Afrikaliteratur, die sich lohnt

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Moin,

Brian Nicholson - Großwildjagd im alten Afrika

Das Buch ist jeden Cent wert, finde ich.

und wie.
Habe es zu Weihnachten geschenkt bekommen und in einem Rutsch durchgelesen.
Letzter "weißer" Chief Game Warden des Selous .
Sensationelles Leben eine Mannes der "nur" Wildhüter sein wollte um im Busch zu leben,die Jagdführung aufgab, da er keine Lust hatte sich mit der Vollpfosten-Ostküstenelite und dem Adel auf Safari abzuquälen .
Herausgeber der deutschen Fassung ist Rolf Baldus,wo der mitmischt ist immer Qulität dabei.
Absolute Kaufempfehlung auch meinerseits.

"Pori Tupu", da hält sich meine Begeisterung in Grenzen.
Muss man nicht gelesen haben.König ging nach der Wende nach Südafrika dann verlieren sich die Spuren.
Was er nicht so rauslässt ist, warum er während des Krieges nicht interniert wurde ,die Briten waren da normalerweise kompromisslos,die haben in den Kolonien sogar den Deutschen Schäferhund umgetauft .
König bekam noch einen Job.
Ein braves Buch,aber nix außergewöhnliches.


Noch ein Tip:

"die letzten Bisons" von Michel Plunke.
Handelt vom Jagd und Naturschutz zur Rettung des amerikanischen Bisons,letztes Drittel 19. Jahrhundert,federführend George Grinell.
Kurzweilig.Großartig.Einmalig.
Vertraut mir.
Gutes Neues Euch
KF
 
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Hier https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=11875906X

findet man die Literatur eines zu Unrecht Vergessenen, Hans Hermann Schomburgk, der einige faszinierende Jagd- und Reisebücher über Afrika geschrieben hat. Er war auch schon Tierfänger für Hagenbeck und einer der ersten Naturfilmer überhaupt. Der Zeitgeist gebietet es offensichtlich zu behaupten, er habe vor dem 1. Weltkrieg aufgehört zu jagen, was unwahr ist. Er konnte damals nur nicht mehr von der Elfenbeinjagd leben, weil die Jagdgesetze in den Kolonien, allen voran in Tanganjika, durchgesetzt wurden und er als Deutscher genauer beobachtet wurde, als z.B. englische, belgische oder französische Elfenbeinjäger.

Gruß,

Mbogo
 
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Anhang anzeigen 58869
Für alle Afrika-Fans, die neben dem literarischen Erlebnis auch was fürs Auge mögen, seinen mit "Im Lande meiner Modelle"auch die Erinnerungen des Berliner Tiermalers Wilhelm Kuhnert empfohlen. Gibts zumeist bei mehreren Anbietern im antiquarischen Buchhandel.

Kuhnert führte, u.a. im Bereich des damaligen Deutsch-Ostafrikas, neben seiner Staffelei auch die Büchse, mit der er, wie damals üblich, die Fleisch-Versorgung seiner Safari-Gruppe sicherstellte. Im Vordergrund seines schriftlichen Berichtes stehen stimmungsvolle Beschreibungen von Prischgängen auf einzelne Tierarten aber auch allgemein interessantes über die damaligen Lebenssituationen in diesem Schutzgebiet.

Seine Bilder sind vor allem jenen ein Begriff, die, wie ich als Kind und Jugendlicher die wunderbaren, alten Ausgaben von "Brehms Tierleben" begeistert durchstöbert haben.
Und für Interessenten, für die seine großformatigen Bilder (oftmals von Löwen, daher der Spitzname "Löwen-Kuhnert") mit inzwischen deutlich über 100K gehenden Zuschlagspreisen über dem Limit liegen... man kann immer mal wieder noch einzelne seiner zumeist vor Ort auf den Reisen entstandenen Skizzen-Blätter im Fachhandel und auf Auktionen erwerben. :cool:

Es gab dazu 2015 auch eine kleine, feine Ausstellung in der Alten Nationalgalerie zum Anlass seines 150. Geburtstages. http://www.tagesspiegel.de/kultur/der-tiermaler-wilhelm-kuhnert-mit-staffelei-und-jagdgewehr/12375782.html
Anhang anzeigen 58870
 

JMB

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"Den Kuhnert" (und ein paar andere aus der Zeit) gibt's auch als Nachdruck bei JaNa-Jagd zu "erträglichem" Preis.


WaiHei
 
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Ich habe mehrmals Kontakt mit dem Autor gehabt in der Zeit wo er noch bei Eduard Kettner Reisebüro beschäftigt war.
 
A

anonym

Guest
Afrika-Literatur - die sich lohnt

Ein Pendant zum Tiermaler und Jäger W. Kuhnert heutzutage:

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Kim Donaldson

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Kim Donaldson
Africa - An Artist´s Journal
Pavilion Books Ltd. , London, 2001
2002 deutschsprachig bei
www.frederking-und-thaler.de

Auch bei K.-U.Denker : "Jagen in Namibia" , finden sich herrliche Farbskizzen allen jagdbaren Wildes in Namibia, der Künstler Helge Denker hats gemalt.

Klar - auch die Schilderung von Jagd- und Safari-Erlebnissen kann ein "Afrika-Literatur-Ereignis" sein. zum Beispiel die zwei weithin unbekannten, hier in dieser Reihe seit 2013 noch nicht genannten Schriftsteller:
Dr. Hugo A. Bernatzig
Jagd am Blauen Nil,
Tschagguns - Wien, 1951
C.A. Koch´s Verlag Nachf., Berlin W 15
oder der Bericht von
Prof. Lutz Heck
Großwild im Etoschaland,
Ullstein Verlag AG, Berlin, 1955.

Für mich kommen vorwiegend Sachbücher, als "Afrika-Literatur, die sich lohnt" in Betracht.
Erfrischend ist es, zum Beispiel zur Frage "Waffen und Patronen", "Was nehm ich mit nach Africa ?" , die unterschiedlichen Ansichten nachzulesen und zu vergleichen z.B. bei:
- Swan, Botes & Smit, Hunting Africa,
- Frank Lau, Safari-Waffen und Patronen, 2013, www.epubli.de
- K.-U. Denker, Jagen in Namibia, 1994, Waffen und Kaliberfrage, S. 118 ff,
- John Taylor, African Rifles & Cartridges, 1948 u. 2014

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und weiter bei
- Pierre van der Walt, African Dangerous Game Cartridges, 2011
- Peter Flack, Hunting the African Buffalo, 2017, Kap.10 by Craig Boddington, Guns and Loads for Buffalo

Habe-die-Ehre

D.
 

JMB

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Wühle mich gerade durch Die Wahrheit im Morgenlicht
Das mit "höchstens lauwarme Kritiken" kann ich bestätigen ...
Tlw. "komischer Kram" von wegen seine vierte Frau, die nichts gegen eine afrikanische Geliebte hat ...

Aber "Die grünen Hügel Afrikas" fand ich auch nicht so besonders ...


WaiHei
 
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Und auch für "Nicht-Anglophile" erschwinglich & lesbar dank Rolf Baldus' mit vielen Bildern und Skizzen gut aufgemachter deutschen Ausgabe "B. Nicholson R.D.Baldus >Grosswildjagd im alten Afrika< Neumann-Neudamm-Verlag, 2017.
Wandersmann
 
Y

Yumitori

Guest
Und auch für "Nicht-Anglophile" erschwinglich & lesbar dank Rolf Baldus' mit vielen Bildern und Skizzen gut aufgemachter deutschen Ausgabe "B. Nicholson R.D.Baldus >Grosswildjagd im alten Afrika< Neumann-Neudamm-Verlag, 2017.
Wandersmann
Zum Gruße,
kann ich nur bestätigen, ein wirklich tolles Buch !
 
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Von Baldus

ist das Buch über den Selous sehr empfehlenswert;

des weiteren sind in den vergangenen Monaten einige Neuerscheinungen von W.D.M. Bell erschienen, eine Biographie mit eigenen Texten sowie eine Ausgabe bisher unveröffentlichter Erzählungen, deren Stoffe teilweise schon in den früheren Büchern abgehandelt wurden.

Was mich an Bell immer wieder fasziniert ist, wie scharf dieser wenig gebildete Schotte beobachtete und sich Afrika und den Afrikanern näherte, wie er mit ihnen klar kam, auch mit manchen düsteren Seiten, und wie schonungslos er Araber und Europäer im Umgang mit den Afrikanern bloßstellte. Er war darin seiner Zeit weit voraus. Parallelen zu Jim Corbett drängen sich auf.

Gruß,

Mbogo
 
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Walter Dalrymple Maitland Bell (1880–1954), known as Karamojo Bell, was a Scottish adventurer, big game hunter in East Africa,[1] soldier, decorated fighter pilot, sailor, writer, and painter.

Schotte ja , aber wenig gebildet bin ich mir nicht so sicher.
 

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