1.4266 mit S690 verschweissen?

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Moin auch...
Wer hat Erfahrung mit dem Verschweissen eines Duplex-Stahles mit einem S690(Kranschiene A75)? Ich suche Hilfestellung bezüglich Schweisszusatz,
WPQR, Schweissfolgeplan,Schweissdurchführung, etc..
Schweissprozess 135 soll zur Anwendung kommen.

Bin für jede Hilfe dankbar!

Gruß Oign
 
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Was heißt der Zusatz " Duplex"?
Die S- Stähle (S235JR,S620QL...) sind in der Regel mit allen Schweißverfahren schweißbar, 135er Verfahren müsste MAG sein !, geht gut.
Ober er sich mit 1.4266 verträgt sollte man vorher an einem Probestück ausprobieren, hast du auch noch eine andere Bezeichnung außer der Werkstoffnummer, irgendwas in der Art wie X39CrMo17-1 ? würde die Sache bedeutend erleichtern.
Zudem: - Was soll geschweißt werden
- Was muss es halten (Verwendungszweck)
1.4266 dürfte was hochlegiertes sein, bei denen Schweißverfahren 141, WIG eindeutig besser ist.

Grüße
 
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klebs mit WIG zusammen, sieht besser aus wie MAG und bist mit Edelstahl auf der sicheren Seite

Grüße
 
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Es handelt sich hierbei um X2CrNiMoN22-5-3.
Wig darf ich leider nicht schweissen (keine bauaufsichtliche Zulassung/Prüfung unsererseits). Also bleibt mir nur MAG.
Bei dem X2CrNiMoN22-5-3 handelt es sich um ein Flacheisen 260x20mm.
Dieses wird als Gleitschiene für Laufrollen auf die Kranschiene (S690) geschweisst. Alles reine Druckbeanspruchungen in Querrichtung.
Länge der Konstruktion ca. 8500mm.
Da unsere Zulassung nur bis S355 geht ist für den X2CrNiMoN22-5-3 eine Arbeitsprobe fällig. Dier X2CrNiMoN22-5-3 hat nämlich einen Wert von S460.
Die Streckgrenze des Schweißgutes sollte somit auch bei 460 liegen.
Ach ja, den X2CrNiMoN22-5-3 muss ich auch nochmal Stumpf stossen.

Als Schweisszusatzwerkstoff kommt Thermanit 22/09 zum Einsatz.
Drahtelektrode 1,0mm.
Schutzgas Sagox 3K.

Vielleicht habt Ihr ja noch den einen oder anderen Tip für mich.

Danke schonmal im voraus !!!!

Mit Gruß
Oign
 
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Oign schrieb:
Moin auch...
Wer hat Erfahrung mit dem Verschweissen eines Duplex-Stahles mit einem S690(Kranschiene A75)? Ich suche Hilfestellung bezüglich Schweisszusatz,
WPQR, Schweissfolgeplan,Schweissdurchführung, etc..
Schweissprozess 135 soll zur Anwendung kommen.

Bin für jede Hilfe dankbar!

Gruß Oign


Frage:
Musst Du am S690 schweißen?
Wenn ja dann ein dreifach Horrido!

Bin zwar SFI, aber ich würde bei solch einem hochfesten Stahl den Hersteller des Zusatzwerkstoffs anrufen.
Die schicken Dir für lau einen Standard PQR/WPS.
Würde mich hüten Dir für diesen Werkstoff einen PQR zu schicken.
Das sind wirklich spezielle Stähle, die eigentlich nur von Liebherr und Konsorten verbaut werden.
So speziell dass Liebherr mit Böhler einen Zusatzwerkstoff entwickeln musste, der den Anforderungen entspricht.
Zudem sind sehr hohe Anforderungen notwendig in Bezug auf:
- Sauberkeit
- Wärmefühung
- firmeninterne Dokumentation
- Prüfung der Schweißer

Dieses Grundmaterial ist wohl das schweißtechnisch anspruchsvollste das Du Dir ausgesucht hast!

Falls Du verantwortlich bist würde ich mich vorher mit dem Hersteller und TÜV
in Verbindung setzen.
Geht eh nicht ohne TÜV.

Ruf einfach den Typen an der euren Betrieb TÜV-technisch betreut.
 
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Lenz89 schrieb:
Was heißt der Zusatz " Duplex"?
Die S- Stähle (S235JR,S620QL...) sind in der Regel mit allen Schweißverfahren schweißbar, 135er Verfahren müsste MAG sein !, geht gut.
Ober er sich mit 1.4266 verträgt sollte man vorher an einem Probestück ausprobieren, hast du auch noch eine andere Bezeichnung außer der Werkstoffnummer, irgendwas in der Art wie X39CrMo17-1 ? würde die Sache bedeutend erleichtern.
Zudem: - Was soll geschweißt werden
- Was muss es halten (Verwendungszweck)
1.4266 dürfte was hochlegiertes sein, bei denen Schweißverfahren 141, WIG eindeutig besser ist.

Grüße

Super Tip!
Einfach ausprobieren!
Dann auf einen Unfall warten?
Oder was?
Denken wird schon halten?

135 müsste MAG sein?
Ist es!
Übrigens ein bevorzugtes Verfahren auch bei Duplex.


Äh, was ist nochmal Duplex?

Das sind die Expertentips!
 
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Moin,
danke für eure Antworten.
Ist kein hochsensibler Bereich in der die Stähle eingesetzt werden.
Der Tipp mit dem Zusatzhersteller ist gut. Werde ich gleich mal anrufen.
Übrigens wird das ganze von der SLV überwacht, bzw hinterher abgenommen.
(Schön wär ja noch wenn mein Chef auch wüsste was ich hier veranstalten muss.). :wink:

Gruß
Oign
 
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schraubs, macht am wenigsten Probleme.
Paul, danke für die Info, hast zwar gesagt was man machen kann, aber was Duplex ist, hast immernoch nicht verraten. :wink:
 
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Lenz89 schrieb:
schraubs, macht am wenigsten Probleme.
Paul, danke für die Info, hast zwar gesagt was man machen kann, aber was Duplex ist, hast immernoch nicht verraten. :wink:

Duplex-Stähle sind austenitisch-ferritische, hochlegierte, nichtrostende Stähle.
Diese Stähle bestehen aus, sagen wir mal zwei nebeneinander bestehenden Gefügearten, Gamma-Austenit und Delta-Ferrit.
Duplex wird von Zwei abgeleitet.
Aufgrund der zwei Gefügearten hat dieser Stahl "beide" Vorteile aber schweisstechnisch gesehen auch die Nachteile beider Gefüge.
Es kann zu Grobkornbildung, 475°C-Versprödung, Entmischung, Ausscheidungen, hohen Eigenspannungen und Wasserstoffrissen kommen.
Duplexstähle werden artgleich, oder artähnlich geschweißt.

Der S690 ist ein vergüteter, hochfester Feinkorn.
Schweißtechnisch höherwertig als der Duplex.

Der große Schweißeignungsnachweiß, reicht da in der Regel nicht (S690).
Egal wie der beansprucht wird.
Nur Druck von der "Seite" gibt es so eben auch nicht.
Da sind möglicherweise Biegemomente im Spiel die Zug/Druck und Schubkräfte zur Folge haben.
Nur nebenbei statisch gesehen!

Und dann auch noch Duplex mit S690?

Es gibt Mischelektroden für "Schwarz/Weiß"-Verbindungen, auch konstruktive Maßnahmen die die Korrosion am belasteten Bauteil minimieren, aber das sind Detaillösungen, die jeweils untersucht werden müssen.

Ohne Zeichnung keine weiteren Angaben!
 

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