Schwarzwildkirrung: Tipps und Tricks

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Hallo Waidleute,

ich wollte mal, ohne nur eine konkrete Frage zu beantworten, einen Theard über die Kirrung starten.
Mich würde interessieren, wie Eure Kirrungen so aussehen, was für Tricks Ihr schon angewendet habt (Lockstoffe etc.) und welche positiven und negativen Erfahrungen Ihr sammeln konntet.

Klar ist nicht überall alles erlaubt und klar wird nicht überall immer alles so ganz genau genommen. Das soll hier gar nicht so sehr das Thema sein. Was jeder machen darf oder will kann auch jedem selbt überlassen werden.

Ich fang mal an:
Unsere Kirrungen befinden sich so 30-50m weit von einer Kanzel entfernt. Es wird mit Mais gekirrt, der mit einer Baumscheibe abgedeckt ist, in der ein Moniereisen als Griff drinsteckt.
Entweder die Sauen gehen an die Kirrung oder sie tuen es eben nicht.
Dieses Jahr wurden die K. so gut wie gar nicht angenommen.
Vesuche mit Anis oder Lebertran im Mais waren auch kein Wundermittel und blieben beim Versuch.

Waidmannsheil
 
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Grundsätzlich kirre ich nur im Winter, da bei uns das restliche Jahr über nichts genommen wird:evil: (vielleicht hat da ja jemand Tips für mich?!:help:).
Die besten Erfahrungen habe ich mit Weizen gemacht, da er meiner Erfahrung nach deutlich schneller angenommen wird (oft schon in der 1. Nacht!) und dazu sogar etwas preiswerter ist. Die Kirrung an sich befindet sich ca. 35 m von der Kanzel entfernt. Dort ramme ich eine möglichst starke Fischtenstange ein und bestreiche sie mit Buchenholzteer.
Dann steche ich in der Nähe mit einem Spaten an einigen Flecken die Grasnarbe ab, um später den Weizen darunter zu positionieren. Dabei ist darauf zu achten einen gewissen Abstand zwischen den abgestochen Flecken zu wahren, um die Rotte so auseinanderzuziehen und besseres Schussfeld zu haben. Gerne verwende ich auch zur Abdeckung der Kirrung runde Steine ab einem Durchmesser von ca. 10 cm, da man durch das Rollen derselben gut mitbekommt, dass die Sauen am Platz sind, besonders, wenn man mal eingedöst ist.
Wenn möglich, platziere ich noch eine Wildkamera, was Zeit spart, aber nicht zwingend notwendig ist.
Beim Kirren ist weniger oft mehr, daher gehe ich mit dem Kirrgut sparsam um und gebe nur nach, was von den Sauen geholt wurde.
Das mit der Buchenholzteerstange klingt erstmal dilletantisch (da kein Malbaum im eigentlichen Sinne), hat sich aber eindeutig bewährt !

Wmh vds
 
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Noch ein kleiner Nachschub:
Wenn der Schnee relativ niedrig liegt vermische ich das Kirrgut auch gerne damit. Das Beschäftigt das Wild länger und hat mir schon einige Male geholfen.
 
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Unsere Kirrungen werden immer gut angenommen. Wir kirren die Sauen nur mit purem Mais.

An den meisten Sauenkirrungen haben wir nen Malbaum angelegt und meistens auch ne Stangensulze.

Bisher hat sich Kirrrohr und Malbaum immer gut bewährt.

Es sollten halt nicht dauernd Spaziergänger oder sonst wer über die Kirrung laufen. Die Sauen haben da ein empflindliches Näschen ;-)
 
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Wir kirren auch durch das ganze Jahr. Klar wird die Kirrung im Winter am besten angenommen, aber das Wild gewöhnt sich das Jahr über auch daran, dass es dort zumindest immer etwas gibt und kommt zum einen auch im Sommer manchmal vorbei und im Winter eben sehr zuverlässig. Auf Sauen scheint Liebstöckel (Maggi) sehr anziehend zu wirken. Ansonsten ein paar Eicheln oder Walnüsse.
Auf fast alles Wild wirken Apfelbäume (zertretene Äpfel) recht anziehend.

Ab April planen wir eine Mäuseburg bzw. einen Luderplatz. Mal schauen, wie das wirkt.
 
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Wir schmeißen den Mais in Kisten, da kommen Mäuse nicht hin ...

diesen Winter habe ich mal Apfelmais getestet, wurde schnell angenommen ... Sogar Rehe machten die kistl auf ...


aber zwecks licht noch keine sau erwischt
 
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Dann möchte ich mich hier auch mal beteiligen.

An jeder unseren Kirrungen haben wir eine Kanzel stehe. Ist für mich einfach angenehmer Nachts auf Kanzeln zu sitzen und die Sauen in den "Schießkisten" zu erwarten. Die Entfernung von Kanzel zu Kirre beträgt meist 50 Meter, die Kirrung hat einen Durchmesser von etwa 10 Meter, schlussendlich kommt eine Schussentfernung zumeist von 40-60Meter zustande. Wichtig bei der Anlage für mich ist dass über der Kirre Licht durchkommen kann und sie nicht unter einem dichten Kronendach liegt. Am Rande der Kirren lege ich gerne auf den vermutlichen wechseln Astwerk, Sträucher usw. Liegt die Kirre in Buchenbeständen (Laubwald) kann darauf verzichtet werden, Grund ist für mich dass ich das Wild anwechseln höre...bisher immer gut geklappt :)

Jeder Kirrung wird eine Salzlecke spendiert. Auf/In diese kommen die ganz normalen weißen Lecksteine ohne Zusätze. Ein schwacher Baum mit etwa 30cm BHD wird mit Buchenholzteer bestrichen. Gerne habe ich es wenn er zentral auf der Kirre steht, dies ist manchmal aber nicht machbar. Als "Deckmaterial" kommen Baumscheiben und kleine Stammabschnitte drauf wo das Kirrmaterial untergebracht wird. Sautrommeln werden entweder gekauft oder auch mal selber gebaut und finden auch Verwendung :)

Nun wären wir auch schon beim Kirrmaterial.
Hier kommt bei mir verschiedenes zum Einsatz. Unter die Baumscheiben und Stammabschnitte kommt ein Gemisch aus Mais/Weizen, wenn möglich wird dies auch noch an ein paar Stellen eingegraben. Zum Schluss wird ein Gemisch aus Weizen/Hafer über die Kirre großzügig flächig gestreut. Meist fällt dies dann unters Laub. Im Winter nun kommt noch Apfeltrester und ein paar breiträumig geschmissene Äpfel hinzu die ich günstig einer Apfelplantage abkaufte. Gerade jetzt nach der Weihnachtszeit gab es viele (Wall)Nüsse mit geschenkt...die werfe ich lieber mit auf die Kirre als Wecker :biggrin: (eine Handvoll reicht)
Hat es dann wieder geklappt kommt der Aufbruch in etwa 2-3 Portionen an verschiedenen Tagen auf die Kirre mit als "Leckerli"

Der Buchenholzteer wird in kleinen Bechern abgefüllt die an einen Baum an der Kirrung gehangen wird, der Pinsel ebenfalls. Das Kirrgut lagert meist unter der Kanzel in eingegrabenen blauen Fässern mit Metallring um ordentlich zu schließen. (Idee kam aus dem Forum hier). Die Schaufel steht in der Kanzel (die zugeschlossen wird).

Getestet habe ich immer mal wieder Maggi im Mais. Dies wurde auch gut angenommen. Wovon ich aus eigenen Tests abraten kann ist eine billig Sorte Maggi zu verwenden wie ich es z.B aus dem Marken Discount mit N hatte...die Sauen ließen den mit diesem Mittel getränkten Mais liegen, teilweise blieben sie einige Nächte sogar der Kirre fern.

Um mir Wege und unnötige Störungen kombiniert mit menschlichen Geruch auf der Kirrung zu vermeiden/ verhindern habe ich an jeder Kirrung eine Saissiger 8MP GPRS Kamera hoch in den Bäumen hängen und ordentlich getarnt.


Gejagt wird auf den Kirrungen nur wenn das Wild mehrere Tage zeitnah bestätigt wurde...bevor wir also sitzen muss das Wild "seine" Zeit gefunden haben. Somit haben wir eine sehr hohe Erfolgsquote auf den Kirrungen.

Wild was bei uns auf den Kirrungen bisher war:
-Schwarwild
-Rehwild
-Rotwild
-Muffelwild
-Raubwild (Marder, Hermelin, Dachs, Fuchs...)
-div. Federwild


P.S Im Anhang ein Bild meiner Kirre
 
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Wir kirren ganzjährig, wobei wir im Sommer ca 5 Kirrungen haben, im Winter 8-9 Stück. Manchmal gehen die Sauen auch im Sommer an die Kirrungen, manchmal nicht.
Im Winter sind sie relativ regelmäßig und gut da - also gut bejagbar.

Ich kirre mit reinem Mais. Schussdistanz ist zwischen 30- 80m je nach Ort.
Zum abdecken des Mais nehmen wir das was da ist - herumliegende Äste, Baumstumpfe etc , und schichten es über dem Mais zu einem Haufen, der gut sichtbar ist (auch wenn kein Schnee liegt).
Zusätzlich zum Maisdepot ziehen wir mit Mais auch noch einen großen Kreis um die Kirrung außen herum (Durchmesser ca 3-4m), damit sich gerade bei größeren Rotten die Stücke besser verteilen und man schneller ein freistehends Schwein beschiessen kann.
In der Nähe der Kirrung benutzen wir Buchenholzteer an einem der Baumstümpfe, und ab und zu verteilen wir "Sauwohl" - Lockpaste an einzelnen Kirrungen. Manchmal bringt das was, va wenn die Sauen sehr unregelmäßig da sind, dann hat man 3 Tage nach Anbringen bessere Chancen.

Die Kirrungen selber sind nie direkt an den Einständen, sondern immer ein STück weit entfernt. Haben die Erfahrung gemacht ,dass wenn es kracht die Sauen zwar ein paar TaGe nicht an diese Kirrung gehen, aber in ihrem Lieblingseinstand bleiben und dann eben andere Kirrungen anwechseln.
Wenn aber die Sauen zu nah an ihrem SChlafzimmer beschossen werden - ist die Dickung lange zeit "verbrannt" und es bracuht sehr lange bis wieder stabile Jagdbedingungen herrschen.
Wir kirren grundsätzlich nur weit im Wald drinnen, nicht in der nähe der Wald-Feld-Grenzen.

Kanzeln sind bei uns ein Luxus - nur eine der 9 gegenwärtigen Kirrungen hat hat eine geschlossene Kanzel. :biggrin:
Da brauchts dann für mich, die wahnsinnig leicht friert, einen Ansitzsack...

Zur jagdtaktik: in den letzten Wintern hat sich irgendwie herausgestellt, dass die Rotten meistens eine große Fresstour in der ersten Nachthälfte unternehmen, und einzelne Rotten auch nochmal zwischen 2-5Uhr morgens herumgeistern.
Je nachdem, wo man ansitzt, sitze ich entweder erste Nachthälfte (18.00- 24.00/1.00UHr, oder auch schon mal 2. Nachhälfte (23.00Uhr - 6Uhr).
Wenn es sein muss sitze ich auch schonmal durch - aber nur wenn am nöchsten Tag frei habe und nur mit Ansitzsack.
Die meisten Winter-Kirrungssauen habe ich aber zwischen 22.00 und 2Uhr bisher geschossen - also je nachdem was ich für ein Gefühl habe, bleibe ich hocken oder gehe heim...

Motto ist eben : "wer zuerst glaubt dass der andere weg ist, hat verloren"

Wenn es passt lade ich an Wochenenden auch Freunde ein, zum großen Gemeinschaftsansitz. Da sitzen wir meistens fast die ganze Nacht, 4-5 Leute. Da wird dann einiges geschossen...
 
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Kirren nur dann wen es auch Sinn macht; also nicht Äsung und Frass im Überfluss als Waldmast oder Reste der letzten Silomaisschlacht
( unbefahrbare Äcker) stehen geblieben sind.

Beste erfolge haben wir wen wir einfach einen Streifen Mais 20 Meter breit; 5 Meter lang vom Landwirt in der Ernte kaufen stehen lassen; nicht direckt an der Waldkante sondern schon so das die Sauen und anderes Wild über Freiflächen anwechseln.

Mobile Ansitzeinrichtungen; optimiert aufgestelt nach Windrichtung und Wechsel; fördern der Erfolg.

Im Waldbereich haben wir gute Erfahrungen mit sauberen Eichenlaub ( keine sonstigen Gartenabfälle ! die haben im Wald nichts verloren und vergrämen eher Sauen) dann Mais im Eichenlaub eingearbeitet zeigt gute Erfolge;
allerdings Täglich Kirren; keine Mengen sondern Regelmäsig ! Ein Jogurtbecher voll reicht; mehr brauchts nicht.

Sals und Mahlbaum mit Buchenholzteer dürfen nicht fehlen.

Kirren und Kirrung kontrolieren macht immer nur die selbe Person; Kirrplätze sind kein Ausflugsziel der Ortsansässigen Jägerschaft !

Die meisten Sauen erlegen wir zwischen 19- und 22:30 Uhr; die wenigsten nach 24 Uhr ( in den letzten 5 jehren nur 3...) obwohl Teilweise die Nacht durch gesessen wird.

Jahresstrecke auf 760 ha in guten jahren in unserem Feldrevier mit kleinem Waldanteil um die 20 Sauen; 1/2- 2/3 werden auf einzelanzitze gestreckt; der Rest Bewegungsjagdten und Maisernte.

Dieses Jahr 17; allerdings ohne das wir Kirrungen unterhalten.


TM
 
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Dieses Jahr wurden unsere Kirrungen fast gar nicht vom Schwarzwild besucht. Wenn man nicht die deutlichen Spuren am Malbaum sehen würde und das wühlen um die Salzlecke würde man denken die Sauen sind gar nicht da. Hat wohl mit der Mast zu tun und sehr viel Mais rund um das Revier.

Bisher hab ich auch mit Äpfel und Mais gekirt und ab und an mit Maggi. Seit letztem Jahr noch eine Sautrommel dazu zum spielen.
Ich streu auch ganz gern Getreide egal welcher Art in der Gegend rum. Eine Handvoll zwischen Fichten der Verjüngung oder zwischen abgestorbenes Geäst zieht Mäuse magisch an und ist für Vögel nur mit sehr viel Zeit verbunden zu erwischen. Mäuse = Fuchs und Sau.
Ich streu auch gern mal Rosinen (aus dem Pferdefachhandel und recht günstig) aus. Ist für Rehe sehr gut und man sieht sie mit der Zunge Stück für Stück auflecken. Mach ich aber auch gern um immer was im Anblick zu haben. Ein Eichelhäher oder irgend ein Vogel zu beobachten ist schöner als gar nix zu sehen.

AUFBRUCH kommt nur vom Rehwild auf die Kirre. Auf keinen Fall von der Sau. Auf Wind und Licht achten und vor allem hock dich für eine Zeit dort NICHT an. Lass die Sauen erst mal die Kirrung kennen lernen. Sie werden immer wieder kommen und Ihre Nachtruten irgendwann dahin ändern das Sie einfach mal wieder kommen. Auch einzelen Rotten kommen zu verschiedenen Zeiten. Wäre doch schlecht wenn die Sau liegt bevor sich deine Kirrung rumgesprochen hat oder
 
A

anonym

Guest
Die Grundlage meiner Kirrung (es gibt nur eine im Revier) ist Stroh.
Angelegt wird die Kirrung außerhalb des Waldes auf der Wiese, ca. 10 m vom Bestand entfernt.
Ausgebracht werden Rundballen von Stroh, locker gestreut, welches von Frühjahr bis Winter auch verrotten darf und soll.
Im Winter wird frisches Stroh ausgebracht, dick und locker gestreut.
Die Sauen können dort auch bei starkem Frost und Schnee ins Gebräch gehen.
Unter das Stroh kommen Portionen von Mais.
Ab und an eine Hand voll Weizen mit verstreut lockt Mäuse an, die es sich dann auch unter dem Stroh gemütlich machen und von den Sauen gefunden werden.
In der Nähe ist natürlich der Malbaum mit Buchenteer, die moorige Kuhle davor dient auch als Suhle.
Abstand der Kirrung zur Kanzel ist ca. 35 m.
Ca. 15 m weg von der Kirrung steht die Salzlecke etwas im Bestand drinnen.
Oft sind die Sauen auch zuerst dort an der Lecke, bevor sie dann über den Graben und auf die Kirrung gehen.
Die Lecke wird von der Kamera überwacht.
Neben der Strohkirrung ist eine Maistrommel angepflockt, in der ein sogenanntes Jägerhandy versteckt ist.
Wenn der Boden nicht gefroren ist, werden rund um das Stroh mit einer Eisenstange auch Löcher etwas schräg (im Sommer wegen der Kraniche) und trichterförmig in die Erde reigejackelt, in der dann einige Maiskörner landen. Die Löcher bleiben oben offen, damit die Witterung von dem Mais besser mit dem Wind verbreitet werden kann.
Die Sauen buddeln dann den Mais nachts aus.

Lockstoffe im Mais haben sich bei mir nicht bewährt.
Walnüsse werden von den Sauen sehr gern angenommen, wenn ich welche übrig habe, selbst wenn sie schon alt sind. Eicheln natürlich auch. Äpfel lassen die Sauen meist liegen, es sei denn sie haben wirklich Hunger und finden im Winter wegen Schnee und Frost kaum Äsung.
Im Winter haben sich auch Rübenschwänze bewährt, die von der Reinigung der Rüben anfallen.
 

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A

anonym

Guest
Nachtrag:

Sowohl Kirrung als auch Lecke sollen über viele Jahre hinweg den gleichen Platz haben.
Das Wild kennt ja zunächst den Platz nicht, der Platz muss sich erst ,,rumsprechen'':
Das Wissen um diese Plätze wird über die Jahre hinweg an den Nachwuchs weitergegeben.
Die überlebenden Frischlinge kennen den Platz und kommen später immer wieder dort hin, Bachen später dann mit dem eigenen Nachwuchs.
Gleiches gilt für die Lecke.
Die Lecke wurde später als die Kirrung angelegt.
Es hat gedauert, bis die Lecke sich beim Rot- und Damwild ,,rumgesprochen'' hat.
Indessen wird sie das ganze Jahr über angenommen, sowie die Rudel im Revier sind.
 
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Guten Morgen,

also wir haben zwei Kirrungen im Revier, wobei wir immer nur da kirren, wo die Sauen sind.
Das Revier wird von einer Strasse getrennt und rundherum sind Felder und Wiesen, deshalb
kann man ganz gut abschätzen, wo die Sauen rum unterwegs sind.
Wir hatten die Kirrungen erst angelegt, als wir das Revier gepachtet hatten. Dazu haben wir
mehrere Wochen die Wechsel beobachtet und wo die Sauen sich do aufhalten und dann die
entsprechenden Plätze für die Kirrung ausgesucht. Eine ist in einem Jungwuchs drin und die
andere auf einer kleinen Waldwiese. Dazu wurde an beiden Orten ein Mahlbaum angelegt, der
regelmäßig neu mit Buchenholzteer bestrichen wird. Wir kirren unterschiedlich, einmal mit
Mais oder mit Weizen, erfahrungsgemäß wird beides ähnlich gut angenommen. Das Kirrgut
kommt in einen hohlen kleinen Baumstamm, den die Sauen dann immer durch die gegend
rollen. Dazu ist noch eine kleine Grube mit Deckel drauf und einen Stein. Wird auch ohne
Probleme geöffnet. An beiden Kirrungen befinden sich ebenfalls Hochsitze, wir schießen
aber meist draußen auf der Wiese wegen den Schäden. Salzlecken für das Rehwild haben
wir nicht an den Kirrungen sondern an anderen Orten, das bei uns die Rehe sehr von den
Sauen verschreckt werden.
Die Kirrung ist immer angenommen, wir haben noch nie mit Lockstoffen o.ä. gearbeitet.
Such dir die Wechsel, beobachte das Wild ein wenig und mach eine bestimmte Stelle für
die Kirrung aus. Wenn sie nahe eines guten Wechsels ist, wird sie immer angenommen.
Wenn sie das nicht ist, ist es kein Wunder, das du keine Sauen an der Kirrung hast.
Dann gibt es wahrscheinlich für die Schwarzen interessantere Orte im Revier (oder beim
Nachbar).

WmH

CG88
 
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Wir kirren wie die meisten hier mit reinem Mais. Unter Holzklötzen oder Steinen, je nachdem, was da ist. (Holzklötze sind besser, da im Winter festgefrohrene Steine dazu führen können, dass Keilerwaffen abbrechen.) Dazu Salzlecke und Mahlbaum. An allen Kirrungen sind Kanzeln. Es ist ein reines Waldrevier. Was ich wichtig finde:

- Hauptwindrichtung bei Anlage der Kirrung und Aufstellen der Kanzel beachten.
- Ausreichend Licht an Kirrung, jedoch Umgebung so, dass für Sauen gefühlt sicheres Anwechseln möglich ist. Und das Ganze natürlich nur dort, wo Sauen sich auch sonst aufhalten.
- täglich kirren/kontrollieren
- Kirrstellen nicht zu sehr in der Breite verteilen. Keinesfalls zu zwei Richtungen der Kanzel, da sonst die Sauen eher Wind bekommen.
- Kirrungen nicht zu nah an der Kanzel, aber auch nicht weiter als 40 m, da man dann bei schlechten Sichtverhältnissen und leichtem Nebel (bei uns leider sehr oft in der kalten Jahreszeit) nicht zum Schuss kommt.
- Mais und Abdeckmaterial nie mit bloßen Händen berühren!
- Beim Kirren kein Hund über die Kirrung springen lassen!
 
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5 Aug 2010
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1.855
Wir haben auch Kirrungen. Reines Waldrevier.
Holzkiste mit Mais drin. Stein drauf.
In unmittelbarer Nähe ein Bäumchen mit Buchenteer der regelmäßig bepinselt wird.
Außerdem einen Leckstein in der Nähe.

Warum sollte man das Kirrgut nicht mit den Händen berühren? Also bei uns ist das egal...... Die kommen so oder so wenn sie wollen.
Hochstände sind so ca. 35m weg.
 

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