Moin! Such mal nach meinen Posts. Ist zwar schon Jahre zurück, aber ich hatte mich ausladend dazu hier ausgelassen.
Im Telegrafenstil:
Patrone an sich, gerade mit dem CDP oder bleifrei Barnes TTSX, perfekt. Sie geht, wie ein Laserstrahl und ich habe einges damit erlegt. Wutz so aus dem Gedächtnis bin gut in die 50 Kiloklasse, einiges an Reh. Das CDP wirkt gut, nicht zu brutal.
Aktuell Fabrik entweder Kleinserienhersteller oder eben RWS. Hülsen gibts neu quasi nur noch RWS, Nischenanbieter ausgenommen. Ab und an gibt es "thuner" Hülsen, die auch seinerzeit n der Schweiz vom Band liefen. Sie haben ein T am Boden gestempelt. Die alte, dunkelblaue CDP Packung hatte solche Hülsen, die hellblauen waren dann von RWS.
Ich muß sehr ehrlich gestehen, daß ich in keiner Weise RWS Anhänger bin und die Marke möglichst meide. Bei der Kiste kommt man aber nicht umhin.
Als Wiederlader kann ich Dir sagen, daß wenn mit dieser Patrone ein Anfänger seine ersten Schritte macht, er entweder verzweifelt, oder sehr sehr viel Zeit investieren muß, um dahinter zu kommen.
Die Geometrie, wie oben schon in einem Post beschrieben, ist das eigentliche Problem. Fabrikneu/Fabrikmunition ist völlig unproblematischt. Beim Abschießen schiebt sich etwas Hülsenmaterial in Richtung Hals/Übergang.
Beim Re-Kalibrieren dann wird AUSSEN die Hülse wieder in Form gebracht, das Material muß aber wohin "fließen". Und das macht es in Form einer innenliegenden Ringwulst am Übergang Hals/Schulter.
Wird nun ein Geschoß verladen, drückt es diese Wulst nach außen. Eigentlich führt es streng genommen zu einer leichten Aufbauchung der Hülse genau an besagter Stelle. In meiner K95 ließ sich die Patrone dann nicht mehr laden, Verschluß ging nicht zu.
Wie wird man der Sache Herr? Ich habe mir eine einstellbare Reibahle von meinem BüMa aufarbeiten lassen, der man eine Verlängerung im Durchmesser des Zündkanals (Edelstahldraht) und ein Rändel zum einfachen Nutzen verpaßt hat.
Hülse kalibriert ohne Innenaufweiter, dann die aufs 100tel eingestellte Reibahle in den Hals eingeführt und den Hals auf Maß aufgerieben. Bei dieser Prozedur wird natürlich auch die Ringwulst innen ausgerieben und man kann die Geschosse wieder normal setzen. Bei sehr kurzen Geschossen wäre es in der Theorie ja möglich, diese bis vor den Übergang Hals/Schulter zu setzen, gerade bevor eben das Problem eintreten würde. Man merkt beim Setzen wirklich, wie das Geschoß einen zusätzlichen Widerstand überbrückt. Nach dem Ausreiben war idR Ruhe, auch bei weiterem Wiederladen.
Rausbekommen habe ich das, als ich nicht ladbare Patronen geschwärzt und wieder in den Verschluß gesteckt hatte. Es bildete sich durch Abdruck im Lager ein güldener Ring um besagte Stelle an der Schulter. Der Rest war dann Handwerk.
Von der Präszison und Wirkung war und bin ich von der Patrone heute noch überzeugt. Ich schieße sie aber nicht mehr, weil der Aufwand an der Ladebank einfach in keinem Verhältnis stand. Eine 6,5x65 aus einer REPETIERBÜCHSE mag da verzeichlicher sein. Ich weiß es aber aus eigenen Erfahrungen nicht. Der Jägerverschluß verzeiht kein 100tel.
WmH!
K95fuxx