Ich spiele mit dem Gesanken mir vielleicht nächstes Jahr wenn alles passt einen Hund für die Jagd zu zu legen.Die Deutschen Bracken gefallen mir optisch sehr gut, kommen ursprünglich aus der Region wo ich wohne und würden wahrscheinlich sehr gut ins Anforderungsprofil was ich mir vorstelle passen. Es besteht nur etwas die Angst auf einmal einen Hund zu bekommen der ein Fernaufklärer ist und 5 Reviere wo anders am jagen ist und dauerhaft nach jeder Jagd fehlt und eventuell tagelang verschwunden ist. Klar das kann bei jeder Stöberhundrasse vorkommen, allerdings nehmen solche Leute ihren Hund nicht mehr mit auf Jagd oder sind vielleicht auch nicht mehr gern gesehen. Ein Bekannter von mir führt einen Beagle der auch unglaublich weit geht und deshalb auch meist Zuhause gelassen wird statt mit zur Jagd genommen. Was bringt mir das wenn ich einen Hund habe den ich nicht nutzen kann. Ist auch schlecht und meiner Meinung nicht artgerecht wenn der Hund im Zwinger oder Haus vergammelt statt jagdlich genutzt zu werden.
Zunächst muss ich bhd Recht geben: Du solltest Dein Anforderungsprofil einmal näher aufschlüsseln!
Grundsätzlich bekommt man immer den Hund den man sich selbst "macht" - d.h. die tatsächliche Jagdweise des Hundes ergibt sich (nicht nur, aber)
v.a. durch das jeweilige Einjagen. Allerdings ist dabei die Veranlagung des Hundes durchaus zu berücksichtigen, daraus ergibt sich nämlich der notwendige Aufwand beim Einjagen.
Es soll z.B. Leute geben, die Bracken mit aller Gewalt "kurz" machen, d.h. so führen, dass sie quasi unter der Flinte jagen. Keine Frage, das ist machbar! Allerdings missachtet diese Arbeitsweise die grundsätzliche Veranlagung der Bracken (und die sich daraus ergebenden jagdlichen Vorteile), gerne etwas weiter zu gehen (Ebenso würde es den Veranlagungen eines Vorstehhundes widersprechen, diesen vom Stand aus zur weiträumigen Suche nach Brackenmanier zu schicken). Der Aufwand, Bracken und Dachsbracken "kurz" zu machen, ist zudem höher, als der, ihre Anlagen auszunutzen und die (Einarbeitungs- und) Einsatzweise den Anlagen des Hundes entsprechend anzupassen.
Um den jetzt zwangsläufig sich ergebenden Gegenargumenten eines einzelnen hier häufiger postenden HF gleich entgegen zu treten: Auch das Argument, der Einsatz des einzeln eingesetzten und weit jagenden Hundes sei "nicht artgerecht", ist natürlich insofern Unfug, weil es genau den gleichen Fehler als regelmäßig unterstellt, den Du in Deiner Beschreibung auch aufführst: Weit jagen = ohne Führerbindung jagen! Derartige Unterstellungen zeugen lediglich von wenig Erfahrung und noch weniger Assoziationsvermögen.
Darüber hinaus ist die Definition von "Fernaufklärer" durchaus relativ. Bekommt der eine (oft aus dem Vorstehhundelager stammende) HF schon Angstzustände, wenn der Hund sich länger als 10 Minuten und weiter als 300 m entfernt, ist es dem anderen äußerst lästig, wenn der Hund alle 10 Minuten zum Stand zurück kommt und dabei praktisch regelmäßig den eigenen Stand und den der Nachbarn wildrein hält.
Schauermärchen, nach denen diese oder jene Hundrasse nur in Nachbarrevieren jagt und grundsätzlich tagelang weg bleibt, sind vollkommen schwachsinnig - sie zeigen höchstens das Unvermögen des einzenen HF, seine/n Hund/e passend einzujagen.
Für Dich als Hundeführer sollte entscheidend sein, welche jagdlichen Einsatz-Möglichkeiten DU hast - und damit sind wir wieder bei Satz 1!