Ich weiß nicht, ob ich das nun richtig gelesen habe, wenn nicht: verzeiht mir.
Die Hornet ist eine recht alte Entwicklung und daran mag sie etwas kranken, die Verbrennungstemperatur der schwachen Pulverladung ist oft recht niedrig und führte dadurch vermehrt zur Bildung von ungeliebten Säuren, die den Lauf sehr schnell altern ließen, vor allem, bei unsachgemäßer Behandlung.
Ausgeblasene Versionen gab es schon sehr früh und es gibt die Ansicht, die allererste ausgeblasene Hülse in der Wildcat-Geschichte sei ein solches Experiment gewesen. Von Anfang an war es den Schöpfern darum gegangen, den Brennraum zu vergrößern und nebenbei entwickelten sie ihre Theorie, der besseren Hülsengeometrie. Dies ist immer noch Theorie, doch viele glauben daran und es gibt fast keine Wildcat, die nicht diesen Überlegungen folgt und die Grundform der Hülse mit flachen Seitenwänden und steiler, nach vorne verschobener Schulter nicht einsetzt.
Die K-Hornet stellt dabei n i c h t das Maximum dar, was aus der Hülse geholt werden kann, doch es ist recht nahe dabei und die Unterschiede gegenüber weiter ausgeblasenen und mit noch steileren Schultern versehenen Versionen fällt gering aus, gegenüber der machbaren Steigerung hinsichtlich der Grundhülse.
Wie bereits erwähnt, wird die K-Hornet durch Feuerformung der Hornet gewonnen, n i c h t durch Umformung anderer Hülsen, wie .220Rusian.
Wie bei allen solchen Wildcats ist vor übersteigerter Erwartung zu warnen. Berichte über die möglichen Leistungen sind oft durch nichts belegt oder basieren auf exzessivem Überdruck. Aus der Hornet wird so keine .222Rem, sie kommt ihr noch nicht mal nahe und erst die maximal ausgeblasene Version kann den Leistungsbereich der .221Rem ankratzen, verfehlt diese jedoch immer noch deutlich und selbst letztere ist nicht Rehwildtauglich! Erst die .222Rem erfüllt die Bedingungen und auch diese nicht mit allen Laborierungen.
Die K-Hornet heißt so, weil Lysle Kilbourn sie so nannte. Eine Reihe weiterer Patronen können auf diesen Wildcater zurückgeführt werden und die meisten tragen den Buchstaben K im Namen. Hinsichtlich der Hornet war sein Einfluss dabei offensichtlich sehr groß, denn es gibt wenigstens vier verschiedene Improved Versionen, die den Namen K-Hornet verwenden. Die von Kilbourn tatsächlich geschaffene ist dabei mit 35° Schulter und deutlich längerem Hals ausgestattet, als die Version, die hier vorgestellt wurde.
Alle diese Versionen gibt es auch als .17er Patronen und einige als .20er und .14er. Nur eine einzige ist mir bekannt, für .257er und ein leichtes 60grs Geschoss.
Die Mehrzahl dieser Patronen war zunächst für Handfeuerwaffen gemacht worden.
Die Frage, was sie bringt, ist müßig. Wer braucht denn eine Hornet? es gibt sie aber immer noch und wird sie sicher noch eine Weile geben, weil die Waffen oft billig sind und für ihre Zwecke gute Leistungen bringen. Weil die Waffen billig sind, können solche Experimente gewagt werden: eine 30.000 Euro Take-Down Blockbüchse mal eben von einer 7x57R in eine 7x57R Improved zu verwandeln, ist sicher nicht jedermanns Angelegenheit. Doch, einer 200 Euro teuren Hornet den Touch des Exklusiven durch Aufweiten des Lagers zu geben, das hat was!
Und nur so sollte man diese Arbeit betrachten, auch wenn der Leistungsgewinn gegenüber der Ursprungshülse deutlich ist, es entsteht kein neues, erweitertes Einsatzgebiet und die möglichen, weiteren Schussentfernungen werden durch größeren Wildbrettverlust bei Nahschüssen erkauft.
Wer eine ausgeschossene Hornet sein eigen nennt, der könnte mal versuchen, jemanden zu finden, der den Lauf aufzieht (Ziegenhahn ?). Ein lohnender Versuch kann das Kaliber .257 sein und Hülsen ab .222Rem versorgen solch einen Lauf mit sehr guten Rehwildpatronen und bis zur .222Rem gibt es ausgezeichnete Schonzeitpatronen. Das hat auch was! Vor allem, bei KLB ist dieser Umbau relativ einfach und in der 5.6x50R steht eine super Hülse zur Verfügung, eine .257Kimber mit Rand nachzubauen.