Nachsuchen bei Nacht- Euere Erfahrungen / Erlebnisse -

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Moin!

Ich beobachte bei diesen Fragen eine weit verbreitete Nicht-Beachtung statistischer Eigenheiten. :roll: Da könnte man ein ganzes Semester Statsitikvorlesung drauf aufbauen. :mrgreen:

Viele Grüße

Joe
 
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Servus Bora, du hast vollkommen recht!

Du schreibst aus der Sicht des Hundeführers, der dazu gerufen wird. Ich schreibe aus der Position des Schützen, der geschossen hat. Ich würde niemals von einem Hundeführer oder jemand anderem VERLANGEN nachts einer Schweissfährte hinterherzugehen.

Ich denke, ich habe meine Meinung zu nächtlichen Nachsuchen eindeutig dargelegt.

Natürlich kann es immer wieder böse Überraschungen geben. Wenn am Anschuss aber eindeutig Lungenfetzen und massig Schweiss da ist, meine ich mittlerweile schon bestimmen zu können, ob ich das alleine (also im Sinne mit freiwilligem Helfer ohne Hund) stemmen kann. Beim geringsten Zweifel lasse ich aber die Finger davon. Deswegen gibt es den Thread hier ja. Ich habe mich gegen eine nächtliche Suche entschieden, weil die Gefahr in dieser Situation für alle Beteiligten nicht einzuschätzen war.

Von den Eindrücken erfahrener Jäger und Hundeführer wie dir/boarhuntingdogs/FSK und und und kann jeder hier nur profitieren! Wenn ihr sagt es gibt keine sicheren Totsuchen, dann ist das so! Bei mir haben die Pirschzeichen und meine Einordnung Totsuche/ Nachsuche am nächsten Tag bis jetzt immer gepasst. Das ist zwar kein stichhaltiges Argument, aber wer mich kennt, der weiss, dass ich wirklich auf Sicherheit bedacht bin.
 
G

Gelöschtes Mitglied 4585

Guest
Vielleicht ist das von mir nicht richtig rübergekommen.
Mein Respekt vor den N-Profis und deren Hunde.
Jede Suche Glück, und ohne Schaden für Hund und Führer.
 
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Fakt ist, ein je nach Einzelfall mehr oder minder großes Restrisiko besteht bei Nacht immer. Dieses Restrisiko kann und darf man nicht einem 3. auferlegen.

Aber Fakt ist auch, wenn jedes Stück Schalenwild, dass Nachts oder in der Abenddämmerung erlegt wird und nicht am Anschuss liegt von einem anerkannten Nachsuchengespann gesucht werden muss, nur weil ein geringes Restrisiko besteht, hätten wir Jäger in Deutschland ein Riesen Problem! Egal ob bei Nachsuchen bei Nacht oder bei Tag. Diese Menge könnten die Gespanne niemals schaffen.
 
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Fakt ist, ein je nach Einzelfall mehr oder minder großes Restrisiko besteht bei Nacht immer. Dieses Restrisiko kann und darf man nicht einem 3. auferlegen.

Aber Fakt ist auch, wenn jedes Stück Schalenwild, dass Nachts oder in der Abenddämmerung erlegt wird und nicht am Anschuss liegt von einem anerkannten Nachsuchengespann gesucht werden muss, nur weil ein geringes Restrisiko besteht, hätten wir Jäger in Deutschland ein Riesen Problem! Egal ob bei Nachsuchen bei Nacht oder bei Tag. Diese Menge könnten die Gespanne niemals schaffen.

Und die Einführung von bleifreier Büchsenmunition macht das ganze sicherlich nicht einfacher!
Oder was sagen die Profis?
 
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Die entscheidende Frage ist wieder einmal:

Gibt es sichere Todsuchen?

...

Weiters frage ich mich, ob die, die hier groß von sicherer Todsuche schreiben, überhaupt beurteilen können, was da am Anschuss liegt, wenn selbst sehr erfahrene Führer oft im Nebel stochern MÜSSEN. Alles schon gesehen.

...

Wenn ich für jemanden suche, dann zu meinen Bedingungen. Es ist mein Hund, mein Risiko, daher bestimme ich...

Bora, das mit den "sicheren Totsuchen", hab ich hier "groß" geschrieben, allerdings in " ".

Mein Standpunkt ist: es gibt keine sicheren Totsuchen, deshalb ja die " ". Davon überzeugt hat mich nicht FSK oder sonst jemand, ich habe diese leidvolle Erfahrung selbst gemacht.

Dennoch ist es jagdlicher Alltag, dass ein abends geschossenes Stück noch eine Totflucht macht, auf die man nach den Pirschzeichen am Anschuss schließen kann. "Sicher" ist das nie. Gehe ich aber mit meiner Erfahrung mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit von einer Totflucht aus, wäge ich das Risiko ab und suche ggf. nach. Oder auch nicht, je nach den Umständen.

Ich muss dazu kein Nachsuchengespann rufen, da ich die Nachsuche selbst mache. Würde ich so nicht vorgehen, müsste ich einen nicht unerheblichen Teil meines Wildbrets verwerfen, da Abschüsse in der Abenddämmerung bei mir häufig sind. Die Gewinnung von Wildbret ist aber ein wesentlicher Grund meinerJagdausübung.

Vraccas hat eine gute Einstellung und alles richtig gemacht. Diejenigen, die hier sinngemäß schreiben, "ich schieße, die Verwertung ist mir aber egal, nicht mein Problem , sondern das des Pächters", bezeichne auch ich als "Aasjäger". Hätte bei mir ein Begeher haufenweise Lungenschweiß am Anschuss und würde mich als Pächter aus dieser Einstellung heraus nicht darüber informieren, damit ich selbst entscheiden kann, wäre das seine letzte Aktion bei mir gewesen.

Die Einstellung von FSK und co. als Nachsuchenführer verstehe und respektiere ich. Ich selbst mache es in vermeintlich "sicheren"
 
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...Fällen anders.

Am Ende muss es halt jeder selbst entscheiden und es ist vermutlich auch eine Frage der persönlichen Risikobereitschaft. Wie in vielen anderen Lebenslagen.
 
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Mal was Metaphysisches. Männer wie FSK 300 haben in ihrer Jugend viel riskiert und viel riskieren wollen. Profis. (Die Fernspähkompanien waren neben der Militärverbindungsmission und der Militärinspektion die wesentlichen ausbildungsrelevaten Bedrohungen für den Spezi der NVA. Ich hatte selbst mit MVM und MI zu tun.)
Aber jeder Krieger findet irgendwann ein liebendes Herz und zeugt Kinder. Irgendwann, spätestens bei eigenen Enkeln, wird auch aus dem ganz harten Krieger ein treu sorgender Vater, Großvater.

Fehlender Kampf wird durch Jagd kompensiert. Kameradschaft wird auf den Hund übertragen. Man wird ruhiger, gelasseneren und dadurch noch professioneller. Und man risikierte früher nicht das Leben des Kameraden. Heute nicht das des Hundes. Am langen Ende nehmen HF oftmals weichere Rassen, Züchter nehmen öfter Fehler in Härte und Schärfe in Kauf. Die Liebe zum Hund steigt. Leider. Aber es gibt auch junge Züchter. Alles hat seine Zeit.

NSF werden kompromissloser bei der Annahme von Aufträgen. Kenne ich aus eigener Erfahrung bei DJ, bin kein NSF, sonder jage noch mit meinen Hunden. Dort wo die Jagd schwierig ist, sind wir zu Haus. Dort wo sie riskant wird, sind wir dabei. Dort, wo sie unprofessionell wird, waren wir einmal und nie wieder.

Es geht im Kern ums Überleben, gesund heimkommen, wieder rausgehen. Warum sollte man für Männer die Kastanien aus dem Feuer holen, die hinsichtlich ihrer Erfahrung Spruze sind, deren Auftreten jedoch jeden Schuldenmajor vor Neid erblassen lassen würden?

Jungs, denkt mal dran. Ein in der Nacht von der Wade zum Sack - zack, zack - aufgeschlitztes Bein heilt wie lange? Mit multiresistenten Keimen infiziert und vom Karbolmäuschen nicht erkannt dauert es zusätzlich noch einmal... Wer ist unabhängiger Jäger und kann sich wochenlangen Arbeitsausfall leisten, weil er Rentier ist?

Hut ab ab zum Gebet für alle, die nicht weise genug waren und es auch noch nicht heute sind, vorausschauend zu denken und auch mal "Nein!" zu sagen.
 
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Mal was Metaphysisches. ...
Fehlender Kampf wird durch Jagd kompensiert. Kameradschaft wird auf den Hund übertragen. ...
Es geht im Kern ums Überleben, gesund heimkommen, wieder rausgehen...
Hut ab ab zum Gebet für alle, ...
Ab und zu frage ich mich, was Du so rauchst... :biggrin::biggrin:

Aber hey, ich lese es gern, es macht Spass, das nachzuvollziehen und ein bisschen inspirierts mich auch. Aber trotzdem evtl ein bisschen weniger rauchen. ;)
 
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mal was metaphysisches. Männer wie fsk 300 haben in ihrer jugend viel riskiert und viel riskieren wollen. Profis. ...

... Hut ab ab zum gebet für alle, die nicht weise genug waren und es auch noch nicht heute sind, vorausschauend zu denken und auch mal "nein!" zu sagen.

premium posting!
 
A

anonym

Guest
Bora, das mit den "sicheren Totsuchen", hab ich hier "groß" geschrieben, allerdings in " ".

Mein Standpunkt ist: es gibt keine sicheren Totsuchen, deshalb ja die " ".

Hatte ich überlesen.

Ich denke, in der Diskussion wird ein Fehler gemacht. Es wird alles Wild über den Kamm geschoren und pauschaliert. Es ist immer noch ein Unterschied, ob ich ein Kitz oder eine Sau mit 48 kg nachsuche.
 
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:biggrin: Was hat das mit Drückeberger zu tun ? Er schreibt schon pathetisch :roll: denke nicht das man hier Verbindungen vom FSK zum NSF findet, im allgemeinen meine ich jetzt, die einzelne Person kann schon sein ;-) .
Der thread wird immer besser.:roll:
Grüße Günter
Anhang anzeigen 39583:cool:
 
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Lieber Dude,
wenn Du hier noch mitliest: Verzweifle nicht! Hier schreiben nicht nur Drückeberger und Weibsbilder, sondern auch noch ganze Kerle! :biggrin:


Waidmanns Gruß

Vraccas (, der ob der sich anbahnenden Schwanzvergleiche auch einen Teil seiner dienstlichen Erfolge da lässt. Nicht dass noch einer denkt ich hätte die Sau nicht nachgesucht, weil ich keinen Schneid hätte :p )


Mal ehrlich, ich klink mich aus. jeder hat seine Meinung klar deutlich gemacht und ich finde man kann einen deutlichen Trend ausmachen. Danke für alle Postings!
 

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