Allerdings ist die .375 H&H schon so monströs, da denkt man sich die Briten seien zu kurz gekommen und müssten das durch die Patrone ausgleichen.
Oder sie entsprach der Größe ihrer Kolonien - da waren wir ja zu kurz gekommen. ;-)
Anyway - wenige Jahre nach der "Geburt" der .375 war's ohnehin vorbei mit unseren Kolonien. :sad:
Und schließlich noch der Spleen mit dem unsinnigen Gürtel...war die Hülse eigentlich noch für Kordit gedacht?
Aha! Spleen und unsinnig also.
Die .375 ist auf absolute Zuverlässigkeit getrimmt - für eine DG-Patrone ein Muss.
Bezüglich Kordit bin ich nicht ganz sicher, aber auch die anderen Nitropulver waren damals wesentlich temperaturempfindlicher, als die heutigen.
Deswegen hat man die Hülse ziemlich konisch geformt, damit sie sich beim Ausziehen schneller von der Lagerwandung löst.
Genau so musste auch die Zündung absolut sicher gestellt sein.
Da die damaligen Fertigungstoleranzen (bei Waffen und Hülsen) wohl noch deutlich größer waren, als heute wurde der VA über den sehr kurzen Abstand von Hülsenboden zu Gürtelvorderseite gebildet; ohne den Gürtel bestünde die Gefahr, dass eine (zu) kleine Patrone in einem (zu) großen Lager so weit nach vorne rutscht, dass der Schlagbolzen das ZH nicht mehr richtig zünden kann.
Die Mär von Problemen mit dem Gürtel in Repetierern scheint mir eher in deutschen Jagd- u. Waffenzeitschriften aufzutreten, als in der afrikanischen Praxis.
Könnte aus derselben Ecke stammen, wie die "Entladestellung" bei der Sicherung des 98er.
(Die Geschichten über niedergemetzelte britische, kanadische, australische u. neuseeländische Infanterieregimenter sind ja auch Legion - und bloß weil sie diese blöde .303er Randpatrone verwendeten, die ständig Zuführprobleme hatten.)
Klar gab es zur selben Zeit auch Patronen, die keinen Gürtel hatten - die .416 Rigby z.B.:
Deutlich geringerer Gasdruck und eine monströse Hülse.
Von mir aus sollte jeder Jäger gerne einen Mauser 98er im Schrank haben und wenn, warum dann nicht auch im dafür geschaffenen besten Kaliber 9,3x64! :thumbup:
Besten Kaliber wofür?
Monsterrehe und hochkapitale Frischlinge von den Ausmaßen eines Lord Derby Elands?
Angewöhnen von Schussscheue und Mucken?
Gibt es überhaupt ein universelles "bestes Kaliber"?
Ich will Euch Eure Euphorie ja nicht madig machen, aber so ganz sollte die Objektivität dann doch nicht verloren gehen.
Die 9,3x64 war nie als Universalkaliber gedacht und auch nie für Mitteleuropa.
WaiHei