Veränderungen an Rehleber

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Hallo zusammen,

habe soeben ein Reh erlegt. Nun sind mir an der Leber drei weiße Knoten aufgefallen, die ich so noch bei keinem Stück gesehen habe. Andere Organe waren unauffällig, sonstiger körperlicher Zustand absolut in Ordnung, Verhalten absolut in Ordnung. Was sagt ihr dazu?

Hier mal ein Foto:
http://www.bilder-hochladen.net/files/5 ... pg-nb.html]
56an-4-a87f.jpg
[/url

Auf der rechten Seite die weißen Knoten.

Danke euch :28:
 
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Leider ist das Bild etwas unscharf und und sehr groß ist es auch nicht, aber ich würde, mit dem Wissen meiner Pathologie-Prüfung von dieser Woche, am ehesten auf kleine Granulome tippen z.B. durch Parasiten oder Mykobakterien. Falls die Lymphknoten noch zu finden sind, schneide die mal an, wenn dort auch so kleine Knötchen sind, das ist's eher was bakterielles.
Vielleicht kannst du noch ein Foto machen und etwas näher ran "zoomen".
 
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Hallo Veti,

danke für deine Antwort, denke auch das es sich um Parasitenknötchen handelt. Habe im Netz diese Power Point Präsentation gefunden:
http://www.tjv.or.at/uploads/wildkrankh ... ygiene.pdf

Bei den Leberfotos gibt es ein Foto von einer Leber mit Parasitenknötchen. Diese sehen genauso aus wie meine Rehleber.

Hab versucht hier noch ein besseres Foto zu machen.


Die Leber wird verworfen, aber wie siehts mit dem restlichen Wildbret aus? Augenscheinlich alles ok. Verzehrtauglich?
 
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Also auch mit dem zweiten Bild ist es nicht so einfach das richtig zu beurteilen. Könnten auch noch kleine Abszesse sein, das dürfte man aber rausbekommen wenn man so ein Teil mal anschneidet, fließt Eiter ab ist es ein Abszess. Und wie schon gesagt, die Lymphknoten beurteilen finde ich als sehr wichtig, auch wegen der Verzehrstauglichkeit.
Ich würde mir wohl das ganze Reh nochmal genau(Gelenke, Lymphknoten, Lunge! und MDT falls noch vorhanden) anschauen, wenn es bis auf die paar kleinen Knoten keinerlei Veränderungen gibt, dann würd ich es wohl selber essen, also nicht unbedingt verkaufen.
 
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Hallo Veti,

danke nochmal für deine Antwort. Das ganze Reh nochmal anschauen ist schwierig, da schon zerlegt. Die Lunge liegt im Wald, war aber unauffällig. Habe gerade noch ein Lymphknoten am Blatt gefunden und diesen aufgeschnitten. Hoffe ist auf dem Foto einigermaßen zu erkennen.
Die Gelenke sind nicht entzündet oder sonstwie auffällig

Hier mal ein Foto des Lymphknotens, nicht wirklich scharf, aber bei dem kleinen Dings bekomm ich nicht besser hin.
 
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Bei dem Lymphknoten erkennt man nicht viel. Wenn sonst alles unauffällig war, spricht eigentlich nichts dagegen das Wildbret zu verwenden. Aus Sicherheit würde ich es wohl aber trotzdem eher zum Eigenverbrauch nehmen, da bin ich persönlich immer etwas über vorsichtig.
 
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Hallo zusammen,

für die dies interessiert, hier das Amtliche Ergebniss:

Pathologisch-anatomischer Befund
Geringgradige, multifokale, weiße Herde in Milz und Leber.
Pathologisch-histologischer Befund (feingewebliche Untersuchung)
Methode: Formalinfixierung, Paraffineinbettung, HE-Färbung
Milz, Leber
geringgradige Entzündung
(multifokale, subakute, pyogranulomatöse Splenitis bzw. Hepatitis);
Lunge
mittelgradige, multifokale Hyperplasie der glatten Bronchialmuskulatur;
Niere
ohne besonderen Befund.

Mikrobiologischer Befund
Methode: Aerobe Direktkultur
Leber Bakterienwachstum nicht nachgewiesen
Lunge Bakterienwachstum nicht nachgewiesen
Milz Bakterienwachstum nicht nachgewiesen
Niere Bakterienwachstum nicht nachgewiesen

Zusammenfassende Beurteilunq
Hauptbefund bei den zur Untersuchung eingesandten Organe eines weiblichen Rehs war eine
pyogranulomatöse Entzündung von Milz und Leber. Bakterien wurden hieraus nicht nachgewiesen,
mit einiger Wahrscheinlichkeit lag hier eine Durchwanderung durch Parasiten vor. Die Lunge wies
eine Hyperplasie der glatten Bronchialmuskulatur auf, möglichenreise liegt hier eine zurückliegende
Infektion durch Lungenwürmern zugrunde.
 
A

anonym

Guest
Ich grabe mal den alten Fred hier aus.

Wie sieht es mit dem Verzehr einer Schweineleber mit ein paar wenigen Parasitenknötchen aus?
Wer hier wegen sowas schon mal den Löffel abgegeben hat, bitte melden... :biggrin:
Nein, Spaß beiseite, die Frage war ernst gemeint. Ähnliches Bild wie oben beim Reh, nur eben Wildschwein. Die kleinen Knötchen sind wie oben klar abgegrenzt und ein wenig granulär/kalkig beim Rausschärfen.
 
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Wenn du sowas essen magst!
Nach ordendlicher und ausreichender Erhitzung zur Denaturierung der Eiweiße der Parasiten sollte es zumindest keine gesundheitlichen Probleme geben.
In Verkehr solltest du sowas aber nicht bringen, auch vom Verzehr mit Gästen würde ich abraten.


Waidmannsheil Lucas
 
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Wie sieht es mit dem Verzehr einer Schweineleber mit ein paar wenigen Parasitenknötchen aus?

Wenn wir unsere Wildprodukte als Premiumware verkaufen wollen, stellt sich diese Frage nicht.

Bei einer Fleischuntersuchung, die den Namen auch verdient, wird eine Leber mit "Milk-Spots" sicherlich verworfen. Wenn das Stück selber keine besonderen Merkmale zeigt, kann es ohne Bedenken verwertet werden.

Googeln nach "milk spots" hilft vielleicht auch weiter........
 
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Dann kannst du es auch 2 Tage in die Sonne legen bevor du dein Wildbret isst, zumindest wenn du es gut durchgarst. Ich persönlich würde sie nicht essen. Zumindest nicht, wenn es nicht um Leben und Tod geht.

Waidmannsheil Lucas
 
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