Moin zusammen,
massig interessante Ansätze, ich bastele einfach mal zusammen... ;-)
@ Lacky_017 und deepSky:
Schon richtig, was hier angeführt wird, der erste Schuß muß/sollte sitzen, aber so ganz will ich das gesagte mit dem CBS nicht stehenlassen.
Die allermeisten Läufe, die mir bis dato in die Finger gekommen sind, weisen besagten Effekt auf.
Gehäufter bei kaltgehämmerten (OK, kalt ist hier relativ) Exemplaren denn bei knopfgezogenen.
Hängt auch damit zusammen, daß die Spannungen, welche nach dem Hämmern auch trotz thermischem Entspannen immer noch latent vorhanden sind, mit zunehmender Erwärmung zum Tragen kommen.
Nächster Punkt: die wenigsten Sportschützen schießen den Lauf komplett trocken beim ersten Schuß.
Natürlich wird die Masse an Öl, welche zum Konservieren aufgetragen wird zwecks Lagerung, vor dem Besuch auf der Range entfernt.
Trotzdem schieben viele (mich eingeschlossen) noch einmal vor dem ersten Schuß einen minimal mit Ballistol benetzten Patch durch den Lauf - der Ölschußeffekt ist hierbei durchaus vernachlässigbar, der Lauf wird es (gerade bei "laufmordenden" kleineren Kalibern wie 6mm Br oder gar 6mm PPC) mit deutlich erhöhter Haltbarkeit danken.
Und da man im BR oder F-Class-Bereich sehr schnell auf 2000-3000 Schuß p.a. kommt, ist der Punkt auch schon unter dem Kosteneffekt nicht zu vernachlässigen.
Wobei es gerade im BR-Bereich durchaus Kollegen gibt, welche DEN von südchinesischen Jungfrauen unter dem Meer gedengelten "Super-Lauf" nur für den Wettkampf einsetzen, den "normalen" für das Training...
Und ja, selbst ein Lauf aus gleicher Fertigung ist nicht identisch mit dem, der als nächstes durch die Hände des Master of desaster of Knopfzieh-Jongleur gegangen ist...
Wiederum komplett anders sieht es bei den Moly-beschichteten Murmeln aus, die aber jagdlich nun wirklich keine Rolle spielen.
Da ich vornehmlich (auch den Kosten geschuldet) im TR-Bereich unterwegs bin (und dies auch parallel beibehalten werde, solange man uns hier in Teutonien dies tun lässt), ist meine Affinität zur .308 naheliegend.
Ich habe 2 Waffen in diesem Kaliber, die auf die jeweilige sportliche Disziplin zugeschnitten sind bezüglich Gewicht (Laufkontur und Länge, Maße (Schaft) und Optik.
Und eben besagte Remi 700 5R als Erbstück, welche nun, da vorhanden, als Jagdwaffe zum Einsatz kommen wird.
Generell zur .308: riesiges Spektrum an Fabrikladungen und Geschossen, einfach in der Handhabung (also keine Wiederladezicke wie meinetwegen viele der 6mm-Varianten), kurz (in Hinblick auf die Systemlänge) und bei den allermeisten Ladungen relativ unempfindlich in Hinblick auf die Außentemperatur.
Kurz: die Knifte ist da, also fange ich damit erst einmal an. Und ich denke, in Anbetracht der ballistischen Werte sollte alles Wild, was in Deutschland kreucht und fleucht, bis auf 150 m zumindest "erschrecken" (letzteres nicht ernstgemeint ;-) ).
Für die Distanzen darüber hinaus: klaro da gibt es sicherlich bessere Lösungen, aber als erstes jagdliches Universalkaliber absolut nicht die schlechteste Wahl.
(Ja, die .270er gefallen mir auch, gerade die WSM, aber um bei allen .270ern die ballistischen Vorteile voll ausspielen zu können, braucht es hier auch wiederum einen relativ langen Lauf, am besten 650 mm aufwärts - hier also noch ein Punkt für die .308, die ist da genügsamer).
Und da ich jagdlich Neuling bin, gilt für mich als oberste Prämisse: nur dann den Finger durchziehen, wenn ich mir sicher bin, auch dem Wild zuliebe.
Was den Wind resp. Benchrest-Auflagen anbelangt: Ich schieße seit gut 15 Jahren fast nur auf Außenständen, meine Hauptspielwiese in Belgien weist noch nicht einmal einen Kugelfang auf, geschweige denn Hochblenden. Heißt im Klartext, wenns es herbstlich "pustet", sind mit einer "schnellen" Ladung und einem 185 grs. Scenar auch schon einmal Seitenwindabweichungen von 3 MOA und deutlich darüber auf 300m drin.
Soll heißen: nicht alle Sportschützen schießen in eingehausten Anlagen und wissen nicht, welche Einflüsse Wind und Wetter haben können... ;-)
@derTschud
Den Ansatz bezüglich Schießriemen resp. vernünftiger Auflage beim Schuß unterschreibe ich absolut.
Apropos Schießriemen resp. überhaupt Gewehrriemen...
Dann macht ja Leder Sinn, Neopren dürfte sich zu sehr dehnen???
Korrekt oder falsch??? Empfehlungen hierzu?
Wenn ich mit dem Schießriemen aus der CISM-Ecke auflaufe, am besten noch mit Schießjacke, ist das Gelächter vorprogrammiert... ;-)
Wobei ich mir (bisher jagdlich nur theoretisch) durchaus Gedanken um die Lauflänge der Remi und dem zur Verfügung stehenden Platz in der Kanzel machen...
Aber nun ja, die Waffe ist da, Kaliber und Drall sind erst einmal festgelegt (die Frage ob ich da nicht irgendwann einen anderen Lauf einlege, kommt später).
Superinteressant für mich die Erkenntnis, daß sich die Kupferlinge durch das doch deutlich unterscheidende spezifische Gewicht und somit die divergierende Länge in Relation zu den sportlichen Pedanten außenballistisch merklich anders verhalten - das zum Thema für mich selber Blick über den Tellerrand...
Quintessenz bis hierher:
Werde zunächst einmal mit dem GMX resp. TTSX experimentieren (auf der Scheibe), ferner mit dem Aero SB sowie Fox Classic Hunter (QL-Daten habe ich bereits implementiert) und dem Swift.
Gewicht... Ich denke 150 grs. für den Anfang
Hier muss gesagt werden: bis auf das GMX hatte ich keines der gesagten Geschosse auf dem Schirm... *hmmmm*
Und dann hoffe ich, daß dieser ganze Corona-Irrsinn aufhört und ich die Ladungen auch auf dem Stand ausprobieren kann...
Sers Jörg
NB:
Man lernt nie aus - absolut interessanter Austausch hier... Chapeau!