Pfullingen schafft das Jagdpachtsystem ab

Y

Yumitori

Guest
N'Abend Leute,

i c h persönlich interpretiere das sogar als einen Verfasssbruch - aber die zu brechen ist ja in der Tat das Recht der öffentlichen Hand, sie kann ja auch widerrechtlich erstellte Steuerdateien fremder Staaten kaufen und sich so mit Dieben und hehlern gemein machen....

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
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Verfassungsbruch? Dann sagt mal genau, in welchem Bereich.

Grundbesitzer über 75 ha -> Eigenjagdbesitzer, stellt 1-n verantwortliche Jäger zu seinen Konditionen ein und macht so eine Regiejagd. Ggf werden noch Begehungsscheine ausgegeben.

Der stv. Kreisjägermeister Bernd Wohland bringt es auf den Punkt: "Ich persönlich habe andere Vorstellungen von der Jagd." Und da liegt der Hase im Pfeffer: die Jäger haben jahrelang, auch nach wiederholten Gesprächen und Terminen ihre "Vorstellungen von der Jagd" realisiert und so den dortigen Wald geformt. Nun ist dort der Waldbesitzer wach geworden und sieht, dass er einen ziemich langen Hebel hat und nutzt ihn, damit "seine Vorstellungen von der Jagd (und dem Wald)" verwirklicht werden.
Klar braucht es weiterhin lokale, ortskundige Jäger. Ob die ex-Pächter weitermachen oder nicht ist ihre Entscheidung, es wird dort genügend (ehemalige) Jagdgäste und Begehungsscheininhaber geben, die jetzt etwas eigenverantwortlicher jagen können.
Und in 4 oder gar 9 Jahren hat sich die lokale Jägerschaft daran gewöhnt, neue Jäger rücken nach, die dann das Modell Pacht nicht mehr oder nur aus anderen Kommunen kennen, und denen es nicht so wichtig ist - weil sie in Pfullingen entspannt jagen können.
Und apropos Hege: der ist es nicht wert, Jäger genannt zu werden, der nur dann über den Abschuss hinaus hegt, wenn das Verbissgehölz, der Wildacker, der Blühstreifen und die Hecke nur ihm in seinem "Königreich Pachtrevier" nutzen können und sollen!
Torf
 
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Im Grunde genommen ist das doch die direkte Form des in der Revolution von 1848 erkämpften Jagdrechts, das an Grund und Boden gebunden ist, also ein sehr konsequenter Ansatz. ;-)
Wenn das verfassungswidrig wäre, dann müsste man sich um die Rechtsstaatlichkeit ernsthaft Sorgen machen, aber ich denke, aus DER Richtung droht da keine Gefahr.

Die gute fachliche Praxis besteht darin, die fachlich begündeten sachlichen Ge- und Verbote des Jagdrechts sowie des Natur- und Tierschutzes einzuhalten.
 
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Die Stadt Pfullingen schafft die Jagdverpachtung ab.
Heute waren Leserbriefe zum Thema in der Tageszeitung, wobei der erste Leserbrief sehr lesenswert ist, hier wird unter anderem auf die Gutachten eingegangen. Von insgesamt dreien, habe ich nur zwei gescant.
 
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Ich kenne ja die Situation vor Ort nicht aber man riecht förmlich, dass alle Beteiligten die Sache viel heisser kochen als sie jemals gelöffelt wird.
Wenn ich sehe was diverse Jagdpächter landauf, landab veranstalten kann ich durchaus nachvollziehen, dass man das nicht mehr will. Allerdings finden sich mit etwas Umsicht auch brauchbare Pächter die die Reviere ordentlich bejagen.
Die Regiejagd kann ja auch ok sein aber als würden dort nun tatsächlich 30 Rehe pro 100 Hektar erlegt.....never ever.
Am Verbiss wird sich wahrscheinlich auch nicht bahnbrechend etwas ändern.
Es werden vielleicht andere jagen, es wird etwas anders laufen und im Endeffekt wird die neue Realität viel näher an der alten liegen als beide Seiten das keifenderweise wahrhaben wollen.
 
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...
Es werden vielleicht andere jagen, es wird etwas anders laufen und im Endeffekt wird die neue Realität viel näher an der alten liegen als beide Seiten das keifenderweise wahrhaben wollen.
Genau so wird es laufen :thumbup:
(wenn sich nicht Vertreter der Forstbürokratie die Jagd zur Bespassung unter den Nagel reissen, dann wird es nämlich schlechter werden als es jetzt ist) :twisted:
 
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Zitat aus Leserbrief Nr.1:
"5. Landesjagdverband: Stellungnahmen
des Landesjagdverbandes und eines
Oberforstmeisters wurden ignoriert, vielleicht,
weil diese zwischen Stadtpfleger
und Bürgermeister schriftlich wie folgt
beurteilt wurden: >Sie sind das Papier
nicht wert.< Ob sich die Verwaltung so
ein Urteil erlauben kann, sehe ich zumindest
als zweifelhaft an."
Aus welchen Grund sollten der Stadtpfleger und der Bürgermeister ,angesichts eines völlig zahnlosen LJV ,zu einer anderen Wertung gelangen.
 
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Ich kenne ja die Situation vor Ort nicht aber man riecht förmlich, dass alle Beteiligten die Sache viel heisser kochen als sie jemals gelöffelt wird. Wenn ich sehe was diverse Jagdpächter landauf, landab veranstalten kann ich durchaus nachvollziehen, dass man das nicht mehr will. Allerdings finden sich mit etwas Umsicht auch brauchbare Pächter die die Reviere ordentlich bejagen. Die Regiejagd kann ja auch ok sein aber als würden dort nun tatsächlich 30 Rehe pro 100 Hektar erlegt.....never ever. Am Verbiss wird sich wahrscheinlich auch nicht bahnbrechend etwas ändern. Es werden vielleicht andere jagen, es wird etwas anders laufen und im Endeffekt wird die neue Realität viel näher an der alten liegen als beide Seiten das keifenderweise wahrhaben wollen.

Die Situation vor Ort ist in den gescanten Seiten in #1 ( Start dieses Fadens) sehr ausführlich geschildert.
 
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es wird dort genügend (ehemalige) Jagdgäste und Begehungsscheininhaber geben, die jetzt etwas eigenverantwortlicher jagen können.
Und in 4 oder gar 9 Jahren hat sich die lokale Jägerschaft daran gewöhnt, neue Jäger rücken nach, die dann das Modell Pacht nicht mehr oder nur aus anderen Kommunen kennen, und denen es nicht so wichtig ist - weil sie in Pfullingen entspannt jagen können.

Genau, und so ist man dem Ziel, Abschaffung des Revierjagdsystems, Unterordnung unter das Naturschutzrecht einen Schritt weiter.
Nichts anderes will das grün ökologische Forstpack.
 
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Genau, und so ist man dem Ziel, Abschaffung des Revierjagdsystems, Unterordnung unter das Naturschutzrecht einen Schritt weiter.
Nichts anderes will das grün ökologische Forstpack.

Und die Röstigraben-Jäger tun noch das Übrige dazu und zahlen auch noch JEDEN Preis an die Bretterzüchter. :twisted:
 
G

Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
War ja klar das manchen wieder die Sicherungen durchbrennen. Unterm Strich macht hier die Stadt nichts rechtswidriges oder sonst was. Unterm Strich wird hier eine Eigenbewirtschaftung angestrebt die ist Land auf Land ab bereits gibt. Auch ich habe zu dem Thema nicht unbedingt eine positive Meinung, wobei es aber auch bei den Eigenbewirtschaftungen vernünftig und sauber zugeht, kenne selber so ein Beispiel. Aber noch mal, hier verstößt keiner gegen ein Gesetzt oder sonst was!
 
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Genau, und so ist man dem Ziel, Abschaffung des Revierjagdsystems, Unterordnung unter das Naturschutzrecht einen Schritt weiter.
Nichts anderes will das grün ökologische Forstpack.

War ja klar das manchen wieder die Sicherungen durchbrennen. Unterm Strich macht hier die Stadt nichts rechtswidriges oder sonst was. Unterm Strich wird hier eine Eigenbewirtschaftung angestrebt die ist Land auf Land ab bereits gibt. Auch ich habe zu dem Thema nicht unbedingt eine positive Meinung, wobei es aber auch bei den Eigenbewirtschaftungen vernünftig und sauber zugeht, kenne selber so ein Beispiel. Aber noch mal, hier verstößt keiner gegen ein Gesetzt oder sonst was!

Nur dass sie den bisherigen Jäger völliges Versagen vorwirft! :no:

Da hat dann wohl das geplante miteinander Reden NICHT funktioniert! Statt dessen die Ärmel hochkrempeln und es herrscht das mediale Faustrecht. :evil: Bei Gemeindevertretern und Jäger funktioniert in der Regel die Gesprächsbereitschaft recht gut, aber wenn dann die F-Fraktion dazu kommt und Spezial F-Gutachter mit eingebunden werden, dann ist nicht nur Sand im Getriebe! - Wenn zwei sich streiten, freut sich der Geldbeutel des Dritten - (Gutachter) Und man hat es geschafft, der Jagd und dem Reviersystem wieder einmal zu schaden!
 
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Nur dass sie den bisherigen Jäger völliges Versagen vorwirft! :no:

Da hat dann wohl das geplante miteinander Reden NICHT funktioniert! Statt dessen die Ärmel hochkrempeln und es herrscht das mediale Faustrecht. :evil: Bei Gemeindevertretern und Jäger funktioniert in der Regel die Gesprächsbereitschaft recht gut, aber wenn dann die F-Fraktion dazu kommt und Spezial F-Gutachter mit eingebunden werden, dann ist nicht nur Sand im Getriebe! - Wenn zwei sich streiten, freut sich der Geldbeutel des Dritten - (Gutachter) Und man hat es geschafft, der Jagd und dem Reviersystem wieder einmal zu schaden!

Lieber FuchsjägerJoe,
Du solltest die PDF-Dateien etwas genauer lesen. Zum Beispiel liegt hier eine einstimmige Gemeinderatsentscheidung vor. Die ganze Geschichte wurde über Jahre vorbereitet und von der Jägerschaft für ein Spässchen gehalten.
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

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servus

...

Zum Beispiel liegt hier eine einstimmige Gemeinderatsentscheidung vor.
und nach lesen der PDF Dateien komme ich für mich zu dem Schluß, dass dieser Gemeinderatsbeschluss auf durchaus diskussionswürdigen Gutachten beruht.

Die ganze Geschichte wurde über Jahre vorbereitet und von der Jägerschaft für ein Spässchen gehalten.
...Zielsetzung?

Rehwildkomplettabschuß!

Dann herrscht Ruhe in der Bude.

" P r o f i t vor Wild! "

Alles klar.....
 
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Egal was mir so ein Forstfuzzi erzählt, glücklich sind die erst wenn kein Wild vorhanden ist.
Ist ähnlich wie die meisten Bäuerchen im Feld, zufrieden sind die erst wenn keine Sau mehr vorhanden ist.
 

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