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- 16 Jan 2003
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5 nach 5 am letzten Tag
Wenn bei Rehen die „Trophäen“ nicht (mehr) die Rolle spielen, wie in jungen Jahren, freut man sich auf die Herbstjagd, wohl wissend, dass das in einem im Umbau begriffenen Wald ganz anders ist, als in der Feldmark. Zwar den Plan noch nicht erfüllt, aber nicht mangels Planlosigkeit, sondern der besonderen Umstände wegen, gebe ich die Hoffnung nicht auf und besetze eine Kanzel, die vor 20 Jahren frei im Altholz stand und jetzt nur noch auf eine kleine Blöße mit Salzlecke und hangabwärts auf 150m in eine Rückegasse Sicht- und Schussfeld bietet. Dazu hat eine Windbruchbuche einen bekannten Rehwechsel weiter nach unten verlegt.
Der 15.1. ist in diesem Jahr schneefrei, leicht diesig und windstill, als ich mich um halb vier reichlich früh einsasse. Der Platz ist nix für Fernaufklärung, sondern erfordert „högschte Konzentration“ um beide Stellen im Blick zu behalten, was ohne den dort angebrachten Jagdspiegel gar nicht machbar wäre. Diese Kanzel ist genau das Gegenteil zur Hektik, der man sich ansonsten selbst aussetzt und die jagdliche Geduld auf die Probe stellen kann. Für den aktiven rührigen Pirschjäger ist das nix, was aber in diesem Umfeld nicht anders machbar ist. Also richte ich mich ein, stecke die Gewehrauflagen an die Fensterkanten und lümmle mich auf die Armauflage, nachdem das Gewehr so auf die Hauptschuss-richtung gelegt ist, dass es parat für den schnellen Anschlag ist. Probehalber prüfe ich das nochmal und harre der kommenden Dinge. Um 5 nach 5 dämmert es schon stark, als auf etwa 120m ein Reh in die schmale Rückegasse tritt und schon steht Absehen auf dem Stück. Weiblich, eher Schmal als Geiß, Blatt, Schuss und Flucht.
Gut abgekommen hatte warten der Dunkelheit wegen keinen Sinn und so fahre ich mit dem Auto um das Waldstück auf die Talseite. Dann hangaufwärts Richtung Anschuss, der im Schein der starken Lampe sofort auffällt. Zwar die erste Fluchtrichtung kennend, finde ich im Laub keinen Schweiß mehr, zumal ein dichter noch dürrlaubiger Jungbuchenverhau keine Sicht bietet. Da fällt mir mein PB-Nachbar ein, der eine DL-Hündin führt und zudem noch im nächsten Städtchen wohnt. Eine halbe Stunde später wird der Hund angelegt und führt den Jagdfreund nach keinen 100m zum Stück. Bei Schnee wäre das bei der Totsuche nicht nötig gewesen, aber so sah ich mal wieder, wie ein Hund seine Arbeit ruhig aber zielstrebig erledigt. Dass mir das Stück auch aufgebrochen wurde, sei mit Waidmannsdank erwähnt. Als ich das Stück verstaut hatte und wir uns trennten, strahlte der Vollmond versöhnlich durch die winterkahlen Äste. Für dieses Rehjahr zum letzten Mal, wann das allerletzte Mal?
Wenn bei Rehen die „Trophäen“ nicht (mehr) die Rolle spielen, wie in jungen Jahren, freut man sich auf die Herbstjagd, wohl wissend, dass das in einem im Umbau begriffenen Wald ganz anders ist, als in der Feldmark. Zwar den Plan noch nicht erfüllt, aber nicht mangels Planlosigkeit, sondern der besonderen Umstände wegen, gebe ich die Hoffnung nicht auf und besetze eine Kanzel, die vor 20 Jahren frei im Altholz stand und jetzt nur noch auf eine kleine Blöße mit Salzlecke und hangabwärts auf 150m in eine Rückegasse Sicht- und Schussfeld bietet. Dazu hat eine Windbruchbuche einen bekannten Rehwechsel weiter nach unten verlegt.
Der 15.1. ist in diesem Jahr schneefrei, leicht diesig und windstill, als ich mich um halb vier reichlich früh einsasse. Der Platz ist nix für Fernaufklärung, sondern erfordert „högschte Konzentration“ um beide Stellen im Blick zu behalten, was ohne den dort angebrachten Jagdspiegel gar nicht machbar wäre. Diese Kanzel ist genau das Gegenteil zur Hektik, der man sich ansonsten selbst aussetzt und die jagdliche Geduld auf die Probe stellen kann. Für den aktiven rührigen Pirschjäger ist das nix, was aber in diesem Umfeld nicht anders machbar ist. Also richte ich mich ein, stecke die Gewehrauflagen an die Fensterkanten und lümmle mich auf die Armauflage, nachdem das Gewehr so auf die Hauptschuss-richtung gelegt ist, dass es parat für den schnellen Anschlag ist. Probehalber prüfe ich das nochmal und harre der kommenden Dinge. Um 5 nach 5 dämmert es schon stark, als auf etwa 120m ein Reh in die schmale Rückegasse tritt und schon steht Absehen auf dem Stück. Weiblich, eher Schmal als Geiß, Blatt, Schuss und Flucht.
Gut abgekommen hatte warten der Dunkelheit wegen keinen Sinn und so fahre ich mit dem Auto um das Waldstück auf die Talseite. Dann hangaufwärts Richtung Anschuss, der im Schein der starken Lampe sofort auffällt. Zwar die erste Fluchtrichtung kennend, finde ich im Laub keinen Schweiß mehr, zumal ein dichter noch dürrlaubiger Jungbuchenverhau keine Sicht bietet. Da fällt mir mein PB-Nachbar ein, der eine DL-Hündin führt und zudem noch im nächsten Städtchen wohnt. Eine halbe Stunde später wird der Hund angelegt und führt den Jagdfreund nach keinen 100m zum Stück. Bei Schnee wäre das bei der Totsuche nicht nötig gewesen, aber so sah ich mal wieder, wie ein Hund seine Arbeit ruhig aber zielstrebig erledigt. Dass mir das Stück auch aufgebrochen wurde, sei mit Waidmannsdank erwähnt. Als ich das Stück verstaut hatte und wir uns trennten, strahlte der Vollmond versöhnlich durch die winterkahlen Äste. Für dieses Rehjahr zum letzten Mal, wann das allerletzte Mal?
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