Man muß sich auch fragen, wozu man selbst bei der Bergjagd neuerdings spezielle LR-Geschosse (auch in Standardkalibern) braucht. Doch nicht etwa wegen den
Reserven???
@Sirius
man kann ganz sicher trefflich darüber streiten, ob man LR-Geschosse braucht und wo die Grenze zwischen dem Brauchen und dem Wollen bzw. dem Können (im Sinne von Verfügbarkeit) verläuft.
@Brackenmann hat es ja schon ausgeführt und darauf hingewiesen, dass die Menschen über Jahrhunderte dem Wild mit deutlich primitiveren Mitteln nachgestellt und auch Beute gemacht haben.
Ich kann den Berg auch mit relativ primitivem Schuhwerk und Wickelgamaschen rauflaufen, mit zeitgemäßen Bergschuhen und entsprechenden Gamaschen geht es halt besser und ist ggf. (die Schuhe betreffend) relevant sicherer.
Würden wir uns kollektiv deiner Denke anschließen, hockten wir wohl noch immer auf dem Baum und würden auf allen vieren laufen.
Kaum zu glauben, daß Hirtenberger und RWS (früher auch noch DWM) jahrzehntelang die Jäger im Alpenraum mit ihren Standardgeschossen (TIG, HMK, KS, TMS, PT, ABC) in Standard-Gebirgskalibern wie 5,6x57(R), .243Win., 6,5x57(R), 6,5x68(R), .270Win., 7x64/x65R und 7mmRem.Mag. beliefert und die dortigen Nutzer sie erfolgreich auf alles Gebirgswild von Murmel bis Berghirsch/Steinbock eingesetzt haben.
Es wird weder besser, noch irgendwie gehaltvoller, wenn Du das bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit wiederholst und auf die BESSERE bzw. SINNVOLLERE Verwendung von Alteisen hinweist.
Die Genannten haben es getan, weil es zu ihrer Zeit das beste bzw. innovativste war, was zur Verfügung stand. Sie haben irgendwann die Schwarzpulver-Laborierungen verworfen, weil Nitro-Patronen zur Verfügung standen und sie haben ein TIG, HMK, KS ... in den Kalibern 5,5x57(R), .243 Win, 6,5x57(R) ... oder was auch immer benutzt, weil es das war, was zu der Zeit zur Verfügung stand und die Spitze der Entwicklung bildete.
Es ist aus meiner Sicht legitim, alte Waffen bzw. Waffensysteme, Kaliber oder auch Laborierungen zu mögen, ein Bekenntnis dazu zu liefern und im eigenen Umfeld zu nutzen. Eine Reihe alter/ älterer, handwerklich hergestellter Waffen gefallen mir persönlich auch gut. Es grenzt aber schon an eine leicht pathologische Verhaltensweise, das bei jeder möglichen oder unmöglichen Gelegenheit als BESSER darzustellen.
Bei sachlicher Betrachtung einer solchen LR-Laborierung aus einer beispielsweise .270 Win, ergeben sich - so die Schussdistanzen/ Erforderlichkeiten potentiell gegeben sind - halt ein paar darstellbare Vorteile gegenüber einem z.B. HMK. Warum sollte ich also etwas kaufen, was weniger kann?
grosso