Abschlussbericht Abpraller DEVA-Studie Blei vs Bleifrei

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Auf der Seite des BLE kann man den Abschlussbericht der DEVA Studie downloaden...

http://service.ble.de/fpd_ble/index...141&stichw_suche=09HS001&zeilenzahl_zaehler=1

direkter Downloadlink:

http://download.ble.de/09HS001_Gutachten.pdf




Hier die Zusammengefassten Ergebnisse:
Die Ergebnisse der durchgeführten Versuche lassen die folgenden Schlüsse zu:
– Die beim Abprallen entstehenden Ablenkwinkel bleifreier Geschosse unterscheiden
sich nicht signifikant von den Ablenkwinkeln bleihaltiger Geschosse.
– Die seitlichen Ablenkwinkel sind im Mittel klein (< 2°). Die extremsten Seitenwinkel
waren immer noch kleiner als 20°.
– Abgeprallte Geschosse bzw. Geschossreste bleifreier Konstruktion besitzen
eine signifikant größere Masse und eine signifikant größere Energie. In
30 % der Abprallkonstellationen haben dennoch die bleihaltigen Geschosse
mehr Energie als bleifreie.
– Die mittlere maximale Reichweite der Abpraller ist bei bleifreien Geschossen
signifikant größer als bei bleihaltigen.
– Bei der Reichweite ist beim Unterschied zwischen bleihaltigen und bleifreien
Geschossen eine Abhängigkeit vom Kaliber feststellbar.
– Ein bleihaltiges Geschoss mit sehr dickem Mantel ähnelt in seinem Abprallverhalten
demjenigen eines bleifreien Geschosses.
– Das Medium, an dem ein Geschoss abprallt, übt einen Einfluss darauf aus,
ob bleihaltige oder bleifreie Geschosse „gefährlicher“ abprallen, d. h. mit
größerem Ablenkwinkel oder besserer Energieerhaltung.

Mein Fazit: Ich werde weiter fröhlich bleifrei schiessen. Winkel sind nicht signifikant unterschiedlich und Restenergie hängt vom Kaliber ab. Abprallverhalten von TOG identisch mit dem der bleifreien.[/url]
 
A

anonym

Guest
Au weia, jetzt wird es aber für die Teilmantelfreunde eng.

Aber sehr interessant !!!
 
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Count Zero schrieb:
Au weia, jetzt wird es aber für die Teilmantelfreunde eng.

Aber sehr interessant !!!


Was hast Du daran nicht vertanden, Zitat: "Die mittlere maximale Reichweite der Abpraller ist bei bleifreien Geschossen
signifikant größer als bei bleihaltigen."


Signifikant größere Reichweite heißt erheblich größerer Gefährdungsbereich, das ist eigentlich das Hauptkriterium, noch dazu ist ja die Flugrichtung eines abgeprallten Geschoßes nicht vorhersagbar! :roll:
 
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also als conclusio könnte ich es auf die schnelle so lesen: wenn ein geschoss eher zum zerlegen neigt (kein bonding oder monolith) und dazu bleifrei wäre, sollte es am besten sein, folglich wäre sowas wie das tig oder tog nature wohl noch am besten und bleifreien vorzuziehen

was lest ihr heraus ?
 
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lexlupus schrieb:
was lest ihr heraus ?

Jeder Franktion kann aus der Studie herauslesen, was immer sie will.
Mir dient die Studie als Beweis, daß man mit gesundem Menschenverstand zu den gleihcen Ergebnissen kommt, wie mit mehr oder weniger wissenschaftlichen Methoden.

Halbwegs interessant ist diese Schlußfolgerung:
– Abgeprallte Geschosse bzw. Geschossreste bleifreier Konstruktion besitzen eine signifikant größere Masse und eine signifikant größere Energie. In 30 % der Abprallkonstellationen haben dennoch die bleihaltigen Geschosse
mehr Energie als bleifreie.

Kurzform: je weniger Energie ein bleifreies Geschoß im Ziel verliert (durch Verformung oder Splittern), desto gefährlicher kann es potentiell sein.
Spricht nicht für das Impala auf Drückjagden...
 
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Lüderitz schrieb:
lexlupus schrieb:
was lest ihr heraus ?

Jeder Franktion kann aus der Studie herauslesen, was immer sie will.
Mir dient die Studie als Beweis, daß man mit gesundem Menschenverstand zu den gleihcen Ergebnissen kommt, wie mit mehr oder weniger wissenschaftlichen Methoden.

Halbwegs interessant ist diese Schlußfolgerung:
– Abgeprallte Geschosse bzw. Geschossreste bleifreier Konstruktion besitzen eine signifikant größere Masse und eine signifikant größere Energie. In 30 % der Abprallkonstellationen haben dennoch die bleihaltigen Geschosse
mehr Energie als bleifreie.

Kurzform: je weniger Energie ein bleifreies Geschoß im Ziel verliert (durch Verformung oder Splittern), desto gefährlicher kann es potentiell sein.
Spricht nicht für das Impala auf Drückjagden...

spricht einfach dafür dass, so wie die meisten es machen, einfach ein ordentlicher kugelfang vorhanden sein muss. mir ist es egal ob mit blei oder mit bleifreien geschossen.... auf den kugelfang hab ich immer geachtet und werd es auch weiterhin machen.
 
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In der Studie wurden Geschosse mit gleicher Masse verglichen, was so nicht richtig ist. Die Geschossentwicklung ermöglicht immer leichtere Geschosse und zwar in der Reihenfolge: Bleifrei Deformator-Bleifrei Teilzerleger-Bleifrei Formstabil
Bei letzterem wird die Energieabgabe über Masse und Formgebung gesteuert.(Impala RN<Impala LS<ImpalaKS).Das Impala DJ Geschoss mit seiner geringen QB gibt am schnellsten die Energie ab, hat aber immer noch mehr Durchschlagskraft als doppelt so schwere Mantelgeschosse(siehe Test des 6,5g KS-DJ i Kal. 8X57IS im W&H).
@Lüderitz Diese extrem geringe Hinterlandgefährdung(siehe link)
http://www.impalabullets.at/data/IWA/Dj-De.pdf
ist überhaupt nur mit der Konstruktion bleifrei/formstabil möglich

P.S. Die Entwicklung moderner Jagdgeschosse von Zerlegung über reine Deformationsgeschosse hin zu formstabil hat nur indirekt mit blei(frei) zu tun.Gewisse Konzepte lassen sich einfach mit gewissen Werkstoffen besser umsetzen. Als Barnes in den 1980-er Jahren mit den Kupfergeschossen begann war "bleifrei" noch kaum Weise thematisiert. Man wollte einfach bessere Geschosse machen. Heute werden bleifreie Geschosse auch und gerade in Ländern viel verwendet wo man sich noch gar keine Gedanken über das Bleiproblem macht. Man schießt sie einfach, weil sie gut funktionieren.
 
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mir ist es egal ob mit blei oder mit bleifreien geschossen

Dir und mir auch, aber es gibt Landesforsten die zuerst bleifrei vorgeschrieben haben-- Seeadler und nach einem (oder auch zwei?) Unfällen mit bleifrei, Bleifrei explizit verboten haben.
Das können sie sich jetzt in die Haare schmieren, aber was soll man von einer Verwaltung auch anderes erwarten.
 

tar

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Irgendwie erschließt sich mir die Logik hier nicht so recht:

6.3.3 "Beim Holz dringen die Geschosse ein und es kommt zu keinem Rückprallen. Von Stein (nach Durchschuss eines Tierkörpers) zurückprallende Geschosse gefährden daher den Schützen nicht."
 
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Kanonier schrieb:
Was hast Du daran nicht vertanden, Zitat: "Die mittlere maximale Reichweite der Abpraller ist bei bleifreien Geschossen
signifikant größer als bei bleihaltigen."


Signifikant größere Reichweite heißt erheblich größerer....

Informiere dich doch mal bitte über die Bedeutung des Wortes "signifikant" im Kontext statistischer Auswertungen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Statistische_Signifikanz
;-)
 
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Kanonier schrieb:
Count Zero schrieb:
Au weia, jetzt wird es aber für die Teilmantelfreunde eng.

Aber sehr interessant !!!


Was hast Du daran nicht vertanden, Zitat: "Die mittlere maximale Reichweite der Abpraller ist bei bleifreien Geschossen
signifikant größer als bei bleihaltigen."


Signifikant größere Reichweite heißt erheblich größerer Gefährdungsbereich, das ist eigentlich das Hauptkriterium, noch dazu ist ja die Flugrichtung eines abgeprallten Geschoßes nicht vorhersagbar! :roll:

Entnimmt man der Tabelle zudem die Minima und die Maxima der maximalen Reichweiten (Anhang B, Seite B-7, letzte zwei Kolonnen), so zeigt sich, dass über alle Abprallkonfigurationen und alle Kaliber
– die bleihaltigen Geschosse Reichweiten zwischen 114 und 1470 m, – die bleifreien Geschosse Reichweiten zwischen 79 und 1521 m erreichen.


Die Versuche haben somit gezeigt, dass bleihaltige und bleifreie Geschosse im Mittel unter ungefähr gleichen Winkeln abgelenkt werden.

Um festzustellen, wie stark eine einzelne Geschosskonstruktion die Ergebnisse beeinflusst, wurde zusätzlich die Auswertung unter Verzicht auf Geschoss C durchgeführt.
Dieses bleihaltige Geschoss besitzt eine besonders starke Mantelkonstruktion und zeigte während der Versuche subjektiv ein ähnliches Verhalten wie die bleifreien Geschosse.
Geschoss C war das Breneke TOG

Interessant ist, dass das Abprallverhalten anscheinend kaliberabhängig ist. Das die sog. "Premium" (gebondeten) Geschosse sich kaum von bleifreien unterscheiden.

Balu
 
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Kanonier schrieb:
Count Zero schrieb:
Au weia, jetzt wird es aber für die Teilmantelfreunde eng.

Aber sehr interessant !!!


Was hast Du daran nicht vertanden, Zitat: "Die mittlere maximale Reichweite der Abpraller ist bei bleifreien Geschossen
signifikant größer als bei bleihaltigen."


Signifikant größere Reichweite heißt erheblich größerer Gefährdungsbereich, das ist eigentlich das Hauptkriterium, noch dazu ist ja die Flugrichtung eines abgeprallten Geschoßes nicht vorhersagbar! :roll:

Entnimmt man der Tabelle zudem die Minima und die Maxima der maximalen Reichweiten (Anhang B, Seite B-7, letzte zwei Kolonnen), so zeigt sich, dass über alle Abprallkonfigurationen und alle Kaliber
– die bleihaltigen Geschosse Reichweiten zwischen 114 und 1470 m, – die bleifreien Geschosse Reichweiten zwischen 79 und 1521 m erreichen.


Die Versuche haben somit gezeigt, dass bleihaltige und bleifreie Geschosse im Mittel unter ungefähr gleichen Winkeln abgelenkt werden.

Um festzustellen, wie stark eine einzelne Geschosskonstruktion die Ergebnisse beeinflusst, wurde zusätzlich die Auswertung unter Verzicht auf Geschoss C durchgeführt.
Dieses bleihaltige Geschoss besitzt eine besonders starke Mantelkonstruktion und zeigte während der Versuche subjektiv ein ähnliches Verhalten wie die bleifreien Geschosse.
Geschoss C war das Breneke TOG

Interessant ist, dass das Abprallverhalten anscheinend kaliberabhängig ist. Das die sog. "Premium" (gebondeten) Geschosse sich kaum von bleifreien unterscheiden.

Balu
 
A

anonym

Guest
Tja, Balu - so ist es.

Allerdings hatte ich (wie Du auch) den Bericht auch erst gelesen, bevor ich was dazu geschrieben hab.

:wink:

Meiner Meinung nach werden die Kreise, die vorher schon teilweise bleihaltige Muni VERBOTEN hatten, sich nun bestärkt fühlen.
 
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Guruguru schrieb:
Count Zero schrieb:
Au weia, jetzt wird es aber für die Teilmantelfreunde eng.

Aber sehr interessant !!!

Ich weiß nicht, was du da heraus ließt. Die Aussage ist relativ eindeutig, die Gefährdung bei bleifreien Geschossen ist höher.

Ja, es mutet schon eigenartig an, wie hier die Ergebnisse von der Bleifreifraktion teilweise interpretiert werden. Es wurde ja kein einziges echtes Teilmantelgeschoß getestet, das einzige geschoß dass einem schlichten teilmantel am Nächsten kommt ist das KS. Und die Ergebnisse des KS sind teilweise schon sehr Aussagekräftig und zwar zu ungunsten der bleifreien Geschoße, gerade was Drückjagden (also weicher und harter Boden) betrifft. Bei den restenergien sind teilweise extrfeme unterschiede festzustellen ein paar wenige Joule (teilweise ein einziges beim KS zu teilwese mehreren tausend Joule(knapp 3000 !) bei den bleifreien. Da reden wir dann in einem Fall von einer BB Gun mit Plastikprojektilen im Vergleich zu einem 500 S&W an der Mündung. Ich werde bei Drückjagden jedenfalls weiterhin meine butterweichen Teilmäntler mit 195 und 220 grain verschießen. Ansitzjagd ist aber sicher ein anderes Thema.
 

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