30% Verbiss realistisch?

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Und 100% Verbiss bedeutet ja nicht, dass kein Baum mehr wächst – nur WAS und WIE ist die Frage.


Tatsächlich ist die Bewegungsfreiheit im Wald durch junge Bäume so gut wie nicht eingeschränkt was unzweifelhaft ein Vorteil beim Holz machen ist…:p


Mich ärgert an dieser Situation vor allem, dass durch solche Zustände der Ruf der Jäger ruiniert wird und sich Übertreibungen in die andere Richtung nahezu zwangsläufig ergeben.
 
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Naja, 30% ist jetzt ja auch ganz wenig...wenn Du den Jagdgenossen helfen willst, ihren Wald zu verjüngen und das ernst meinst, dann werden sie Dir bei der Vertragsgestaltung entgegenkommen. Ich würde das jedenfalls tun.
 
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Jeder der normal denken kann wird wissen das eine derartige Absenkung wohl kaum in einem Jahr zu machen sein wird.
 
A

anonym

Guest
Jeder der normal denken kann wird wissen das eine derartige Absenkung wohl kaum in einem Jahr zu machen sein wird.

Deshalb, wenn überhaupt, eine Vereinbarung rein, dass der Vergiss in einem Zeitraum von 3 (oder was auch immer realisierbar erscheint) Jahren auf 30 % gebracht wird ...

Oder dass dass Sonderkündigungsrecht aufgrund der Verbissbelastung frühestens nach x Jahren ausgeübt werden kann ...

Und ich würde noch eine Unterstützungspflicht der Jagdgenossen vorschlagen - damit die mit ihm Boot sind und sich nicht zurücklehnen können.
 
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Deshalb, wenn überhaupt, eine Vereinbarung rein, dass der Vergiss in einem Zeitraum von 3 (oder was auch immer realisierbar erscheint) Jahren auf 30 % gebracht wird ...

Oder dass dass Sonderkündigungsrecht aufgrund der Verbissbelastung frühestens nach x Jahren ausgeübt werden kann ...

Und ich würde noch eine Unterstützungspflicht der Jagdgenossen vorschlagen - damit die mit ihm Boot sind und sich nicht zurücklehnen können.

Sehe ich auch so. Was man, warum auch immer, 50 Jahre lang schleifen lies, kann man nicht in einem Jahr sanieren. Ohne die Örtlichkeit zu kennen, gehe ich davon aus, dass Du die ersten mindestens zwei Jahre massig Rehe abschöpfen kannst, ohne dass sich das bei der Vegetation deutlich verbessert. Und am besten, wie rocstaFR schrieb, ist es die Jagdgenossen mit ins Boot zu holen, also ein gemeinsames Projekt daraus zu machen.
Ich würde auch mit Schutzeinrichtungen am Anfang nicht sparen - sofern es etwas zu schützen gibt. Interessant ist es auch, jetzt nach Sämlingen zu suchen, man erlebt das immer wieder, dass zahlreiche Sämlinge auflaufen, die im nächsten Frühjahr wieder abgeweidet sind.
Und klar ist auch: wenn Du die Population bewegen ist, musst Du v.a. die Zuwachsträger entnehmen - was ja nach mancherlei Ansicht im Forum quasi nie möglich ist.
 
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Mit 3 Jahre bis zum ersten sichtbaren Erfolg liegst Du sicher nicht falsch. Evtl. sogar länger. Bei mir in der Gegend wurde einem die Jagd nicht verlängert, weil der Verbiss über zwei Pachtperioden nicht duldbar war. Der hat beim Abschußplan beschissen und nur ein paar starke Böcke geschossen, Rest fand auf dem Papier statt. Hat versucht im Winter durch tonnenweises Futtern die Situation zu entschärfen, aber ging nicht.

Jagd (gute 750ha) wurde dann neu verpachtet mit Abschußvorgabe von 120 Stk. Rehwild per Jahr und körperlichen Nachweis. Die haben im ersten jahr fast 150 Stk. geschossen. Abschuß vom 2. und 3. Jahr weiß ich nicht, aber jetzt nach 3 Jahren sieht man den ersten Erfolg.

Robert
 
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@matthes1962: Wiese oder Ödland ist gar nicht so weit weg vom jetzigen Zustand

Zu den vorkommenden Baumarten: Großteiles Eiche, einige Buchen und Kiefern. Der Boden ist recht sandig.
An vielen Stellen gibt es jetzt natürlich erhebliche Probleme mit Vergrasung.


Hab ich eine offene Frage übersehen?

ja-
wird versucht mit Naturverjüngung zu arbeiten oder mit Pflanzung?
 
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Die letzten Jahre wurden mehrere Zäune gebaut. Da aufgrund vieler abgestorbener Eichen an vielen verschiedenen Stellen genügend Licht auf den Boden kommt, muss der Großteil über Naturverjüngung laufen. Lichtpotential für Naturverjüngung ist in jedem Fall gegeben.

Der Hinweis bzgl. der im besten Fall möglichen Verbesserung des prozentualen Verbiss muss in jedem Fall im Pachtvertrag entsprechend berücksichtigt werden. 30 % als Ziel kann auf bereits verbisssenen Flächen erst nach einigen Jahren erreicht werden – schon rein mathematisch...
Bin mal gespannt wer diesen Einspruch bei der Angebotsabgabe entsprechend vorbringt…Die letzten Jahre wurden mehrere Zäune gebaut. Da aufgrund vieler abgestorbener Eichen an vielen verschiedenen Stellen genügend Licht auf den Boden kommt, muss der Großteil über Naturverjüngung laufen. Lichtpotential für Naturverjüngung ist in jedem Fall gegeben.

Der Hinweis bzgl. der im besten Fall möglichen Verbesserung des prozentualen Verbiss muss in jedem Fall im Pachtvertrag entsprechend berücksichtigt werden. 30 % als Ziel kann auf bereits verbisssenen Flächen erst nach einigen Jahren erreicht werden – schon rein mathematisch...
Bin mal gespannt wer diesen Einspruch bei der Angebotsabgabe entsprechend vorbringt…
 
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Kiefer- und Buche-(Naturverjüngung) müßte man bei entsprechender Bejagung problemlos hochbringen.Bei Eiche wirds wohl schwieriger ohne Zaunschutz ,da wird mir sogar Oberförster Recht geben daß wenige Rehe ausreichen um entsprechend stark zu verbeissen.Andererseits sind Zäune immer kontraproduktiv, da sich auf der übrigen nichtgegatterten Fläche zusätzlich die Verbißbelastung verstärkt.
 
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Eiche ist in der Tat schweriger als Buche und Kiefer, wobei auch das als Fernziel möglich ist. Aber wenn in den letzten 50 Jahren gar nichts gelaufen ist, dann wäre die Verjüngung der Buche mit Kiefer (wo es heller ist) ja schon ein großer Erfolg für die Waldeigentümer. Eiche würde ich bis auf Weiteres nur im Zaun versuchen.
Hat sich denn in den Zäunen schon etwas getan? Oder ist die Fläche zu vergrast?
 
G

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Guest
@matthes1962: Wiese oder Ödland ist gar nicht so weit weg vom jetzigen Zustand

Zu den vorkommenden Baumarten: Großteiles Eiche, einige Buchen und Kiefern. Der Boden ist recht sandig.
An vielen Stellen gibt es jetzt natürlich erhebliche Probleme mit Vergrasung.


Hab ich eine offene Frage übersehen?
ja


Vermutlich, so wie in deinen bisherigen Ausführungen Eichen > 50 Jahre außer Zaun. Im Zaun auch unter 10 Jahren ?

Ist dies in der Waldinsel und in dem 30ha Reststück auch der Fall ? Wie sieht es in dem angrenzenden Wald aus ?

Wie groß ist der zusammenhängend anschließende Wald ?

In der Gegend (Unterfranken?) ist vermutlich auch die Jahresniederschlagsmenge gering oder ?


Also auf der Waldinsel sehe ich kaum Probleme, die Vorstellungen innerhalb 2-3 Jahren in den Griff zu bekommen.
Ein Mastjahr sollte aber am besten dazu helfen.

Wie hoch ist den der Abschussplan ?

rein theoretisch:
geh mal in den 70 ha von 50-70 Stück Rehwild aus.
GV 1.1,5 = ca. 30-45 weibl. stücke. Zuwachs ohne echte Bejagung (so wie bisher :lol: ) 0 Stück
maximaler Zuwachs bei Bejagung ?
30 - 45 Stuck + Zuwanderung 15 Stück

Beispiel Zuwachs 40 Stuck + Zuwanderung 15 Stuck
= Abschuss 40-55 Stück ohne daß sich großartig was ändert.


Hab ich was übersehen ?
a) Fütterung
b) ???
c) ???

kurzfristiges Ziel: Reduktion auf 15 Stück gesamt.
Zuwanderung ebenfalls 15 Stuck jährlich !


Frage - wie viel müsstest Du entnehmen ?:cool:
 
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@OberförsterVS: Im Zaun hat sich was getan. Der Aufwuchs wird aber an vielen Stellen durch das Gras behindert. Hungrige Rehe finden auch einen Weg in den Zaun wenn es dort so schön grün ist und lecker.

@spezialist: Der 3 jahres Abschussplan beträgt ca. 70 Stk derzeit. Was hier real abgeschöpft wurde ist eine gute Frage. Teilweise wurden auch 30% und mehr Fallwild gemeldet. 30 bis 40 Stk. Halte ich in den ersten Jahren für möglich.
Bzgl. der Bestandshöhe glaube ich nicht, dass dieser ganz so hoch ist. Vor einigen Jahren war er sicherlich so hoch. Nachdem jetzt aber nur noch Steppe da ist, hat die Attraktivität des Waldes natürlich massiv nachgelassen – und der Bestand auch.
Umso gieriger wird auf jede Art von Aufwuchs gewartet und dieser verbissen…
In einer derartigen waldbaulichen Situation reicht auch schon ein Bestand der bei genügend Verjüngungsflächen nur ein geringes Problem darstellen würde.
Werde in jedem Fall mal Bilder vom Wald machen und dann jährlich die Veränderung anschauen / vergleichen.


 
G

Gelöschtes Mitglied 17197

Guest
Unterfranken besteht nicht nur aus "Mainfranken" oder "Weinfranken".


WaiHei



Wär hätte das gedacht.

O.K. ich kanns ja nicht wissen, da doch weit weg.
Sieh mal unten im Süden die Jahreniederschl.menge im verhältnis zum norden.

Darum hier die Karte

http://www.lfu.bayern.de/wasser/hyd...rtung/niederschlag/doc/karte_niederschlag.pdf


Jetzt weiß ich aber immer noch nicht wo ich mit dem Finger hindeuten soll.


Östlich von Aschaffburg und südlich Würzburg relativ grösste Differenz. Beides aber nahe dem Main

WaiHei
 
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