Partikelrueckschlag bei großer Distanz riechbar ?

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Hallo an alle Physiker,

ich hab mal eins auf den Deckel gekriegt von ner Jagdhuette voller akademischer Jaeger auf meine These, man könne auf der Basis eines Partikelrueckschlags im Unterdruckkanal des Geschosses als Schütze mal einen kurzen Pansengeruch wahrnehmen bei entsprechendem Treffer - auch auf 100 m Distanz.
Genau dies war mir nämlich am Vormittag auf gemeinsamer Ansitzdrueckjagd passiert. Nix Ansitz, ich stand am Boden in lichtem Buchenaltholz ( weil Ansteller a) nicht zählen konnte und b) so egoistisch war, sich selbst als den Besetzer des letzten Standes zu wählen und den Jagdgast für seine Schludrigkeit buessen zu lassen ). Leichter Wind von der Seite, stetig; Schuss auf ca 120 m 5 Grad bergauf in eine lichte und breite Rueckegasse zwischen Knüppelhölzer von 5 m höhe auf beiden Seiten auf ein Reh. Dieses hatte breitstehend kurz versofft beim Überqueren der Gasse, ich hatte das Gefühl, eher auf dem Blatt abgekommen zu sein und es war im Schuss umgehauen worden ins Gras - als ich kurz aber intensiv einen Pansengeruch einatmete. Gibt ' s doch nicht ? dacht ich, schnüffelte wieder reine Waldluft und wunderte mich über die Vorspiegelungen der eigenen Phantasie : olfaktorische Wahnwahrnehmungen zur Bekämpfung des jagerischen Uebermuts ? Da haett von 100 anständigen Jägern wohl nur einer so kurzentschlossen geschossen, aber jetzt kriecht Dir überrumpelter, anerzogener Lodenjockelskrupel schon via Riechzentrum nach dem Schuss ans Gemüt und will Dich das Fürchten vor Weidwundschuss und gleich beginnender Flucht der Geiß Lehren ? " Suchen Sie sich halt nen guten Stand", hatte der Tölpel von Ansteller gesagt - o.k.: denn mal gleich 100 m weiter zum besten Platz an der Nahtstelle zwischen den Verjuengungsdschungeln, die andern sassen ja alle ueberriegelt weit jenseits meiner Mulde im Wald: und tatsaechlich, das Schmalreh hatte nen Einschuss auf der hinteren 8, Ausschuss auf der vorderen. Und Panseninhalt blubberte auf dem Einschussloch. War doch leicht aus der senkrechten Breite von mir weggedreht gewesen.
So eindrücklich, bei klarem Seitenwind und locker 100 m, so intensiv wie im kurzen Eiatmen nach diesem Schuss, hatte ich dies noch nie erlebt. Aber im Kontext dumpfer Kugelschläge oder gespürtem Abkommen zu weit hinten hatte ich mir dies schon gelegentlich vorher " eingebildet" gehabt. Ohne groß drüber nachzudenken bislang.
Diesmal jedoch schon : gewaltiger blitzschnell aufgebauter Tunnel zwischen mir und dem Rehkörper /, riesenenergiefreisetzung dort mit Pansenexplosion / Partikeln, die in dem Vakuumkanal zurückschlagen und direkt auf meinen Lauf zurückfliegen / ein kurzer Hauch Pansen trifft auf meine Nase und mein gar nicht auf sowas vorbereitetes Gehirn....

Denkbar ? Auch auf solche Distanz ?


Gruß,

Martin
 
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Feuerlein schrieb:
Hallo an alle Physiker,

ich hab mal eins auf den Deckel gekriegt von ner Jagdhuette voller akademischer Jaeger auf meine These, man könne auf der Basis eines Partikelrueckschlags im Unterdruckkanal des Geschosses als Schütze mal einen kurzen Pansengeruch wahrnehmen bei entsprechendem Treffer - auch auf 100 m Distanz.
Genau dies war mir nämlich am Vormittag auf gemeinsamer Ansitzdrueckjagd passiert. Nix Ansitz, ich stand am Boden in lichtem Buchenaltholz ( weil Ansteller a) nicht zählen konnte und b) so egoistisch war, sich selbst als den Besetzer des letzten Standes zu wählen und den Jagdgast für seine Schludrigkeit buessen zu lassen ). Leichter Wind von der Seite, stetig; Schuss auf ca 120 m 5 Grad bergauf in eine lichte und breite Rueckegasse zwischen Knüppelhölzer von 5 m höhe auf beiden Seiten auf ein Reh. Dieses hatte breitstehend kurz verhofft beim Überqueren der Gasse; ich hatte im Schuss das Gefühl, eher auf dem Blatt abgekommen zu sein. Es war im Schuss umgehauen worden ins Gras ...als ich kurz aber intensiv einen Pansengeruch einatmete.
Gibt ' s doch nicht ? dacht ich, schnüffelte wieder reine Waldluft und wunderte mich über die Vorspiegelungen der eigenen Phantasie : olfaktorische Wahnwahrnehmungen zur Bekämpfung des jagerischen Uebermuts ? Da haett von 100 anständigen Jägern wohl nur einer so kurzentschlossen geschossen, aber jetzt kriecht Dir überrumpelter, anerzogener Lodenjockelskrupel schon via Riechzentrum nach dem Schuss ans Gemüt und will Dich das Fürchten vor Weidwundschuss und gleich beginnender Flucht der Geiß Lehren ?
" Suchen Sie sich halt nen guten Stand", hatte der Tölpel von Ansteller gesagt - o.k.: denn mal gleich 100 m weiter zum "besten Platz" an der Nahtstelle zwischen den Verjuengungsdschungeln, die andern sassen ja alle ueberriegelt weit jenseits meiner Mulde im Wald: und tatsaechlich, das Schmalreh hatte nen Einschuss auf der hinteren 8, Ausschuss auf der vorderen. Und Panseninhalt blubberte auf dem Einschussloch.
War doch leicht aus der senkrechten Breite von mir weggedreht gewesen.

So eindrücklich, bei klarem Seitenwind und locker 100 m, so intensiv wie im kurzen Eiatmen nach diesem Schuss, hatte ich dies noch nie erlebt. Aber im Kontext dumpfer Kugelschläge oder gespürtem Abkommen zu weit hinten hatte ich mir dies schon gelegentlich vorher " eingebildet" gehabt. Ohne groß drüber nachzudenken bislang.
Diesmal jedoch schon : gewaltiger blitzschnell aufgebauter Tunnel zwischen mir und dem Rehkörper /, riesenenergiefreisetzung dort mit Pansenexplosion / Partikeln, die in dem Vakuumkanal zurückschlagen und direkt auf meinen Lauf zurückfliegen / ein kurzer Hauch Pansen trifft auf meine Nase und mein gar nicht auf sowas vorbereitetes Gehirn....

Denkbar ? Auch auf solche Distanz ?
Meine Weidgenossen erklärten mir, dass ich ne Meise habe. Aber ein echter Physikfan war nicht drunter - auch keiner, der für ein bei vielleicht jedem 300. Reh mal vorkommenden blitzschnellen Phänomen ausreichenden Erfahrungsschatz als tief einatmender Schuetze hätte aufweisen müssen. Letzteres erwart ich hier zwar eigentlich noch weniger - oder ist vielleicht doch schon mal jemandem sowas passiert ?
Moeglicherweise koennen Gerichtsmediziner, Kriminaltechniker, Physiker und belesene Ballistikfreaks zur theoretischen Möglichkeit des "Trefferriechens"
Fakten beisteuern?

Gruß,

Martin
 
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Sorry fuer's Doppeln an diesem i pad mit meinen Wurstfingern - zitiere mich selbst anstatt zu editieren.
 
A

anonym

Guest
Ich hab schon verdammt viel Unsinn gelesen und nicht erwartet, dass es da noch mal jemanden gibt, der einen drauf setzt.

Du hast es geschafft. Und das auch noch gleich doppelt!

Glückwunsch!

Was auch immer Du geraucht, getrunken oder sonst wie konsumiert hast: Höre besser damit auf, das Zeug muss schlecht sein.

<kopfschuettel>
 
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:12:

Hier scheint mehr ein Esoteriker als ein Physiker gefragt.



Nein im Ernst unsere älteste Hirnregion spielt uns schon mal Streiche und neuropsychologisch lässt sich das wohl leicht erklären.

Du wusstest einfach instinktiv, dass du zu weit hinten abgekommen bist.

Alles andere ist so plausibel wie Neuschwabenland und Flugscheiben zum Mars.







PH
 
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Warum zitiert man sich selbst?

Eine Antwort auf Deine Frage hab ich nicht,kann es mir allerdings nur schwer vorstellen.
 
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Gude,

eigentlich undenkbar, aber gewiss eine gar tolle Prise Jägerlatein.

Falls Du dich doch irgendwann entschließen solltest, ein Buch zu schreiben, über Deine Erlebnisse rund um die Jagd und die Konvertierung vom Lodenjockel zum archaischen Vieljäger, hätte ich schon einen Titelvorschlag für das Geschichtchen: "Die olfaktorische Rache des Pansens" oder "Der Partikeltunnel".

}:-0\
p
 
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"partikelrückschlag im unterdruckkanal"?

wenn du die sache schon pysikalisch aufröseln willst, dann drückt das geschoss beim "durchfliegen/schneiden" der luft diese auseinander.

damit entsteht wenn hinter dem geschoss ein unterdruckkanal, welcher dann hinter dem geschoss linear zusammenbricht. entsprechend wird wenn die luft hinter dem geschoss angesaugt und damit der unterdruck beseitigt.

wäre es wie von dir beschrieben, würdest du demnächst schnitthaar, schweiß u.s.w. im gesicht haben ;-)
 
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Vermutlich bei der Schußabgabe unbewußt gerülpst :32:
 
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Ich jedenfalls trage zukünftig einen Partikelfilter, anstatt dem Peltor bei der Jagd! :12:

Dein Hirn hat dir einen Streich gespielt.
Ich hatte auch schonmal den typischen Fuchsgeruch nach dem Schuss in der Nase, obwohl dieser weit entfernt auf der Wiese lag...
 
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Na da werden die radialen Schockwellen eines hochrasanten Kupfergeschosses einen hydrodynamischen Schock ausgelöst haben, der teilweise Partikel Richtung Schütze schickt. Diese Partikel sind dann eventuell nach dem sicher zu hörenden Kugelschlag vom geschulten Jäger zu winden :18:
 
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Plott Hound schrieb:
Nein im Ernst unsere älteste Hirnregion spielt uns schon mal Streiche und neuropsychologisch lässt sich das wohl leicht erklären.
Du wusstest einfach instinktiv, dass du zu weit hinten abgekommen bist. ...
Beim Durchlesen des Startbeitrags ist mir meine eigene Wahrnehmung über das Abkommen beim Schuss in den Sinn gekommen:
  • - Habe ich es gesehen oder
    - weiß ich es einfach?

Da scheint mir doch die Erklärung von @Plott Hound die beste aller möglichen Erklärungen zu sein.
 
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:11:

Sieh Dich mal um den Stand rum um, vielleicht liegt da noch ein schimmelndes Rehlein rum. am besten gegen die Windrichtung laufen. Das letzte mal als ich derartiges warnahm und dann intensiv nach einem Stück Fallwild in der Nähe des Standes suchte, wars das Hundefutter im Plastebeutel, welches jemand zwei Wochen vorher in der Jackentasche vergessen hatte. Aber Deine Erklärung,lieber Feuerlein, die hat auch was ... :18: :18: :18:
 
A

anonym

Guest
Moin,

vielleicht 50 BMG geladen? Beim Schuß in die Hose gesch(i)ossen?
Ich hau mich weg. :25:
Feuerlein: Immer wieder für eine Überraschung gut.

Ich habe meine Tastatur jetzt wieder sauber gemacht.


Rehfelder
 
A

anonym

Guest
Ich hoffe Feuerlein hat das Stuck wenigstens gekauft wenn er es schon so schlecht geschossen hat und das für mindestens 10€/kg.
Ansonsten auf einer DJ den stand verlassen, hier schön über den anstellet lästern hat natürlich auch was.
 

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