.300 PRC - neues Hornady-Kaliber

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Selbst wenn der Autor auf der Hornady-Sponsorenliste stehen sollte, kann ich jeden Satz des guten Artikels nachvollziehen. Die Bilder interessieren mich nicht.
Der Autor beschreibt natürlich bekannte Eigenschaften der Kaliber (zB kurzer Hülsenhals der .300 WM), für mich bleibt der Artikel tendenziös. Zu Beginn begrüßt er, daß die .300 PRC ein Magnumsystem benötigt, zum Ende bemängelt er, daß die .300 Norma Mag ein Magnumsystem benötigt. Wobei er korrekterweise das extrem große Hülsenvolumen der Norma Mag beschreibt. Liest sich dennoch wie ein Dankesartikel für ein Gatter-Nyala...

Was dennoch nicht gegen die, alles in allem, gute Konstruktion der .300 PRC spricht. Liest man nochmals nach, so wird eine Custom - .300 Win Mag mit Wunschdrall und langem System im Vergleich keine schlechteren Ergebnisse zeigen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 21155

Guest
Herrje, über die Entscheidungen von Beschaffungsämtern und -stellen eine Qualitätsaussage zu diversen Patronen treffen zu wollen - das ist schon scharf

Moin,
also vieles kann man nachlesen. Klar, oft wurde einfach auch gemenschelt oder der Kerl am Drücker war einfach ein 7 oder 8 mm Typ. Ist nunmal so.

Letztens spielte beim Vergleich der 6,5x55 vs 6,5x57 auch die Marktdurchdringung eine Rolle. Viele Menschen hatten eine rum liegen und viele konnten gutes berichten.
Ist heute auch noch so. Siehe 8x57, .308win, .30-06. Gab es häufig, hat funktioniert, wurde gekauft.

Letztlich hat @Lüderitz den Nagel schon getroffen. Irgendeine der bekannten .30er Magnums mit Wunschdrall, vernünftig zusammen gebaut, leistet mehr oder weniger das gleiche.

Und um jetzt mal den Bezug zur Praxis wieder hin zu bekommen ist es latte ob .300WM oder .300PRC. Die PRC hat zwar noch mehr Power, das ist aber in der deutschen Jagdrealität völlig irrelevant, da die .300WM ohnehin übermotorisiert ist.
Mit der passenden Fabrikmun hat die .300WM noch 2000J auf 675m !
(Winchester, Accubond LR 190gr)
Die PRC dann bis 750m. Ist letztlich aber echt schnurz.
 
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Wenn du da wiederladetechnisch die Füße auf dem Boden behalten willst, solltest du dich mal intensiv mit der Verschlussabstandproblematik dieses Teils befassen.

Wenn der VA nicht passt, ist praktisch jede darin verschossene Hülse verloren,.... und Wiederladen, womöglich mit teuren Geschossen und hohem operativen Aufwand ist hinausgesch(m)issenes Geld und kann auch gefährlich sein....

Vermutlich wirst du interessanteres zu berichten haben als ich....

Viel Glück.

HWL
 
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Danke für den Tip . Das Ding ist "Nagelneu" aus Arsenalbeständen und hatt erst wenige S+B's verschoßen, ich werd das Prüfen (lassen) (y)
 
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Danke für den Tip . Das Ding ist "Nagelneu" aus Arsenalbeständen und hatt erst wenige S+B's verschoßen, ich werd das Prüfen (lassen) (y)

Du kannst schon mal selber einen prüfenden Blick auf die Hülsen werfen,...wenn sie so ca. 10 mm oberhalb des Randes diesen hellen Ring um die Hülse haben, dann ist das ein Alarmzeichen.

Einfach mal eine Hülse der Länge nach halbieren, dann kannst du sehen, ob der Boden beginnt sich abzutrennen.

Gruß

HWL
 
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Hallo,

Puh @Sirius, das sind aber viele Fragen.
Auf ein paar beispielhafte versuche ich mal einzugehen.
Die Lee-Navy war zu teuer und die verwendete Labo zerstörte die Läufe....
Letztenendes sind alle auf der M/88 basierenden Patronen für den Infanteristen mit Sturmgewehr ja verschwunden.

Da hast du´s ja schon: der damals verwendete Laufstahl (zumind. bei den Militärwaffen). Da bleib bei den dünnen 6mm oder 6,5mm Patronen halt nix anderes übrig als sie schlapp zu laden, v.a. bei den damals hohen Schußzahlen.
Das Sturmgewehr brachte die Veränderung in der milit. Taktik. Weg von der offenen Feldschlacht der Linien-Einheiten und der Millionenheere hin zu vielen, kleinen und örtl. begrenzten Aktionen.
Dazu wurde eine handliche Standardwaffe benötigt, die alleine schon Aufgrund der Abmessungen von 6,5x55, 7x57, .30-06 und 8x57 viel zu groß und schwer ausgefallen wäre, was beim FN-FAL, G3 und M14 ja auch der Fall war, wie jeder weiß, der es Monate oder Jahre während seiner Wehrdienstzeit schleppen durfte. Mit dem StGw44 und dem AK47 ging man da den richtigen Weg, mitsamt Munition (8x33, 7,62x39), die nun nicht mehr auf 500-1500m zum indirekten "Fernzielbeschuß" in die gegenerischen Linien benötigt wurde und somit, mitsamt dazugehöriger Waffe "schrumpfen" konnte.
Der Nachteil war halt die nun auch geringere Durchschlagskraft bei den schon überall verwendeten Militärfahrzeugen.

Ok, die 5,56x45 ist Momentan n Tacken zu klein, aber die 3000J E0 Klasse wird einfach nicht benötigt für den Infanteristen. Das hat die Geschichte nun bewiesen....Ich sehe in meiner Glaskugel demnächst irgendwas um 6,5mm mit ähnlicher Leistung wie die o.g. sehr bald die .223 ablösen wird.

Die .223 ist nur so klein, weil sie ein aus der .222Rem.Mag. entwickelter "Notbehelf" war. Colt entwickelte Ende der 50er Jahre ein Sturmgewehr und das Frankford-Arsenal davon unabhängig eine Patrone dazu. Am Ende der Entwicklungsarbeit stellte man fest, daß die neue Patrone (.222Rem.Mag.) nicht in das Magazin des neuen Sturmgewehrs (M16) paßte, die war zu lang.
So wurde die Patronenhülse gekürzt und die Schulter weiter vorgesetzt, der Gasdruck erhöht um in etwa an die Leistung der .222Rem:Mag. zu kommen.
Schon damals war man mit dem "zu dünnen" 5,6mm-Kaliber nicht recht zufrieden (Windabweichung, geringe Durchschlagskraft). Hätte man das M16 passend für die .222Rem.Mag. gemacht, hätte man auf die BR-Patrone 6x47 (eine auf .243" aufgeweitete .222Rem.Mag.) gehen können. Ein 80-85grs.-Geschoß drauf und fertig.
Wenn die Nato eine neue Ordonnazpatrone sucht, sollte man bei gleichzeitiger Suche nach einer neuen Waffe, die 5,6x50Mag. ins Auge nehmen. Die einfach auf .243" oder gleich .264" aufgweitet, Gasdruck im Bereich 3800-4000bar und das aus der 6,5x57 bekannte 6g VMS drauf. Wäre ´ne hervorragende Militärpatrone.


Grüße
Sirius
 
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Mich interessiert (aus sportlicher Sicht) der Benefit der 300PRC. und welche Lücke hier Hornady versucht zu schließen. In dieser Leistungsklasse liegen ja einige LR Patronen. Irgendwas hat sich Hornady dabei ja sicherlich gedacht bzw ins Auge gefasst. Präzision alleine wirds nicht sein denn das bieten die anderen auch.
 
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Mich interessiert......welche Lücke hier Hornady versucht zu schließen. In dieser Leistungsklasse liegen ja einige LR Patronen. Irgendwas hat sich Hornady dabei ja sicherlich gedacht bzw ins Auge gefasst.

Der Glaube, dass irgend eine Lücke geschlossen werden soll ist natürlich ein Irrglaube.

Das Interesse von Hornady ist es, Geld zu verdienen.

Dazu bringt man ein Produkt auf den Markt und bewirbt es mit Vorteilen, die andere Produkte angeblich nicht haben - in der Hoffnung, dass das a) vom Kunden geglaubt wird, und b) das eigene Produkt dann gekauft wird.

So eine Kampagne ist um so wirksamer, je ahnungsloser & dümmer der Konsument ist......

Heut zu Tage eine durchaus effektive Strategie....


Gruß

HWL
 
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Der Glaube, dass irgend eine Lücke geschlossen werden soll ist natürlich ein Irrglaube.
Das Interesse von Hornady ist es, Geld zu verdienen.
Dazu bringt man ein Produkt auf den Markt und bewirbt es mit Vorteilen, die andere Produkte angeblich nicht haben - in der Hoffnung, dass das a) vom Kunden geglaubt wird, und b) das eigene Produkt dann gekauft wird.
So eine Kampagne ist um so wirksamer, je ahnungsloser & dümmer der Konsument ist......
Heut zu Tage eine durchaus effektive Strategie....
Gruß
HWL

Natürlich soll es "willhaben" Befindlichkeiten wecken. Aber ich unterstelle mal nicht nur böses, sondern dass man durchaus ein besonderes Potential (neben dem monetären) entdeckt hat das den Aufwand rechtfertigt.
 

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UT editiert, @ Brackenmann und Icorvusi es reicht, ab jetzt sachlich oder es geht auf die Ersatzbank!
 
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Jetzt nochmal die Frage. (Ohne störende Polemik)
Mich interessiert (aus sportlicher Sicht) der Benefit der 300PRC. und welche Lücke hier Hornady versucht zu schließen. In dieser Leistungsklasse liegen ja einige LR Patronen. Irgendwas hat sich Hornady dabei ja sicherlich gedacht bzw ins Auge gefasst. Präzision alleine wirds nicht sein denn das bieten die anderen auch.
Die PRC wurde konsequent auf lange Geschosse (>200grs) hin optimiert. das ist der eigentliche "Benefit".
Ansonsten ist sie weniger überzüchtet als eine .300 RUM oder .300 Norma Mag, diese haben mMn einfach zu viel Pulverraum für .308".
Ansonsten hat auch eine PRC einen merklichen Rückstoß (ich bin jetzt einfach mal so frei von der 7x66SE - die die gleiche Basishülse / Dimensionen hat - auf die PRC zu schließen) und braucht längere Läufe, 65cm sind angebracht.
Die PRC braucht immer noch recht progressives Pulver, entwickelt auch Wärme (Mirage) und wird seitens der Lebensdauer der Läufe definitiv nicht in einer Liga wie typische Sportpatronen wie einer 6mm BR Norma liegen.
Also sportlich wird man nur ein kleines Segment abdecken, hat aber "was eigenes"...
 
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Hallo,

Die PRC wurde konsequent auf lange Geschosse (>200grs) hin optimiert. das ist der eigentliche "Benefit".

aber "lange" Geschosse, die wie weiter vorne verlinkt weit rausgesetzt werden müssen, sprechen doch für einen langen Übergangsbereich. Nun soll doch gerade ein langer Übergang der Präzision, v.a. mit Geschossen die eine parabolide Spitze und evtl. Bootsheck haben, abträgl. sein.
So argumentieren doch immer die Befürworter von US-Patronen gegen die kontinetal-europ. Entwicklungen. :whistle:
Und nun sollen weit herrausgesetzte, überschwere Geschosse plötzlich das idaele für Sportpatronen sein? Da wird man sich mit dem "Bierdeckel auf 100m" aber wohl nicht zufrieden geben.
Die BR-Schützen praktizieren das ja schon seit Jahrzehnten, die Geschosse soweit wie mögl. in den Übergangskonus reinzusetzen.
Was man da wohl aus "biederen" Standardpatronen mit langem Übergang, wie 6,5x57, 7x57, 7x64, 8x57, 9x57 mit langen, formwerthohen Geschossen gegenüber "tiefer sitzenden" wie .260Rem., .270Win., .30-06 rausholen könnte...:unsure:

Grüße
Sirius
 

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