Haltung und Zucht von Feldhasen

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Perdixeinbürgerer schrieb:
Meine Behauptung, das bei sehr dünner Hasendichte auch mal eine Häsin leer bleibt, stütze ich aus der Erfahrung, das wenn man einen Rammler und Häsin zur Zucht zusammen setzt, das die Trefferquote nur bei 50 % gelegen hat.

Du kannst von der künstlichen Zucht aber nicht ohne weiteres auf die freie Wildbahn schließen.
Bei Fasanen hast du beispielsweise in Gefangenschaft bei guter Befruchtug eine Befruchtungsrate von ca. 80 % der Eier.

In der freien Wildbahn liegt sie fasr immer bei 100 % bei Fasan und Rebhuhn. Müsste dafür nochmal die Fachartikel raussuchen. u.A. von
Dr. Spittler.

Man fragt sich, ob ihr schon mal eine Hasenhochzeit in der Natur gesehen habt?
Da verfolgen mehrere (!) Rammler eine Häsin und nur der schnellste und ausdauerndste kommt zum Schuß...
Und den hat sich die Häsin dann quasi ja selbst ausgesucht. Selbstverständlich ist das unter Stallbedingungen ganz anders, ne Häsin nimmt halt nicht jeden...
 
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Kurpfalzjäger schrieb:
[quote="Perdixeinbürgerer":2ogyk67x]
Meine Behauptung, das bei sehr dünner Hasendichte auch mal eine Häsin leer bleibt, stütze ich aus der Erfahrung, das wenn man einen Rammler und Häsin zur Zucht zusammen setzt, das die Trefferquote nur bei 50 % gelegen hat.

Du kannst von der künstlichen Zucht aber nicht ohne weiteres auf die freie Wildbahn schließen.
Bei Fasanen hast du beispielsweise in Gefangenschaft bei guter Befruchtug eine Befruchtungsrate von ca. 80 % der Eier.

In der freien Wildbahn liegt sie fasr immer bei 100 % bei Fasan und Rebhuhn. Müsste dafür nochmal die Fachartikel raussuchen. u.A. von
Dr. Spittler.

Man fragt sich, ob ihr schon mal eine Hasenhochzeit in der Natur gesehen habt?
Da verfolgen mehrere (!) Rammler eine Häsin und nur der schnellste und ausdauerndste kommt zum Schuß...
Und den hat sich die Häsin dann quasi ja selbst ausgesucht. Selbstverständlich ist das unter Stallbedingungen ganz anders, ne Häsin nimmt halt nicht jeden...[/quote:2ogyk67x]

Oder es braucht mehrere Schüsse um eine "Vollbelegung" zu erreichen,wozu der einzelne Rammler uU garnicht in der Lage ist....
Auch möglich ist,daß der Streß,dem die Häsin durch die Verfolgung durch mehrere Rammler ausgesetzt ist einer Befruchtug förderlich ist.....
Was eben nicht in dem Maße eintritt,wenn sich die Häsin nur eines Rammlers erwehren muß....
 
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Ja ich habe Hasenhochzeit schon mehrfach beobachtet. Allerdings immer in Gebieten mit gutem Hasenbesatz :wink:
Ich wiederhole mich:
Die Frage hat sich schon mal jemand gestellt. Setzen Häsinen in Gebieten niedriger Dichte gleich viele Junge wie die in Gebieten hoher Dichte?
Das Ergebnis war klar: JA!
Die Ursache unterschiedlicher Dichte liegt demnach nicht bei der Geburtenrate sondern bei der Junghasensterblichkeit.

Wie das mechanistisch funktioniert geht aus der Studie nicht hervor.
 
A

anonym

Guest
Hallo gopher !

Hast du irgendeine Quelle bzw. einen Link von dieser Studie .

Nicht falsch verstehen ;) Glauben tue ich diese Erkenntnis mehr, als dass Hasen bei geringer Dichte schlechter belegt werden oder in unseren Breiten gar schon von genetischer Verarmung bedroht sind. (Mit Ausnahme von Hasen in Stadtparks mit tausend Straßen drumherum)
 
A

anonym

Guest
Keine Umstände ! Trotzdem danke. ;)

Ich glaube deiner Aussage, sonst wäre der Feldhase schon seit 20 Jahren in meinem Herkunftskreisgebiet ausgestorben. So gering sind die Frühjahresbesäzte nämlich.

Ca. 3-4 Frühjahreshasen auf 100 ha. ( Siehe meine Schilderungen im Treat `Hasentagung` ) Die müssen schon ` genügend Nachwuchs produzieren und auch großflächig noch genügend genetischen Austausch haben, damit überhaupt welche durchkommen. Die Verluste durch Mähwerk und Beutegreifer + Mensch sind dort in diesem Kreisgebiet nämlich sehr hoch !! Hasen werden bei den Drückjagden nämlich auch noch mitbejagd, wenn auch nur 1-2 Hasen auf der Strecke liegen. Oder die Pächter schießen sich zumindest ihre 1-2 Küchenhasen im Jahr.

Eben weil Feldhasen auch im Wald vorkommen, wenn auch in teilweise sehr geringer Dichte, besteht mit Sicherheit in Deutschland noch großflächig Austausch zwischen den Populationen.
 
A

anonym

Guest
http://www.bioone.org/doi/abs/10.2981/0 ... 2.0.CO%3B2

In deinem Link heißt es, dass Hasen aus Weidelandregionen kleiner und leichter sind und weniger Fett aufweisen. Jetzt weiß ich nicht ob die Hasen in meinem Herkunftskreisgebiet Weidehasen oder Waldhasen sind ?? Denn es gibt ca. 40-60 % Waldanteil je nach Gemeinde. Und Feldhasen die im Wald leben, sind ja bekanntlich etwas schwerer, als die vom Ackerland. Das ist bei uns auch der Fall.

Die Häsinen vom Weideland sollen in den brittischen Untersuchungsgebieten in deinem Link anteilsmäßig weniger im Spätwinter gebären, als die Häsinen aus Ackerbaugebieten.
Aber als Gründe werden das ungünstigere Klima im brittischen Weideland und der höhere Energieverbrauch der Hasen dort angeführt, weshalb die Hasen auf Weideland weniger Nachwuchs produzieren und weniger Nachwuchs überlebt , weshalb die Hasen daher in geringerer Dichte in Weideregionen vorkommen.

Von genetischer Verarmung oder von schlechterer Befruchtung aufgrund der geringeren Dichte im Weideland ist aber nicht die Rede.

Vielmehr sollte dem Hasen mit Prädatorenbejagung und dauerhafter Vegetation , die vor schlechtem Wetter schützt, geholfen werden, so die Empfehlung. Damit mehr alte und Junge Hasen durchkommen.
 
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Angeblich soll man in Polen oder Ungarn welche bekommen können.

Dur wirst Dich sicherlich ausgiebig mit der Literatur und den vielen Fehlschlägen beim Aussetzen von Feldhasen beschäftigt haben ? Mit der Gefahr von Einschleppen von Krankheiten ?

Und da man vor dem Aussetzen sowieso sehr intensiv Raubwildbejagung betreiben muss, erübrigt sich meistens das Aussetzen - denn keine Wildart spricht wohl so gut auf Raubwildbejagung an wie der Hase. Und Hase gibt es eigentlich noch überall, wenn auch in geringer Dichte.

Wende Dich vielleicht einmal an Colchicus, der hat ja Beziehungen überall hin.

Ansonsten würde ich mir eventuell einmal Wildkaninchen anschauen - da gibt es in Frankreich zahlreiche Züchter. Aber auch da ist die Reviervorbereitung ungeheuer wichtig.
 
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.....Ansonsten würde ich mir eventuell einmal Wildkaninchen anschauen - da gibt es in Frankreich zahlreiche Züchter. Aber auch da ist die Reviervorbereitung ungeheuer wichtig.


Abgesehen davon ist eine Aussetzung von Wildkaninchen wohl ohne Genehmigung verboten.



- so habe ich das jedenfalls mal gelernt.


wmh

Jäger:cool:
 
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Danke für die schnelle Rückmeldung!

Mir geht es dabei um die auch schon angesprochene genetische Verarmung. Unsere Reviere sind quasi Inseln und das seit Jahrzehnten. Hasen gibt es schon, wenn auch nicht in Massen...
 
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Man kann auch für Wildkaninchen eine Ausnahmegenehmigung bekommen - zumal die Situation unserer lieben Lapuze ja wirklich prekär geworden ist.

"Genetische Veramung" ist immer ein gern genommenes Argument "warum Aussetzen jetzt mal sein muss", ob man nun über Fasan, Hasen oder Rotwild diskutiert.

Es hat sich aber in fast allen Revieren gezeigt, wenn man nur die Verhältnisse verbessert, dann ist die "genetische Verarmung" ruckzuck kein Thema mehr.

Gerade Hasen sind sehr mobil und kennen einen sehr großen Lebensraum (auch wenn sie standorttreu sind). Bis es da zu einer genetischen Verarmung kommt, muss es schon sehr isoliert sein. Wo ist das in Deutschland (ungefähr) ?

Nochmal, mach erst einmal die Hausaufgaben beim Raubwild und bei der Revierverbesserung, und dann wird sich der Erfolg schon einstellen.

Warum ist Aussetzen so beliebt ? Weil es fast keine Arbeit macht. Geld ausgeben, Klappe auf und die Tiere werden es schon richten. Ob die aber in dem ihnen unbekannten Revier überhaupt dazu kommen, ihre Gene weiter zu geben, ist höchst fraglich. Und ob sie genetisch wirklich gut an diesen Lebensraum angepasst sind (z.B. bei Hasen aus Ungarn oder Frankreich) ist auch fraglich. Dazu kommen dann noch die Probleme mit der Ernährungsumstellung, anderer Darmflora, andere Parasiten, usw. usw.

Fallenjagd und Revierverbesserung sind dagegen Knochenarbeit. Das geht nicht mal eben schnell, sondern braucht Jahre.

Kaninchen sind dagegen wirklich nicht sehr mobil. 500m ohne Deckung können da wirklich einen Lebensraum isolieren. Ist ein ansonsten guter Lebensraum durch die RHD "geräumt" worden, kann es durchaus sinnvoll sein, dort einige Kaninchen auszusetzen - mit allen Problemen, die das mit sich bringt.
 
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Beim Feldhasen sollte man wirklich hinterfragen, ob er vor Ort genetisch isoliert ist.

Nehmen wir die Soester Börde in Ost- NRW und das Rheinland in West- NRW. Sind dort die Hasenpopulationen nur über das Ackerbaugebiet Münsterland im Norden verbunden ? Dazwischen liegt weiter südlich ja immerhin ein sehr waldreiches Mittelgebirge , das Sauerland.
Aber der Feldhase besiedelt auch Mittelgebirge mit Wald, wenn auch in nicht so hoher Dichte ( Waldhasen ). Ein Genfluss müsste also auch über das Waldgebiet hindurch gewährleistet sein.


( Gentests könnten es ans Licht bringen . )
 
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Das Revier ist in Österreich am Bodensee, eingekreist von diesem, dem alten Rhein und dem Neuen Rhein. Wenn die Hasen also nicht über die Brücke kommen kann man es durchaus als Insel im eigentlichen Sinn bezeichnen...

Raubwildbejagung ist natürlich klar, auch wegen der Fasane.

Es ist auch auffällig, dass unsere Hasen auffällig klein sind im Vergleich zu Oberösterreich etc.

WH
 

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