Pfullingen schafft das Jagdpachtsystem ab

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... Forstfuzzi ... glücklich sind die erst wenn kein Wild vorhanden ist.
Ist ähnlich wie die meisten Bäuerchen ...
Das kommt stark auf die handelnden Personen an und lässt sich so nicht verallgemeinern. Tät' mich doch wundern, wenn es im Österreichischen nur wegen Grenze dazwischen so anders ist.

Die Forstfuzzis, die ich kenne, betreiben das Bäumeumschneiden nur notgedrungen als Broterwerb. Eigentlich üben sie den Beruf nur wegen der Gelegenheit zum Jagern aus. Dementsprechend schauen sie schon drauf, dass ihnen das Wild nicht ausgeht.

Ähnlich ist es mit den Bauern: Wenn ein Bauer groß genug ist, dann jagd er selber, sonst halt im Rahmen der Gemeindejagd. In jedem Fall schauen sie drauf, dass es dem Wild nicht schlechter geht als dem eigenen Weidevieh.
 
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.... Bei Gemeindevertretern und Jäger funktioniert in der Regel die Gesprächsbereitschaft recht gut, aber wenn dann die F-Fraktion dazu kommt und Spezial F-Gutachter mit eingebunden werden, dann ist nicht nur Sand im Getriebe!...

:lol:

Tja, das liegt daran, dass die Wälder von Leuten gepflegt und bewirtschaftet werden, die Forstwissenschaften studiert haben. Würde das mehr von 3-Wochen-Jagdschulabsolventen erledigt, gäbe es diese "Probleme" so sicher nicht. ;-)
 
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Die Forstfuzzis, die ich kenne, betreiben das Bäumeumschneiden nur notgedrungen als Broterwerb. Eigentlich üben sie den Beruf nur wegen der Gelegenheit zum Jagern aus. Dementsprechend schauen sie schon drauf, dass ihnen das Wild nicht ausgeht.

Das mag in Ösiland so sein, früher wars bei uns genauso, hat sich geändert.

Tja, das liegt daran, dass die Wälder von Leuten gepflegt und bewirtschaftet werden, die Forstwissenschaften studiert haben

:lol:

Genau und die wissen genau was sie tun. Deswegen treiben sie seit Jahrzehnten in regelmäßigen Abständen eine neue Sau durchs Dorf, ähh den Wald.
Wahrscheinlich weil das alles Wissenschaftler sind.

Zum Glück hat der deutsche Wald bis jetzt allen wissenschaftlichen Experimenten widerstanden, trotz der "Unmengen" an Wild.
 
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Das kommt stark auf die handelnden Personen an und lässt sich so nicht verallgemeinern. Tät' mich doch wundern, wenn es im Österreichischen nur wegen Grenze dazwischen so anders ist.

Die Forstfuzzis, die ich kenne, betreiben das Bäumeumschneiden nur notgedrungen als Broterwerb. Eigentlich üben sie den Beruf nur wegen der Gelegenheit zum Jagern aus. Dementsprechend schauen sie schon drauf, dass ihnen das Wild nicht ausgeht.

Ähnlich ist es mit den Bauern: Wenn ein Bauer groß genug ist, dann jagd er selber, sonst halt im Rahmen der Gemeindejagd. In jedem Fall schauen sie drauf, dass es dem Wild nicht schlechter geht als dem eigenen Weidevieh.

In Deinem Fall magst Du evtl. recht behalten. Wenn es bei uns um die Füchse geht, dann würden die von den Bauern und auch von besagtem F-Gutachter am liebsten unter Naturschutz gestellt werden. Das Niederwild und die Bodenbrüter sind doch denen sch..xx egal und was das Weidevieh betrifft, so geht es draußen manchem Wild besser, als dem Weidevieh des Bauern. Das Wild kann mindestens bei schlechtem Wetter die schützenden Einstände aufsuchen, während das Vieh teilweise bei Schneefall draußen ausharren muß. :evil:
 
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Die Zielsetzung ist eindeutig:

Forscher begleiten Jagdmanagement
PFULLINGEN/ROTTENBURG. Auch bei der Entwicklung eines modernen Bejagungssystems ist die Stadt Pfuliingen vorne mit dabei. >Modellhafte Entwicklung und Umsetzung
eines Wildtiermanagementkonzepts unter jagdlicher Eigenregie in einer Naturwaldgemeinde im Biosphärengebiet Schwäbische Alb<, lautet der Arbeitstitel des Projekts,
das Professor Rainer Wagelaar von der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg vom Frühjahr an, wenn die Jagdpachtverträge ausgelaufen sein und damit im Pfullinger Stadtwald neue Zeiten anbrechen werden, betreuen wird. Im langfristig angelegten Forschungsprojekt sollen verschiedene Bejagungsmodelle ausgewertet und ein datenbankgestütztes
innovatives Jagdmanagementsystem auf Internetbasis aufgebaut werden.Zeitgleich sollen der Wildverbiss und die Veränderungen am Wald gemessen,analysiert und dokumentiert werden.Zudem ist geplant, viele Jäger zu beteiligen, diese wie auch die Pfullinger zu informieren und für die ökologische Gesamtsituation ihres Waldes zu sensibilisieren.
Schließlich soilen die aus dem Forschungsvorhaben im Pfullinger Stadtwald gewonnenen Erkenntnisse auf andere Gemeinden übertragen werden.>Nach fünf bis sechs Jahren werden wir Bilanz ziehen<, kündigt Rainer Wagelaar an, der den im Frühjahr anlaufenden Prozess öffentlich gestalten und so ein Bewusstsein für die Besonderheiten des Stadtwaldes schaffen möchte. Die Stadt Pfullingen habe dafür bereits in ein teures, permanentes Stichprobennetz mit GPS-Koordinatenpunkten im Raster 100 auf 200 Meter investiert,mit dern gesicherte wiederholbare Daten zum waldbaulichen Erfolg erhoben werden können, erklärt Wagelaar.
Waldbauziele als Maßstab
Die Absage der Stadt an das klassische Reviersystem sieht der Waldinventurexperte gelassen. >Das neue System ist viel demokratischer, da können mehr Jäger beteiligt werden<, sieht er demnächst auch Leute Begehungsscheine -beantragen, die bisher nicht zum Pachten kamen. >Auch weil die Pachtdauer mit neun Jahren für manchen ein unüberblickbar langer Zeitraum ist.< Vom Frühjahr an können Jäger Begehungsscheine für den Stadtwald beantragen, die sich die waldbaulichen Ziele der Naturwaldgemeinde
zueigen machen. Das wird der Maßstab sein<, kündigt Förster Bernd Mair an. Auch seien die Begehungsscheininhaber die Verantwortung für die Wildbretvermarktung los, das wird das Kreisforstamt übernehmen. (jsg)
 
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....Vom Frühjahr an können Jäger Begehungsscheine für den Stadtwald beantragen, die sich die waldbaulichen Ziele der Naturwaldgemeinde zueigen machen. Das wird der Maßstab sein<, kündigt Förster Bernd Mair an...

:-D

Mal schaun, wie sich demnächst diese "waldbaulichen Ziele naturnaher Waldwirtschaft" in den Jägerköpfen verankern, wenn noch mehr Städte unter dieser Bedingung günstige Begehungsscheine in ihrer Regiejagd ausgeben! ;-)
 
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Wenn schon konsequent, die staatlichen Förster vor die Tür setzen, Berufsjäger einstellen und Forst an Privatfirma vergeben.
Spart das Land viel Geld, auch in der Pensionskasse.
 
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Wenn schon konsequent, ... Berufsjäger einstellen und Forst an Privatfirma vergeben...

Das hat nichts mit Konsequenz zu tun, sondern ist eine nüchterne Kalkulation aus Leistung und Kosten.
Berufsjäger wären eine mögliche Variante, wenn das Modell mit Begehungsscheinen für Privatjäger nicht ausreichend funktioniert. Wird vielleicht auch ein Ausfluss des Projekts sein und ich könnte mir gut vorstellen, dass es mit (zu) vielen Jägern auf der Fläche gerade schiefgeht, weil das Wild bei solchem Jagddruck ruckzuck "unsichtbar" wird und die Schäden sogar steigen.
 
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Wenn schon konsequent, die staatlichen Förster vor die Tür setzen, Berufsjäger einstellen und Forst an Privatfirma vergeben.
Spart das Land viel Geld, auch in der Pensionskasse.

Sag mal Cast, was ist eigentlich der Grund für Deinen Försterhass? Fändest Du es angemessen, wenn Förster so über "Jäger" sprächen?!

Irgendwie habe ich den Eindruck, Du hast den Sachverhalt gar nicht verstanden: eine Stadt, deren Gemeinderat sich aus welchen Gründen auch immer besonders "ökologisch" geben will, lässt seinen 1300 Hektar Wald zertifizieren. Offenbar gabe es schon vor einigen Jahren Probleme mit Wildverbiss - warum sonst hätte die Stadt Pfullingen für etliche tausend EURO ein Gutachten bei Prof. Sonntag in Auftrag gegeben. Nun war der Zertifikator zum jährlichen Audit da und mit dem Wildverbiss offenkundig so unzufrieden, dass der Entug des Zertifikates im Raum steht. Und in dieser Situation nimmt sich die Stadt einen weiteren Gutachter, der ein komplett anderes System vorschlägt, das aber komplett legal ist.
Niedlich, wie man sich immer an absoluten Abschusszahlen festhält, um damit den Erfolg oder Misserfolg zu begründen. Kennt jemand "seinen" Rehwildbestand auf 1300 Hektar? Leben da 100 Rehe oder 200 oder 300? Richtig, keiner weiß das und der Abschussplan für Rehwild, der ab dem 01.04.2015 nicht mehr festgelegt wird, formuliert auf dieser unsicheren Basis eine Abschusshöhe, zusätzlich justiert durch die Gutachten zum Abschussplan. Und was dann tatsächlich erlegt wird und wie sich der Abschuss zusammensetzt, das weiß nur der Pächter alleine...


So, und nun noch eine rechltliche Erläuterung für den lieben Cast: den städtischen Forst durch eine Privatfirma managen zu lassen, das lässt das Landeswaldgesetz nicht zu. Entweder eigenes Personal oder Staatsförster. Und dass man auf 1300 Hektar einen Berufsjäger braucht, das war wohl nicht Dein Ernst?

Und noch was: über Schweizer oder Holländer regt man sich auf, dann schaut mal, wieviel Deutsche in Austria "Hochwildpächter" sind und darüber regt sich auch niemand auf.
 
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:-D

Mal schaun, wie sich demnächst diese "waldbaulichen Ziele naturnaher Waldwirtschaft" in den Jägerköpfen verankern, wenn noch mehr Städte unter dieser Bedingung günstige Begehungsscheine in ihrer Regiejagd ausgeben! ;-)

Das heist doch aber auch als "Mithelfender Jäger brauche ich keine KJV, keinen LJV und noch viel weniger einen DJV, und für was zur Hölle soll ich dann noch für eine Jagdabgabe oder Jagdsteuer lönen.
 
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Bei einer Reviergrösse von 1300 ha und nur Rehwild ist die Lösung von Verbissproblemen aber wirklich überhaupt kein Problem :
Insgesamt 7 Jäger, davon ein Jagdleiter (alle mit Begegehungsscheinen für jeweils ein Jahr), die alle auf der Gesamtfläche jagen dürfen.
Dann trennt sich sofort die Spreu vom Weizen und weil alle die gleichen Möglichkeiten haben, kann auch keiner eventuelle Erfolglosigkeit auf seinen "schlechteren" PBZ schieben.
Ausserdem ergibt sich so eine gesunde Konkurrenzsituation und das alberne Feudalherrchengehabe des "Beständers" mit Zickereien beim Kitz-, Schmalreh- und Geissenabschuss und "Zukunftsjährlingen" entfällt.
Selbstverständlich muss sichergestellt sein, dass sich alle an den notwendigen Revierarbeiten beteiligen.

Rehwildreviere sind für Eigenbewirtschaftung geradezu prädestiniert, sowohl wegen des artspezifischen Verhaltens und weil Fütterungen völlig unnötig sind.

Bei einem Rotwildrevier wäre es etwas anspruchsvoller und ein Berufsjäger sinnvoll.
 
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@spezialist, auch bei Deiner Version brauche ich keine KJV, keinen LJV und noch viel weniger einen DJV.
 
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@spezialist, auch bei Deiner Version brauche ich keine KJV, keinen LJV und noch viel weniger einen DJV.
Doch, wir Jäger brauchen selbstverständlich eine effektive Interessenvertretung auf Landes- und Bundesebene, genau wie Autofahrer den ADAC brauchen.
Bei solchen Eigenbewirtschaftungen können übrigens sicher viel mehr Jäger ohne Bevormundung jagen als beim "Beständer-System".
 
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