Moin,
ob deie 9,3x64 ein Jahrhundertkaliber ist, weiss ich nicht wirklich, genaugenommen ist es mir auch gleich. Ich erbete von meinem Vater eine Sauer 80 in diesem Kaliber, 65 cm-Lauf, Kahles 8x56 Stahl montiert mit SEM; leider war, wie an anderer Stelle erwähnt, mein Vater ca. 15 cm länger gewachsen als ich und so musste ich die Waffe nach den ersten Versuchen erst mal am Schaft kürzen lassen; die Kürzung alleine brachte aber nur insoweit etwas, als dass ich die Waffe am Schiesstisch und wenn es auf der Jagd nicht eilt, gut beherrsche - denn auch Senkung und Schränkung stimmen nicht wirklich. Derzeit bin ich in Verhandlung mit verschiedenen Schäftern, denn die Fa. Sauer hat sich als nicht sehr kooperativ erwiesen.
Mit den letzten ca. 30 Schuss aus Vaters Munitionsschrank habe ich aber die (gekürzte) Waffe lieben gelernt, blitzsaubere Schussleistung, ohne Gefummel und Taschenrechner auch noch bis knapp 200m ohne grosse Anstrengung in der Lage, einen schnürenden Fuchs zu strecken (mehrfach beim Nachtansitz auf Sauen praktiziert); man muss allerdings akzeptieren, dass sie einen "herzt". Ich bin nicht empfindlich, also was soll's...-
Nein, ich bin kein Wiederlader; die Munition ist teuer, macht insoweit nichts, als dass es mir die Sache wert ist.
Mit der TUG hat Vater relativ vleil, ich ein paar Stücke Rehwild gestreckt, keinerlei Probleme mit Wildpretentwertung, denn alles ist relativ - abgesehen davon, wenn man nicht gerade die Blattschaufel an der dicksten Stelle erwischt, passiert wirklich nicht viel, das TUG macht offenbar erst spät "auf", aber ich habe zu wenig Erfahrungswerte für verschiedene Entfernungen.
Die Laborierung mit dem DK-Geschoss ist "weicher" in der Schulter (logischerweise), aber aus meiner Waffe nicht ganz so präzise, ich werde also bei der Lab. mit TUG bleiben.
Ich freue mich auf die "Vollendung" d i e s e s Waffentraums mit Maßschaft und einem zweiten Zielfernrohr (Umbau auf SWM und Schmidt & Bender, 1,5-8x42).
Doch, an die Waffenlänge "über Kopf" muss man sich gewöhnen - aber was soll's.
Natürlich muss man als "Fan" auch Nachteile der Patrone nennen können - aber vom Preis mal abgesehen, sehe ich keine.
Ob man eine Patrone braucht oder nicht, ist für mich - wie bei allen anderen Gegenständen des (jägerischen, aber nicht nur) Lebens eine Frage, die sich nicht stellt - denn ich stelle mir diese Frage ausschließlich bei Gegenständen, die ich n i c h t gerne habe oder für die ich keine Leidenschaft empfinde.
Sollte ich jemals anfangen, eine Kauf- oder Besitzentscheidung mit "braucht man das?" zu beginnen, hat sich der Spass am Leben schon erledigt.
Ganz abgesehen davon, dass die 9,3x64 auch nicht für Verwendung in D konstruiert wurde.
Die 9,3x64 ist wie ein Porsche 911 - man braucht ihn nicht wirklich - aber wenn man ihn(sie) einmal hat fahren (schiessen) dürfen, dann mag man nicht mehr auf sie verzichten.
Schön, dass es diesen Fan-Club gibt, dem ich hiermit gerne beitrete....:cheers:
Habe die Ehre und
Waidmannsheil