Aus meiner Sicht wird bei der ganzen Sache viel zu leichtfertig von einem "freak accident" geredet, den man angeblich nicht hätte verhindern können.
Eine gewissenhafte Laufkontrolle wurde ja vor dem fatalen Schuss resp. nach dem Schuss mit dem riesen Mündungsfeuer nicht gemacht (und das ungewöhnliche Mündungsfeuer von keinem der zwei feuerwaffenerfahrenen Anwesenden bemerkt). Trotz krass abweichender Treffpunktlage des vorherigen Schusses wurde dann munter weiter geschossen.
Auch Ian von "Forgotten Weapons" sagt dazu höflich verklausuliert, dass das eigentlich ein deutliches Warnzeichen hätte sein können.
Es war also höchst wahrscheinlich nicht nur die eine fatale Patrone viel zu heiß, sondern die davor auch schon. (Oder die vorherige war sogar defekt?! Evtl. hatte sich der Treibspiegel schon im Lauf zerlegt, der Wolframpfeil dabei das Laufinnere lädiert o.ä., Möglichkeiten gibt`s da viele.) In einem anderen Video erwähnt er solche potentiellen Probleme sogar selbst:
A big thanks to Big Daddy Unlimited for sponsoring today’s video!INSTAGRAM – https://www.instagram.com/kentuckyballistics In today’s video we blast a 340 lb...
youtu.be
Das der Hersteller der Knifften jegliche Schuld von seiner Konstruktion weist, ist einfach nur erwartbar gewesen. Nicht nur angesichts der Produkthaftungsgesetze und Strafen die in USA ausgesprochen werden sondern auch wegen zukünftigem Absatz.
Aber der springende Punkt ist doch eh die Munition. So weit ich das recherchieren konnte, ist panzerbrechenden Munition in der Mehrzahl der Bundesstaaten zwar tatsächlich nicht explizit verboten, aber trotzdem kann man auch in USA nicht einfach SLAP (Saboted light Armor-piercing) Munition beim nächsten Händler kaufen. Online hab ich auch in USA keinen offiziellen Händler gefunden der solche Munition vertreibt, nur bei gunbroker.com (äquivalent zu egun) gibt's ein paar Privatpersonen die welche einzeln oder in Kleinstmengen verkaufen. Es scheint auch, als würde die US-Armee solche Munition gar nicht offiziell in die Surplus-Arsenale übergehen lassen, was ich absolut nachvollziehbar finde. Daher kann man wohl eher davon ausgehen, dass die verwendete Munition "vom Laster gefallen" oder sonstwie von einem Armeeangehörigen mitgehen gelassen wurde. Möglicherweise auch von irgendwem selbst gestopft und verhökert.
Die Herkunft der Munition kann eigentlich nur in Richtung "dubios" gehen.
Auf diese Krux geht der Verletzte aber gar nicht ein, obwohl das noch das wichtigste Anliegen sein müsste. Wenn mir sowas passieren würde und ich hätte diese Reichweite im Netz, dann würde ich selbstredend meine ganzen "fellow shooters" vor dem Los 12345 der Munition XYZ warnen! Macht er aber nicht, erwähnt aber groß und breit das sein Sponsor und Büchsenmacher glücklicherweise ein Versagen der Waffe ausschließen kann...
Ich meine solche Munition unbekannter Herkunft verschießt man grundsätzlich nicht. Und wenn doch, und eine davon geht hoch, dann brauch ich nicht so zu tun als wäre es ein "freak accident" gewesen und die Gestirne hätten sich gegen mich gewendet. Sein Versuch das Unglück auch noch zu kapitalisieren passt da ins Bild. Der Unfall ist jetzt schon das mit Abstand meist gesehene Video auf seinem Kanal.
Für mich ist er einfach selbst Schuld, mein Mitleid hält sich in Grenzen. Dumm ist der der dummes tut.