Ich muss ja hier seit n paar Jahren auch bleifrei. Warum versteh ich nicht.
1. Ich lasse nur das Gescheide zurück. In 19 von 20 Fällen ist da nix vom Geschoss drin. Seeadler hier Fehlanzeige!
2. Lunge, Herz, Zwerchfell... bekommen bei mir die Hünd.
3. Die Tötungswirkung ist (nachdem ich einige verschiedene Labos durchgetestet hab) vergleichbar. Da ich immer nen Hund dabei hab, ist es auch wurscht, ob die Stücke noch etwas rennen. Allerdings: Sichere Pirschzeichen kann man mit (meiner) BF- Labo (308, 130gr, TTSX) nicht immer erwarten. Wenn die Stücke liegen sollen, dann halt ich halt aufs Blatt oder auf ZNS.
4. Der ehem. Truppenübungsplatz ist mit Bleimun und anderem verseucht, da kommt's auf die Handvoll Geschosse aus meiner Büchse auch nimmer an.
Anders seh ich die Situation bei Gesellschaftsjagden beim Bund: Bei DJ laufen die Stücke mit BF nach meiner Erfahrung noch weiter als mit Blei. Wenn die mit gutem Schuss es noch in die Deckung schaffen und ich zwei "ungeklärte" Anschüsse hab, hör ich auf. Das kostet Strecke! Zudem wird (nicht auf allen, aber zumindest bei den schwarzwildlastigen DJ) zentral aufgebrochen und die Aufbrüche entsorgt. So What??? Welcher Greifvogel soll sich damit vergiften?
Zu den Böden: Das Militär verballert(e) jede Menge Munition mit Blei und anderem nicht ganz harmlosem Zeug. Die Militaristen können das besser beurteilen...
Zum Fleisch: Ich weiß nicht wie Ihr das handhabt, ich schneide den Wundkanal immer großräumig aus. Wo Sulz ist, wird der weggeschnitten.
Im Moment handhabe ich es wie folgt: Ansitz immer bleifrei. DJ nur dort bleifrei, wo ich muss. (etwa 10% der DJ). Da wird dann halt die Kanone umgeschossen und hinterher wieder zurück auf die bleihaltige Mun.
Wer bleifrei jagen möchte, soll es tun. Es geht, aber es ist nicht einfach. Ich mach es nur, weil ich muss. Die Argumente sind IMHO zu 98% an den Haaren herbei gezogen...