Fütterung von Damwild

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28 Sep 2008
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Hallo zusammen,

was darf Damwild im Gehege eigentlich gefüttert werden?

Was ich so gehört/gelesen habe...

"erlaubt":
- trockenes(!) Brot
- Heu :12:

"nicht erlaubt":
- Rasenschnitt vom Rasenmäher
- feuchtes Brot
- Futtermais

Habt ihr sonst noch Informationen, was man dem Damwild füttern, bzw. nicht füttern darf?
Vielen Dank & Waidmannsheil
skyboy78 :wink:
 
Registriert
14 Apr 2011
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44
Hallo!

Ist zwar kein Damwild, aber ich kann von unserem Sikawild berichten.

Der Vorbesitzer verfütterte im Winter hauptsächlich jedwede Sorte trockener Brötchen, Möhren und Heu...

Wir verfütterten den letzten Winter (Beginn Ende Oktober/ Anfang November) Heu, Möhren, Runkeln/ Zuckerrüben (als Beimischung), Futtermais (ebenfalls Beimischung) sowie Wiederkäuer- Pellets (für Cerviden geeignet).
Die Restbestände an Heu werden grad noch angeboten, aber aufgrund der Äsung auf der Weide nur noch mäßig angenommen, dito die Möhren.
Und bis Ende Oktober dann lebt das Wild von dem, was die Weide hergibt (13 Tiere auf ca. 1,7 ha).

Brötchen würde ich ganz und gar weglassen, denn wie wir bei einer Wurmkur- Verabreichung feststellen mussten, schlug meine Idee, diese in Brötchenstücken zu verabreichen (welche die Tiere lange nicht mehr bekommen hatten), ganz und gar fehl. Die Hirsche nahmen die Brötchenstücke zwar auf, lutschten aber nur kurz drauf rum, und spuckten sie wieder aus...
Die Idee meiner Verlobten, es mit Möhrenstücken zu versuchen, hingegen zündete. Brötchen also scheint das Wild weder zu mögen noch zu benötigen.
Zudem bilde ich mir ein, dass durch Weglassung der Brötchen und unsere eingeführte Vielfalt im Winterfutter die Weide dieses Jahr einen weit besseren Start ins Jahr bekam.
Wir übernahmen sie im März 2011 rasenkurz geschoren, und daran änderte sich im Jahresverlauf nicht viel, und dies Jahr kommt sogar Löwenzahn zur Blüte, trotz drei Tieren mehr als bei Übernahme...
Auch die Heufütterung, jetzt in der Vegetationsperiode aber nur noch anteilig, will ich dies Jahr über den ganzen Sommer hinziehen. Sikawild steht im Rohfaserbedarf zwischen Dam- und Rotwild, und letztes Jahr begannen die Hirsche nach Ende der Heuzufütterung zusammen geklumpte, dicke Losungsbatzen abzusetzen, keine einzelnen Köttel mehr (welche allerdings noch in den Batzen zu erkennen waren).
Trotz Heubeireichung zeigen zwar ein oder zwei Tiere auch in diesem Jahr solches Losungsbild, aber eben nicht mehr fast alle...

Eventuell kann Damwild aufgrund der anspruchsloseren Ernährung Schrippen besser verwerten, weiß ich nicht, wollte jedenfalls nur mal meine Erfahrungen einbringen.

Grüße, Andreas
 
Registriert
27 Jan 2005
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Grundlage der Ernährung im Gehege, egal ob Rot-Dam-oder Sikawild mußm auf jeden Fall der Grünlandaufwuchs sein. Im Winter wäre Heu bzw Silage als Ergänzung zu füttern.
KF, wie Getreide, in erster Linie Hafer, bedingt Gerste, Triticale oder Weizen, wobei letztere zwei bevorzugt aufgenommen werden, sollte nur sehr verhalten wenn überhaupt zugefüttert werden. Wild hat auf Grund seiner Veranlagung nur einen sehr begrenzten Verwertungsspielraum für höherwertige Futtermittel während des Winterhalbjahres.
Brötchen wie auch andere Backwaren in Maßen bringen die Tiere nicht unbedingt um, tun ihnen aber auch nichts sonderlich Gutes.
Hackfrüchte wie Zucker- bzw Futterrüben, Kartoffeln sind ebenfall gut geignet, bedingen aber einen außreichenden Rohfaserausgleich über Heu oder Silage.
 

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