Nationalpark Wattenmeer bei Greetsiel, zum Teil erinnern die Flächen an die alten Hellerweiden. Kein Dünger, kein Mähen, kein Mais, keine Gülle, Flächen von 20-30 ha, die zum Teil intensiv beweidet werden. Vor 20 Jahren lagen bei einer Treibjagd leicht 80-100 Hasen auf der Strecke. Heute würden keine 10 Hasen mehr zur Strecke kommen, auch Fasane sind nur noch vereinzelt da.
Von 1938-1939 ist der Streckenbericht für Ostfriesland bekannt. Die Hasen und Fasanenstrecke liegt 2 1/2 mal höher als im Reichsdurchschnitt.
Wenn ich keine Unterschiede in den Kreisen mache, errechnet sich für den Altkreis Aurich folgende Strecke:
Hase Fasan Ente Gänse Fuchs Rehwild
1938/39 8000 2900 1830 120 57 113
Ende 1978 beginnt die Schneekatastrophe und dauert bis Mitte März.
Der letzte Streckenbericht davor:
Hase Fasan Ente Fuchs
1978/79 2629 2216 1145 310
Das Jahr danach zeigt deutlich die Auswirkungen, aber eigentlich erholt sich der Bestand erstaunlich schnell:
Hase Fasan Ente Fuchs
1979/80 1621 1617 1452 211
1980/81 2616 2552 1434 217
1981/82 3662 2132 2062 275
Eine starke Reduzierung des Bestandes kann sich innerhalb von zwei Jahren völlig erneuern. Beim Hasen hatte sie sich verdoppelt.
Auch wenn eingeschränkt gesagt werden muss, dass die Bejagung 80/81 sicher zurückhaltend erfolgte. Stimmen jedoch die Faktoren im Frühjahr, kommt es zu einer schnellen Erholung.
Von 1982-1983 bis zum Jagdjahr 1999-2000 wurden im Durchschnitt
2412 Hasen und 1629 Fasane erlegt. Das sind 27 Hähne pro 1000 ha.
Von 2001-2009 wurden im Durchschnitt 2812 Hasen und 2996 Fasane erlegt.
Das sind 50 Hähne pro 1000 ha.
Was bewirkte diese enorme Steigerung beim Fasan von 2001 bis 2009 ?
Dann der Einbruch, der sich sicher noch in 2012-2013 fortsetzt!
Hase Fasan Ente Fuchs
2010/11 2118 1524 3071 509
2011/12 2062 1426 2870 564
Jetzt sind wir bei 24 Hähne je 1000 ha. Allerdings wurde diese Zahl in den Jahren 87/88, 88/89, 91/92 noch deutlich unterschritten.
Festzuhalten bleibt im Altkreis Aurich eine generelle Veränderung besonders beim Fasan, die zu den am häufigsten geäußerten Vermutungen des Rückgangs nicht passen will.
Mais, Biogas und größere Maschinen haben besonders seit 2000 einen Aufschwung erlebt.
Flächenstilllegungen sind jedoch in den letzten Jahren stark zurückgegangen.
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Auch bei den Enten ist eine starke Steigerung erfolgt, die jedoch in den letzten Jahren wieder etwas zurückgegangen ist.
1938 1830 Stockenten,
1978 waren es nur 1145,
in 2005 die höchste Strecke mit 4516 Enten und 2011 wieder ein Rückgang auf 2870.
Warum eine ähnliche Entwicklung wie beim Fasan, stellt sich auch hier die Frage.
Landwirtschaft, Biogas, Flächenstilllegung dürften hier kaum eine Rolle gespielt haben.
Wie wichtig ist Statistik?
Natürlich sind allgemeine Entwicklungen deutlich erkennbar. Aber weiterhin sind unsere Wissenschaftler nicht in der Lage, diese zum Teil gravierenden Veränderungen zu erklären.
Teilweise trägt auch die Statistik bei, verwirrend zu wirken.
Es gibt durchaus 10 zusammenhängende gute Reviere und 10 schwache Reviere ohne große Unterschiede im Biotop und der Bejagung.
Der Besatz an Hasen und Fasanen wird zusammengezählt und dann umgerechnet. Jegliches „Spielen“ mit diesen Zahlen verfälscht alles.
Die Wissenschaft scheint aber überfordert, diese Unterschiede zu erklären.