ich ja auch Schuld an den hohen Schwarzwildbeständen.
Das hab ich natürlich eingesehen...
Leider kann ich das Schwarzwild nicht mal mehr zum Wildhändler bringen.
Vor ein paar Jahren hatte man überall Hormonpräperate ausgelegt.
Man wollte so die Vermehrung eindämmen - hat leider nicht geklappt.
Dafür gilt jetzt aber das Fleisch als belastet und darf nicht mehr in Verkehr gebracht werden...Schade, hab früher immer gern Wildsaubraten gegessen...
Wenigstens hat man auf Kreisebene eine Sammelstelle für erlegte Wildschweine eingerichtet.
Dort werden die Kadaver als Biomasse in Strom verwandelt.
Wie man hört macht die Anlage satte gewinne.
Warum wir dann pro Kadaver - man nennt Sauen nicht mehr "WIld" - 67 Euro Entsorgungsgebühren zahlen müssen weis ich nicht genau.
Es hat mal geheissen, man hätte ja auch Unkosten und ausserdem fiele ja die Trichinenschau weg, sagte man....
Das verstehe ich natürlich - wird ja nix billiger....

Unfallwild müssen wir übrigens auch dort abgeben.
Eingraben sei eine Sauerei sagte man uns - ausserdem seuchentechnisch bedenklich, hieß es.
Na was wäre denn dann mit Tieren die so verenden und die keiner findet, die gräbt ja auch keiner ein, fragte ich mal auf der Behörde -
ich musste ein Ordnungsgeld zahlen weil ich einen Unfalldachs nicht innerhalb der vorgeschriebenen 12 Stunden beseitigt hatte -
- das könne man so nicht sehen meinet der Sachbearbeiter.
Es sei halt meine gesellschaftliche Pflicht Unfallwild zu beseitigen, meinte der Sachbearbeiter - schließlich hätte ich ja auch den Spaß am Wild...
Da hat er gelacht, der Herr Sachbearbeiter..
Naja, hat ja irgendwie schon recht, der Herr Sachbearbeiter und er muss es ja wissen.

Natürlich werden Sauen nur noch auf Drückjagden bejagt.
Organisiert werden diese Jagden aber zentral von der Forstverwaltung.
Wenn ich Glück habe bekomme ich heuer einen Platz in meinem Revier zugeteilt.
Aber meinen Gästen gefällt es jedes mal bei mir zu jagen...
Ich hatte mal nachgefragt, ob ich nicht immer in meinem Revier angestellt werden könne.
Das sehe man nicht so gern, sagte man mir, man wolle die Pächter lieber in anderen Revieren haben - man befürchte sonst Jagdsabotage.
Aber man wisse ja, das ich zuverlässig sei und wolle sehen was man für mich tun kann.
Revierübergreifende Jagden seien ja eine gesellschaftliche Verpflichtung.
Lachend hat er mir dann auf die Schulter geklopft der Herr Forstmann, es seien ja nicht alle so Zuverlässig wie ich - es gäbe da noch so einige Kandidaten aus der "alten Zeit" meinte der Forstmann...
Das hat mich schon Stolz gemacht - als so Zuverlässig zu gelten.

Er wolle mir übrigens gerne noch die Fotos des letzten Kolbenhirsches zeigen den er letztens im Staatsforst erlegt hätte.
Die Freude sei sehr groß gewesen....und man müsse ja auch nichts bezahlen - als Forstbediensteter.
Das wird bestimmt schön...ja, die habens noch gut beim Forst...

Da fällt mir ein hoffentlich bekomme ich nicht wieder diese ausgeleierte Doppelbüchse zugeteilt - irgendwie komme ich mit der nicht klar.
Tja, eigene Waffen haben wir nicht mehr - die mussten wir endgültig abgeben.
Das sei unsere Gesellschaftliche Pflicht sagte man und die Gesellschaft wolle einfach keine Schusswaffen mehr in Privathaushalten.
Gut, die Förster durften die Waffen behalten, aber die sind ja auch sozusagen immer im Dienst, das verstehe ich.
Entschädigt hat man uns nicht - es sei nicht die Aufgabe der Gesellschaft die Kosten für fehlgeleitete Liebhabereien zu tragen.
Im Gegenteil - hieß es - die Waffenbesitzer müssten für die Kosten der Entsorgung aufkommen, das wäre ja nicht Aufgabe der Gesellschaft, hieß es.
Ausserdem, so las man in der Verordnung des Ministeriums, sei es die gesellschaftliche Pflicht der Waffenbesitzer diese Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor den Waffen zu dulden.
Naja, stimmt schon - ist ja auch ganz schön gefährlich so eine Waffe.
Obwohl - um meine Repetierer wars schon schade - naja...
Meine Schrotflinten sind ja übrigens als erstes eingezogen worden.
Man hatte der Jägerschaft das Bedürfnis aberkannt.
Durch die neue Jagdzeitenregelung und den reformierten Katalog der jagdbaren Arten - sind sämtliche Niederwildarten - halt so nennt man das nicht mehr...
...jedenfalls sind sämtliche Nichtschalenwildarten aus dem Katalog herausgenommen worden.
Die Bejagung dieser Arten sei gesellschaftlich nicht mehr länger akzeptiert hieß es.
Bejagung der Beutegreifer sei auch überkommener Humbug und müsse aufhören - Studien haben dies belegt, hieß es.
Naja, wenn das so ist und die Gesellschaft das wünscht muss es wohl so sein....
Einzig den Fasan ließ man im Jagdrecht .....allerdings wurde dessen Totalabschuss angeordnet - den könne man aber auch mit der Kugel erledigen - schließlich sei der Fasan eine nicht heimische Art....
Mir tat das schon ziemlich weh - hatte ich doch eigentlich ein recht schönes Fasanenrevier herangehegt...Oha...hegen darf man ja auch nicht mehr sagen.
Aber die Behörden hatten recht, es ging ziemlich schnell den Fasan mit der Kugel wieder völlig auszurotten.
Hätte ich nicht gedacht - aber da sitzen ja auch Fachleute an den richtigen Stellen, das merkt man halt.
Und schließlich war es ja meine gesellschaftliche Verpflichtung bei der ausmerzung von Faunenverfälschern mitzuhelfen -auch wenns schwer fällt.
Aber man muss halt auch mal Opfer bringen..

Naja, schön waren sie schon die Treibjagden früher...aber man muss halt mit der Zeit gehen.
Und wenn die Gesellschaft das wünscht, muss man auch mal Opfer bringen.

Aber wenigstens konnte man die traditionellen Schüsseltreiben erhalten.
Einmal im Herbst trifft man sich im Vereinsheim mit der Dorfjugend und den alten Treibern und macht ein Fest.
Das Schüsseltreiben gefällt ihnen - wenigstens müssen sie jetzt nicht mehr durchs Gebüsch kriechen.
Und beim Jagdgericht könne sie dann auch mal ihren unmut über den Pächter äußern.
Aber ich bin da nicht empfindlich, versteh da schonmal Spaß....
Ist halt ne alte Tradition gewesen - diese zu erhalten ist mir natürlich das Geld wert.
Mir fehlt das jagen trotzdem noch ein bisschen.

Obwohl, wenn ich mal wieder im Feld die Acker auf Schäden kontrolliere, sehe ich eh keine Hasen und Rebhühner mehr.
Sind wohl ausgestorben.
Naja, sie standen ja auch auf der Roten Liste, die Jäger hätten sie dahingebracht sagen die Naturschützer.
Die Jagdlobby hätte viel zulange das Bejagungsverbot blockiert, sagen sie.
Nun sei es halt zu spät und diese Arten verloren.
Schuld seien definitiv die Jäger - sie hätten die Bestände zusammengeschossen - sagen die Naturschützer.
Vermutlich haben sie recht - Studien beweisen das ja - mir wars halt nie so bewusst...naja....
Gottseidank, laufen ein paar Wiederansiedlungsprojekte des Umweltministeriums - leider bisher kaum mit erfolg.
Es sei halt schwierig - sagen die Naturschützer.
Man müsse noch mehr Grundlagenforschung betreiben.
Das koste natürlich Zeit und Geld.
Gottseidank ist Geld vorhanden.
Die Mittel kommen aus der Jagdsteuer - schließlich sind die Jäger auch am Untergang von Hase und Rebhuhn schuld.
Ich finde es ja auch richtig, das wir Jäger so wenigstens etwas wieder gutmachen können.

Trotzdem überlege ich schon manchmal, warum ich mir das mit der Jagd überhaupt noch antue.
Ob ich das Revier nochmal pachte weiß ich auch noch nicht...
Im großen und ganzen sei man schon mit mir zufrieden, sagen die Jagdgenossen - ich müsse halt noch etwas intensiver gegen Reh und Sau vorgehen.
Man sei auch gerne bereit mich bei meinen Bemühungen zu Unterstützen.
Man kenne noch ein paar Revierlose Jäger - die würde man mir schicken.
Für eine gscheide Brotzeit würden die bestimmt noch ein paar Stücke erwischen können.
Naja, mal überlegen...

Ach Gott, da fällt mir ein, ich muss ja noch die Pacht überweisen - da verstehen die Herren Jagdgenossen keinen Spaß, wenn nicht pünktlich gezahlt wird.
Naja, verständlich, die haben ja auch Verpflichtungen....
Aber irgendwie wars früher schöner mit der Jagd.
Naja die Zeiten ändern sich halt und schließlich habe ich als Jäger der Gesellschaft gegenüber auch eine gewisse Verantwortung.
Das wäre ja auch nicht fair, gegenüber der Gesellschaft, einfach hinzuschmeissen, so wie viele andere meiner Bekannten.

Nein, einfach aufgeben ?
Nach allem was die Gesellschaft für uns Jäger getan hat ?
Das geht doch wirklich nicht...

Obwohl....???
 
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...ob es noch bis 2025 dauert......nach dem lesen glaube ich wir sind schon nahe dran...
waihei
 
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Hi,

sorry für die schlechte Deutsch, aber weil es sich hat entwickelt wie Du pro-gnostisiert hast sprechen wir seit Jahren nur noch zu Hause und mit die Grosseltern, die geblieben sind, deutsch. :mrgreen:

Greetings from somewhere else,

Joe
 
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gut geschrieben
diese oder ähnliche Befürchtungen habe ich auch

ich hoffe Du hast nicht Recht

und die Hoffnung stirbt zuletzt
 
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Du solltest diese Geschichte von den Admins löschen lassen. Die nach dem lesen einsetzenden Depressionen könnten zur Infragestellung der Zuverlässigkeit einiger Foristi führen. :D

Dennoch denke ich, daß ein solcher Pessimismus unangebracht ist. Wir können uns natürlich einfach zurücksetzen und auf diese Apokalypse warten, oder wir können aufhören zu heulen, unsere untauglichen Funktionäre und Representanten in den Allerwertesten treten, und rausgehen und Basisarbeit leisten, die uns der, häufig leider unwissenden Bevölkerung, wieder näher bringt.

Ich kann nicht verstehen, daß wir anfangen uns zu verstecken und wenn wir uns zeigen, dann mit Waffe über der Schulter, den Zeigefinger erhoben, den Spaziergänger anmaulen (absichtliche Übertreibung).

Ich bin kein Lodenfuzzi, aber ich denke, daß es unserem Erscheinungbild in Öffentlichkeit genausowenig bekommt, wenn wir in Tarnjacke rumlaufen, Scharfschützengewehre führen usw..

Wir dürfen uns nicht extremisieren lassen, aber das ist genau das was passiert, und es ist zum Teil auch unsere Schuld.
 
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Kastljaga schrieb:
... da fällt mir ein, ich muss ja noch die Pacht überweisen ...
...ist der einzige Sinnfehler in Deiner Vision. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass in dieser Welt von den Jagdgenossen auch nur ein einziger (Jahres)pachtvertrag ohne Vorlage einer Blanko-Einzugsermächtigung (bei adäquater Schufa-Auskunft und ggf. zusätzlich nachgewiesener Ausfallbürgschaft) durch den Pächter unterschrieben sein wird? :cry:

Wmh, Skogman
 
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Ab hier wird's blöd, Mauser_66:

mauser_66 schrieb:
Ich bin kein Lodenfuzzi, aber ich denke, daß es unserem Erscheinungbild in Öffentlichkeit genausowenig bekommt, wenn wir in Tarnjacke rumlaufen, Scharfschützengewehre führen usw..

schade drum :cry:
 
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Wirklich interessante Geschichte und gut geschrieben!

Erinnert hat es mich an Orwells 1984, irgendwie bedrohlich.

Vielleicht müssen wir Jäger in Deutschland ebenso wie die Jäger in Frankreich aufstehen und für unsere Rechte kämpfen, aber wie. War die angekündigte Demo in RLP der erste Impuls und der richtige Weg?

In jedem Fall: Danke Kastljaga für diese Arbeit.
 

doa

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23 Aug 2001
Beiträge
3.675
Die andere Jagd 2025

Die Schalenwildreduktionsmassnahmen der ÖSS (ökol. Schadtierstaffeln) fielen dieses Jahr spät in den Januar. Zwar zahlten die Bürger inzwischen fast 23% Ihres Einkommens als Soli-Umwelt, trotzdem blieb die globale Erwärmung aus, aber sie sollte ja in den nächsten Jahren dafür verstärkt einsetzen. Der Soli wird noch in diesem Jahr entsprechend angepasst.

Trotzdem, oder eben weil die Massnahmen der nun monatlich abgehaltenen Klimagipfel zwischen Lichtenstein und Deutschland endlich Früchte tragen, wird der Schnee im Winter wieder zum Normalfall, nur die für das effektive Wildtiermanagement notwendige Harschschicht bildete sich diese Jahr später.

Die Mitglieder der ÖSS hatten auch diesmal ihr Plansoll zu erfüllen, die Soylent green (!) Produzenten hatten bereits erheblich gestiegen Bedarf gemeldet.
Die Freigabe erstreckte sich, wie fast immer in den letzten 10 Jahren, auf alles sichtbare Wild.
So können sich die Schützen auf tiergerechtes Schiessen konzentrieren ohne durch vorheriges Ansprechen zu zögern oder Fehlabschüsse zu tätigen; aus diesem Grund werden die Jagden auch gerne auf Harsch durchgeführt.
Ausgebildete Jagdhunde sah man vor Jahren zuletzt, sie waren auch Leidtragende dieser Freigabepraxis.
Nun werden die Hunde aus den Tierheimen oder von sozial auffälligen Tierhaltern zur Jagd eingesetzt, diese Maßnahme entlastet die staatlichen Auffangstationen und für die Proteinfraktionierung bei der Soylentproduktion ist die Herkunft der Proteine unerheblich.

Das Wild wird hygienisch sofort emmertisiert, diese mobilen Kadaverschredder trennen noch vor Ort die Proteine und Fette zur Weiterverarbeitung, der Biotrester bleibt als Naturdünger direkt vor Ort, lediglich Hauptschmuck und Penisknochen werden vorher durch eine speziell ausgebildete Fachkraft entnommen und versiegelt. Durch deren Export nach China kann das Defizit der EU-Aussenhandelsbilanz etwas gesenkt werden. Nur die Produkte aus der Gegend des Endlagers Schorfheide wollen auch die Chinesen nicht haben, obwohl lediglich deren radioaktive Reste dort noch gelagert werden.
Die gesamte EU hat sich auf erneuerbare Energien umgestellt und muß nur noch 67% Strom aus Asien dazukaufen.

Vor bald 10 Jahren lagen die langerwarteten Gutachten der Studien vor, die um 2010 begannen, das Ergebnis war aber schon vorher absehbar.
Die damaligen Hobbyjäger traf es aber nicht so stark, die vermögenden und/oder intelligenten haben das Land schon längst verlassen und zusammen mit anderen Republikflüchtlingen die Südinsel Neuseelands erworben. Durch diese Maßnahme entstand Neu-Neuseeland als Union - ein
Schachzug, der durch den Zuwachs an Kapital und Intelligenz die "Inseln am Ende der Welt" zu einer bedeutenden Wirtschafts- und Handelmacht werden liessen. Innerhalb von 4 Jahren standen sie bereits auf Platz 3 hinter China und Indien und vor Greichenland, das sich rechtzeitig nach Erhalt der Unterstützungskredite von der EU losgesagt hat.
Die Übrigbleiber und "es wird schon nicht so schlimm werden"-Zauderer strafte jedoch das Schicksal. Die Jagd wurde verboten und durch das ökologisch korrekte Management ersetzt, die damals durch die Grünen und den ÖJV (der auch aufgelöst wurde) vorgelegten Ergebnisse der sog. "Genf-Studie" waren eindeutig. Die Waffen wurden folgerichtig eingezogen und kostenpflichtig entsorgt.
Jagdzeitschriften existierten noch eine kurze Zeit, am längsten noch die Ökojagd und die "Wald und Hund", nun herausgegeben vom Pressebüro der Grünen.

Mit grosser Sorge beobachtet der Staatsschutz allerdings das zunehmen der staatsfeindlichen Umtriebe einzelner Personen und Gruppen, die sich widerrechtlich Wildtiere aneignen. Diese früher als Wilderei bezeichneten Straftaten fallen heute unter den Begriff der Staatseigentum/Steuerhinterziehung.
Den Behörden gelingt es nur in wenigen Einzelfällen die Täter und deren Waffen zu ergreifen, da diese Bögen samt Pfeilen nur aus Holz oder Kunststoff bestehen, die mobilen Metalldetektoren können diese nicht erfassen. Nach anfänglichen Erfolgen wegen den aus Metall hergestellten Broadheads gehen zunehmend viele Staatsfeinde zu Pfeilspitzen aus Kohle/Kevlar über.
Die derzeit einzige Möglichkeit zur Ergreifung der Täter besteht in einer permantenten Überwachung bzw. in Verdachtsfällen durch Evaluierung der Exkremente, das diese Subjekte ihre Beute auch noch verspeisen. Aus diesem Grund wurde, nachdemn es vorher schon reichlich gelöchert wurde, konsquenterweise das Betretungsverbot der Wohnungen aus dem Grundgesetz gestrichen.

Untypischer Weise gibt es von diesen Gruppen keine Bekennermails oder Videos die zu einer Identifizierung beitragen könnten, lediglich vor den Dienstschlössern von Emmert, Trittin und Merkel finden sich am 1. Mai häufig die ekligen Innereinen von Wildtieren, das sog. kleine Jägerrecht.
 
Registriert
26 Mrz 2010
Beiträge
35
Wenn ich Eure erstklassig erzählten Visionen betrachte, komme ich doch schwer ins Grübeln. So weit weg sind wir gar nicht mehr von vielen Punkten entfernt. Ihr solltet diese Texte mal auf den entsprechenden Seiten der Jagdgegner posten oder auch an Politiker aller Parteien senden. Vielleicht kommt da auch der ein oder andere ins Grübeln.

Bis dahin wünsche ich viel Waidmannsheil,
Michael
 
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2470

Guest
Ich hab schon den ganzen Mittag so einen Geruch in der Nase. Gerade bin ich draufgekommen, dass ich den Pulli, in dem ich Sonntag und Montag die beiden Rehe aufgebrochen habe, heute anhabe. casual friday. Jetzt aber ab ins Revier.

Schönes WE und Weihei

doc
 
Registriert
27 Jan 2006
Beiträge
12.223
Erstklassig geschrieben ! Die Vision resultiert aus der Realität! Hoffentlich fassen`s einige nicht nur als Gaudi auf . :wink:
 

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