Umfrage zum Fasanenschwund

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es wäre wesentlich einfacher und würde auch mehr Antworten bringen, wenn hier eine direkte online Umfrage eingeführt würde.
 
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Die Fragen kann ich so nicht beantworten. Wir hatten vor Jahren, wann genau müsste ich
nachsehen, den Knick im Bestand bei Fasan und Rebhuhn und sind jetzt schon ein paar
Jahre auf einem konstant niedrigen level.
 
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Hat die Umfrage ein Praktikant zusammengestellt?

Ich kann euch einen Tipp geben:
Landwirtschaftliche Bewirtschaftung
Biotop
Witterung
Predatoren
Seuchenzüge
Daran hängt der Niederwildbesatz.

Wenn man unsere alten Jäger fragt:
Früher war alles besser!
Da haben sie 1000 Stück geschossen.
(und wenn man die Statistiken anschaut: nur wenige Jahre lang)
 
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Barry07 schrieb:
Hat die Umfrage ein Praktikant zusammengestellt?

Ich kann euch einen Tipp geben:
Landwirtschaftliche Bewirtschaftung
Biotop
Witterung
Predatoren
Seuchenzüge
Daran hängt der Niederwildbesatz.

Wenn man unsere alten Jäger fragt:
Früher war alles besser!
Da haben sie 1000 Stück geschossen.
(und wenn man die Statistiken anschaut: nur wenige Jahre lang)
und dann noch die Kastelfasanen abziehen ;)
 
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Nationalpark Wattenmeer bei Greetsiel, zum Teil erinnern die Flächen an die alten Hellerweiden. Kein Dünger, kein Mähen, kein Mais, keine Gülle, Flächen von 20-30 ha, die zum Teil intensiv beweidet werden. Vor 20 Jahren lagen bei einer Treibjagd leicht 80-100 Hasen auf der Strecke. Heute würden keine 10 Hasen mehr zur Strecke kommen, auch Fasane sind nur noch vereinzelt da.

Von 1938-1939 ist der Streckenbericht für Ostfriesland bekannt. Die Hasen und Fasanenstrecke liegt 2 1/2 mal höher als im Reichsdurchschnitt.
Wenn ich keine Unterschiede in den Kreisen mache, errechnet sich für den Altkreis Aurich folgende Strecke:
Hase Fasan Ente Gänse Fuchs Rehwild
1938/39 8000 2900 1830 120 57 113

Ende 1978 beginnt die Schneekatastrophe und dauert bis Mitte März.
Der letzte Streckenbericht davor:
Hase Fasan Ente Fuchs
1978/79 2629 2216 1145 310

Das Jahr danach zeigt deutlich die Auswirkungen, aber eigentlich erholt sich der Bestand erstaunlich schnell:
Hase Fasan Ente Fuchs
1979/80 1621 1617 1452 211
1980/81 2616 2552 1434 217
1981/82 3662 2132 2062 275

Eine starke Reduzierung des Bestandes kann sich innerhalb von zwei Jahren völlig erneuern. Beim Hasen hatte sie sich verdoppelt.
Auch wenn eingeschränkt gesagt werden muss, dass die Bejagung 80/81 sicher zurückhaltend erfolgte. Stimmen jedoch die Faktoren im Frühjahr, kommt es zu einer schnellen Erholung.
Von 1982-1983 bis zum Jagdjahr 1999-2000 wurden im Durchschnitt
2412 Hasen und 1629 Fasane erlegt. Das sind 27 Hähne pro 1000 ha.
Von 2001-2009 wurden im Durchschnitt 2812 Hasen und 2996 Fasane erlegt.

Das sind 50 Hähne pro 1000 ha.

Was bewirkte diese enorme Steigerung beim Fasan von 2001 bis 2009 ?

Dann der Einbruch, der sich sicher noch in 2012-2013 fortsetzt!
Hase Fasan Ente Fuchs
2010/11 2118 1524 3071 509
2011/12 2062 1426 2870 564

Jetzt sind wir bei 24 Hähne je 1000 ha. Allerdings wurde diese Zahl in den Jahren 87/88, 88/89, 91/92 noch deutlich unterschritten.
Festzuhalten bleibt im Altkreis Aurich eine generelle Veränderung besonders beim Fasan, die zu den am häufigsten geäußerten Vermutungen des Rückgangs nicht passen will.
Mais, Biogas und größere Maschinen haben besonders seit 2000 einen Aufschwung erlebt.
Flächenstilllegungen sind jedoch in den letzten Jahren stark zurückgegangen.
.
Auch bei den Enten ist eine starke Steigerung erfolgt, die jedoch in den letzten Jahren wieder etwas zurückgegangen ist.
1938 1830 Stockenten,
1978 waren es nur 1145,
in 2005 die höchste Strecke mit 4516 Enten und 2011 wieder ein Rückgang auf 2870.

Warum eine ähnliche Entwicklung wie beim Fasan, stellt sich auch hier die Frage.
Landwirtschaft, Biogas, Flächenstilllegung dürften hier kaum eine Rolle gespielt haben.

Wie wichtig ist Statistik?

Natürlich sind allgemeine Entwicklungen deutlich erkennbar. Aber weiterhin sind unsere Wissenschaftler nicht in der Lage, diese zum Teil gravierenden Veränderungen zu erklären.
Teilweise trägt auch die Statistik bei, verwirrend zu wirken.
Es gibt durchaus 10 zusammenhängende gute Reviere und 10 schwache Reviere ohne große Unterschiede im Biotop und der Bejagung.

Der Besatz an Hasen und Fasanen wird zusammengezählt und dann umgerechnet. Jegliches „Spielen“ mit diesen Zahlen verfälscht alles.

Die Wissenschaft scheint aber überfordert, diese Unterschiede zu erklären.
 
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vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag
gerade die Strecke beim Fuchs von 38/39 zu 11/12 finde ich interessant
57 zu 564 dies ist eine Verzehnfachung
 
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Der flächendeckende Besatzrückgang ist mit normalen Faktoren (Prädation; Wetter) nicht mehr zu erklären - zu dem Ergebnis kommt auch der Bericht in der neuesten WuH. Virenseuchenzug halten die da für den maßgeblichen Faktor - auch die Amselbestände sind etwa virenbedingt in den letzten 3 Jahren total eingebrochen. Woher kommen aber diese Viren? Mein Verdacht: aus den Biogasanlagen, großflächig ausgestreut imm Frühjahr. Anders kann man dieses neue Phänomen nicht mehr erklären.
 
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Zur Aufstellung von Claas:

Ich lese eine Veränderung in den Zahlen, die mich etwas irritiert:
1938: weniger als 60 Füchse
Ende der 70er: über 300 Füchse
2011 über 550 Füchse

Nun gib noch ordentlich Krähen drauf,
dann kann man reichlich Faktoren für die Reduktion finden.

Nur fünf Stück Lebendwild und ein bis zwei Gelege pro Prädator
(das ist sicher konservativ gerechnet).... da fehlt schon was.
Man erlegt ja nur einen Teil der Füchse. Es gibt viel mehr, als auf der Strecke liegen!
Und obendrein noch Marder, Wiesel, Iltis, Greifvögel und Störung durch Besucher...
Da braucht man keine Viren aus der Biogasanlage!
(Welche Viren produtiert die Gärung - Gasvieren??
:twisted:
 
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Da war ja auch der zweite Artikel im neuen Heft aussagekräftig :

2/3 der Hennen werden in diesem scheinbar mit Deckung reichlich versehenen Revier im Winter von durchziehenden Greifvögeln geschlagen. Das ist schon heftig.
 
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es sind sicherlich viele Faktoren die greifen
aus meiner Sicht profitieren die Greife in der heutigen Zeit auch erheblich
wenn ich mir bei uns die Hecken anschaue dann ist da nicht mehr viel mit Hecke und blüten reichem Saum. Das sind ehr Baumreihen wo oben der Greif drauf sitzt und unten vieleicht auch noch rein fliegen kann. DDT Heckenpflege Kleintierzüchter und die Jagd haben Früher die Taggreife reduziert. DDT gibtes nicht mehr, die verbliebenen Hecken bestehen fast nur noch aus Anwarten in Form von Bäumen, Kleintierzüchter sind kaum noch vorhanden und eine Jagdzeit gibtes auch nicht mehr.
Rabenvöglel wurden wie Ungeziefer behandelt
Feldwege und Gräben sind artenarm da überdüngt und nicht mehr Beweidet oder abgeflammt.
es bleibt kein Stoppel über den Winter stehen
die Tollwut hat nicht nur beim Fuchs reduziert
usw
irgendwann hat die Bahn die höchste Stelle erreicht, von da ab geht es Berg ab
 
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Von 1982-1983 bis zum Jagdjahr 1999-2000 wurden im Durchschnitt
2412 Hasen und 1629 Fasane erlegt. Das sind 27 Hähne pro 1000 ha.
Von 2001-2009 wurden im Durchschnitt 2812 Hasen und 2996 Fasane erlegt.

Das sind 50 Hähne pro 1000 ha.

Was bewirkte diese enorme Steigerung beim Fasan von 2001 bis 2009 ?

Es ist doch so, dass alle landwirtschaftlichen Faktoren seit 2000 schon angestiegen sind.

Der einzige Unterschied, den ich erkennen kann, ist der Rückgang der Flächenstillegungen.

Aber wenn das der Grund ist, dürfte es keinen Rückgang in den Flächen ohne landwirtschaftliche Nutzung geben.

Ganz klar ist die Prädation ein entscheidender Faktor!

Da wo gut gearbeitet wird ist der Rückgang auch deutlich geringer. Leider stellt das keine Statistik fest, da sie immer z.B. ganz Ostfriesland sieht, aber nicht die 20 guten Reviere allein betrachtet.

Der generelle Rückgang kann aus meiner Sicht damit wenig zu tun haben.

Auch in den Revieren mit guter Prädatorenbejagung ist ein Rückgang auf höherem Niveau erfolgt.

Bei den Kaninchen sind klar Seuchen für den Rückgang verantwortlich.

Ähnliche Vermutungen kommen einen natürlich für den Fasan.

Ich glaube aber fast, dass bis jetzt es nicht ausgeschlossen ist, dass es sich um die ganz normalen Schwankungen handelt, die über Jahrzehnte da sind.

Ausgeschlossen ist auch nicht, dass bis vor 10 Jahren Aussetzen von Fasanen sehr üblich war und heute längst nicht mehr in dem Maße praktiziert wird.

Tatsächlich habe ich keine Ahnung woran es liegt :no: Viele oft geäußerten Vermutungen mir aber durch Nachdenken etwas subjekt geworden sind.
 
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mit der Flächenstilllegung könntest Du recht haben
das ging 2000 los und brach meines Wissens dann 2008 ein
auch war 2008 das mit dem Spritzmittel und den Bienen
 
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marterhund schrieb:
mit der Flächenstilllegung könntest Du recht haben
das ging 2000 los und brach meines Wissens dann 2008 ein
auch war 2008 das mit dem Spritzmittel und den Bienen

In Gebieten ohne landwirtschaftliche Nutzung dürfte es dann aber keinen Rückgang geben.

Der Rückgang ist ja auch beim Hasen da. Er ist aber sehr Standorttreu und dürfte in Naturschutzgebieten, die ja in manchen Bereichen recht großflächig ohne landwirtschaftliche Bearbeitung sind nicht mit Spritzmittel in Berührung gekommen sein.

Bakterien oder Viren dürften sich aber auch da verbreiten.
 

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