mal ´ne Frage: Wenn das HMK nicht von RWS (Ruag) käme, sondern von Hornady, Barnes, Berger, Nosler o.ä., gleicher Aufbau, gleiche Wirkungsweise vorrausgesetzt; wäre es doch dann ein "gutes Geschoß", auch wenn´s schon 80 Jahre auf dem Buckel hat? Gleiches gilt auch für TIG, TUG, KS und Starkmantel.
Mir scheint es eher so, als würden inländ. Konstruktionen generell abwertend beurteilt, egal ob sie sich seit Jahrzenhten bewährt haben oder nicht. Und andere Konstruktionen, die nach dem gleichen Wirkungsprinzip arbeiten, aber das "Glück" haben, aus Übersee zu kommen als ungleich besser erachtet werden (auch wenn´s sich, wie im Falle des Interlock, um ein einfaches TMS-Geschoß handelt).
Ganz interessant wird dann das Aufspringen auf jede neue Sau der inländ. wie ausländ. Anbieter, die durchs Dorf getrieben wird. Ist dann immer alles gleich "wunderbar, nie dagewesen, alles vorherige weit in den Schatten stellend".
Was soll daran praxisbezogen
besser sein, als genau das, was seit einem 3/4 Jhd. oder noch länger (denk mal an FSKs TMR in der .375H&H) sich wirklich in der Praxis bewährt hat?
In spätestens 10 Jahren wird doch das jetzt absolut ultra-mega-neue von der schnellebigen Wegwerfgesellschaft (McDonals-Generation nannte es tömer heute in einem thread) schon längst ad acta gelegt und evtl. sogar als "nicht geeigent" hingestellt werden und wieder dem nächsten oder gar schon dem übernächsten als "alleinglückseligmachend" nachgelaufen. Da fehlt aber noch ein Stück zu 70-80 Jahren Bewährung.
Wenn HMK, TIG, TUG (oder von mir aus auch ID-Classic, UNI-Classic), KS, Vulkan so schlecht wären, wären die schon längst aus der Produktion genommen, von einfachen TMS-Geschossen (die jeder Hersteller fertigt, halt nur unter mehr oder weniger klangvollem Namen) mal ganz zu schweigen.
"Schlecht" sind die nur bei den zerfahrenen Equipmentjunkees die alle 4 Wochen was neues anfangen müssen und ihr ballist. Grundwissen (mich sträubt es, es so zu nennen) in fach-denglisch geschriebene "Pseudotests" im Internet lesen oder in gleichwertigen Youtubevideos (mit Mörder-Hammer-Hindergrundmusik) sich visuell verinnerlichen.
Da höre ich 10x lieber auf wirkliche Praktiker wie Steppenwolf, die das bestätigen, was andere Praktiker seit Jahrzehnten auch von sich geben und mit was man, nur mit etwas drüber nachdenken, auch von selbst drauf kommt.
Aber wie schon gesagt: Schießt ruhig mit euren ultraharten Voll-Lochgeschoß auf weit draußen stehendes ungar. Rotwild. Ist eure Kohle wenn´s verludert und wenn´s mal so richtig in die Knete geht, hat schließlich immer noch den besten Lerneffekt gehabt.
Sollte ich mal zur RW-Jagd nach Ungarn, und nicht gerade in ein dichtes Waldgebiet kommen, steht auf alle Fälle meine 9,3x64 mit dem 16,7g HMK (geladen auf 810-815m/s und rd. 5500Joule) an erster Stelle der Wahl und ich denke, wenn ich Steppenwolfs Erfahrungs-Post richtig interpretiere, das es die richtige Entscheidung sein wird.