Nur noch mit Doppelbüchse jagen?

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Hallo,

ich überlege mich von meinen 3 Repetierbüchsen (2x98er + 1xM66) zu trennen und mir 1 oder auch 2 Doppelbüchsen / Bockbüchsen anzuschaffen.

Da ich meine:

  • einen schnelleren 2. Schuss zur Verfügung zu haben
  • leiser nachladen und auch laden kann
  • es sich schneller und intuitiver wie mit einer DF schießen lässt.
  • eine oben liegende Schiebesicherung ein wenig schneller ist, als bei einem Repetierer
Eigentlich bin ich mit meinen Repetierern bisher gut klar gekommen, aber ich bilde mir seit langem eine stilechte handwerkliche gute Side-By-Side ein. Dass ich die Präzision einer Repetierbüchse mit einer DB kaum erreichen kann, ist mir klar.


Ich jage vornehmlich im Wald mit ein wenig Feld. Schussentfernungen liegen eigentlich so bei max. 120m, teilweise deutlich darunter. Durchschnitt liegt bei etwa 70m, bei bisher 350 Abschüssen.
Niederwild mit Schrot zu bejagen ist bei uns eher untergeordnet. Wenn es nur auf Enten oder Gänse geht, nehme ich die Flinte mit.
Ich jage fast ausschließlich auf Reh und Schwarzwild, nehme aber auch Fuchs, Dachs, Waschbär beim Ansitz und Drückjagd gern mit.

Weiterhin nehme ich im Jagdjahr so an 10-15 Drückjagd beim Staat teil sowie sicherlich auch die gleiche Anzahl an Erntejagden am Mais und Raps.

Meine Frage daher:

Jagt hier jemand (fast) nur noch ausschließlich mit einer Doppelbüchse (auch Bockwaffe) vom Ansitz aus? Wie sind die Erfahrungen?
Wie seid ihr mit der Umstellung von Repetierbüchse auf Doppelbüchse zufrieden?
Oder bin ich auf dem Holzweg?



Danke im Voraus.


Türkentaube
 
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Moin!

Ich hatte mal ähnliche Vorstellungen und habe jahrelang überwiegend eine BDB geführt. Ich bin aus folgenden Gründen davon wieder abgekommen und führe sie jetzt nicht mehr als alleinige bzw. Hauptwaffe:

1 - Mit nur zwei Schuss wird die Triplette unmöglich (und ich habe auch bei Doubletten gerne noch Reserve).
2 - Auch bei verstellbaren Läufen ist die Suche nach einer neuen Laborierung was für Masochisten. Hast Du eine, die aus beiden Läufen relativ präzise ist, liegen die Streukreise nicht übereinander - verstellst Du die Läufe, verändert sich das Schwingungsverhalten im Bündel wieder und wenigstens einer der Streukreise geht deutlich auf (so will es jedenfalls Mr. Murphy bei meiner BDB).

Ich habe deshalb die BDB als Spezialwaffe für bestimmte Situationen und Anlässe, aber ich würde sie nur noch als alleinige Waffe führen wollen wenn ich viel Zeit hätte, mal eben neue Laborierungen zu machen und am selben oder nächsten Tag schiessen fahren könnte. Oder wenn mir bei jedem Labowechsel ein bis zwei jagdfreie Wochen nichts ausmachen.

Viele Grüße

Joe
 
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Ich jage seit 30 Jahren auf DJ fast ausschl. mit einer DB!

Zuerst alte Suhler DB in 8x60RS, dann Chapuis 8x57IRS und derzeit Heym 88 in 9,3.
 
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anonym

Guest
Wenn man sich in der Feuergeschwindigkeit und Weite begrenzen kann, sicher nict die schlechteste Idee. Meine HD jagt von Anfang an nur mit einem DBD, wenige Ausnahmen die DF.

Mir persönlich ist nur eine DB zu wenig. Weil ich gerne breiter Aufgestellt bin , ahbe aber viele Jahre in einem NW Revier mit einem Drilling gejagt.
 
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Hallo,

ich überlege mich von meinen 3 Repetierbüchsen (2x98er + 1xM66) zu trennen und mir 1 oder auch 2 Doppelbüchsen / Bockbüchsen anzuschaffen.
Ich würde in Betracht ziehen, zusätzlich zu den 3 Repetierern eine oder 2 DB/BDB zu kaufen. :trophy:

Auf dem Ansitz jage ich meist mit Kipplaufwaffen. Das Ergebnis ist für mich das selbe.

Ich habe aber immer noch gerne Repetierer in der Hinterhand.
Z.B. zu Übungszwecken auf dem Stand oder Kino, falls ich mal eine Laborierung ändern will (oder muß wegen Bleifrei), wenn mir eine Kipplauf zu schade ist oder einfach nur so als Backup.

Eine Neuanschaffung hängt auch vom Zustand deiner bisherigen Waffen mit Optiken ab. Den Hinweis bzgl. Labo-Wechsel von Mohawk würde ich aber beachten und mich alleine deshhalb nicht von den Repetierern trennen.
Auch wenn ich eher Fan von Kipplaufwaffen bin, die DB ist für mich eine Ergänzung zum Repetierer.
 
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anonym

Guest
Ey hör mal Du Trottel ey, jagen geht nur auf dem absolut neusten Stand der Technik - also vergiß den Quatsch Du Lodentrantuse. :biggrin:


@Stöbi, man kann sogar nur über K&K jagen, ich habe es lange gemacht, KUD macht es, aber ihr seid das Licht ... :twisted::p
 
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Hallo,
die gleichen Gedanken wie Du hatte ich auch mal und ich finde ihn bis heute gut. Ich besitze zwei Doppelbüchsen, konkret eine klassische Merkel 220E in 9,3x74R und eine moderne Merkel B3 in .30-06. Außerdem habe ich noch einen Merkel Doppelbüchsdrilling 96 L in 9,3x74R und 20/76. Den habe ich allerdings noch nicht mit auf dem Ansitz gehabt.

Alle meine drei Doppelkugeln schießen so gut, dass Du damit ohne Probleme auf den Ansitz gehen könntest. Dass diese Waffen nicht präzise sein sollen, ist ein dummes Ammenmärchen, das sich nicht ausrotten lässt. Der Lauf, aus dem der erste Schuss geht, ist genau so präzise wie der Kugellauf einer Bbf oder eines normalen Drillings und niemand würde behaupten, dass sich solche Waffen nicht für den Ansitz oder gar die Gebirgsjagd eigenen. Wohin der zweite Lauf trifft, hängt maßgeblich damit zusammen, wie gut (oder schlecht) derjenige seinen Job gemacht hat, der die Waffe einreguliert hat. Ich habe das immer direkt im Werk bei Merkel erledigen lassen. Da die Jungs dort das öfter machen, schießen meine Waffen sehr gut zusammen und es war nicht mal teuer. Allerdings schießen verlötete Läufe nur richtig zusammen, wenn man einen genauen Zeitabstand zwischen den Schüssen einhält, meist so ca. 8-10 Sekunden. Auf der Dj mag das wegend er kurzen Distanzen egal sein, bei 120m kann das schon grenzwertig sein. Hier muss man m.E. ausprobieren, wie die Waffe bei längeren oder kürzeren Pausen reagiert. Am besten sind m.E. sowieso thermostabile Läufe für DBs, die auf den Ansitz mitgenommen werden sollen. Diese bieten aktuell nur Krieghoff (Ultra TS) und - zumindest was den unteren Lauf betrifft - Merkel mit der B3 an. Die Heym 26 ist halb thermostabil.

DBs haben gegenüber einläufigen Waffen noch einige Nachteile, die man im Auge haben muss. Erstmal schießen solche Waffen in der Regel nur mit der Mun zusammen, mit der sie einreguliert wurden. Musst Du also irgendwann mal gezwungenermaßen bleifrei schießen und verwendest sonst bleihaltig, kannst Du Pech haben. Ich hatte insofern mit meiner B3 Glück, denn die schießt - wie von Hornady versprochen - mit dem 150gr GMX aus beiden Läufen ins selbe Loch wie mit dem gleich schweren Interbond, welches ich sonst verwende. Das Gleiche gilt, wenn man spezielle Schießstandmun verwenden will wie etwa das Cineshot. Hier kann man sich aber behelfen, indem man ein Mittelkaliber wählt und die Waffe gleich mit preiswerter Mun einregulieren lässt, z.B. mit dem S&B Teilmantel CE. Das kann man dann gleich für die Jagd und den Schießstand nehmen.

Einen echten Nachteil sehe ich auch darin, dass die beiden Schlosse einer DB oder BDB i.d.R. bei einem unterschiedlichen Abzugsgewicht auslösen, selbst wenn die Waffe einen Einabzug hat. Daher sollte man die zu kaufende Waffe m.E. unbedingt probeschießen.

WH, Bo
 
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Meine Frage daher:

Jagt hier jemand (fast) nur noch ausschließlich mit einer Doppelbüchse (auch Bockwaffe) vom Ansitz aus? Wie sind die Erfahrungen?
Wie seid ihr mit der Umstellung von Repetierbüchse auf Doppelbüchse zufrieden?
Oder bin ich auf dem Holzweg?

ad 1 - ein paar Jahre nur mit DB sbs gejagt
ad 2 - sehr gut :biggrin:

ad 3 - habe noch nie Repetierer besessen, nur selten damit gejagt, wer Probleme mit Kipplaufwaffen hat, sollte die Finger davon lassen

ad 4 - Deine Argumentationen hören sich nach "haben wollen" an, ein Luxusproblem, wenn man das Geld hat, 80-90% der Situationen können auch mit anderen Waffen abgedeckt werden

Deine Argumente hören sich auch sehr stark nach John Taylor an, er hat das in seinen Büchern ausführlich elaboriert, nachlesen und nachdenken, in wie weit es auf dich zutrifft

en detail

Taylor argumentiert mit der Sicherung genauso wie du, das dürfte durch eine Dakota-Sicherung oder ähnliche Bauweise nicht mehr besonders relevant sein, was ist dem Kraftaufwand bei Handspannern?

Ein Repetierer mit Maßschaft liegt auch gut und kann auch gut balanciert gebaut werden

Die Präzision einer DB sollte so schlecht nicht sein, es sei denn du bist ein Sparbrötchen und kaufst ein schlecht und billig garnierte Waffe, gleiches für Balance und Schaft

Wenn es denn zwei Waffen werden sollten, würde ich persönlich primär für den Ansitz einen BS nehmen oder einen BS WL bei nur einer Waffe.

Ich habe zwei Gläser, als Wiederlader kann ich mir dann auch verschiedene Ladungen basteln, die passen.

Zum schnelleren zweiten Schuss, der ist in der Tat schneller, ab Schuss Nr. 3 kostet es Zeit, auch mit Ejektoren. Die Frage ist also, brauchst du den zweiten Schuss überhaupt so schnell.

Bei bestimmten DJ, wenn man als Schussfeld nur eine enge Schneise hat, ist die DB im Vorteil, solange es keine Gelegenheit für mehr Schuss gibt. Ich habe das Glück, an solchen DJ entsprechende Stände zu bekommen. Beim Ansitz kann man auch mit einer einschüssigen Waffe beide Kitze schießen. Der zweite Lauf der DB geht beim Ansitz üblicherweise nur als Ballast mit (auch bei einem Drilling wird man wohl nicht so oft alle drei Läufe beim selben Ansitz einsetzen).

Eine DB ist eine wunderbare und wunderschöne Waffe, allerdings zu einem recht hohen Preis.

Hast du denn schon mal mit DBs gejagt oder wenigstens geschossen?
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
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Moin!


Also ICH würde lieber erst Testen, dann Kaufen. ;-)

Zwei Sachen sind mir aufgefallen: Der Abzug ist anscheinend nicht umschaltbar, d. h. die Schussfolge ist immer gleich, auch wenn man mal nach dem ersten Schuss nachlädt. UND die abgebildete Waffe ist mit 9,3 x 62 gestempelt.

Wie wird die denn auf eine neue Labo umgestellt bzw. muss die neu ganriert werden? Sieht für mich so aus - damit wäre die für mich als BDB "draussen". Bei einer SBS nähmeich das der Optik wegen in Kauf, aber bei BDB ist das nicht mehr "state of the art" (IMHO).

Viele Grüße

Joe

(der seine BDB gerne da führt, wo der 2. Schuss ggf. WIRKLICH schnell kommen muss)
 
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....Bei bestimmten DJ, wenn man als Schussfeld nur eine enge Schneise hat, ist die DB im Vorteil, solange es keine Gelegenheit für mehr Schuss gibt....

Wie weiß man das, wenn man sich zuhause zum Aufbruch für eine DJ rüstet?
Woher weiß man, wie viele Sauen nach der ersten noch über die Schneise kommen?

....Eine DB ist eine wunderbare und wunderschöne Waffe, allerdings zu einem recht hohen Preis....

Stimmt. Schön ist ja auch schön, nur habe ich noch nie jemanden mit so einem Hobel wirklich richtig gut schießen sehen. Nicht mal im Schießkino.

(man hört es immer, erlebt es dann aber nicht - theoretisch wäre es vielleicht denkbar)
 
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Wenn es auf ner DJ wirklich schnell gehen soll nimmt man ne S303 in 8x57IS und gut is.. auf den laufenden Keiler haben wir 3 Schuss ins Leben rausbekommen..
 

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