Lone Rider schrieb:
justus schrieb:
Schwingt ein langer Lauf nicht mehr als ein kurzer und ist dadurch ungenauer?
Grau ist alle Theorie.
60cm ist eine gute Länge für ein Standardkaliber.
50cm geht auch, ist aber ballistisch suboptimal.
Wie die Waffe beim Visieren liegt, ist nicht allein vom Gesamtgewicht abhängig, sondern vor allem auch von der Balance. Ein langer schwerer Lauf und ein leicher Hinterschaft liegen schlechter als eine gut ausbalancierte leichtere Waffe.
Ich behaupte das Gegenteil
Du weißt schon, daß eine Eiskunstläuferin, die mit ausgestreckten Armen eine Piruette dreht, drastisch schneller wird, wenn sie die Arme an den Körper zieht.
Ich habe eine Büchse mit einem 20" kurzem, normal dicken Jagdlauf und einem schweren Schichtholzschaft, die ihr Gewicht gleichmäßig über die ganze Länge verteilt. Ihr Schwerpunkt ist im Magazinschacht und um diesen dreht sie auch am liebsten. Trotz ihrem Gewicht läßt sie sich geschmeidig und reaktionsschnell dirigieren. Wenn es nur darum geht, schnell zu sein, ist sie ein Gedicht, a real honey
und auf enge Kanzeln darf natürlich auch nur sie mit.
Nur treffen müsste man halt noch.
Da hab ich noch sowas varmintermäßiges mit einem 24" langen Lauf, 21mm Mündungsdurchmesser. Weil ich das Ding nicht nur am Stand verwende, ist ein leichter Plasteschaft dran, damit wiegt sie nur unauffällig mehr als die andere, so lange bis man sie bewegt. Dann meint man plötzlich man hätte das Doppelte in der Hand, lang, störrisch, kopflastig, spröde. Auf der Leiter hat man das Gefühl ein Geschütz in Stellung zu bringen, aber wenn sie mal liegt, liegt sie wie ein Pflasterstein und siehe da, sogar mit 24facher Vergrößerung steht das Bild plötzlich ruhig. Der leichte Schaft ist ein Kompromiss für die Jagd, aber an dem Ende hängen ja auch (bei mir) 90kg Mensch dran.
Mit welcher, meinst Du, fühlt man sich sicherer und trifft zuverlässiger, wenn's mehr als 100m werden?
Welche ist eher bereit, jeden kleinen Abzugsfehler, jeden Zitterer, die subuptimale Schießhaltung oder die schlechte Auflage, etc auch mal in eine Nachsuche zu verwandeln?
Mag sein, daß mancher einfach so gut ist, daß er mit dem Zappelphillip genau so trifft. Aber viel werde das nicht sein.
Witzigerweise scheint so ein langer dicker Stengel auch ideal für den bewegten Schuß zu sein. Das Teil schwingt einfach absolut gnadenlos gerade aus. Kann den ersten Rennschweinbesuch gar nicht erwarten und irgendwann papp ich auch mal eine Raez drauf :lol:
Das sind wohl ich die beiden Extreme und ich denke inzwischen, daß es sich auch bei einer Büchse lohnt, sich etwas tiefere Gedanken über die Balance zu machen.
Greetz Anton