338 Lapua Magnum auf der Jagd

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Mir erschließt sich der Sinne einer .338 LM für die Jagd in Mitteleuropa einfach nicht. Die technische Spezifikation für dieses Patronendesign war ein ganz andere, das Einsatzspektrum ein anderes. Nun ist es ja so, dass viele militärische (Patronen)-Entwicklungen den Weg in zivilie (jagdliche) Anwendungen fanden und nach wie vor finden, was durchaus sinnvoll und nützlich sein kann.
Allerdings finde ich es mittlerweile schon fragwürdig, mit einer .338 LM auf 150 oder 200 Meter Rehe zu schießen. Die Frage ist, warum nicht gleich die .416 Barrett oder eine .408 Chey Tac, aber auch die (erstere) hat Herr LM für sich schon entdeckt und designed dafür Geschosse. Wenn jemand von einer Revierseite zur nächsten schießen möchte, dann hat er damit die richtige ballistische Lösung gefunden. :21:
Aber ob das noch etwas mit Jagd zu tun hat oder ob das schon culling ist, das muß jeder selbst beurteilen.
Ich finde es einfach lächerlich, hier in .de mit solchen Kalibern zu jagen. Rehe kannst du ohne Probleme bis 200 Meter mit der .243 schießen. Selbst bis 350 Meter tut es ein gutes 6,5 Kaliber.
Wer Hirsche auf 400 Meter strecken will, kommt mit der 8x68 auch gut hin. Wofür also bitte eine .338 LM oder eine .416 Barrett???

Es gibt nur eine Situation, wo der Einsatz solcher Kaliber sinnvoll ist. Wenn man keine Lust hat auf den Berg zu steigen, dann schießt du halt die 2 Km aufwärts. Bergen kann dann der blöde Jagdführer oder Kirrdödel während man selbst schon nach gelungenem Abschuß seine zweite Maß inkorporiert.
 
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anonym

Guest
Wenn einer umbedingt eine.338LM möchte, gönne ich sie ihm von Herzen. Man sollte nur wirklich überlegen, ob so eine Waffe mit deutlich höheren Kosten und Gewicht als die genannten Alternativen wirklich lohnt.

Ich empfinde es auch als ein wenig unlauter einem JJ unter jagdlichen Aspekten eine LM zu empfehlen. Wer schon alles hat und das für eine Lücke oder just for fun will - bitte. Als jagdlich Erstausrüstung für stärkeres Wild und weite Schüsse gibt es Sinnvolleres.
 
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boarhuntingdogs schrieb:
Ich empfinde es auch als ein wenig unlauter einem JJ unter jagdlichen Aspekten eine LM zu empfehlen. Wer schon alles hat und das für eine Lücke oder just for fun will - bitte. Als jagdlich Erstausrüstung für stärkeres Wild und weite Schüsse gibt es Sinnvolleres.

1++ für dieses Posting
 
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Schließe mich da bhd an. Wer möchte bitte, aber bitte nachdem er sich informiert hat und die Vor-Nachteile abgewogen hat. Hinterher jammern gilt nicht.
 
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Ds Geschossgewicht liegt zwischen 197 und 250 grs. Die Gian-Marchet Geschosse bringen bei einem Geschoßgewicht von ca. 200 grs und einer Handladung einen Streukreis von ca. 70 mm auf 500 m wenn ich mich richtig erinnere. Dürfte eigentlich als Grundlage ausreichen. Das KJG bringt dort als Konserve ca. 150 mm auf 500 m, beachtliche Leistung.
Die 338LM bringt genug Energiereserven mit, um auf weite Distanzen weidgerecht zu agieren. Klar, das Gewicht ist einer von vielen Faktoren bei einer Bergjagd, aber we es mag, warum nicht? mich stört das Gewicht nicht. Einer der das nicht mag, wird sich was anderes aussuchen. So what? Jedem das Seine, hauptsächlich in sich schlüssig und ordentlich oder etwa nicht?
Das Geschoßgewicht ist nur eine von mehreren maßgeblichen Variablen, alles drumherum muss passen. Es gibt kein Ideales Kaliber für alles Wild dieser Erde, sondern ein großes Spektrum was man mit einem Kaliber und einer größeren Geschoßauswahl abdecken kann. Die 338 LM ist eins davon. Meine Meinung.


Lüderitz schrieb:
Dreifuchs schrieb:
Sax KJG, dem nächst werde ich LM MJG ausprobieren sowie auch SWIFT SCIROCCO und Gian-Marchet.
Also doch relativ leichte Geschosse in einem Kaliber, wleches entwickelt wurde, um ein 250 grs auf über 900 m/s zu bringen.
Wählt man ein Kaliber welches für Schüsse > 300 m gedacht ist, ist dann ein leichtes = windanfälliges Geschoß nicht ein Widerspruch?
 

tar

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Für diejenigen, die sich für eine jagdliche .338 Lapua interessieren, kann ich nur noch einmal auf die Savage 338 LRH hinweisen, die auf noch praktikable 4,2 Kg kommt und auch nicht die Bank sprengt.

Video

@Lüderitz:

Sax gibt ja einen BC über 0,6 an.
 
A

anonym

Guest
Hab eine TRG 41 und diese jagdlich mal ein paar Monate geführt. Habe Dam-, Reh- und Schwarzwild damit gestreckt- auch ein paar Füchse. Interbond 225 grs. mit ca. 970m/s
Fazit: Sehr überzeugend in der Wirkung. Keine argen Überraschungen in der Entwertung und so wie 8x68 oder 9,3x64 auch bei nicht optimalen Schüssen "in der Nacht" sehr überzeugend. Sperrig und unpraktisch. Toller Abzug, sehr gute Präzision- ein fürchterlich unschöner Prügel. Für den 600m-Stand ist das Kaliber genial. Leider komme ich da nur einmal im Jahr hin....aber das Ergebnis der Waffe ist beeindruckend. Der Schaft ist dabei völlig unanfällig, egal wo aufgelegt oder mit Zweibein. Meine Jagdwaffen, gerade die KLB, verhalte sich da weit mimosenhafter...

Ich halte nicht viel von Schüssen über 250m auf Wild- die 338 LM ist eine superpräzise Patrone, die TRG 41 eine Schießmaschine. Bis 400m würde ich immer die 8x68 oder 9,3x64 vorziehen, weil führiger und fast identisch in der Wirkung(natürlich ist das Geschoss entscheidend) und jagdl. brauchbar präzise.
Sollte mich mit 70 plus mal ein netter Mensch auf Argali einladen, dann würde ich mir die TRG auf den Berg tragen lassen und zu Hause auf 400m plus trainieren... :33:
Waffe und Kaliber dafür genial!!!
 
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Eine gebaut von Pete Lincoln, Howa 1500 Hülse, gefrässtes Schloss, Timney Abzug, Lothar Walther Lauf 670mm, Manners Schaft.

Meine zweite 338LM, zur Zeit im Schrank wegen gebrochenem schaft, ist ein MarkV Weatherby System mit Lothar Walther Lauf und Timney Abzug. Sie bekommt dem nächst ein McMillan A-5 angepasst.

War einer der Gründe mich für die 338LM auch für den jagdlichen Einsatz zu entscheiden, ich hatte schon das ganze Wiedeladezubehör. Bei einer 8x68S hätte ich alles neu anschaffen müssen. Obwohl ich das Kaliber auch sehr schön finde, ich hatte nur sehr wenig Gelegenheit bis jetzt damit zu schießen.

Besten Gruß

crazy_sepp schrieb:
Aus welcher Waffe verschiesst du die .338er???
 
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tar schrieb:
@Lüderitz:

Sax gibt ja einen BC über 0,6 an.

Halte ich für äußerst unseriös. Bei 185grs Geschossgewicht ein BC von 0,6 - dann rechne mal aus, was bleihaltige Geschosse mit höherer SD schaffen würden. Und ich denke nicht, dass Sierra und Co. zu blöd sind, um ein Geschoss mit gutem Formfaktor zu bauen :roll:
 
A

anonym

Guest
Meinen Dank an die Verfasser der sinnvollen Beiträge.

Meine Meinung zu Sheepy möchte ich lieber für mich behalten.

Jagdlich braucht man die 338 sicher bei uns nicht, aber es ist wie Dreifuchs sagt: Wenn man die schon hat, warum nicht nutzen?

In Afrika finde ich die 338 Lapua fehl am Platze: Hoher Gasdruck bei heissem Wetter ist QUATSCH.

Auch das ein Geschoss versagt, ist gut vorstellbar.

Mir steckt seit einigen Jahren eine 338 Lama als Präzi Büchse in der Nase und ich hatte auch schon einiges zum Testen / zur Ansicht da.

Ich will niemanden auf die Füße treten, aber in diesem Bereich halte ich von Savage nichts.

Bei Lincoln kaufe ich nichts. Ich bin schon über vierzig und mache es nicht mehr lange genug, um die Waffe auch noch schiessen zu können.

Hauptgrund meiner Frage ist die Überlegung, ob ich eine bei einem Präzi-Büchsenmachen zu bestellende Waffe nun als reines Sportgerät (schwerer Trumm) oder als Mitteldings und somit auch noch jagdlich verwendbar gestalten soll.

Nachgedacht hatte ich auch über die 9,5 UKötter (oder wie die nun heisst) aber ich denke, dass Standartpatronen doch die bessere Wahl sind.
 
A

anonym

Guest
In deinem Fall würde ich daraus ein reines Schießgerät machen denn du hast zum jagen in der klasse eine 9,3x64 als reine jagdwaffe
 
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Powerslave schrieb:
tar schrieb:
@Lüderitz:

Sax gibt ja einen BC über 0,6 an.

Halte ich für äußerst unseriös. Bei 185grs Geschossgewicht ein BC von 0,6 - dann rechne mal aus, was bleihaltige Geschosse mit höherer SD schaffen würden. Und ich denke nicht, dass Sierra und Co. zu blöd sind, um ein Geschoss mit gutem Formfaktor zu bauen :roll:

Wenn Nosler für das bekanntlich sehr spitze 180grain Nosler AccuBond mit Polcarbonatspitze einen BC von 0,379 angibt (und Nosler trau ich zu, dass die einen korrekten BC angeben) dann kann man den BC von 0,6 wohl schon als Betrugsabsicht sehen.

Zum Glück verkauft SAX keine Autos - die würden wohl auch alle doppelt so schnell fahren wie die der Mitbewerber :12:
 

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