.308, Reload Swiss RS52

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Hallo zusammen!

Zunächst hätte ich eine kurze Bitte:
Könnte mir jemand folgende Ladung via Quickload überprüfen?

Kal. 308win
Hülseninnenvolumen: 56,8gr. H2O
Geschoss: Hornady SST 180gr.
Geschosslänge: 34,5mm
Pulver: RS 52
Menge: 45,0gr.
OAL: 71,8mm
Zünder: CCI BR2


Hintergrund: Ich habe die o.g. Ladung zum BA gesandt und die Resultate stimmen mich recht „nachdenklich“.

Vielen Dank!
 
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Hallo,

QL kommt auf geschätzte 3700 bar.


Ist die Patronenlänge von 71,8 mm für einen Messlauf nicht zu lang? Das Geschoss müsste eigentlich in den Zügen stecken und höheren Druck erzeugen.

WH
 
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Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Das mit dem anliegen/stecken in den Zügen habe ich bislang nicht bedacht. In meinem Lager ist hier zumindest noch "reichlich" Luft.
Kann man das irgendwie prüfen?
 
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Würde mich auch interessieren warum es im messlauf anliegen sollte.
Es ist übrigens ein unausrottbarer Mythos unter deutschen Wiederladern, dass der Gasdruck gefährlich ansteigt, wenn das Geschoss anliegt [emoji6]
 
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Es ist übrigens ein unausrottbarer Mythos unter deutschen Wiederladern, dass der Gasdruck gefährlich ansteigt, wenn das Geschoss anliegt

Verbreite bitte nicht diesen anderen und falschen Mythos.
Messungen der DEVA haben ergeben, dass ein Anliegen vergleichbar ist mit einem Tiefersetzen - je nach Patrone - von ca. 5 mm. Und dass Tiefersetzen den Gasdruck erhöht, dürfte auch dir bekannt sein.
Ob das dann "gefährlich" wird, hängt wiederum von der Anfangslaborierung ab.
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
servus puma311,
Hallo zusammen!

...
Hintergrund: Ich habe die o.g. Ladung zum BA gesandt und die Resultate stimmen mich recht „nachdenklich“.

Vielen Dank!
inwiefern denn ?
Wie hoch ist denn der Gasdruck gemessen ?

Das mit dem anliegen/stecken in den Zügen habe ich bislang nicht bedacht. In meinem Lager ist hier zumindest noch "reichlich" Luft.
Kann man das irgendwie prüfen?

Ja, mit einem Dummy zum Ermitteln der L6 max. .
Oder dem Messegrät von Hornady
 
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Ich habe unter Anderem 2 Laborierungen, einmal die oben genannte und das Ganze nochmal mit dem 180gr. Nosler Accubond, an das BA Gesandt.
Ergebnis der Messung:

Hornady SST: 4.761 Bar im Mittel

Nosler Accubond: 4.558 Bar im Mittel

Beide sind damit DEUTLICH über den errechneten Werten.

Hier frage ich mich eben wie diese hohen Werte zustande kommen. Denn auch auf der Herstellerseite von RS wird für das 180gr. Norma Oryx, einer OAL von 68mm und einer Ladung von 44,8gr. ein Gasdruck von 3.687Bar angegeben.

Auch zeigen die Messergebnisse, bei ansonsten gleicher Laborierung für das Nosler AB einen um ca. 200 Bar niedrigeren Gasdruck an. Ich hätte hier eher einen höheren Druck erwartet.
 
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Du kriegst von mir spätestens heute Nacht, wenn ich wieder zu Hause bin, die Prognosewerte von QL. Von den RS-Pulvern gibt es nämlich unterschiedliche Datensätze. Es interessiert mich selber, welche besser zutreffen.

Nachtrag: Die Lauflänge vom Beschussamts-Lauf bräucht' ich noch.
 
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G

Gelöschtes Mitglied 11388

Guest
Grundsätzlich stimmen die Daten bei RS Pulvern überhaupt nicht. Weder Schüttdichte noch Brennschluss, da is a gröberer Hund drinnen. Die Pulver sind wohl hervorragend, die Gleichmässigkeit/Los zu Los Schwankung auch nur die QL Daten sind a graus.


Gesendet von meinem iPhone mit Tapatalk
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
seas Vendeigermandl
Die Patronen haben sich in den Messlauf laden lassen, sonst gäbe es kein Messergebnis. Kein Anlass, die L6 zu zerreden.
..naja, wozu dann CIP L6 max. mit 71,12mm ?

Irgendetwas passt da ja nicht. Es sind immerhin fast 7/10mm Überlänge. Und das ist nicht grade wenig.

Nun kommts wohl auch auf die geschoßform an, auf den Sitz der Ogive.

Also bitte keine nachdenklichen Stimmungen, sondern die Hosen runter lassen: Welchen Druck, welche Geschwindigkeit und welche Standardabweichungen hat das Beschussamt gemessen?

Sobald die Ergebnisse vom Beschussamt da stehen, kriegst Du von mir spätestens heute Nacht, wenn ich wieder zu Hause bin, die Prognosewerte von QL. Von den RS-Pulvern gibt es nämlich unterschiedliche Datensätze. Es interessiert mich selber, welche besser zutreffen.

Nachtrag: Die Lauflänge vom Beschussamts-Lauf bräucht' ich noch.

die Daten wurden mittlerweile bekannt gegeben..

Aber Du weisst ja selbst, wie es sich mit Messungen vom Beschussamt verhält. Unter Anderem kann auch Manni3006 etwas dazu erzählen ;)
 
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Solms,

Genau auf die DEVA Untersuchung beziehe ich mich (von Kersten?!). Natürlich ändert sich der Gasdruckverlauf, aber eben nicht in kritischen Bereichen, wenn man nicht eh schon am absoluten Limit arbeitet. Der Auszugswiderstand aus dem HH und der Einpresswiderstand in den Lauf liegen in der Größenordnung eine ganze Zehnerpotenz auseinander (einige zehn zu einigen hundert kg!).
Und die größten Widerstände liegen nie beisammen da der eine ab- und der andere zunimmt. Die Summe ist also vom höchsten Einpresswiderstand kaum zu unterscheiden.

Aus demselben Grund verstehen viele Schützen und Wiederladern nicht dass der HH nicht anliedert (jedenfalls nicht wenn das Lager nicht besonders Übereng ist). Man kann das auch sehen wenn man alles richtig gemacht hat. Das Geschoss wird aus dem HH getrieben, dann erst liedert die Hülse, der Hals wird aber schon von Pulvergasen umspült und eingeschmaucht und kann gar nicht liedern weil der Druck in allen Richtungen gleich ist.

Zudem, und auch daran denkt kaum einer, wird der Pmax ja nicht erreicht, während das Geschoss im HH darauf wartet, dass etwas passiert, sondern wenn es bereits einige cm im Lauf ist.
Das was sich bei Crimp und Anliegen wirklich ändert ist der Gasdruckverlauf durch die sich ändernde Abbrandrate.

Guido Wasser hatte zu dem Thema mal ein gutes Bild veröffentlicht aus dem der Zusammenhang der beiden Kurven auf einen Blick hervorgeht.
 
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Na denn:

Kal. 308win
Hülseninnenvolumen: 55,8gr. H2O
Geschoss: Hornady SST 180gr.
Geschosslänge: 34,5mm
Pulver: RS 52
Menge: 45,0gr.
OAL: 71,8mm
Zünder: CCI BR2

Mittelwert [bar]: 4.761
Standartabweichung [bar]: 90

Mittelwert [Joule]: 4.120
Standartabweichung [Joule]: 20

Mittelwert [m/s]: 840,7
Standartabweichung [m/s]: 2,1



Kal. 308win
Hülseninnenvolumen: 55,8gr. H2O
Geschoss: Nosler Accubond 180gr.
Geschosslänge: 35,0 mm
Pulver: RS 52
Menge: 45,0gr.
OAL: 71,8mm
Zünder: CCI BR2

Mittelwert [bar]: 4.558
Standartabweichung [bar]: 175

Mittelwert [Joule]: 4.044
Standartabweichung [Joule]: 48

Mittelwert [m/s]: 832,8
Standartabweichung [m/s]: 4,9


Die Ladung mit dem SST flog aus einem 50cm Lauf mit gemessenen 823m/s. Deutlich schneller als ermittelt. Dies war überhaupt erst der Grund für mich das Ganze beim BA Mesen zu lassen.
Druckanzeichen an der Hülse/ZH gab es jedoch keine.
 
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Die CIP L6 dient doch nur dazu, dir zu garantieren, dass die Mumpeln in dein Magazin passen. Wie dein Lager und Kegel geschnitten sind, weiß doch weder die CIP noch das BA. Als Wiederlader hast du da weitgehend freie Hand.
Denk mal an überschwere Matchgeschosse mit elendig langer Spitze ohne dass die Ogive anliegt.
 
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45grs RS52
150grs TSTX Barnes
L6=72

geht bei meinem 11er Drall mit LL=600mm ganz OK
Wenn vorhanden wuerde ich aber eher das RS40 nehmen und nochmal 50m/s und etwas mehr Druck nehmen.
Mit den 45grs RS52 bist Du aber schon bei ca 100% Ladedichte..

Ladedaten wie immer ohne Gewaehr. jeder WL handelt eigenverantwortlich usw...

VG

Micha
 
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... Die Ladung mit dem SST flog aus einem 50cm Lauf mit gemessenen 823m/s. Deutlich schneller als ermittelt. Dies war überhaupt erst der Grund für mich das Ganze beim BA Mesen zu lassen.
Insoferne hat Du ja alles richtig gemacht:

Die Geschwindigkeit gibt es nicht geschenkt. Das ist schon einmal ein deutlicher Hinweis darauf, dass es mit dem Druck Probleme gibt. Glücklich der Wiederlader, der auch Zugang zu einer Geschwindigkeitsmessung hat.

Dass sich SST180 und AB180, das vermutlich härtere Geschoß, druckmäßig verkehrt herum verhalten, zählt zu den Überraschungen des Wiederladerlebens. Ich würde die 200bar Unterschied jedoch nicht überbewerten. So viel Spazi muss man dem Druck einfach lassen, unterschiedliche Aussentemparatur bringt da größere Druckschwankungen.

Was die RS- Pulver betrifft, hat mich dieses Thema (noch) vorsichtiger gemacht: Da mag die Geschwindigkeitskonstanz noch so gut sein (die ausgewiesene Standardabweichung ist ja bemerkenswert gering), so lange sie sich nicht gescheit simulieren lassen, bleib' ich bei meinem alten Kraut.
 
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