.308 Win auf Sauen - Erfahrungen und Tipps

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In meinen Jungjägerjahren ging hier in der Region der Schwarzwild-Boom los und es ging der Hype der strammen Kalibern einher.
Als Alltagsansitz-Waffe bin ich mit einem Drilling aus Suhler-Fertigung in 8x57 IRS+ 16/70 gestartet, im Laufe der Jahre wurde dieser, nach dem er technisch mehrmals zicken machte, gegen eine BBF Blaser B97 in 8x57 IRS + 20/76 ersetzt, vor paar Jahren kam da noch ein Einstecklauf rein in 5,6x52R.
Die 8x57 IRS hat mich bisher nie im Stich gelassen auf Schwarzwild, Rehwild, Damwild und Raubwild, egal ob TM-Alaska, Hammerhead oder Oryx. Wirkung und Entwertung immer top.

Aber für die erste eigene Reptierbüchse musste etwas mit mehr Bumms her, für den Sauenansitz bzw. aber auch für den Einsatz in Schweden zur Elchjagd, also kam eine 300 Win.Mag. ins Haus.
Wirkung auf Sauen und Hochwild über jeden Zweifel erhaben, aber das Zufalls-Reh bzw. schwaches Damwild hat beim Wildbret oft gelitten, daher kam dann noch eine 9,3x62 ins Haus, um etwas bummliger unterwegs zu sein.
Viele Jahre damit gejagt vom Ansitz, Pirsch und Drückjagd. Auch immer perfekte Wirkung und ja auf Rehwild + Dam-Kälber ging es, gerade mit dem Mega auch sehr gut.
Dann gingen die Jahre ins Land und durch meine Erfahrungen in Schweden, dachte ich mir geht auch kleiner. So kam erst eine 6,5x55 in Haus und wurde vor 3,5 Jahren nun durch die 308 Win. abgelöst.

Ich muss sagen, bisher auch auf Sauen, hat mich die 308 Win. nicht enttäuscht.
Gerade seit der Wärmebildvorsatz bei uns erlaubt ist auf Sauen, kommen kaum noch Totfluchten vor aufgrund der perfekten Zielerfassung. Haltepunkt immer mittig Vollblatt und dann ist die Flucht auch mit der 308 meist 0m. Verwendet bisher Hammerhead und seit 3 Monaten Oryx.
In Schweden bin ich nun dort auch bei einer 308 gelandet, die mir als Leihwaffe dort zu Verfügung steht, ich habe damit 3 Elche bisher erlegt, bisher alles prima.
Für Rehwild und Damwild finde ich die 308 auch als ideal.

Meine 9,3 ist nun meine reine Drückjagdwaffe geworden, auf dem Stand als auch beim Durchgehen bzw. Nachsuche.
Die 300 Wini fristet nun ein Schattendasein und darf nur noch selten mit raus, dann meist bei speziellen Einsatzpunkten z.B. Brunfthirschjagd oä.

Meine Alltagswaffen sind nun der Bergstutzen in 8x57 IRS/5,6x52R und die 308 Win., damit fühle ich mich bestens ausgerüstet im Rahmen meiner Jagdmöglichkeiten hier in der Region.
 
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Die Vergangenheit erscheint zumeist in einem verklärten und positiven Licht. Negatives wird allzuoft ausgeblendet. Die 7x57r als d i e SW-Patrone schlechthin darzustellen, und da gehts um SW aller Größen, erscheint mir aber eher etwas übertrieben.
Hm - den alten Herrn kann ich nicht mehr fragen.
Beim Drücken waren seine Schwarzwildstrecken legendär - den hätte man auch auf
den Marktplatz stellen können und er hätte wahrscheinlich Strecke gemacht.
Auch - zumindest ich kann mich an keine Nachsuche erinnern.
Unter uns - vielleicht wusste er auch nur besser, mit einer alten DB umgehen, wie
viele andere Jäger mit ihren modernen Hightech-Geräten.
Seriös kann ich es nicht wirklich beurteilen!
-
Nur - meine bisherige Drückjagd-Variante ist eine 7x64, also der große Bruder der 7x57R.
Diese 7mm-Variante nutze ich in diversen Donnerstöcken.
Die brachte sowohl 'rollierende' Sauen, als auch Dubletten und auch eine Triplette.
Das kann keine 9,3x_ besser ... meine ich.
-
Unabhängig davon - die 7x57R ist subjektiv wahrscheinlich das unterschätzte Mittelkaliber
überhaupt.
Was die 'Alten' bereits mit 7x57(R) auf den Boden gebracht haben, würde Berge ergeben.
Ähnlich bzw. vergleichbar ist es mit der 8x57I(R)(S).
Offensichtlich wusste man damals, wie man das Schwarzwild auf den Boden bringt.
Diese Parameter haben sich nicht geändert - bilde ich mir ein.
-
Aber mit einem hast Du recht - dem 'Star' aus der Reihe Schwarzwaldfieber habe ich
mal vor Jahren kommuniziert, dass er eine 'nicht optimal' Vorbildrolle abgibt, mit seiner
'knappen' Kaliberwahl. Viele Junge Jäger würden seinem Vorwild folgen ... .
Das war meine Überzeugung und vom Prinzip deckt es Deine Kritik an der 7x57R.
Aber inzwischen habe ich die Erkenntnis gewonnen, dass das Kaliber einer der eher
nachgeordneten Parameter darstellt, wie erfolgreich sich ein Jagdtag entwickelt.
Der mit kritischste Faktor ist die Bewegung und deren Folgen, die das Kaliber in eine
Waffe bringt.
Viel wichtiger als das Kaliber ist der Schaft, seine Länge, seine Anatomie, seine Haptik.
Genauso tragen Ausgewogenheit und Balance der Waffe nachhaltig zum Erfolg bei.
Ganz objektiv - dass die Fa. XYZ eine Variante baut, die allen deren Kunden passen, ist
unwahrscheinlich, doch eher ein Zufall. Hier Zeit, Geld und KnowHow zu investieren
und dann es sich noch professionell erklären lassen, wäre ein Milestone zum Erfolg.
Das sind aber eher die Details und Parameter, die völlig untergehen.
-
Am Einfachsten kann ich es erklären aus der Sicht eines Niederwildjägers.
Da ist es fast bedeutungslos, welches Kaliber man verwendet oder wer der Hersteller
der Flinte ist - sie muss Dir einfach liegen, sonst kann es keinen Erfolg bringen.
Da machen die Jungs mit 30 o. 40 o. 50 Jahren alten Gelumpe einfach Strecke, obwohl
die Flinten nur 16/70 oder 16/65 verdauen. 1,2 Schuß pro Hase und alle blieben.
Ziemlich ähnlich sehe ich es auf den Schwarzwild-Drückjagden.
Der dort mit einer 7x57R auftaucht, wird auf die Sau auf 180m eher nicht schießen ... .
 
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In den vorstehenden Beiträgen und Reaktionen ist sehr viel richtiges erläutert worden. Es ist mir auch bewusst, dass ein schweres NP-Geschoss "aufs harte Blatt" die Fluchtstrecke ungemein verkürzt. Dies gelingt halt nicht immer und man bringt "nur" einen Lungentreffer an. (Benütze trotz meiner 75 noch keine optischen Prothesen in Form von div. Wärmebildgeräten). Da ich die Wahl habe, werde ich bei meiner Kanone für den nächtlichen Einsatz bleiben. Für einen geruhsamen Schlaf nehme ich gern die negativen Begleiterscheinungen der 8x68 und der HMK in Kauf. WmH! St.-Wolf
 
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Das ist genau das Thema, die optische Prothesen ermöglicht einen besseren Schuss als das berühmte Augen zusammenkneifen bei Mondschein.
Den potentiell schlechteren Treffer kompensiert man dann mit einem dickeren Kaliber. (Meint man zumindest)
 

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