Bracco Italiano

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Hey,

kann die Rasse nur empfehlen! Für den durchschnittlichen Jagdhund verdammt clever, tolle Nase für Nachsuchen, Schärfe ist gegeben. Je nach Hund machen Sie einen kleineren oder größeren Bogen um Fremde.

Ja, es stimmt, dass es kein engl. Pointer ist, dafür sind diese Hunde extrem ausdauernd. Sie haben ein weltbekannten Trab, gegen den kein andere Hund anstinken kann (in Geschwindigkeit und Ausdauer).

Sie machen außerdem vorzügliche Familienhunde. Sabbern ist mir nicht aufgefallen, zumindest nicht mehr als DD oder DK. Ist aber abhängig von der Belefzung, die sollte aber nicht zu sehr hängen. Hunde, deren Augenlid zu tief hängt, werden in die Zucht nicht präferiert und erhalten keine V1.

Als Züchterin empfehle ich diese hier:
http://www.bracco-italiano-kennel.de/Home/

Da ist ein Hund her, den ich selber ab und zu betreue und der einfach wunderbar ist. Die Züchterin ist leidenschaftlich dabei.

Auch wichtig: Der Bracco verträgt (zum Glück) die harte Hand nicht. Also je moderner du der Ausbildung des Hundes gestaltest, desto besser und schneller hast du einen hervorragenden Jagdhund.

LG
 
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Sie haben ein weltbekannten Trab, gegen den kein andere Hund anstinken kann (in Geschwindigkeit und Ausdauer).

Ein Vorsteher, der ausdauerndste Traber auf der Welt ? Das glaub ich dir jetzt mal nicht.
Da gibt es Hunde die hauptsächlich aufs lange laufen im Trab gezüchtet werden und ein Jagdhund soll mal so nebenbei die alle in die Tasche stecken....


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Groß, schwer, schwerfällig, zu wenig Schärfe und ein Arbeitsstil wie ein Sumoringer. Wers mag, der soll sich so einenen EXoten holen!

Sehr geehrte/r Bollenfeld, dass wir in Italien nur noch wenige Bracchi und Spinoni zuechten und bei der Jagd verwenden liegt nicht an mangelnder Guete von diesen Hunden, sondern an unserem Jagdwesen. Wenn Sie im Jahr im Durchschnitt nur 25 mal fuer ein paar Stunden jagen gehen koennen, dafuer riesige Jagdzonen in den Bergen (es gibt keine Reviere wie bei Ihnen) zu Fuß durchqueren muessen um die wenigen Voegel zu finden, werden Sie wahrscheinlich einen Galoppsucher bevorzugen der in einem Umkreis von 400-500 m sucht und fest vorsteht, wenn er findet. Dank beeper und GPS finden Sie dann zum Hund und kommen (vielleicht) zum Schuß. Damit sparen Sie sich viel Arbeit (weil ja der Hund die Rennerei macht und Sie nur zu ihm gehen wenn der beeper das Signal gibt) und deshalb sind die superschnellen Rassen (English Setter & Breton) bei uns verbreiteter als irgendwo sonst.
Ein Bracco oder ein Spinone jagt im offenen Feld auch bis zu 200 m vor Ihnen, im Wald bleibt er aber viel naeher und deshalb muesste der Jaeger dieselbe Strecke gehen wie sein Hund. (Wozu er meistens zu faul ist.)

Aber: da B & S viel sorgfaeltiger suchen, sich viel vorsichtiger annaehern, finden sie die Waldschnepfen oder Rothühner oder Wachteln auch da, wo Setter & Breton vorher einfach vorbeigerast sind.

Also: B & S sind wunderbar fuer Leute, die sich auch Zeit für das Jagderlebnis nehmen und nicht nur die volle Jagdtasche wollen.

Übrigens, finden Sie einen Bracco Rueden mit 62 cm und 26 kg wirklich groß und schwer?
Und schwerfaellig? Schwerfaellige B & S werden Sie fast ausschließlich im Ausstellungsring sehen.
Zu wenig Schaerfe? Ja, B & S werden sich nicht auf ein Wildschwein stuerzen das ist wahr. Sie naehern sich nur auf einige Meter an, stellen das Rueckenhaar auf (sieht man beim S natuerlich nicht so gut wie beim B), geben vielleicht einmal leise Laut und fixieren das Schwein nur. Ich finde das gut. Gesuender fuer den Hund und billiger fuer den Jaeger, da es in Italien gesetzlich verboten ist, daß ein Einzeljaeger mit einem Hund ueberhaupt Wildschweine jagt.

Mit freundlichen Grueßen aus Italien,
Silvano
 
G

Gelöschtes Mitglied 15851

Guest
Sie naehern sich nur auf einige Meter an, stellen das Rueckenhaar auf (sieht man beim S natuerlich nicht so gut wie beim B), geben vielleicht einmal leise Laut und fixieren das Schwein nur. Ich finde das gut. Gesuender fuer den Hund und billiger fuer den Jaeger, da es in Italien gesetzlich verboten ist, daß ein Einzeljaeger mit einem Hund ueberhaupt Wildschweine jagt.

Was ist daran gut?
Dann steht der Hund an der Sau, zu weich um sie zu binden und der Hundeführer kommt auch nicht, weil er nicht weiß, wo der Hund gerade steckt.
Ich habe erst einen jagdlich geführten Bracco gesehen.
Der Hund sah toll aus. Das Gespann (Riesenhund und zierliches Frauchen) war schlichtweg unbrauchbar.
 
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Was ist daran gut?
Dann steht der Hund an der Sau, zu weich um sie zu binden und der Hundeführer kommt auch nicht, weil er nicht weiß, wo der Hund gerade steckt.
Ich habe erst einen jagdlich geführten Bracco gesehen.
Der Hund sah toll aus. Das Gespann (Riesenhund und zierliches Frauchen) war schlichtweg unbrauchbar.

Das ist gut, weil man mit dem Bracco, der ja ein italienischer Hund ist, in Italien eben gar nicht Wildschweine jagen darf.
Warum sollten wir ihm also Eigenschaften anzuechten die er weder braucht noch legal verwenden kann?
Ich glaube auch nicht, daß deutsche Jäger Bracco wählen, wenn sie vor allem Wildschweine jagen, sondern eher für das Vorstehen, den Apport und die Nachsuche am Riemen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 12266

Guest
Das ist gut, weil man mit dem Bracco, der ja ein italienischer Hund ist, in Italien eben gar nicht Wildschweine jagen darf.
Warum sollten wir ihm also Eigenschaften anzuechten die er weder braucht noch legal verwenden kann?
Ich glaube auch nicht, daß deutsche Jäger Bracco wählen, wenn sie vor allem Wildschweine jagen, sondern eher für das Vorstehen, den Apport und die Nachsuche am Riemen.

Genau, für die Saujagd gibt es genügend andere Rassen, die brauchbar sind.
Den Einsatzbereich Nachsuche sehe ich eher skeptisch, wenn es um richtige Nachsuchen geht!
 
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Genau, für die Saujagd gibt es genügend andere Rassen, die brauchbar sind.
Den Einsatzbereich Nachsuche sehe ich eher skeptisch, wenn es um richtige Nachsuchen geht!

Mit "richtige" Nachsuche meinen Sie wahrscheinlich, daß der Hund irgendwann abgeleint wird und das verletzte Wild noch selbstaendig verfolgen und stellen muß. Ich weiß nicht genau wie man das auf Deutsch nennt und habe es noch nie in der Wirklichkeit gesehen.

Bei Rehen ist der Bracco aber gut. Ein Beispiel: bei uns schießen die Selektionsjaeger (die haben die Erlaubnis fuer einen Abschuß in einer bestimmten Gegend) oft genug ein Reh zwar an, sagen dann aber, sie haetten es verpasst und duerfen es deshalb einige Tage spaeter noch mal versuchen. In den Faellen gehen wir mit unserem Bracco an die Stelle wo beim ersten Mal geschossen wurde und er sucht hier ohne Leine die Umgebung ab. Wenn er Blut und so was findet zeigt er es an und verfolgt die Spur bis er zu dem toten Reh kommt.
Manchmal suchen wir fuer die Forstbehoerde auch ganze Waldabschnitte ab, wenn da Wilderer vermutet werden, denn auch da bleibt Blut oder oft sogar die Rehdecke und die Läufe und so weiter zurück.
So was macht ein Bracco wirklich gut, weil er sorgfaeltig und mit System sucht, ohne Leine, viel Geduld hat und alles anzeigt was er findet.
Aber in Deutschland funktioniert wohl alles etwas anders und ich weiß nicht ob diese Feahigkeit bei euch so nuetzlich ist.
 
G

Gelöschtes Mitglied 12266

Guest
Mit "richtige" Nachsuche meinen Sie wahrscheinlich, daß der Hund irgendwann abgeleint wird und das verletzte Wild noch selbstaendig verfolgen und stellen muß. Ich weiß nicht genau wie man das auf Deutsch nennt und habe es noch nie in der Wirklichkeit gesehen.

Bei Rehen ist der Bracco aber gut. Ein Beispiel: bei uns schießen die Selektionsjaeger (die haben die Erlaubnis fuer einen Abschuß in einer bestimmten Gegend) oft genug ein Reh zwar an, sagen dann aber, sie haetten es verpasst und duerfen es deshalb einige Tage spaeter noch mal versuchen. In den Faellen gehen wir mit unserem Bracco an die Stelle wo beim ersten Mal geschossen wurde und er sucht hier ohne Leine die Umgebung ab. Wenn er Blut und so was findet zeigt er es an und verfolgt die Spur bis er zu dem toten Reh kommt.
Manchmal suchen wir fuer die Forstbehoerde auch ganze Waldabschnitte ab, wenn da Wilderer vermutet werden, denn auch da bleibt Blut oder oft sogar die Rehdecke und die Läufe und so weiter zurück.
So was macht ein Bracco wirklich gut, weil er sorgfaeltig und mit System sucht, ohne Leine, viel Geduld hat und alles anzeigt was er findet.
Aber in Deutschland funktioniert wohl alles etwas anders und ich weiß nicht ob diese Feahigkeit bei euch so nuetzlich ist.

Genau das meine ich.
Nein es ist nicht alles anders und es gibt sicher noch Reviere, wo die Eigenschaften sehr nützlich sind.
Da aber überall Schwarzwild verbreitet ist, braucht man dafür einen Hund, der noch mobiles Wild sicher binden kann bis der Fangschuss angetragen wird.
Deshalb der Einwand zu den Nachsuchen. Ansonsten ist der Hund in seinem Metier sicher ein toller Jagdhund mit den entsprechenden Eigenschaften.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15851

Guest
In den Faellen gehen wir mit unserem Bracco an die Stelle wo beim ersten Mal geschossen wurde und er sucht hier ohne Leine die Umgebung ab. Wenn er Blut und so was findet zeigt er es an und verfolgt die Spur bis er zu dem toten Reh kommt.

Ich bin ja selber noch Neuling, aber das was hier beschrieben wird, ist doch für eine richtige Nachsuche vollkommener Murks.
Ich brauche doch keinen Hund, der mir zeigt, dass da mal was gelegen hat.
Was du da beschreibst ist ein absolutes Spezialgebiet.
So wie das hier beschrieben wird, ist der Hund offensichtlich nicht für eine Nachsuche geeignet.
 
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Moin!

Definiere bitte "richtige Nachsuche", bevor Du Dich so echauffierst.

Danke.

Die Rasse scheint für die freie Suche gezüchtet zu sein. Wie die am Riemen arbeitet ist dann sicherlich auch von der Ausbildung abhängig.

Viele Grüße

Joe
 
G

Gelöschtes Mitglied 15851

Guest
Definiere bitte "richtige Nachsuche", bevor Du Dich so echauffierst.

Ich gehe bei der Nachsuche immer davon aus, dass noch Leben im Stück sein könnte und ich im blödesten Fall schnallen muss.
So wie Silvano die Bracco Italiano hier beschreibt, sind sie dann offensichtlich dafür nicht geeignet, weil sie weder wildscharf noch laut sind.
Also reden wir hier von einem Spezialgebiet, welches sicher in irgendwelchen Bereichen seine Berechtigung hat, und vermutlich auch für die Niederwildjagd (außer Rehwild) geeignet ist.
Mehr nicht und dann muss man auch nicht mehr herauszwingen.
 
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Ich hatte Silvano auch nicht so verstanden, dass er irgendwelche deutschen Einsätze erzwingen will. Vielmehr hat er sich als Insider aus Italien (nehme ich an) gemeldet um uns besser zu erklären, wo, wie und warum diese Hunde so jagen wie sie jagen. Dafür von mir :thumbup::thumbup::thumbup:

Was der einzelne Jäger in Deutschland mit so einem Hund schlussendlich anfängt, muss er basierend auf dessen Anlagen ganz allein und individuell für diesen Hund entscheiden. Hier im Forum gibt es auch Labradore, die Nachsuchen mit Hetzen absolvieren... :roll:

Grüße, gerade aus Italien zurück :)
Daniel


P.S.: Das Vorstehen am kranken oder gesunden Schalenwild wird mit einem kleinen Trick vom "unbrauchbaren Verhalten" zu "kann auch mal nützlich sein"... Das Zauberwort fängt mit "G" an und hört mit einem Männernamen auf ;-)
 
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Ich habe im youtube Kanal der ENCI (Verband des ital. Hundewesens) gerade einen Film gefunden ueber Bracco und Spinone bei der Pruefung an Rebhuehnern in Croazien Ende 2016.
Da sieht man ganz gut wie der Bracco bei der Suche traben soll.

https://www.youtube.com/watch?v=oCdNzWhe3sA

Der Sieger faengt bei 16:24 an.
Ab 6:06 sieht man auch einen Spinone.

Das Video ist auch interessant, weil am naechsten Tag im selben Gelaende die Deutsch Kurzhaar an der Reihe waren (deren Sieger faengt bei 15:41 an) und bei denen sieht das dann so aus:
https://www.youtube.com/watch?v=b2aK7H1Iy2g
 
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Bei den Bildern ist es kaum vorstellbar, dass die Kurzhaar bei der Geschwindigkeit überhaupt irgendwas riechen außer ihrem eigenen Fahrtwind :lol:
 

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