Meine PERSÖNLICHEN Erfahrungswerte zum Thema:
Umgebauter 98er / FR-8 in .308win, Archangel Schaftsystem mit 10er/15er Steckmagazin, der dünne Stufenlauf schwingt komplett frei und montiert ist ein recht schwerer STALON W110 Dämpfer. Lauflänge bei mir ~47cm mit Lager.
Jagdmunition Möller MJG mit Kunststoffspitze (Dafür mussten die Magazine mit eingeklebten PE-Platten auf Schulteranlage umgefummelt werden, sonst sind ab dem dritten Schuss alle Spitzen platt)
Meine Jagdmunition ist ensprechend Möllers Werksmunition gestopft, also knackig heiss geladen.
Übungsmunition ist mit den preiswerten Hunter Tactic Messinggeschossen von LOS aus Slovenien gestopft und auch knackig an der oberen Grenze, wird auch auf Fuchs und Nutria verwendet
1. Abweichung zwischen Dämpfer drauf und Dämpfer runter sind wiederholbar ~35-38cm in der Höhe und ~3-5cm nach links. Die Veränderung der Laufschwingung durch den dicken Dämpfer auf dem dünnen Lauf ist enorm. Selbst das an- und abschrauben des originalen G3-Mündungsfeuerdämpfers mach da schon gute 15cm in der Höhe...
2. unterschiedlich "handfestes" anschrauben des Dämpfers führt zu Treffpunktabweichungen bis zu 5cm, also bleibt der Dämpfer zwischen den Reinigungen 75 Schuss lang an der Waffe und die Waffe wird nach Einzelschüssen, wenn sie nicht warm wurde, PER HEISSLUFTFÖN vom Patronenlager aus von etwaigem Kondensat in Lauf und/oder Dämpfer befreit.
3. solange ich den Dämpfer nicht anpacke, schiesst die Büchse frei ab Zweibein/Sandsack auf 100m unter 20mm mit Erstschuss und warm unter 15mm pro 5 Schuss. Mit der Möller Munition gehen im realen Leben 5 Schuss bis 200m zuverlässig auf einen Bierdeckel, sofern liegend, aufgelegt oder stehend angestrichen bei ruhigem Wetter. Mehr kann ich mit meiner kleinen billigen 1,5-5x28er Japanoptik mit Abs.4 mit meinen Augen nicht leisten...
4. Wechsel zwischen Messing Jagdmunition und Messing Übungsmunition ist verlässlich mit 22cm Höhe und 3cm Seite per Click am ZF verstellbar. Beim Wechsel gibt es zwischen LOS und Möller keinen "gleitenden Übergang", sprich ich stecke das eine oder das andere Magazin in die Waffe, verstelle die entsprechende Anzahl Clicks am ZF und die Büchse schiesst Fleck. Das gilt natürlich erstmal nur für mich mit Messinggeschossen, geladen mit gleichem Pulver, gleichem Zünder, gleichen Hülsen. (Möllers Kino sind mir immer noch zu teuer, meine Lösung passt für mich, speziell da die LOS Geschosse bei bisher gut zwei Dutzend Nutria und Fuchs einen jagdlichen Sinn haben.)
5. Wer nicht wirklich viel Zeit an der Wiederladepresse und auf dem Schießstand verbringen will, sollte genau eine Laborierung nehmen und den Dämpfer zwischen den Reinigungen drauf lassen. Stattdessen zu Hause einfach Verschluss rausnehmen und mit dem Heissluftfön vom Patronenlager aus einmal Lauf und Dämpfer Kondensatfrei machen.
6. Bei Messing reinige ich alle 75 Schuss chemisch, danach gehen die ersten 5 auf dem Schießstand in den Sand und die Büchse schiesst wieder auf den gleichen Punkt. Es findet keine Zwischenreinigung statt, z.B. trocken durchziehen bringt fast 10cm Verlagerung...
Fazit zur Munition: Möller hin oder her, ich hab viel geübt, Bund, Kino, laufender Keiler und auch so im Rahmen meiner Wiederladetätigkeit auf dem Schießstand statisch 100m liegend/sitzend/angestrichen. Am Ende entscheidet der Treffersitz, wobei bei meinen 3 bisher beim Maishäckseln geschossenen Schweinen in zwei Fällen der Splitter von Möllers Geschoss Lunge bzw. Herz erwischt hat. Mein Glaubenssatz ist daher allgemein mehr üben, bewährte Munition und genügend Selbstvertrauen bzw. innere Ruhe statt Jagdfieber oder Unsicherheit...
Die LOS Geschosse sind halt Splittergranaten für leichtes Wild, auf Reh und grösser würde ich trotzdem Möller nehmen. (Möller ist mit 200€ für 50 Schuss Werksmunition in top Qualität nicht teurer als die ganze RWS Soße und man schiesst einmal ein und hat dann noch "zwei volle Schachteln" zum jagen über...)
Zu guter Letzt: Waffenlänge ist mit Dämpfer bei eingedrehter Schaftkappe 108cm, mit Schaftkappe auf +25mm kann ich den 98er im Anschlag fix repetieren ohne vom Ziel zu gehen und ich nehme gern das lange 15er Magazin, da ich das wie beim G3 als senkrechten Griff im Schwerpunkt der Waffe nutze und damit auch gut das Drehmoment beim Öffnen/Schliessen der Kammer abfangen kann. So sieht "mein 98er von Opa" aus:
Hoffe, mein doch etwas lang geratener Post hilft dem ein oder anderen User weiter.
WH
Frank