.308 bleifrei - Geschossgewicht GMX - andere (bleifreie) Alternativen

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Hallo zusammen,

erst einmal kurz vorstellen: bin frisch gebackener Jungjäger aus NRW, der in Zukunft mit der einen oder anderen Frage ums Eck kommen wird... ;-)

Direkt die erste davon...

Grübele gerade über die Ladedatenfrage (Kal. 308 Win, LL 600 mm, DL 11") - achso, lade seit 15 Jahren wieder, allerdings nur für den sportlichen Einsatz auf 300m plus x, Innen- und Außenballistik sind also nicht das Thema, die Zielballistik hingegen sehr wohl, da ich hier über keinerlei Erfahrung verfüge... ;-)

Mein Wunsch wäre bleifrei auf Kupferbasis (Flußstahl stehe ich eher kritisch gegenüber).
Eine verfügbare kupferbasierte Variante wäre das Hornady GMX, verfügbar in 150, 165 und 180 grs. .
Habe gelesen, daß das GMX wohl recht wählerisch bezüglich des Dralls sein soll, von der Theorie her und auch aus der praktischen Erfahrung mit HPBT und LD sollten bei der vorliegenden Waffe am ehesten die beiden schwereren Geschoße präzise geradeaus fliegen.

(Verladen würde in Lapua resp. Hornady-Hülsen N140 resp. RL 15 (insofern wieder lieferbar), was unterm Strich eine zu erwartende maximale (gebrömelte) v0 von 800-820 m/s für die 165er, Pi mal Daumen 760-780 m/s für die 180 bedeuten würde, entsprechend 3400-3600 J E0.
Was der Chrony hinterher dazu sagt und wie das ganze fliegt, wird erst einmal auf der offenen Bahn ausprobiert.)

Das hier - hoffentlich - für mich zu erwartende Spektrum besteht aus Rehwild und Sauen (mal schauen, was sich da so ergibt).

Nun zur eigentlichen Frage: wie schaut es bezüglich der Zielballistik bei den GMX aus?
Wie sprechen die Geschosse an, wie gut ist die Energieabgabe, Ausschuß ja/nein, Hämatonbildung etc. ...???

Wer kann mir hier mit Input weiterhelfen? Oder sollte ich bleifrei lieber in eine andere Richtung schauen?

DANKE vorab für entsprechende Rückmeldung...
GMX soll zickig sein beim WL, nicht umsonst wird einem hier im Forum geraten bei Problemen mit Fabriklabo soll man 150/165/180 durchprobieren (superformance) und wenn das zickt das 165er in der Full Boar Labo...

Sieh dir doch mal die Fox Bullets an. Liest man viel gutes und ich selber bin auch sehr zufrieden.

Hier im Forum werden die Fox über den grünen Klee gelobt und sind einfach wiederzuladen.

GMX macht bis 630/650 m/s noch auf, Fox Bullets reichen da 450 m/s ...

GMX macht auch gern mal große Sauerei - aber das ist alles relativ. Triff mit einem Vollmantelgeschoss den richtigen Knochen und du kehrst das halbe Kitz zusammen...

Mir taugt das Fox.

Nachtrag: Beim Barnes schmiert der Lauf recht flott zu (bei mir) und der Streukreis geht auf. Dann chemische Reinigung und n paar Schuss dass wieder Flutschi drin ist bis sich das einpendelt... nervte mich enorm.
 
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Werte Gemeinde-

Leider muß ich meine obige Aussage bezüglich der IBEX Viper für DL1-305mm zurückziehen.
Das Geschoß ist zu lang dafür.
Ich bitte um Entschuldigung.

Warum haben Sie sich überhaupt so eine Knarre andrehen lassen?
.308Win, langer Drall, große Entfernungen, kurz vor Bleiverbot...?
Oder stammt die noch aus der sportlichen Karriere?

derTschud
aus meiner S202 12" fliegt die erste Version des RWS Hit 165gr auf 100m mit 2-3cm Streukreis und liefert sicheren Ausschuss. Da ich die Hit Barnes aber schon lange nicht mehr benutze kann ich aktuell nur sagen, dass z.B. ein 159gr. Ariete 34,6mm oder ein Nosler AB 180gr aus dem Lauf auch Präzise fliegen. Zielbalistik mal außen vor. Wer eher auf 200m als auf 100m schießt, könnte da mal ein 138gr Ariete oder das 130gr Barnes wegen der höheren V-Ziel ins Auge fassen.
 
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Hab sehr gute Erfahrungen mit dem TTSX in der 150gr Version gesammelt.
Würde ich selber laden, würde ich zu einem gedrehten Geschoss tendieren, wahrscheinlich AERO oder Fox. Hab noch gute 50 Schuss .308 mit verladen mit 150gr AERO rumliegen, vielleicht kommen die im neuen JJ zum Einsatz, bin gespannt. Die Präzision passt jedenfalls.
Bleifreie Geschossen sind nicht nur wegen des Dralls, sondern auch in Bezug auf Wirkung über die Einsatzreichweite (individuell festzulegen) eher ein bis zwei „Klassen“ leichter zu wählen, als bleihaltige Geschosse.
Das ETX kann ich aus eigener Erfahrung nicht empfehlen, auch wenn bei mir ein problemloser Wechsel mit anderen Geschossen des gleichen Herstellers zu Trainingszwecken möglich war (alles immer bezogen auf Fabrikmunition).
 
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Ich lade .308 und .300 Win mit den GMX 150 grs, 165 grs. Das 150 grs in der R8 in .308 fliegt sehr präzise. Aber, auch ich habe immer wieder Präzisionsprobleme, und zwar je nach neuem Los der Geschosse. Es gibt, so scheint es mir, immer wieder mal Ausreißer. Die Wirkung hingegen ist sehr gut.
 
G

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Guest
Habt ihr die Geschosse mal gewogen?
Beim TTSX .30 / 165 Gra. & beim TSX .458 / 300 & 250 Grs. habe ich Differenzen von 1-3 Grains und alle 20-30 Stk. mal einen mit 5-7 Grains (bei der 458er) Abweichung. Für mich vollkommen akzeptabel da auch TSX / TTSX Massenware ist.

Wäre mal aufschlussreich wie das beim GMX ausschaut. Evtl. kann man da auch noch bisl. vorsortieren.
 
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GMX habe ich nicht auf Präzision bekommen.

Die Fox 150 grainer würde ich für die 308 win empfehlen. Dazu die Fox Target 150 grainer fürs Kino und alles ist abgedeckt. Die Fox machen bei mir einen sehr guten Job. Gedrehte Geschosse und aus der EU (Slovenien) keine Lieferschwierigkeiten.

Nachtrag: Beim Barnes schmiert der Lauf recht flott zu (bei mir) und der Streukreis geht auf. Dann chemische Reinigung und n paar Schuss dass wieder Flutschi drin ist bis sich das einpendelt... nervte mich enorm.

Dito
 
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Die Gewichtsabweichungen waren nicht so groß. Ich habe einige Geschosse mal in unserer QS Abteilung prüfen lassen. Es ging um die Außenkontur. Da waren leichte Abweichungen zu erkennen. Überspitzt könnte man sagen, dass die Geschosse "krumm" waren.
 
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Ich kenne einen (!) der die GMX als Fabriklabo aus einer R8 Kaliber ? schießt. Er ist ganz zufrieden.

Ich kenne einige die haben entnervt aufgegeben das GMX überhaupt auf vertretbare Streukreise zu bekommen. Ich gehöre dazu. Bin kuriert. Das Geschoss und seine Konstruktion fand ich aber sehr interessant. Die Barnes sollen gut sein, wenn se nich so elendig in meinem Lauf geschmiert hätten. Andere wiederum haben anscheinend die Probleme nicht.

Also wenn du Spaß am laden hast, teste dich durch. Ob mit Barnes, Hornady oder Fox machst im Prinzip nix falsch. Müssen halt nur aus deiner Büx auch präzise fliegen.
 
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Das war doch 11" Drall? Was soll denn an 11" Drall bei der 308 falsch sein?
Damit kann man gut 180gr Blei-Geschosse stabilisieren und bis 165 gr. Kupferlinge.
Wobei die 165 gr Kupferlinge eigentlich für meinen Geschmack zu schwer sind für die 308 win.
Eher was für die 300 wsm...
Würde bleifrei nicht übebr 150 gr. in der 308 win gehen und dafür ist der 11" Drall schnell genug.
 
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Nachtrag: Beim Barnes schmiert der Lauf recht flott zu (bei mir) und der Streukreis geht auf. Dann chemische Reinigung und n paar Schuss dass wieder Flutschi drin ist bis sich das einpendelt... nervte mich enorm.

Hier muss ich auch noch einmal nachhaken....

Bis dato habe ich eigentlich nach jedem Training dem Tombak mit Ammoniak den Kampf angesagt, bei längeren Sessions gerne auch unterhalb des Rangedays.
Mehr denn 50 Schuss ohne Chemie never ever, bei handgedengelten Läufen max. nach 20 Murmeln.

Von daher bin ich jetzt etwas verwundert, daß im Jagdbereich die Keule scheinbar nicht nach jedem heißen Einsatz herausgeholt wird...

Für die Längenangaben der GMX bedankt. Nach Rechnerei werde ich aber erst einmal die leichteren Versionen genauer unter die Lupe nehmen.

Was die Entfernung anbelangt: ich würde per se zum jetzigen Zeitpunkt die Finger jenseits der 150m eh den Finger gestreckt lassen, und das nicht unter dem Aspekt der Geschwindigkeit.

Die Frage ist aber bei den leichten Geschossen doch generell, wie stark der Geschwindigkeitsverlust jenseits der 200m ausfällt, egal wie gut die SD ausschaut.

Selbst wenn ich meinetwegen eine 300 WSM richtig heiß laboriere, ist die zweite Frage, ob ich die dann vll. 100m v0 mehr auch unter dem Aspekt Präzision umsetzen kann (primär unter dem Aspekt der Innenballistik).

Was mir gerade auch durch den Kopf geht: die genannten Geschosse sind alle gebändert - wie gut wird hier der Drehimpuls übertragen oder ist gerade dieses Konstruktionsmerkmal eine Ursache für das Schmieren bei entsprechend hohen Geschwindigkeiten?

Auf jeden Fall tut sich mir hier ne komplett neue Spielweise auf... ;-)
 

Wheelgunner_45ACP

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Ob und wie du reinigst ist zum Teil auch eine Glaubensfrage. Das Wichtigste auf der Jagd ist, dass du keine CBS- Abweichung hast. Wie du das erreichst ist dann wieder dein Thema. Oder du stimmst nur auf deine CBS ab.

Wenn du jetzt ein Geschoß wählst, bei dem dein Lauf erst mal 3 oder 5 Schuß nach dem reinigen braucht bis es wieder präzise trifft, macht es keinen Sinn, permanent zu reinigen. Wobei präzision auch immer am einem selbst liegt. Für einem sind 4cm/100m/5Schuß OK, der andere wird nervös wenn er nicht 10mm/100m mit der gleichen Schußzahl erreicht

Im Gegensatz zum Stand hast du draußen auf der Jagd nicht immer die Wahl, auf welche Entfernung du schießen musst. Bist du im Wald unterwegs könne 70m schon weit sein, im Feldrevier dagegen 150m nah.

Der Vorteil einer Magnum liegt nicht primär in der höheren V0 oder evtl bessere Präzision, sondern in der dadurch weiteren maximalen Schußentfernung bei natürlich der Option auf stärkeren Hämatome im Nahbereich. Von daher muß so ein Kaliber auch entsprechend eingesetzt werden.
 
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Jagd ist praktisches schießen. Da kann man nicht wie im Sport 2-3 Schmier/Probeschüsse abgeben bevor es losgeht. Bei der Jagd muss der 1. Schuss mit hinreichender Präzision gelingen. Wie man seine Reinigungsprozedur macht (oder gar keine) liegt an einem selbst, und eben auf dem Stand ausprobieren.
Es gibt Büchsen die schießen frisch gereinigt und „eingeschmiert“ praktisch auf den selben Fleck und dann welche welche nach der Reinigung mal 10cm irgendwo hin schießen und erst nach x Schuss ist die Treffpunktlage da wo man sie erwartet. Hilft nur probieren.
 
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Schieße das 150 gn GMX aus meiner Ruger 77 mit 10 # Drall und der T3 mit 11# Drall vor D073.6. Bei der Präzision war v.a. die Setztiefe entscheidend. Wirkung top. Aber geringste Losschwankungen wirken sich stark aus.
 
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Hier muss ich auch noch einmal nachhaken....

Bis dato habe ich eigentlich nach jedem Training dem Tombak mit Ammoniak den Kampf angesagt, bei längeren Sessions gerne auch unterhalb des Rangedays.
Mehr denn 50 Schuss ohne Chemie never ever, bei handgedengelten Läufen max. nach 20 Murmeln.

Von daher bin ich jetzt etwas verwundert, daß im Jagdbereich die Keule scheinbar nicht nach jedem heißen Einsatz herausgeholt wird...

Für die Längenangaben der GMX bedankt. Nach Rechnerei werde ich aber erst einmal die leichteren Versionen genauer unter die Lupe nehmen.

Was die Entfernung anbelangt: ich würde per se zum jetzigen Zeitpunkt die Finger jenseits der 150m eh den Finger gestreckt lassen, und das nicht unter dem Aspekt der Geschwindigkeit.

Die Frage ist aber bei den leichten Geschossen doch generell, wie stark der Geschwindigkeitsverlust jenseits der 200m ausfällt, egal wie gut die SD ausschaut.

Selbst wenn ich meinetwegen eine 300 WSM richtig heiß laboriere, ist die zweite Frage, ob ich die dann vll. 100m v0 mehr auch unter dem Aspekt Präzision umsetzen kann (primär unter dem Aspekt der Innenballistik).

Was mir gerade auch durch den Kopf geht: die genannten Geschosse sind alle gebändert - wie gut wird hier der Drehimpuls übertragen oder ist gerade dieses Konstruktionsmerkmal eine Ursache für das Schmieren bei entsprechend hohen Geschwindigkeiten?

Auf jeden Fall tut sich mir hier ne komplett neue Spielweise auf... ;-)
So wie ich das lese, denkst du ich habe dir die Max. Aufpilz m/s genannt damit du berechnen kannst wie weit du rauslangen kannst sodass das Geschoss noch aufmacht.

Eben nicht.

Du kannst dir dadurch - ansatzweise - herleiten wie das Geschoss auf leichteres wild wirkt. Marschiert es bei geringem zielwiderstand durch oder macht es auf?

stichwort vollmanteleffekt.
 

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