Das erste, das bei einer Studie festgelegt wird, ist das Ergebnis.
So lautet eine alte Akademikerweisheit, wie ich mir sagen ließ. <g>
So falsch ist das leider nicht... schon Rhoda-Rhoda hatte anno dazumals eine herrliche Parodie darüber geschrieben.
Obwohl dies meist weniger auf den Akademiker denn auf den "universitätsangestellten Industrieroboter" zutrifft. Der universitätsangestellte Industrieroboter ist eine funktionelle Wertung, Akademiker eine Geisteshaltung.
Ich finde das auch ganz hübsch in der "Pariser Erklärung" ausgedrückt:
"Ohne Zweifel gehören unsere Universitäten zwar immer noch zu den Leuchttürmen der europäischen Kultur. Aber wo früher versucht wurde, den heranwachsenden Generationen die Weisheit vergangener Zeit zu vermitteln, besteht heute an den Universitäten nur noch ein sogenanntes „kritisches Denken“, das wesentlich in einer einfältigen Zurückweisung der Vergangenheit besteht.
Einst war die rigorose Disziplin der intellektuellen Redlichkeit und Objektivität ein Leitstern des europäischen Geistes . Aber dieses Ideal wurde in den letzten Jahrzehnten abgeschliffen. Die intellektuelle Askese, die versuchte, den Geist von der Tyrannei der herrschenden Meinung zu befreien, hat sich in eine selbstgefällige und unreflektierte Feindseligkeit gegenüber allem verwandelt, was unsere eigene Identität betrifft; ein ebenso billiger wie falscher Weg, seine eigene „Kritikfähigkeit“ zu beweisen. Innerhalb einer Generation wurde diese Überzeugung immer wieder in den Seminarräumen vorgeführt, wurde eine Doktrin und dann ein Dogma, und wurde schließlich ganz mit dem Begriff der „Aufklärung“ gleichgesetzt. In der Konsequenz sind unsere Universitäten heutzutage Agenten der stattfindenden Zerstörung der Kultur. "